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Gravierstichel schleifen

Beitrag 15.01.2018, 10:13 Uhr
taktil
taktil
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Beiträge: 3

Hallo!

Ich möchte mich kurz vorstellen. Bin in einem kleinen Prägebetrieb und wir haben jetzt angefangen unsere Messing-Prägestempel selber zu fräsen.
Funktioniert auch alles einwandfrei.

Zum Schleifen der Stichel haben wir eine Deckel S0E, leider habe ich hier das Problem, dass bei manchen Sticheln die ich schleife diese nicht sauber schneiden und einen richtigen Grad hinterlassen - sie reissen also mehr als dass sie schneiden - und meinen Stempel dadurch unbrauchbar werden.
Ich bin leider noch nicht dahintergekommen wo das Problem genau liegt.

Kann mir von Euch vielleicht wer weiterhelfen, wo ich hier ansetzen kann?
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vielen Dank.
Anita
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Beitrag 15.01.2018, 14:28 Uhr
d.wolf
d.wolf
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Beiträge: 24

Überprüfe ob die Halbierung auf Stichelmitte 0 bis +0.02mm liegt.
Freiwinkel für Messing ca.25°-35°
Diamantscheibe unter 126 Körnung.
Wenn es geht die Schneide läppen.


mfg. Wolf
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Beitrag 15.01.2018, 19:50 Uhr
platsch
platsch
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Hallo Anita,
Stichel-Schleifen ist schon eine Kunst.
Wenn der Stichel nicht drücken soll, ist der Freischliff hinter der Schneide sehr wichtig. Welcher Winkel dabei eingestellt ist, spielt dabei eine relativ untergeordnete Rolle.
Zuerst wird natürlich der Kegel angeschliffen. Der darf auch schon sehr fein geschliiffen sein. Dann die eigentliche Schneide, die Halbierung. Hier ist nach meiner Erfahrung exakt die Mitte (+-0,005) ideal. anschließend den Freischliff mit einer sehr feinen Scheibe >200 anbringen.
Wenn zwischen Freischliff und Schneidkante noch ein halbes Zehntel des Kegelschliffs, auf der ganzen Kegellänge zu erkennen ist, ist das perfekt.
Bei einem Stichel mit Ø6 ist diese Fase dann ca. 1,5-2mm am größten Durchmesser breit.
Anschließend kann man bei HSS mit einem feinen Degussit-Stein die Stirn (Halbierung) polieren. Bei Hartmetall natürlich mit einem sehr feinen Diamant-Stein.
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Beitrag 16.01.2018, 09:12 Uhr
taktil
taktil
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Beiträge: 3

Hallo!

Vielen dank für Eure Antworten, werde mich gleich mal daran versuchen.
Leider bin ich hier nicht vom Fach und muss mir das selber aneignen, den Grundschliff habe ich mit der Anleitung der Stichelschleifmaschine schon relativ gut hinbekommen, aber es fehlen halt noch die Feinheiten smile.gif

lg,Anita
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Beitrag 16.01.2018, 19:28 Uhr
V4Aman
V4Aman
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Wie richtest du den halbierten Stichel aus?
Mit dem ausziehbaren Haken und bei eingerasteter Spindel wenn man den roten Punkt durch das kleine Sichtfenster sieht ist es richtig smile.gif
Dann den Bolzen wieder beim nächste Loch einrasten lassen und du hast den richtigen Drehanschlag zum Schleifen.
Freiwinkel wurde weiter oben schon genannt.
Zum Schluß dann per Hand eine leichte Querschneide anschleifen.

Hier bei ca. 4 minuten
https://www.youtube.com/watch?v=RAUtNy0CeX4

Der Beitrag wurde von V4Aman bearbeitet: 16.01.2018, 19:41 Uhr


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Gruß V4Aman


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Alle sagten: "Das geht nicht." Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat's einfach gemacht.
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Beitrag 17.01.2018, 08:34 Uhr
taktil
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Vielen Dank für die Inputs.
Es hat jetzt funktioniert, die Schneidkante ist jetzt sauber - das Hauptproblem war glaube ich der falsche Freischliff.

Eine Frage hätte ich noch:
Wir haben die Schleifmaschine gebraucht samt Diamantscheiben gekauft, es waren auch Abziehsteine dabei.
Wie oft muss man die Schleifscheiben abziehen?
Hättet ihr einen Lieferanten, wo ich solche Scheiben nachbestellen kann.

Vielen dank.
Lg, Anita
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Beitrag 19.01.2018, 17:06 Uhr
V4Aman
V4Aman
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Diamantscheiben für Hartmetall darfst gar nicht abziehen.
Wenn die nicht mehr ordentlich schleifen einfach neubeschichten lassen.


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Gruß V4Aman


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Beitrag 19.01.2018, 23:39 Uhr
platsch
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QUOTE (V4Aman @ 19.01.2018, 16:06 Uhr) *
Diamantscheiben für Hartmetall darfst gar nicht abziehen.
Wenn die nicht mehr ordentlich schleifen einfach neubeschichten lassen.

Da meinst du wohl eher die beschichteten Blechscheiben für die "Flex" oder die billigen Bohrer-Schleifgeräte für die Schlagbohrmaschine? wink.gif
Hier geht's eher um die kunstharzgebundenen Diamantscheiben auf einem Alu-Träger, die natürlich auch abgezogen werden können und ggf. sogar abgezogen werden müssen.
Wenn die Schleifleistung deutlich nachläßt oder die Scheibe sich ungleichmäßig abgenutzt hat und anfängt zu schlagen, sollte man die Scheibe auch abrichten. Besser ist aber, die passende Scheibengeometrie zu verwenden, um die ganze Scheibenbreite gleichmäßig abnutzen zu können. Hin und wieder die Scheibe mit einem Reinigungs-Gummi zu reinigen, hilft auch, die Schneidleistung wieder deutlich zu verbessern. Bei den guten Scheiben wirst Du auch nützliche Wartungs- und Reinigungs-Hinweise auf dem Beipack-Zettel finden.
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Beitrag 20.01.2018, 05:15 Uhr
V4Aman
V4Aman
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Nein ich meine die Schleifscheiben aus Alu mit der Diamantbeschichtung. Die wenn du Abrichtest kannst sie gleich wieder zum Beschichten geben.
Angehängte Datei(en)
Angehängte Datei  51dp61CkhxL._AC_US218_.jpg ( 11.22KB ) Anzahl der Downloads: 26
 


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Gruß V4Aman


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Beitrag 20.01.2018, 11:29 Uhr
platsch
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QUOTE (V4Aman @ 20.01.2018, 04:15 Uhr) *
Nein ich meine die Schleifscheiben aus Alu mit der Diamantbeschichtung. Die wenn du Abrichtest kannst sie gleich wieder zum Beschichten geben.


Ok, metallgebundene Diamantscheiben lassen sich natürlich nicht abrichten. Da hast Du sicher Recht. Die Diamantsplitter werden hier meist von einer galvanisch aufgebrachten Nickelschicht gehalten. Diese Scheiben sind aber auch meist sehr grobkörnig und eignen sich deshalb auch wenig zum Stichelschleifen. (außer zum Vorschruppen)
Für die Feinbearbeitung vom Schlichten bis zum Polieren, werden allerdings (fast ausschließlich) harzgebundene Diamantscheiben eingesetzt. Die mit Diamantstaub versetzte Harzschicht ist hier mehrere Millimeter dick.
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Beitrag 20.01.2018, 13:10 Uhr
V4Aman
V4Aman
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Diese hier gezeigte werden auch nur aufgeklebt, ähnlich dem Schnitzel panieren tounge.gif
Die Körnung kann man wählen.


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Gruß V4Aman


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Beitrag 20.01.2018, 16:28 Uhr
Rainer60
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Hoi Anita

Die weissen Schärfsteine, welche sehr schnell abreiben, sind zum reinigen der Poren.
Je nach Bedarf wenn Du das Gefühl hast, die Abtragleistung lässt nach, ziehen den Stein mit wenig Druck über die Scheibe.


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Gruss Rainer

"Es gibt immer eine Lösung - manchmal auch eine Andere"l
Meine Ratschläge sind kostenlos und müssen nicht angenommen werden...
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