Auditcheckliste 9001:2015

Hallo,
ich bin auf der Suche nach einer Auditcheckliste der neuen Norm 9001:2015. Leider kann ich im Internet hierzu noch nichts finden. Habt ihr hierzu vielleicht einen Tipp für mich?

Vielen Dank

Die Norm ist ja erst ein paar Wochen alt. und es fehlen noch die Durchführungsbestimmungen. :blink:

Es gibt allerdings schon verschiedene "Interpretation der Anforderungen" der 9001:2015. Dies könnte als erste Hilfestellung sinnvoll sein. Einfach mal Googlen.

Vielen Dank für deinen Beitrag, Aranard.
Kann man eigentlich z.B. beim Beuth Verlag die neue Norm schon bestellen? Gibt es diese schon im Finalen Status?

Hallo Sandra,

die Norm in der endgültigen Fassung kann man seit ca. 3 Wochen beim Beuth Verlag bestellen. Interpretationen gibt es u.a. von der TÜV Media GmbH.

Gruß
bg

Die Norm ist doch die perfekte Checkliste. Einfach mit dem Kapitel 4 beginnen und bei jeder Absatznummer prüfen, was ihr dazu habt.

@dilbert

den weg kann man natürlich auch gehen.
Dazu sucht Mann/Frau alle "muss" Bestimmungen aus der Norm heraus, führt Sie in eine Liste (z.B. Excel) und stellt die Aktivitäten/Prozesse und Dokumente daneben. Ist halt Fleißarbeit und nicht innerhalb einiger weniger Tage zusammen mit dem Tagesgeschäft erledigt.
Zudem gibt es ein paar "Neuerungen" in der 9001:2015er, welche es richtig zu interpretieren gilt, um die Mindestanforderungen zu erfüllen.

z.B.
- Kontext der Organisation
- Risiken und Chancen
- Wissen der Organisation

Ich bin ja der Meinung, das ein QM-System nur dann richtig funktionieren kann, wenn es aus den eigenen Gegebenheiten heraus entwickelt wurde. Die bedeutung von Termini wie "Kontext der Organisation" oder "Wissen der Organisation" kann sich jeder selbst erarbeiten, der sich die Mühe macht.
Eine "Auditcheckliste" braucht man nur, wenn man sich wenig Arbeit machen möchte.
Übrigens gibt es bei der Umstellung auf 9001:2015 einen recht zuverlässigen Check: das Bereitschaftsaudit, dass man vor dem eigentlich Audit durchführt.

Die Umstellung auf 9001:2015 ist übrigens "Tagesgeschäft", neben dem nicht viel Zeit für andere Aufgaben bleibt. "Nebenher" geht das nicht, ausser vielleicht bei einem 5-Personen-Betrieb.

Das QM-Systeme nur funktionieren, wenn sie tatsächlich gelebt werden, ist Fakt und rückt mit der 9001:2015 näher in den Fokus, da die Verantwortung für das System höher angesiedelt wird. Das funktioniert nur, wie Du bereits geschrieben hast, wenn alles aus den eigenen Gegebenheiten heraus entsteht und ständig verbessert wird.

Bei vorgefertigten Auditchecklisten fixiert man sich zu sehr bei den Audits. Dies halte ich nicht für Sinnvoll, maximal zur Vorbereitung auf Audits eine eigene Checkliste. Allerdings sind Interpretationen dafür ein besseres Hilfsmittel, auch um sein System aufzubauen, zu festigen und ggf. vor Dritten rechtfertigen zu können.

Wie definierst Du den "Kontext der Organisation", wenn man die Norm liest, lässt sich dies nicht Eindeutig abgrenzen, mit den Anmerkungen und Begriffsbeschreibungen aus der Norm. Kontext ist nach der "Definition" der Norm einfach alles.
Mal salopp ausgedrückt: Das Busunternehmen, was Dein Personal täglich auf Arbeit bringt. Den macht dies das Busunternehmen nicht mehr, hast Du keine Ressourcen mehr usw., dies wird dann zu einem möglichen Risiko in Deiner Firma... dies Risiko dazu musst Du betrachtet haben und Du musst hierfür bereits Maßnahmen abgeleitet haben.
Vor allem was ist mit dem Nachbar der auf seinem Feld Rüben an baut und von Dir ggf. durch Emissionen tangiert wird.

Das die Umstellung auf die neue Norm Tagesgeschäft sein sollte ist eine nette Wunschvorstellung. Da hilft nur eine Art Projektplan.

Hallo,
wer den Luxus hat die Umstellung als Tagesgeschäft zu haben, hat ein gut funktionierendes QM-System, das ohne großes Eingreifen läuft und einen Chef der nicht merkt das man nicht voll zu tun hat
Klar das Anpassen der Dokumente ist mein Job, aber es ist ein Unterschied ob ich die einmal im Jahr auf Aktualität prüfen muss oder eine komplette Überarbeitung dank ISO9001 fällig wird, das müsste ich nach dem ersten leses als Projekt definieren.
Habe ich eigentlich als einziger das Gefühl das man dieses Pamphlet nur nach dem Genuss einer guten Flasche Rotwein versteht? (das ging mir bei der ISO/TS jetzt schon so, so besoffen das ich die 2018 Version als Krönung zur neuen 9001 verstehe, kann ich garnicht sein )
Wenn ich hier lese die Norm ist schwer interpretationswürdig, wer interpretiert dann Ich als Organisation oder mein Auditor?
Wie beschrieben geht das beim ersten Satz los und wie Grenze ich ab, mein Werksleiter kann im Audit ganz Klasse einen 1. stünidgen Vortrag dazu halten welche externen Einflüsse wir haben etc. , aber muss das irgendwo stehen? Habe ich das nicht heute schon im Handbuch mit dem Wer sind wir?
Ich habe wie gesagt noch nicht alles gelesen, Wetter am Wochenende soll ja schlecht werden,...

Gruß

TamTom

Ich habe neben dem QM auch noch einen anderen Job (EDV-Leitung). Da mussten eben Projekte zurückstehen.
@Aranard: Was das Riskomanagement angeht, reicht es aus, Risiken zu erkennen und zu bewerten. Ergibt die Bewertung keinen Handlungsbedarf oder keine Handlungsmöglichkeit, kann man sich durchaus dafür entscheiden, mit diesem Risiko zu leben.
@tamtom: Zum Thema Interpretation: wichtig ist, dass das QM-System zum Unternehmen passt. Alles andere ist Humbug. Wenn der Werksleiter soviele externe Einflussfaktoren kennt: prima! Zu Papier bringen, bewerten, Maßnahmen vereinbaren oder eben nicht. Wenn man seine Entscheidungen gegenüber dem Auditor schlüssig begründen kann, hat man doch gezeigt, dass man sich Gedanken gemacht hat.

Ich denke, man darf sich einfach nicht verrückt machen lassen. Wenn man mit gesundem Menschenverstand an die Sache herangeht, ist es gar nicht so viel anders als vorher.

Wenn man die Umstellung als Tagesgeschäft hat ist das schon Luxus, deutet aber nicht unbedingt auf ein funktionierendes QM-System hin, wenn man sich damit den ganzen Tag beschäftigt. :whistle: Oder der Chef merkt wirklich nichts. :pinch: Ziel sollte doch eher die ständige Verbesserung der Organisation etc. sein. Da bleibt i.d.R. weniger Zeit was "umzustülpen", nur weil sich Kapitelüberschriften in der Norm ändern. Ziel sollte es sein die wirklichen Neuerungen/Änderungen entsprechend einzuarbeiten.




Hier hast Du recht, beim lesen der Pamphlete empfiehlt sich der Genuss einer Flasche Rotwein. Aber wo hast Du jetzt rausgelesen, dass die Norm schwer interpretationswürdig ist? Das solltest Du uns bei einer Flasche zeigen. :laugh:
Das die Organisation sich selbst interpretieren bzw. definieren muss, dass alleinig ist in der Norm gefordert, nur nicht wie, somit ist dies eigene Ermessensache der jeweiligen Organisation.

Gibt es schon einen Entwurf zur neuen ISO/TS? Welche "Steigerungen" können wir hier erwarten? :huh:



Das sehe ich nicht so. Jede Tätigkeit / Prozess birgt irgend ein Risiko bzw. eine Chance. Wenn ich richtig den Anhang zum Risikobasierten Denken verstehe, zielt demnach das "neue Kapitel" mindestens auf die Kapitel 5.4.1; 5.4.2.; 5.6 und 8.5.3 der zurückgezogenen 2008 Version ab. Damit sind diese Bewertungen und Maßnahmen entsprechend in der Umsetzung mit einzubeziehen und in der Managementbewertung entsprechend zu dokumentieren. Somit kommen wir hier der ISO/TS 16949 etwas näher, indem klar das "risikobasierte Denken" bei der Planung der Prozesse etc. mit berücksichtig werden muss.

Den letzten Satz unterschreibe ich Dir gern. :whistle:

Hallo Sandra84,

lt. unserer Zertifizierungsgesellschaft wird es KEINE Audit-Checkliste (für Auditoren) mehr geben, da alle Betrachtungen fortan noch stärker auf die Prozesse gerichtet sind.

Ich hoffe das hilft Ihnen.

Mit besten Grüßen

Kuh-MB

Da frag ich mich wann die 9001 die ts wieder ablöst oder was aus der ts wird. Laut unserem zertifizierter gibt's 2018 eine Revision der ts

Moin Sandra,

im Rahmen einer separat zu beauftragenden "GAP-Analyse" erhälst du von deinem Zertifizierer eine Delta-Checkliste.
Beste Grüße
Rudi

Hallo,

bei WEKA gibt es eine Checkliste zur Bestandsaufnahme "Wissen" für QM-Systeme nach ISO 9001:2015.

VG
Ute