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Quality - Keep it simple...!!

8D-Prozess -> Welche Informationen an Kunden mit 8D-Report rausgeben (Prozesswissen schützen?)

Beitrag 29.05.2013, 04:36 Uhr
SQ-Qualitos
Level 2 = Community-Facharbeiter
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Guten Morgen liebe Mit-Qualitäter! wink.gif

Ich beschäftige mich momentan mit der Revision/Optimierung unseres 8D-Prozesses.

Dazu stelle ich mir folgende zentrale Fragen, zu denen ich leider auf die schnelle keine Antworten finden konnte.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir kurzfristig weiterhelfen könntet! smile.gif

Und zwar:

Mir ist der Sinn des 8D-Prozesses (Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Kundenzufriedenheit, etc.) klar.

Warum benötigt aber eigentlich der Kunde nach Durchführung des 8D-Prozesses einen 8D-Prozess bzw. warum ist es üblich, dass man dem Kunden mit dem 8D-Report Einblick in sein Vorgehen und damit Know-How gibt?

Oder anders formuliert:

Wie schützt ihr euer Know-How / Prozesswissen (wurde ja durch Reklamation verbessert) trotz Rausgabe des 8D-Reports an den Kunden????

Bei uns ist der Kunde zum Teil auch Mitbewerber und daher möchte ich ja alles daran legen ihm nicht einfach durch die Abgabe unserer 8D-Berichte zu ermöglichen seine Produktion ebenfalls zu verbessern!!!!

Im Voraus vielen Dank für eure Hilfe!

Ich zähl auf euch! wink.gif

Gruß,

Qualitos
   
Beitrag 29.05.2013, 07:29 Uhr
tommmili
Level 5 = Community-Ingenieur
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Hallo Qualitos,
die primären Ziele eines 8D ´Prozesses sind wohl: Kunde isolieren und Wiederholfehler vermeiden. Und darauf hat ein Kunde einfach mal Anspruch. Und getreu dem Grundsatz: was nicht dokumentiert ist, ist nicht existent (oder so ähnlich).
So ganz allgemein die Spielregeln der halben Wirtschaft anzudiskutieren ist hier glaub ich nicht zielführend - dafür gibts ja die allabendlichen Diskussionsforen, auch Kneipe genannt.
Von Eurem Kunden wird schließlich genauso die Einhaltungh von Q-Standards gefordert und dazu MUSS er den 8D von Euch rauspressen. So locker angedacht: sei froh, solange er die Wirksamkeit nicht in Form eines Audits selber nachprüfen möchte, das ist zumindest mal nicht automobilunüblich.
So richtig gut dfunktioniert das vermutlich nur auf dem kleinen Dienstweg: jede Maßnahme lässt sich auf mindestens fünf Arten beschreiben, von technisch exakt bis äußerst nebulös. Jetzt obliegt es Deiner Entscheidung, wo Du Dich ansiedelst. Hoffentlich mit dem Bewußtsein im Hintergrund, daß Du da eventuell ein Faß aufmachst, das größer als gewünscht ist, indem die Rückfragen detaillierter als gewünscht sind.
Ich denke mal, die Vertragslage wird es nicht hergeben, daß ihr Euch einfach weigert, einen 8D zu erstellen. Wenn dann Eucer Kunde mit seinem Kunden anrücken muss, um Euch den Kopf zu waschen, hast Du den halben Weg zum Verlust dieses Auftrags schon hinter Dir.
Grüßle
T
   
Beitrag 29.05.2013, 12:41 Uhr
cern_67
Level 2 = Community-Facharbeiter
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Hallo,

am besten: "soviel wie nötig, sowenig wie möglich" vermitteln.
Diese Aussage sagt natürlich nichts über die Qualität der Angaben aus wink.gif

Gruß
   
Beitrag 29.05.2013, 21:10 Uhr
SQ-Hebi
Level 1 = Community-Lehrling
*
Der Kunde will in erster Linie wissen, welches Risiko von dem Fehler ausgeht, und wie dieser zukünftig zuverlässig vermieden werden kann. Somit kann der Kunde abschätzen, ober er weitergehende Maßnahmen bis zum Rückruf einleiten muss.
Des Weiteren dient der 8D für evtl. Regress gegenüber dem Lieferanten und eigener Schadensfreistellung in Haftungsfragen.

Zum Thema 8D nicht nur für Kunde=Mitbewerber:

1. Ich würde zuerst eine Geheimhaltungsvereinbarung abschliessen, welche die Verwertung der Ergebnisse aus CP, FMEA sowie Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen beschreibt.
Denn bereits durch den CP und der FMEA gibt man wertvolle Informationen heraus.

2. Der vielzitierte Satz "Mitarbeiter unterwiesen" sollte so wenig wie möglich gebraucht werden. Da gibt es meistens nur böse Nachfragen spätestens bei der nächsten Reklamation.

3. Vermeide die Angabe von Telefonnummern der Teammitglieder im Report. Das bringt den Kunden nur auf dumme Ideen.

Gruß Thomas
   
Beitrag 31.05.2013, 07:56 Uhr
SQ-evelyn
Level 2 = Community-Facharbeiter
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Hallo Qualitos,

wie schon beschrieben 8 D Reporte können in vieler Hinsicht Einsicht geben.
Aber wenn nun ein Fehler Grund zur Reklamation gibt, kannst du trotzdem im 8 D so gut wie möglich Fehlerursache und ..... beschreiben, an den Stellen wo Ihr der Ansicht seid das ist know how solltest du das genauso angeben. Die Prozesse sind dem Kunden doch bestimmt bekannt, also veröffentlichst du kein know how. Sollte es um besondere Werkzeuge Rezepturen oder was auch immer Ihr als know how betrachtet nicht angeben wollen, vermerke es in deinem 8 D und warte auf die Reaktion.
Wenn die Wirksamkeit der Massnahme dargestellt wurde, dürfte es keine Probleme geben. Auch nicht Automotive seitig.
Gruß evelyn
   
Beitrag 31.05.2013, 23:12 Uhr
SQ-Qualitos
Level 2 = Community-Facharbeiter
**
Vielen Dank für eure schnelle Hilfe!

Also, ich nehme mir mal die Aussage : "So viel wie nötig, so wenig wie möglich" mit wink.gif

Vllt. noch etwas zum Hintergrund meiner Frage:

Wir selber sind Zulieferer und unserer Kunde geht mehr und mehr auf Eigenproduktion unserer Artikel über (vor allem ins günstige Ausland) und zieht uns die Aufträge ab.

Daher habe ich mich vor diesem Hintergrund gefragt, wie sinnig es ist ihm mit unseren 8D-Berichten nach und nach ebenfalls die Möglichkeit zu geben seine eigene Produktion auf unser Niveau zu bekommen und Fehler, die uns passiert sind von vorne herein zu verhindern....

Ich habe dabei irgendwie das Gefühl, dass wir uns mit einem ausführlichen 8D-Bericht in eigene Bein schießen! :dry:

Da dieser aber trotzdem gefordert wird, bleibt wohl nur "So viel wie nötig, so wenig wie möglich" . biggrin.gif
   
Beitrag 01.06.2013, 09:39 Uhr
SQ-Consult
Level 4 = Community-Meister
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Guten Morgen Qualitos!
"So viel wie nötig, so wenig wie möglich" ,ist die richtige Einstellung.
Allerdings habe ich bisher wenige Fälle erlebt, wo wirklich technische Details genannt werden mussten, die evtl. bei einer Eigenproduktion des Kunden=Empfängers des 8-D Reports verwendet werden könnten.
Bitte Beipiele!
------------.
Ich lache mich manchmal kaputt was manche Firmen als schützenswertes technisches know how bezeichnen.
Allerding gibt es auch andere die auf Messen am liebsten noch die blueprints und records verteilen würden.

Zu beachten ist, dass man ja in begründeten Einzelfällen im 8-D Report nicht die volle Wahrheit sagen kann um sich das Gesicht nicht zu sehr zu verkratzen.
Aus der richtigen Begründung :"Unser Prüfer kann nicht lesen und schreiben und ist zudem noch widerborstig, befolgt die klaren Prüfanweisungen nicht, ist aber der Schulfreund vom Chef" wird dann ein "einzelner Arbeitsfehler........

mfg Consult
   
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