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generelle Frage zu UG, Toleranzen und Wasserdichtigkeit

Beitrag 16.03.2004, 15:48 Uhr
spider5000
spider5000
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Hy Ihr UG-Anwender,

wollt mich mal bei euch informieren welche Toleranzen und welche Werte im Bezug auf die Wasserdichtigkeit benötigt das neueste UG-Camsystem für den Import und die Bearbeitung einer Datei. Hab gehört es ist zwar möglich dies auch noch im Nachhinein in dem UG-System zu reparieren, aber diesen Weg möchte ich mir sparen.
Das heißt wenn ich die Daten in einem Fremdsystem generiere; unter welcher Tolaranz muß ich die Zeichnung erstellen und in welchem Toleranzbereich muß dieses Model wasserdicht sein.
Frage hat folgenden Hintergrund: Ich suche zu unseren 3 vorhandenen CAD/CAM-Systemen noch ein weiteres Cam-System welches mit unseren harmoniert.
Habe schon viel gutes über UG gehört, brauch aber erstmal greifbare Infos.
   
Beitrag 16.03.2004, 18:25 Uhr
mneubert
mneubert
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Hallo spider,

grundsätzlich "benötigt" UG gar keine Wasserdichtigkeit - eine in UG importierte Geometrie kann aber auch nie genauer sein als das Original. Soll heißen, wenn im System A mit einer Genauigkeit/Toleranz von 0,01 konstruiert wurde, sollte man davon ausgehen daß halt nicht mehr drin als 0,01 - die Frage ist vielmehr, welche Schnittstelle wird verwendet und wann merkt man das.

Beispiele: wenn es ein Körper ist (z.B. über Parasolid oder Step) - ok, läßt sich mit UG/CAM bearbeiten.
Wenn es "nur" ein Flächenverbund/-körper ist (evtl. auch über Step oder bei manchen über IGES), auch ok, läßt sich auch bearbeiten. Man kann evtl sich das Leben durch vernähen zu einem Solid erleichtern, hier muß evtl. etwas nachgearbeitet werden - Kosten-Nutzen-Abschätzung.
Oder es gibt gar ungetrimmte Flächen (IGES), die muß man nachbearbeiten. Dafür gibt es in UG sehr viele Möglichkeiten. Auch eine nachträgliche Parametrisierung ist möglich. Die in UG nachhinein gemachten Änderungen unterliegen dann der UG Genauigkeit (i.d.R. 0,001).

Wenn dagegen eine Zeichnung vorliegt ("Zeichnung" bedeutet für mich "2D-Daten", übertragen z.B. mit DXF/DWG) - was will man damit in einem 3D-System machen ? Um darauf fräsen zu können (was in UG problemlos geht), sollten natürlich alle Linien geschlossen sein usw. usw. Aber das hängt halt auch vom Ursprungs-System UND vom Anwender ab.

Gruß


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mneubert

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Beitrag 17.03.2004, 09:28 Uhr
spider5000
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Hy mneubert,

erstmal vielen dank für Deine ausführliche Antwort. Diese hat mit schon ein gutes Stück weitergebracht. Ich muß aber glaub ich dieses Thema nochmals spezifizieren:
Ich konstruiere zur Zeit mit Delcams Powershape 3D-System natürlich mit einer Genauigkeit von 0,001. Kann aber immer mal passieren das doch noch Lücken von 0,002 zu finden sind. Der Wasserdichtassistant ist in Powershape dafür da um diese Lücken aufzufinden und im selben Step zu schließen. Ich sende diese Datei dann an unseren Auftraggeber welcher mit UG diesen im CAM-Bereich bearbeitet. Dieser klagt wiederum um genau diese 0,002 - 0,001 mm Lücken im Model. Dort erscheinen dann in den Lücken Fräswege(Konturverletzungen). Und unser Auftraggeber will hier natürlich keine Zeit investieren und diese Datensätze zu reparieren. Ist ja auch klar und verständlich. Laut seiner Aussage haben auch noch andere Kunden von Ihm die gleichen Probleme aber mit wiederum unterschiedlichen CAD-Systemen. Da ich hier im Bezug auf UG nicht tief genug im Thema stehe versuch ich nun halt hier die nötigen Infos zu bekommen. Hängt diese Thematik nun an unserem CAD-System oder hat UG damit in irgendeiner Form ein Problem. Hab dazu schon mittlerweile viele unterschiedliche Aussagen gehört. Wer kanns mir genau sagen?

Grüße
SPIDER
   
Beitrag 17.03.2004, 12:30 Uhr
raptorrs
raptorrs
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Was um alles in der Welt bedeutet "Wasserdichtigkeit"?? bei einem CAD-Modell?

Gruss

raptorrs


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Schönen Gruss aus Quickborn

raptorrs
   
Beitrag 17.03.2004, 20:24 Uhr
conni
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Hallo raptorrs,

Ein Körper (Solid) der aus mehreren Flächen besteht, der ist Dicht, wenn alle Flächen
mit einander verbunden sind. Wenn aus mehreren Flächen ein Solid zusammenge-fügt werden soll, dann ist es eigentlich wichtig das diese Flächen sich alle berühren um sie verschmelzen zu können. Berühren sich die Flächen an irgend einer Stelle nicht, dann ist nach dem Verschmelzen diese Stelle nicht geschlossen. Dann kommt meistens die Meldung " Nicht Wasserdicht ". Verschiedene CAD/Cam-Systeme macht das bis zu einer gewissen Toleranz nichts aus und man kann trotzdem ein
Bearbeitungsprogramm erstellen. Aber andere wieder, da muß man in mühseliger
Kleinarbeit diese Löcher flicken, wobei es auch schon Funktionen gibt, welche fast
automatisch diese undichten Stellen flicken. Aber es passiert immer wieder, auch
wenn es kein Solid ist und nur Flächen verbunden werden müssen, oder wenn man
Daten importiert, daß es Stellen gibt, welche geflickt oder sonstwie angepaßt werden müssen.

Das ist so ähnlich wie beim Schneider. Die Einzelteile eines Schnittmusters müssen
zusammen genäht werden. Ich glaube hier bei " UG " heißt es auch vernähen.

Ich hoffe es so einfach wie möglich erklärt zu haben.

Also bis bald mal wieder.

Viele Grüsse aus Velbert

Conni
   
Beitrag 18.03.2004, 16:50 Uhr
Swen
Swen
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Hallo Conni,

ich arbeite mit UG NX1 und ich muss sagen das Unigraphics ausgezeichnet mit Fremddaten (Step, Iges...) zurecht kommt. Wir konstruieren nicht mit UG sondern wir erstellen nur unsere NC-Programme damit.
Wenn es jetzt einmal vorkommen sollte, dass ich in meinem CAD-Programm das Werkstück nicht "Wasserdicht" verschmelzen kann, weil irgendwo noch eine winzige freie Kante ist, die ich nicht entfernen kann, dann ist UG in der Lage das Werkstück als Iges oder XPK ohne Genauigkeitsverlust als Volumenkörper zu importieren.


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Gruß

Swen
   
Beitrag 18.03.2004, 20:49 Uhr
conni
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Hallo Swen,

mein Beitrag war ja auch nur als Antwort auf die Anfrage von raptorrs gedacht. Ich arbeite nicht mit UG, aber weiß, daß das Programm da tolerant ist. Aber " nicht wasserdichte Solid's oder Flächen welche Lücken haben, kann man eigentlich fast überall importieren bzw. einlesen. Und oft kann man sogar hiervon CNC-Programme erstellen. Doch wenn die Lücke grösser als die ein-gestellte Toleranz ist, dann wird bei guten CAM-Systemen eine Fehlermeldung kommen oder
es kommt zu Farbmarkierungen in dem Bereich, wo was nicht in Ordnung ist. Aber meistens geht es erst wenn die Stellen repariert werden. Denn wo nichts ist, da kann auch nicht gefräst
werden.

Also ich finde es gut, daß Du auch in Deinem Beitrag nochmal daraufhingewiesen hast, daß es bei
UG nicht ganz so tragisch ist. Ich selbst kann zu UG nicht viel sagen, denn ich kenne es nur dem Namen nach. Meine Kenntnisse sind nur allgemein, was CAD/CAM angeht. Ich selbst habe erst in den letzten fünf Jahren begonnen mich mit dieser Materie zu beschäftigen. Leider habe ich den
Fehler gemacht, mir viel zu viele Systeme angeschaut und verglichen habe. Im Endeffekt bringt das garnichts, denn man weiß hinterher überhaupt nichts mehr und bekommt massenhaft Post von den Anbietern. Darum man muß wissen was will man machen. Dann das System danach auswählen, ob leichte Bedienung und Kosten vergleichen, damit meine ich nicht nur den Kaufpreis, nein auch eventuelle Folgekosten. Wie sieht es aus wenn wirklich mal Fragen auftauchen, reicht da ein Support oder hat das Systemhaus ein offenes Forum bei dem man sich Rat holen kann. Das System muß wirtschaftlich sein in Bezug auf Preis/Leistungsverhältnis. Das System sollte die Funktionen haben, die man wirklich braucht um damit Arbeiten zu können.
Denn alles andere macht es nur kompliziert und teuer.
Also ich meine ein gutes, mit nicht Allem was es gibt, sondern nur mit dem was man wirklich braucht ausgestatetes System ist am Besten. Denn wenn man sich nur auf ein System richtig einarbeitet, dann ist es für einen selbst das Beste. Im Grunde ist kein System schlechter als ein Anderes, sondern es sind ebend unterschiedliche Wege und unterschiedliche Funktionen um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Jedes Systemhaus hat so seine eigenen Vorstellungen bei der Entwicklung ihrer Software. Nicht immer ist sind es wirklich abgeschlossen Programme. Es gibt oft den Hinweis, es können sich Fehler einschleichen. Dies werden aber umgehend , spätesten zum nächten Update/Servicepack mit korrigiert. Solche sogenannten Bug's kommen immer erst nach der Herausgabe zum Vorschein. Also wichtig ist, das die zugesagten Funktionen
auch störungsfrei funktionieren, dies am Besten vorführen lassen, denn wenn erstmal bezahlt ist,
dann hat man auch das System akzeptiert, es sei denn man hat etwas schriftlich vereinbart.

Hey Swen, tut mir leid bin wieder mal vom Thema abgeschweift und höre jetzt auf mit dem Ge-sülze. Eigentlich ist hier das UG-Forum, aber jetzt habe ich keine Lust alles wieder zu löschen.

Wollte Dir nur guten Tag sagen und habe mich gefreut über Deine Anmerkungen zu meinem Beitrag über " Wasserdicht " im allgemeinen.

Viele Grüsse aus Velbert

Conni
   
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