Siemens
Digital Industries, Motion Control, Machine Tool Systems
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Follower:innenSinumerik 850 und Drehwinkel
11.10.2003, 20:48 Uhr
Hallo,
Wir fertigen auf unserem Portalfreäswerk häufig Teile, bei denen in der letzten Aufspannung ( Seiten sind bereits bearbeitet ), noch Stiftbohrungen 12H7, 14 H7, 16H7, 20H7 usw. eingebracht werden müssen.
Die Toleranzen von den Aussenkanten betragen häufig +-0.05mm.
Das Problem besteht jedoch darin, das die Teile nicht Achsparallel auf dem Maschinentisch liegen, bedingt durch die Aufspannung selbst, bzw. durch die Palettenklemmvorrichtung des Tisches. Um die geforderten Toleranzen einzuhalten, müßte man also jedesmal die Teile mit der Messuhr ausrichten, um somit zu gewährleisten, dass die Toleranzen eingehalten werden können.
Die Steuerung hat leider noch nicht die Option Drehwinkel bzw. Koordinatendrehung, eine Messtaster ist jedoch vorhanden. Es müßte doch möglich sein, mit dem Taster die "Schieflage" zu ermitteln um dann über z.B. ein Unterprogramm bei den entsprechenden Koordinaten für die Passbohrungen eine Nullpunktkorrektur vorzunehmen, oder ?
Dann nämlich könnte man sich das lästige Ausrichten der Teile sparen.
Bin für jeden Tipp dankbar.
Wir fertigen auf unserem Portalfreäswerk häufig Teile, bei denen in der letzten Aufspannung ( Seiten sind bereits bearbeitet ), noch Stiftbohrungen 12H7, 14 H7, 16H7, 20H7 usw. eingebracht werden müssen.
Die Toleranzen von den Aussenkanten betragen häufig +-0.05mm.
Das Problem besteht jedoch darin, das die Teile nicht Achsparallel auf dem Maschinentisch liegen, bedingt durch die Aufspannung selbst, bzw. durch die Palettenklemmvorrichtung des Tisches. Um die geforderten Toleranzen einzuhalten, müßte man also jedesmal die Teile mit der Messuhr ausrichten, um somit zu gewährleisten, dass die Toleranzen eingehalten werden können.
Die Steuerung hat leider noch nicht die Option Drehwinkel bzw. Koordinatendrehung, eine Messtaster ist jedoch vorhanden. Es müßte doch möglich sein, mit dem Taster die "Schieflage" zu ermitteln um dann über z.B. ein Unterprogramm bei den entsprechenden Koordinaten für die Passbohrungen eine Nullpunktkorrektur vorzunehmen, oder ?
Dann nämlich könnte man sich das lästige Ausrichten der Teile sparen.
Bin für jeden Tipp dankbar.
12.10.2003, 09:47 Uhr
Hallo Supervisor,
wenn ich dein Problem richtig verstanden habe, kommt mit dem Palettenwechsel
ein Fehler in der Lage des Bauteiles zustande. Das mit den Stiftbohrungen klingt nach Pressenteilen für die Autoindustrie.
Mein Rat wäre, wenn möglich mind. 2 vorhandene oder neue Basisbohrungenzu nutzen oder einzubringen und diese bei der Nullpunktaufnahme mit einen Meßtaster und Meßprogramm lagemäßig zu ermitteln. Ein eigenes Verrechnungsprogramm ermittelt dir dann den Nullpunkt in XY und eine Verschiebung im Winkel (Bsp. G58 A).
Das Ganze geht natürlich auch mit Bezugsflächen. Ist keine Koordinatendrehung mit deiner Steuerung möglich, müsstest du über den Korrekturwinkel die neuen Bohrkoordinaten in einen UP errechen lassen.
Ich hoffe dir damit helfen zu können.
MfG Kasi
wenn ich dein Problem richtig verstanden habe, kommt mit dem Palettenwechsel
ein Fehler in der Lage des Bauteiles zustande. Das mit den Stiftbohrungen klingt nach Pressenteilen für die Autoindustrie.
Mein Rat wäre, wenn möglich mind. 2 vorhandene oder neue Basisbohrungenzu nutzen oder einzubringen und diese bei der Nullpunktaufnahme mit einen Meßtaster und Meßprogramm lagemäßig zu ermitteln. Ein eigenes Verrechnungsprogramm ermittelt dir dann den Nullpunkt in XY und eine Verschiebung im Winkel (Bsp. G58 A).
Das Ganze geht natürlich auch mit Bezugsflächen. Ist keine Koordinatendrehung mit deiner Steuerung möglich, müsstest du über den Korrekturwinkel die neuen Bohrkoordinaten in einen UP errechen lassen.
Ich hoffe dir damit helfen zu können.
MfG Kasi
12.10.2003, 10:14 Uhr
Hallo,
den Winkel, um den das Teil in der (z.B.) X-Y-Ebene verdreht ist kannst du ermitteln, indem du z.B. in der X-Achse eine bestimmte Strecke X1 verfährst (z.B.) 100mm und mit der Meßuhr die Abweichung Y1 in Y-Richtung mißt.
Der Winkel (im Bogenmaß) ist dann
phi = atan(Y1 / X1)
Wenn der Winkel klein ist, kann man auch mit gutem Gewissen einfach phi = Y1 / X1 setzen.
Die neuen Positionen ergeben sich dann aus den alten mit den folgenden Formeln:
Xneu = Xalt * cos(phi) - Yalt * sin(phi)
Yneu = Xalt * sin(phi) + Yalt * cos(phi)
Wenn wir wieder annehmen, daß die Winkel klein sind, kann man cos(phi) gleich 1 setzen, so daß als Korektur nur noch die sin-Teile übrigbleiben. Für kleine Winkel kann man sin(phi) wieder gleich phi setzen, so daß man ganz ohne Winkelfunktioen auskommt. Man hat dann in X die Nullpunktverschiebung -Yalt * phi und in Y die Nullpunktverschiebung Yalt * phi.
Ein Beispiel:
Mit der Meßuhr wird bei einem Verfahrweg in X von 100mm eine Abweichung von 0,3mm in Y-Richtung gemessen. Damit ist phi (näherungsweise) 0.003.
Die Bohrung ist vermaßt mit Xalt = 500, Yalt = 200.
Damit hat man in X eine Nullpunktverschiebung von -0.003 * 200mm = -0.6mm und in Y eine Nullpunktverschiebung von 0.003 * 500mm = 1.5mm.
Wenn man exakt rechnet, d.h. mit Winkelfunktionen, ergeben sich die folgenden Werte:
Nullpunktverschiebung in X: -0.602mm
Nullpunktverschiebung in Y: 1.499mm
den Winkel, um den das Teil in der (z.B.) X-Y-Ebene verdreht ist kannst du ermitteln, indem du z.B. in der X-Achse eine bestimmte Strecke X1 verfährst (z.B.) 100mm und mit der Meßuhr die Abweichung Y1 in Y-Richtung mißt.
Der Winkel (im Bogenmaß) ist dann
phi = atan(Y1 / X1)
Wenn der Winkel klein ist, kann man auch mit gutem Gewissen einfach phi = Y1 / X1 setzen.
Die neuen Positionen ergeben sich dann aus den alten mit den folgenden Formeln:
Xneu = Xalt * cos(phi) - Yalt * sin(phi)
Yneu = Xalt * sin(phi) + Yalt * cos(phi)
Wenn wir wieder annehmen, daß die Winkel klein sind, kann man cos(phi) gleich 1 setzen, so daß als Korektur nur noch die sin-Teile übrigbleiben. Für kleine Winkel kann man sin(phi) wieder gleich phi setzen, so daß man ganz ohne Winkelfunktioen auskommt. Man hat dann in X die Nullpunktverschiebung -Yalt * phi und in Y die Nullpunktverschiebung Yalt * phi.
Ein Beispiel:
Mit der Meßuhr wird bei einem Verfahrweg in X von 100mm eine Abweichung von 0,3mm in Y-Richtung gemessen. Damit ist phi (näherungsweise) 0.003.
Die Bohrung ist vermaßt mit Xalt = 500, Yalt = 200.
Damit hat man in X eine Nullpunktverschiebung von -0.003 * 200mm = -0.6mm und in Y eine Nullpunktverschiebung von 0.003 * 500mm = 1.5mm.
Wenn man exakt rechnet, d.h. mit Winkelfunktionen, ergeben sich die folgenden Werte:
Nullpunktverschiebung in X: -0.602mm
Nullpunktverschiebung in Y: 1.499mm
12.10.2003, 16:11 Uhr
@kasi
Vielen Dank für deinen Tipp. Das Ausmessen der Schieflage des Teils stellt kein Problem dar, weil ein Messtaster mit Meßzyklus vorhanden ist.
Das Problem liegt in der Verrechnung des Winkels, weil die Maschine die Option "Koordinatendrehung" nicht besitzt.
@CNCler
Hallo, auch Dir vielen Dank für deine schnelle Hilfe.
Wie schon oben erwähnt, liegt das Problem in der Verrechnung des Winkels, wie Du ja schon erwähntest müßten die neuen Koordinaten in einem Unterprogramm errechnet werden.
Leider kann ich mir zur Zeit noch nicht so recht vorstellen, wie soetwas aussehen sollte.
mfg
Supervisor
Vielen Dank für deinen Tipp. Das Ausmessen der Schieflage des Teils stellt kein Problem dar, weil ein Messtaster mit Meßzyklus vorhanden ist.
Das Problem liegt in der Verrechnung des Winkels, weil die Maschine die Option "Koordinatendrehung" nicht besitzt.
@CNCler
Hallo, auch Dir vielen Dank für deine schnelle Hilfe.
Wie schon oben erwähnt, liegt das Problem in der Verrechnung des Winkels, wie Du ja schon erwähntest müßten die neuen Koordinaten in einem Unterprogramm errechnet werden.
Leider kann ich mir zur Zeit noch nicht so recht vorstellen, wie soetwas aussehen sollte.
mfg
Supervisor
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