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Digital Industries, Motion Control, Machine Tool Systems

Cycle800 auf DMG125

Beitrag 01.02.2007, 15:32 Uhr
Michi1965
Michi1965
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Hallo erstmal zusammen.....

Der erste Beitrag von mir, gleich mit nem schwierigeren Problem (zumindest für mich!)

Seit 3 Wochen bin ich an einer neu angeschafften DMC125FD zugange, die ersten 3 Tage hatten wir noch eine Schulung durch einen Anwendungstechniker bei uns im Haus.
Die 840D ist vollkommenes Neuland für mich, habe vorher nur an der 880M oder TNC gearbeitet.

Folgendes Problem:

Werkstück mit bearbeiteter Bohrung (X0/Y0) außer Mitte aufgespannt. Diese Bohrung wird mit Renishaw ausgetastet und in G54 geschrieben. Anschließend muß noch die C-Achse ausgerichtet werden. Dazu wird an einem rohen Zapfen (wird bei mir bearbeitet) des Werkstückes die Abweichung in X mittels Cycle977/Steg angetastet.
Über Atan2 wird aus dieser Abweichung und dem Zapfenabstand zur Mittelbohrung jetzt die Gradzahl für C berechnet. (Abweichung liegt immer so im Bereich von 0,5-1°)

Das Problem ist, das sich beim drehen des Tisches natürlich der NP wieder verdreht.

Am geschicktesten wäre es natürlich, das über Cycle800 zu realisieren, aber wie stelle ich das an?
Habe schon probiert, die errechnete Gradabweichung aus dem Parameter direkt über Rxxx in den Cyklus zu schreiben, aber das macht die Steuerung nicht mit coangry.gif


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Beitrag 01.02.2007, 15:46 Uhr
Protte
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Hallo,

wir haben ne DMC100.

Also soweit ich weis, kommt in den Cycle 800 nicht die Verdrehung die das Teil gerade hat rein, sonder die die das Teil bekommen soll.

Mal ein Beispiel
N273 ;NEUE BEARBEITUNGSEBENE B=180 Grad A=-17 Grad
N274 CYCLE800(1,"TC9",0,54,0,0,0,180,-17,0,0,0,0,1)

Bei uns steht der Nullpunkt allerdings vorne im Programm.
Sieht so aus :

N1 ; MASCHINE: DMC100
N2 $P_UIFR[1,X,TR]=0 ;G54 X-ACHSE
N3 ;
N4 $P_UIFR[1,Y,TR]=0 ;G54 Y-ACHSE
N5 ;
N6 $P_UIFR[1,Z,TR]=0 ;G54 Z-ACHSE
N7 ;
N8 $P_UIFR[1,A,TR]=0 ;G54 A-ACHSE
N9 ;
N10 $P_UIFR[1,B,TR]=0 ;G54 B-ACHSE

Anstatt den Nullen natürlich dann die tatsächlichen Werte


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Beitrag 01.02.2007, 15:49 Uhr
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QUOTE
Dazu wird an einem rohen Zapfen...


Wenn der Zapfen im Anschluss von Dir noch bearbeitet wird, ist da nicht die
QUOTE
Abweichung liegt immer so im Bereich von 0,5-1°

egal?

Vielleicht beschreibst Du noch etwas genauer, eventuell mit Skizze...

mfG.
Eisen
   
Beitrag 01.02.2007, 16:16 Uhr
CNCFr
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Das sieht so aus, als ob die Reihenfolge von Nullpunktverschiebung und Drehung vertauscht wäre.
Wenn ich es richtig verstehe, müßte erst die Drehung und dann die Nullpunktverschiebung kommen:
Ich würde mal folgendes versuchen:

$P_UIFR[1] = CROT(z, winkel) : CTRANS(x, xversch, y, yversch, z, zversch)
G54
.
.
.

Die Reihenfolge (CROT : CTRANS bzw. CTRANS : CROT) ist wichtig.
   
Beitrag 01.02.2007, 16:34 Uhr
Michi1965
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Es handelt sich bei dem Werkstück um einen Planetenträger, die Anzahl der Zapfen variiert jeweils zwischen 3 bis 7 Zapfen pro Werkstück, das ist größenabhängig. Eine Zeichnung darf ich aus urheberrechtlichen Gründen vermutlich nicht einstellen.
Was die Verdrehung von 0,5 bis 1° betrifft, ist die leider nicht egal. Zum einen soll der Zapfen zentrisch zum Rohteil sitzen, zum anderen macht 1° bei einem Lochkreis von etwa 450mm schon eine Abweichung von 5mm aus.

Am einfachsten ist es sicherlich, das Teil zentrisch aufzuspannen, das geht aber anhand der Werkstückgrößen nicht überall, da ansonsten der Verfahrweg der Y-Achse nicht ausreicht. Einfach für die Bearbeitung der entferntesten Zapfen den Tisch umzudrehen, wird vom Betrieb leider abgelehnt. Mehr als Y-300 hinter Tischmitte geht eben nicht.
Die Zapfen untereinander sind mit +/-0,03 toleriert, zur Mitte hin mit +/-0,02. Somit würde die Tischdrehung schon nicht mehr funktionieren, sobald das Teil mehr als 0,02 aus der Mitte gespannt ist.

Man könnte ja auch nach der C-Drehung die Nullbohrung nochmals austasten lassen. Funktioniert aber auch nur bedingt, da uns nur ein sehr eingeschränkter Messbereich zur Verfügung steht. Vorrichtungsbedingt haben wir nur wenig Platz, Messdurchmesser 285mm, Schutzzone 270 (Stufenbohrung mit eingelegter Spannscheibe). Bei zu starker Verdrehung trifft die Tastkugel die Vorrichtung oder das Werkstück bei der Z-Zustellung. Die Nullpunktlage des WST bei C0 ist bis aufs Vorrichtungsspiel bekannt, nach der Drehung nicht vorhersehbar. Selbst ein angebrachter Anschlag, zumindest bei 3-eckigen Rohteilen, bringt uns wegen der Schmiedeteile nicht weiter, die Streuung ist immens.

Es hilft alles nix. Wir brauchen eine Möglichkeit, bei einer Tischdrehung den X/Y-Nullpunkt mitschleppen zu lassen. wacko.gif

Michael

Der Beitrag wurde von Michi1965 bearbeitet: 01.02.2007, 17:06 Uhr


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Beitrag 01.02.2007, 16:44 Uhr
Michi1965
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QUOTE
Bei uns steht der Nullpunkt allerdings vorne im Programm.
Sieht so aus :

N1  ; MASCHINE: DMC100
N2  $P_UIFR[1,X,TR]=0            ;G54 X-ACHSE
N3  ;
N4  $P_UIFR[1,Y,TR]=0            ;G54 Y-ACHSE
N5  ;
N6  $P_UIFR[1,Z,TR]=0            ;G54 Z-ACHSE
N7  ;
N8  $P_UIFR[1,A,TR]=0            ;G54 A-ACHSE
N9  ;
N10 $P_UIFR[1,B,TR]=0            ;G54 B-ACHSE

Anstatt den Nullen natürlich dann die tatsächlichen Werte

Dafür hat uns der Anwendungstechniker ein nettes Unterprogramm eingespielt und eine Grundverschiebung auf Tischmitte= X0/Y0/Z0 eingegeben.

Wir geben jetzt nur noch L_NullD(1,0,0,0,0,0) an. Die 1 steht für G54, die nullen jeweils für die Achsen X,Y,Z,C,B.


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Beitrag 02.02.2007, 10:07 Uhr
Protte
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Hmm,

weiß der Cycle 800 auch das ihr da schon was verschiebt?


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Beitrag 02.02.2007, 11:29 Uhr
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QUOTE
Einfach für die Bearbeitung der entferntesten Zapfen den Tisch umzudrehen, wird vom Betrieb leider abgelehnt. Mehr als Y-300 hinter Tischmitte geht eben nicht.
Die Zapfen untereinander sind mit +/-0,03 toleriert, zur Mitte hin mit +/-0,02. Somit würde die Tischdrehung schon nicht mehr funktionieren, sobald das Teil mehr als 0,02 aus der Mitte gespannt ist.


Wenn ich ein Teil einigermaßen mittig (abhängig vom Aufmaß) auf den Tisch spanne, eine Hälfte fräse und den Tisch dann um 180° rotieren lasse, MUSS es passen, solange der Nullpunkt in der Tischmitte liegt!

mfG.
Eisen
   
Beitrag 02.02.2007, 16:24 Uhr
Michi1965
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Und genau da liegt das Problem.
Das Teil ist eben nicht mittig aufgespannt. Die Mittelbohrung, gleichzeitig Werkstück-NP (G54) liegt etwa bei X0/Y100 zur Tischmitte. Und der besagte, auszurichtende Zapfen soll beispielsweise bei X0/Y200 liegen, also insgesamt 300mm von der Tischmitte entfernt.
Wird beim ausrichten der Tisch gedreht, liegt der WST-NP eben nicht mehr bei X0/Y100, sondern übertrieben bei X5/Y90mm. Und schon kann ich Dank der engen Platzverhältnisse im Automatikbetrieb die Nullbohrung zum austasten nicht mehr anfahren, das muss dann über JOG gemacht werden.
G54 soll also in Abhängigkeit von der C-Achse umgerechnet und korrigiert werden, damit wieder unter AUTO ausgetastet werden kann.

Und meine andere Idee mit dem Cycle800 funktioniert ja scheinbar auch nicht. Hier nochmal zum mitlesen:

- Palette einschwenken, Nullpunkt unter C0 ist ja bekannt.
- Bohrung austasten, in G54 schreiben lassen.
- Zapfen austasten, Abweichung in "C" ausrechnen, diesen in Parameter R800 übergeben.
- den Parameter als Drehung um "Z" direkt im Zyklus aufrufen: CYCLE800(1,"TC1",0,54,0,0,0,R800,0,0,0,0,0,1)
Scheinbar kann ich im Zyklus nur numerische Werte angeben, keine Variablen. Kommt jedenfalls ne Fehlermeldung.



Ist schwierig zu beschreiben, aber wir nähern uns der Sache langsam.


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Beitrag 02.02.2007, 16:43 Uhr
CNCFr
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Gestern, etwa um die gleiche Zeit habe ich geschrieben wie's geht.
   
Beitrag 02.02.2007, 18:51 Uhr
Michi1965
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Sorry, Deine Antwort hatte ich schon gelesen, aber leider nix davon verstanden coangry.gif

Die einzige Variable, die mir in Deinem Lösungsansatz bekannt ist, ist der CROT-Winkel (habe ich ja nach dem austasten errechnet). Aber xversch, yversch, zversch habe ich nicht. Muss ich mir die aus dem ursprünglichen Nullpunkt und dem Winkel errechnen lassen? Zversch müsste ja eigentlich 0 bleiben.

Damit kenne ich mich noch nicht aus. Wie Eingangs schon geschrieben, ich bin an dieser Steuerung gerade mal 3 Wochen dran. Denn die "Formel" (nenne ich mal so) für die Winkelberechnung zum ausrichten der C-Achse hat DMG unseren Programmierern so zugemailt, das ist nicht auf unserem Mist gewachsen.


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Beitrag 02.02.2007, 19:53 Uhr
CNCFr
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Mit xversch usw. meinte ich die (gemessene) Nullpunktverschiebung in X usw.
   
Beitrag 02.02.2007, 23:49 Uhr
Michi1965
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Gut, probiere ich am Montag gleich aus, habe Spätschicht.

Besten Dank vorab, ich melde mich, wenn es klappt.

Eine Frage noch:
Muss ich das Frame am Programmende wieder abwählen, oder wird es durch M30 automatisch aufgehoben?


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