Leistungsschnittstellenvereinbarung (LSV)

Hallo zusammen,

vermutlich ist das eher ein Vertriebsthema, habt Ihr trotzdem ggf. Erfahrungen mit dieser Sachlage und könnt mir weiterhelfen?

Hintergrund:

Im Neuprojekt gibt es sog. directed suppliers (Setzteilelieferanten), welche der OEM entweder direkt vorgibt oder mit diesen sogar einen entspr. Rahmenvertrag hat.

Der Vertrieb des Tier 1 sollte dann mit dem OEM eine sog. Leistungsschnittstellenvereinbarung (LSV) treffen, um die Tätigkeiten während der Projektphase zwischen dem OEM und dem Tier1 hinsichtlich dieser Setzteilelieferanten zu verteilen.

Schön wäre ein Vordruck einer solchen Vereinbarung oder zumindest eine Auflistung der Tätigkeitsinhalte.

Danke vorab für zahlreiche Rückmeldungen

Freundliche Grüße
Rainer Zipperer

Hallo Rainer,
das ist nach meiner Kenntnis gang und gäbe.

Hier wird, so wie ich das gesehen habe folgendes Abgegrenzt:

Teilenummer gibt OEM vor.
Darin enthalten die Varianten.
Bestellt wird von Tier 1.
WE registriert Tier 1.
QS findet seitens Tier 1 nicht statt.
Sämtliche QM Tätigkeiten hat OEM durchzuführen.

Es finden zwar Austausche wg. offensichtlicher Fehler zwischen QM und vorgegebenem Lieferant statt, jedoch liegt das im Verantwortungsbereich OEM. OEM entscheidet alles, Tier 1 verbaut alles.

Meist will OEM mehr, aber nicht mehr bezahlen. Dann fängt das geeiere an.

Die Teile werden von vornherein als "Vorgabe Teile" im Projektplan vermerkt. Das zieht sich komplett durch die Dokumentation, damit meine ich FMEA bis CP.

Ich hoffe mal, dass ich Dir ne Idee geben konnte.

Grüßle
Peter

Hallo,

In der Regel gibt der OEM hier genaue Vorgaben was zu betrachten ist, und wie dies in den Lieferantenebenen zu kommunizieren / dokumentieren bzw. umzusetzen ist.

Einfach mal den zuständigen QM des OEM bzw. 1tier Lieferanten nerven.

Auf diese Weise eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht.

Gruss

Herzlichen Dank vorab,

aufgrund der wenigen Antworten gehe ich davon aus, daß die wenigsten damit wirklich konfrontiert sind.

Dennoch waren die beiden Antworten hilfreich.

Freundliche Grüße
Rainer Zipperer

Hallo Rainer,

kann dir nur sagen, wie es bei uns abläuft: Setz-Lieferant bemustert teilweise direkt an OEM oder an uns. Kommt halt drauf an, ob die Artikel vom Setzteillieferant nur für ein bestimmtest Projekt oder für mehrere Projekte vom OEM verwendet werden. Wir führen dann auch die WE-Prüfung mit möglichen Reklamationen durch. Wie das mit den Lieferantenaudits beim Setzteillieferant ist, wirst Du wahrscheinlich besser wissen

Gibt wahrscheinlich viele Punkte, welche da drinstehen müssten, wie z.B.
- Bemusterung der Teile bei Tier1 oder OEM
- WE-Prüfung der Ware durch Tier1 oder OEM
- Zuständigkeit der Lieferantenaudits - Tier1 oder OEM
- Zuständigkeit der Qualitätsanforderungen - Tier1 oder OEM
- Preisvorgabe vom OEM oder Tier1
- usw. usw.

Grüße
Roger

Hallo zusammen,
ich greife das Thema noch mal auf, srry.
Kurz zu meiner Person etwas:
Ich bin im QM eines Tier 1, der Spritzgusssichtteile für Interieur u. a. im Dashboard Bereich Entwickelt u. Produziert, für das IMS verantwortlich.
Das Ganze für alle namhaften Autommobilhersteller, Folie Hochglanz Lack etc.

Im Zuge eines JCI Audits vor kurzen ist das Thema Setzteillieferant in der Reklamation bzw. Eskalation aufgekommen.
Das habe ich so nicht Explizit berücksichtigt, sei es im Reklamationsprozess noch in der Eskalation findet sich das dort. Dort ist nur die Rede vom Lieferanten.
Grundsätzlich könnte ich jetzt aus der Praxis reichlich Szenarien beschreiben (Ford-IAC/Audi-Cultrao)wo wir in der Reklamation/Grenzmuster uns die Haare hätten ausraufen können.
Durch das Audit und unseren Alltags Erfahrungen bin ich jetzt dran ein Formblatt zu erarbeiten
mit dem Anspruch "Betreuungsumfänge" das dem BMW LSV Ansatzweise folgt.
Und in der Hoffnung das wir den OEM mehr Zeitnaher in Eskalationssituationen ins Boot holen können durch Unterschrift wie auch Setzlieferant.

Habt ihr vllt. soetwas im Einsatz? und könnt mir dazu Anregungen Liefern oder etwas völlig anderes?

Gruss

Merle