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Digital Industries, Motion Control, Machine Tool Systems

Maschinencrash

Beitrag 10.07.2006, 14:49 Uhr
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Ich habe ein Problem, das es eigentlich nicht geben dürfte! Von vorherein ist klar, das es kein Programmierfehler sein kann, da das Programm schon gelaufen ist. Maschine ist eine CTV250 von Gildemeister mit SINUMERIK840D. Das Problem besteht darin, das die Maschine den Revolver schwenken soll, dies aber nicht getan hat und einfach versucht hat weiterzumachen. Könnt Euch bestimmt vorstellen was passiert, wenn dann plötzlich ein Werkzeug im Weg ist.
Kann mir da irgendjemand weiterhelfen?
Besteht evtl. die Möglichkeit, das softwaremäßig irgendwo der Wurm drin ist?
Übrigens hat die Steuerung keine Fehlermeldung gebracht, außer Stillstandsüberwachung nach dem Crash!!!


DANKE!!!! wacko.gif coangry.gif
   
Beitrag 10.07.2006, 21:30 Uhr
Fidia5
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War mit der Werkzeugverwaltung alles in Ordnung?
   
Beitrag 10.07.2006, 21:35 Uhr
TBL
TBL
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Zum konkreten Fall nein.

Aber ich hab mal einen ähnlichen Fall erlebt.

Das war ein BZ mit Werkzeugkarussell, der Besitzer sagte schon, daß das Ding manchmal "spinnt".

Also Proggi gemacht, Maschine arbeitet ein paar Teile ab, dann wie aus heiterem Himmel beim nächsten Werkzeugwechsel dreht das Karusell immer weiter, hört nicht mehr damit auf. Ein andermal holt es eiskalt ein Werkzeug aus einem anderen Platz, als programmiert war. Die Werkzeuganzeige an der Steuerung zeigte das richtige Werkzeug an. Peng, schon war ein Gewindeschneidfutter weniger vorhanden.

Ein paarmal schon wäre der Service dagewesen, da aber der Fehler nur relativ selten auftrat, gingen die unverrichteter Dinge wieder.

Dann hab ich mal die Signale mitgeloggt, alles einwandfrei, nur der Wechsler vertat sich, schwupps, schon fegte die Spindel mit einem Messerkopf von hinnen.

In Frage kam eigentlich nur noch das Kabel vom Geber des Karussels oder der Geber selbst. Also da mal reingschaut, auch die Wellenkupplung war ok, dann hab ich mir mit dem Oszi mal die Signale für jede Position rausgemessen. Oszi deswegen, weil man mit den Tastköpfen hinkam.

Es war ein gängiges Codesystem, das eigentlich keinen Mist machen sollte. Dann hab ich mir jedesmal, wo der Wechsler falsch gewechselt hatte, die Nummer aufgeschrieben, die er hätte holen sollen und die, die er real geholt hat und die Bits verglichen. So bin ich dann auf den Trichter gekommen, daß da zwei Signalkabel sporadisch Kontakt hatten.

Der Rest war dann eher einfach, für den Geber hab ich ein neues Gehäuse gemacht und ein Platinchen rein, das fortan die Nummer anzeigte, die er meldete und ein neues Kabel.

Soviel auch zum Thema "Geisterschicht".
   
Beitrag 12.07.2006, 10:47 Uhr
RG704
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Hallo,
es könnte an der Werkzeugverwaltung liegen.
Waren Schwesterwerkzeuge (Duplo 2)im Einsatz?
Wenn Ja, dann müssen die entsprechend aufgerufen werden.
Gruß
   
Beitrag 12.07.2006, 16:30 Uhr
uli12us
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In anbetracht der derzeitigen Temperaturen, wie warm ists denn aktuell so bei euch, meine Maschine hat am Anfang auch öfters mal gesponnen wies damals so vor 8Jahren oder so mal so knallheiss war. Häng vielleicht mal den Fühler von nem Digitalthermometer in den Schaltschrank, wenns da über 35° hat ist das nicht gut. Seitdem ich meinem Maschinchen nen Kompressorkühler spendiert hab, ist Schluss mit rumspinnen.
   
Beitrag 13.07.2006, 18:09 Uhr
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Also die Werkzeugverwaltung kann ich definitiv ausschließen, da war alles in Ordnung! Im konkreten Fall ruft die Steuerung auch einen Leerplatz im Revolver auf und arbeitet mit einem Werkzeug, welches sich auf einer Multifunktionsplatte befindet. Das läßt sich auch nicht anders machen mit dem Werkzeug. Passt nicht mehr in den Revolver!!!
Im Programm sieht das dann so aus
..............
N60 TC(0,0,4)
N65 T13
N70 TC(1)
..............
Der Satz N60 TC(0,0,4) wurde dann einfach nicht ausgeführt, warum auch immer!

Naja, Maschine läuft wieder und ich habe mal ein M00 an der Stelle eingefügt, ist zwar nicht unbedingt die Lösung, aber notwendig! Kann nunmal keinen Grund finden. Die einzige Erklärung wäre, das es sich um einen Fehler vom Bediener handelt, aber er sagt die Maschine ist ohne Eingriff so gefahren. Muß ich nun mal so glauben.
Glücklicherweise hat es der Spindel bei dem Crash nichts getan sondern nur den Revolver etwas verdrückt und die Z-Achse war um ein paar Millimeter verschoben.

Und die Temperaturen kann ich möglicherweise auch ausschließen --> wir haben eine Klimaanlage, die zwar nicht so richtig kühl macht bei dem Wetter, man kann es aber aushalten.

Trotzdem DANKE für Eure Tipps!

Eventuell könnte ich mir noch vorstellen, das die Möglichkeit gibt, die eingeschwenkte Revolverposition vor der ersten Verfahrbewegung steuerungsmäßig zu überprüfen. Wenn jemand eine Idee hat bitte schreiben!
   
Beitrag 14.07.2006, 07:46 Uhr
Knöpfchendrücker
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Ich kenne mich nicht sehr mit der Steuerung aus, wuerde aber auf jeden Fall als Verursacher gegen den Bediener ermitteln.
Manchmal muss man mit kriminalistischen Sachverstand vorrangehen und darf keiner Menschenseele trauen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Maschine nicht schaltet und dann in zweiter Instanz keine Kenntniss davon nimmt.
Ich glaube das einzige Problem, das die Maschine hatte, steht davor auf 2 Beinen.
Es liegt in der Natur vieler Menschen ihre Fehler erstmal von sich zu weisen , oder sogar arglistig ihre Fehler zu verbergen.
   
Beitrag 14.07.2006, 11:19 Uhr
uli12us
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Glaub mir, solche Steuerungen haben ab und zu mal ihren eigenen Kopf. Ich hatte an meiner Fräse auch schon solche Situationen. Ich fräs 5Teile mit nem T-Nutfräser. Beim sechsten fährt die Maschine mitten in der Kontur im Eilgang hoch. Logisch dass dabei Fräser und Werkstück hin waren. Und die restlichen 10 Teile gingen auch wieder ohne irgendwas geändert zu haben. Vom neuen Fräser mal abgesehen. Die Ursache kenn ich bis heute nicht. Oder die Kiste hatte mal ne Zeitlang die Krankheit wenn im MDA-Betrieb nur die Spindel eingeschaltet wurde im Eilgang in der Gegend rumzufahren, Ursache ebenfalls unbekannt. Dabei wurden mir aber einige Teile die praktisch fertig waren zerstört.
   
Beitrag 24.07.2006, 20:09 Uhr
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Wen es interessiert, das Problem scheint gelöst zu sein! Heute war jemand von DMG da, der mir erklärt hat, das Probleme mit dem Schwenken des Revolvers mit dieser Art der Programmierung auftreten können! Wir haben jetzt ein DUMMY Werkzeug angelegt und rufen die Position des Revolvers mit
T4
TC(1)
auf!!!
Zur Erinnerung --> früher nur TC(0,0,4)
Soll auf alle Fälle sicherer sein! Na mal sehen!!!
In unserem Falle verstehe ich nur nicht, wieso so etwas vom Maschinenhersteller programmiert wurde, obwohl es früher oder später dabei zu Problemen führen kann!!!
coangry.gif
   
Beitrag 04.08.2006, 20:57 Uhr
nbh
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Jaja wenn bei DMG was nicht klappt, MUSS halt anderst programmiert werden....
   
Beitrag 07.08.2006, 20:59 Uhr
MiK
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Hallo nbh,

Du kannst das sicher auch sachlich Begründen?

Gruß Michael
   
Beitrag 08.08.2006, 07:58 Uhr
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Hallo MiK!
Fand den Kommentar auch nicht so richtig passend, ist aber in dem Fall hier eigentlich zutreffend. Es gibt den Schwenkbefehl TC(0,0,4), welcher, so wurde es mir erklärt, aber nur aufgerufen werden sollte um evtl. mal während des Programmes den Revolver zu schwenken, um Späne loszuwerden, oder den Revolver für die nächste Bearbeitung schon einzuschwenken. In diesen Fällen wird dann das Werkzeug wieder mit
T1 TC(1) aufgerufen.
Die Maschine läuft ja jetzt schon wieder 2 Wochen und es gab keine Probleme damit. Hatte anfangs etwas >ANGST< die Maschine an der Stelle mit vollem Eilgang fahren zu lassen und habe daher den ersten Verfahrweg in Z mit G1 F25 programmiert. Sollte es wider Erwartens da zu Schwenkproblemen führen, hoffe ich, das der Schaden dadurch nicht zu groß ist!!!
Wir arbeiten zwar mit ARTIS, dieses schaltet sich aber leider erst bei der ersten Belastung ein und somit kann ich die Zustellung nicht überwachen lassen.
daumup.gif
   
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