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Lieferantenüberwachung - Liefertreue

Hallo Zusammen,
laut TS 169494 steht im Kapitel 7.4.3.2 Lieferantenüberwachung u.a. der Punkt LIEFERTREUE (einschließlich der mit Zusatzfrachtkosten verbundenen Vorfälle)!
Wir haben so eine Liste, in der alle Sonderfahrten aufgelistet werden inkl. der Verursacher und wer die Zeche zu zahlen hat.
In unserem Überwachungsaudit wurde jetzt der (Klammerausdruck) bemängelt!
Dem Audior fehlte, das wir keine Informationen von Sonderfahrten seitens des Lieferanten an uns hatten, jetzt kommt es, wenn der Lieferant trotzdem bei uns pünktlich anliefert!
D.h. auch wenn der Liefeant mit dem Hubschrauber auf den Hof fliegt und dabei auch noch pünktlich ist, müssen wir diese "Sonderfrachtkosten" erfassen. Nicht das wir diese zahlen sollten, sondern als Indikator (Trend) zu verwenden haben, das es beim LF öfters mal knapp wird. Argumentiert wurde damit, das der LF irgendwann es nicht mehr pünktklich zu uns schaffen wird bzw. die Sonderfahrtkosten den LF in den Ruin treiben wird.
Hat jemand Erfahrungen mit diesem Punkt aus der TS?
Oder andere Interpretationsmöglichkeiten?
Zum Glück war dies nur eine Minor-NC!
Bin gespannt auf Eure Antworten!
Langu
laut TS 169494 steht im Kapitel 7.4.3.2 Lieferantenüberwachung u.a. der Punkt LIEFERTREUE (einschließlich der mit Zusatzfrachtkosten verbundenen Vorfälle)!
Wir haben so eine Liste, in der alle Sonderfahrten aufgelistet werden inkl. der Verursacher und wer die Zeche zu zahlen hat.
In unserem Überwachungsaudit wurde jetzt der (Klammerausdruck) bemängelt!
Dem Audior fehlte, das wir keine Informationen von Sonderfahrten seitens des Lieferanten an uns hatten, jetzt kommt es, wenn der Lieferant trotzdem bei uns pünktlich anliefert!
D.h. auch wenn der Liefeant mit dem Hubschrauber auf den Hof fliegt und dabei auch noch pünktlich ist, müssen wir diese "Sonderfrachtkosten" erfassen. Nicht das wir diese zahlen sollten, sondern als Indikator (Trend) zu verwenden haben, das es beim LF öfters mal knapp wird. Argumentiert wurde damit, das der LF irgendwann es nicht mehr pünktklich zu uns schaffen wird bzw. die Sonderfahrtkosten den LF in den Ruin treiben wird.
Hat jemand Erfahrungen mit diesem Punkt aus der TS?
Oder andere Interpretationsmöglichkeiten?
Zum Glück war dies nur eine Minor-NC!
Bin gespannt auf Eure Antworten!
Langu



Level 1 = Community-Lehrling

Gruppe: Aktivierungsprozess
Mitglied seit: 12.11.2009
Beiträge: 37
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Beiträge: 37
Aus meiner Sicht ist der Einwand des Auditors konsequent, absolut berechtigt und als Nebenabweichung völlig korrekt bewertet.
Gruß, Norbert
Gruß, Norbert



Level 6 = Community-Doktor






Gruppe: Aktivierungsprozess
Mitglied seit: 08.10.2009
Beiträge: 976
Mitglied seit: 08.10.2009
Beiträge: 976
Hallo Ulrike,
ich stelle mir gerade vor ich bin in einem Betrieb von ca. 600 Ma. Dort fährt ein LKW über die Pforte vor den Wareneingang und gibt die Ware per normalen Lieferschein ab.
Hier kann in Wirklichkeit niemand erkennen um welche Art Lieferung es sich handelt.
Dann kommen bei anderen Lieferanten Lieferungen nicht per Stückgut oder Palette sondern regelmäßig per UPS oder sonst einem Dienst. Ob da etwas anders läuft sieht man nicht unbedingt.
OK bei einem Hubschrab könnte man aufmerksam werden und sich das notieren um ein Lieferantenaudit vorzubereiten.
Selbst wenn normalerweise eine Spedition XY vom Lieferant kommt oder ein eigener LKW und nun auf einmal eine andere Spedition oder überhaupt eine Spedition muss das noch lange nicht auf Schwierigkeiten beim Lieferanten hindeuten, denn einmal kann ein LKW bei einer Spedition in Reparatur sein oder einen Unfall haben oder sonst was, dann kommt eben ein anderer Frachtführer. Selbst beim eigenen LKW der durch eine Spediton ersetzt wurde können unzählige Gründe, die nichts mit der Lieferbereitschaft zu tun haben, dahinterstecken. Selbst wenn eine oder mehrere Lieferung/en verspätet ankommt können Gründe vorliegen, die nichts mit Lieferbereitschaft zu tun hat.
Also ich persönlich sehe hier keine Handlungsnotwendigkeit von Seiten des Empfängers.
Bei den regelmäßigen Lieferantengesprächen (Audits) sollten, meiner Meinung nach, durchaus die Sonderkosten abgefragt werden. Alles andere halte ich persönlich nicht unbedingt für handlebar, weil der Aufwand zu groß ist.
Ich würde die Nebenabweichung nicht annehmen wollen, eigentlich eher "zurückweisen".
Grüßle
Peter
ich stelle mir gerade vor ich bin in einem Betrieb von ca. 600 Ma. Dort fährt ein LKW über die Pforte vor den Wareneingang und gibt die Ware per normalen Lieferschein ab.
Hier kann in Wirklichkeit niemand erkennen um welche Art Lieferung es sich handelt.
Dann kommen bei anderen Lieferanten Lieferungen nicht per Stückgut oder Palette sondern regelmäßig per UPS oder sonst einem Dienst. Ob da etwas anders läuft sieht man nicht unbedingt.
OK bei einem Hubschrab könnte man aufmerksam werden und sich das notieren um ein Lieferantenaudit vorzubereiten.
Selbst wenn normalerweise eine Spedition XY vom Lieferant kommt oder ein eigener LKW und nun auf einmal eine andere Spedition oder überhaupt eine Spedition muss das noch lange nicht auf Schwierigkeiten beim Lieferanten hindeuten, denn einmal kann ein LKW bei einer Spedition in Reparatur sein oder einen Unfall haben oder sonst was, dann kommt eben ein anderer Frachtführer. Selbst beim eigenen LKW der durch eine Spediton ersetzt wurde können unzählige Gründe, die nichts mit der Lieferbereitschaft zu tun haben, dahinterstecken. Selbst wenn eine oder mehrere Lieferung/en verspätet ankommt können Gründe vorliegen, die nichts mit Lieferbereitschaft zu tun hat.
Also ich persönlich sehe hier keine Handlungsnotwendigkeit von Seiten des Empfängers.
Bei den regelmäßigen Lieferantengesprächen (Audits) sollten, meiner Meinung nach, durchaus die Sonderkosten abgefragt werden. Alles andere halte ich persönlich nicht unbedingt für handlebar, weil der Aufwand zu groß ist.
Ich würde die Nebenabweichung nicht annehmen wollen, eigentlich eher "zurückweisen".
Grüßle
Peter


Hallo Ulrike,
hier kann ich Peter leider "absolut" nicht zustimmen.So eine Abweichung kannst du nicht zurückweisen.
Stelle dir bitte folgendes Szenario vor:
Ein Lieferant liefert jedesmal nur mit Sonderlieferung => also könnte man doch daraus schließen das dieser entweder dentweder den Preis schon zu hoch kalkuliert hat und was noch schlimmer ist die Gefahr das du die Teile nicht rechtzeitig bekommst und dadurch ggf. deine Produktion still steht und dann die von deinem Kunden usw. ist recht hoch.
Deshalb die Abweichung ist absolut konform und gerechtfertigt wenn diese nicht überwacht wird.
Du kannst aber folgendes machen:
Suche dir deine Wichtigsten Materialien aus und überwache nur diese
Gruß
Wolfgang
hier kann ich Peter leider "absolut" nicht zustimmen.So eine Abweichung kannst du nicht zurückweisen.
Stelle dir bitte folgendes Szenario vor:
Ein Lieferant liefert jedesmal nur mit Sonderlieferung => also könnte man doch daraus schließen das dieser entweder dentweder den Preis schon zu hoch kalkuliert hat und was noch schlimmer ist die Gefahr das du die Teile nicht rechtzeitig bekommst und dadurch ggf. deine Produktion still steht und dann die von deinem Kunden usw. ist recht hoch.
Deshalb die Abweichung ist absolut konform und gerechtfertigt wenn diese nicht überwacht wird.
Du kannst aber folgendes machen:
Suche dir deine Wichtigsten Materialien aus und überwache nur diese

Gruß
Wolfgang



Level 2 = Community-Facharbeiter


Gruppe: Aktivierungsprozess
Mitglied seit: 27.07.2007
Beiträge: 72
Mitglied seit: 27.07.2007
Beiträge: 72
Hallo,
also mußt Du eine "gesunde Mischung" aus den Argumenten der Vorredner erstellen. Natürlich könnt Ihr nur überwachen wenn Ihr von entsprechenden Vorfällen wißt. In Eurem Beschaffungsprozess wird doch sicherlich durch den Einkauf auch Anlieferung und Verpackung verhandelt, wenn der Lieferant irgendwie und wann davon abweicht müßt Ihr analysieren und ggf. überwachen.Wenn Euch ein Lieferant ständig über unterschiedliche Wege beliefert ist das also ein Indikator das etws nicht stimmt und Ihr müßt das überprüfen. Wenn Hubsschrauber vereinbart ist dann ist das eben iO, nur wenn plötzlich ein Jet kommt ---> fragen was los ist.
Als generelle Forderung würde ich die Nebenabweichung ablehnen. Und s. o. argumentieren.
Grüßße
also mußt Du eine "gesunde Mischung" aus den Argumenten der Vorredner erstellen. Natürlich könnt Ihr nur überwachen wenn Ihr von entsprechenden Vorfällen wißt. In Eurem Beschaffungsprozess wird doch sicherlich durch den Einkauf auch Anlieferung und Verpackung verhandelt, wenn der Lieferant irgendwie und wann davon abweicht müßt Ihr analysieren und ggf. überwachen.Wenn Euch ein Lieferant ständig über unterschiedliche Wege beliefert ist das also ein Indikator das etws nicht stimmt und Ihr müßt das überprüfen. Wenn Hubsschrauber vereinbart ist dann ist das eben iO, nur wenn plötzlich ein Jet kommt ---> fragen was los ist.
Als generelle Forderung würde ich die Nebenabweichung ablehnen. Und s. o. argumentieren.
Grüßße

Guten Tag,
diese Diskussion hatten wir auch mit einem Auditor.
Hier unsere pragmatische Lösung:
der Lieferant wird vertraglich verpflichtet, uns über Sonderfahrten schriftlich zu informieren.
Gegenüber dem Auditor lautet die Antwort:
keine Info vom Lieferant => somit keine Sonderfahrten angefallen.
Die Verifizierung erfolgt periodisch durch Besuche beim Lieferanten.
Mit freundlichen Grüßen
Sonntag
diese Diskussion hatten wir auch mit einem Auditor.
Hier unsere pragmatische Lösung:
der Lieferant wird vertraglich verpflichtet, uns über Sonderfahrten schriftlich zu informieren.
Gegenüber dem Auditor lautet die Antwort:
keine Info vom Lieferant => somit keine Sonderfahrten angefallen.
Die Verifizierung erfolgt periodisch durch Besuche beim Lieferanten.
Mit freundlichen Grüßen
Sonntag
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Mit freundlichen Grüßen
aus dem Naheland
Sonntag
aus dem Naheland
Sonntag

Hallo Herr Sonntag,
diese Lösung gefällt mir auch sehr gut
und hatten wir auch mal angedacht. Dann hatten wir uns überlegt, das der WE die Hauptprodukte überwachen sollte ob diese wie "gewohnt" ankommen oder per Sonderfracht. Wir hatten nämlich festgestellt, dass die Lieferanten leider nicht immer diese Meldung (bewußt oder unbewußt) melden.
Nun haben wir aber bei den "kritischen" -Produkten eine sehr gute Übersicht und können mit den Lieferantenentwickler und unseren Lieferanten zusammen an Verbesserungen arbeiten, wohl auch das die "Schuld" der Sonderlieferung nicht immer beim Lieferanten liegt..... .
Gruß
Wolfgang
diese Lösung gefällt mir auch sehr gut

Nun haben wir aber bei den "kritischen" -Produkten eine sehr gute Übersicht und können mit den Lieferantenentwickler und unseren Lieferanten zusammen an Verbesserungen arbeiten, wohl auch das die "Schuld" der Sonderlieferung nicht immer beim Lieferanten liegt..... .
Gruß
Wolfgang



Level 6 = Community-Doktor






Gruppe: Aktivierungsprozess
Mitglied seit: 08.10.2009
Beiträge: 976
Mitglied seit: 08.10.2009
Beiträge: 976
Hallo Wolfgang`s,
Ihr habts mal wieder auf den Punkt gebracht.
Ich lass die Selbstverpflichtung und die Überwachung kritischer Produktionsprodukte in mein Portfolio einfließen.
Danke Schön
Peter
Ihr habts mal wieder auf den Punkt gebracht.
Ich lass die Selbstverpflichtung und die Überwachung kritischer Produktionsprodukte in mein Portfolio einfließen.
Danke Schön
Peter


Hallo Zusammen,
vielen Dank für die interessanten Beiträge inkl. der verschiedenen Sichtweisen. Wir müssen intern noch abklären, wie wir die Lieferanten zu einer wahrheitsgemäßen Aussage bewegen können. Das uns bei der Anlieferung im hektischen Tagesgeschäft wirklich die "Sonderfahrten" auffallen, bezweifel ich fast schon.
Sobald wir hier etwas praktikables entwickelt haben, schreibe ich es euch gerne!
Danke und bis bald
Ulrike
vielen Dank für die interessanten Beiträge inkl. der verschiedenen Sichtweisen. Wir müssen intern noch abklären, wie wir die Lieferanten zu einer wahrheitsgemäßen Aussage bewegen können. Das uns bei der Anlieferung im hektischen Tagesgeschäft wirklich die "Sonderfahrten" auffallen, bezweifel ich fast schon.
Sobald wir hier etwas praktikables entwickelt haben, schreibe ich es euch gerne!
Danke und bis bald
Ulrike
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