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MFU-Maschinenfähigkeitsuntersuchung an attributiven Prüfmerkmalen

Hallo Zusammen,
Frage in die Runde, wir müssen aktuell eine MFU an einem attributiven Prüfmerkmal durchführen bzw. eine Fähigkeitsauswertung dazu erstellen. Die Prüfung wird mittels einer GUT-SCHLECHT-LEHRE gemacht mit dem Ergebnis i.O. oder n.i.O.
Hat jemand von euch diesbezüglich bereits Erfahrungen gemacht?
Wie ist eine solche MFU durchzuführen?
Gibt es hierfür eine Excel-Vorlage?
Gibt es hier eine Kontaktperson mit Spezial-Wissen? Oder wo kann man was lesen, was einen wirklich weiterbringt.
Danke und Gruß
Thorsten Kaiser
Frage in die Runde, wir müssen aktuell eine MFU an einem attributiven Prüfmerkmal durchführen bzw. eine Fähigkeitsauswertung dazu erstellen. Die Prüfung wird mittels einer GUT-SCHLECHT-LEHRE gemacht mit dem Ergebnis i.O. oder n.i.O.
Hat jemand von euch diesbezüglich bereits Erfahrungen gemacht?
Wie ist eine solche MFU durchzuführen?
Gibt es hierfür eine Excel-Vorlage?
Gibt es hier eine Kontaktperson mit Spezial-Wissen? Oder wo kann man was lesen, was einen wirklich weiterbringt.
Danke und Gruß
Thorsten Kaiser



Level 4 = Community-Meister




Gruppe: Aktivierungsprozess
Mitglied seit: 04.02.2009
Beiträge: 562
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Hallo Thorsten,
eine MFU an Hand von attributiver Prüfung halte ich für unbrauchbar.
Gruß Norbert
eine MFU an Hand von attributiver Prüfung halte ich für unbrauchbar.
Gruß Norbert



Level 2 = Community-Facharbeiter


Gruppe: Aktivierungsprozess
Mitglied seit: 21.05.2014
Beiträge: 58
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Beiträge: 58
Hallo,
ist denn das Merkmal wirklich attributiv? Ansonsten sollte eine MFU immer mit variablen Merkmalen durchgeführt werden!
Nur weil in der Fertigung eine Lehre genutzt wird, heißt das ja nicht, dass das Merkmal grundsätzlich attributiv ist - es wird (leider) nur so gemessen. Um die statistische Aussagekraft einer MFU mit 50 variablen Messungen zu erhalten, müssen wahrscheinlich so knapp 100.000 attributive Vergleiche durchgeführt werden.
Gruß Stefan
ist denn das Merkmal wirklich attributiv? Ansonsten sollte eine MFU immer mit variablen Merkmalen durchgeführt werden!
Nur weil in der Fertigung eine Lehre genutzt wird, heißt das ja nicht, dass das Merkmal grundsätzlich attributiv ist - es wird (leider) nur so gemessen. Um die statistische Aussagekraft einer MFU mit 50 variablen Messungen zu erhalten, müssen wahrscheinlich so knapp 100.000 attributive Vergleiche durchgeführt werden.
Gruß Stefan

Eine attributive MFU ist imho nicht sinnvoll, die Anforderung basiert meist auf einem Missverständnis. Das Missverständnis liegt darin, Fähigkeitsindizes mit verklausulierten Überschreitungsanteilen gleichzusetzen. Dabei sind die "Überschreitungsanteile" oder positiv formuliert, ist die "Ausbringung" nur ein Abfallprodukt der Fähigkeit.
Cm und Cmk geben mir Auskunft über Streuung und Lage eines Prozesses unter rein maschinenbedingten Störeinflüssen. Ich möchte wissen,
- welche Verteilung die Maschie liefert (symmetrisch, schief, mehrgipflig),
- eine qualitative Stabilitätsaussage soll getroffen werden (ich sehe Trends oder Sprünge),
- die Streuung soll bewertet werden (Cm, auf Basis der Verteilung) und
- die Lage soll beurteilt werden (Cmk, auf Basis der Streuung).
Wenn mein Messprozess nur "iO/niO" liefert, kann ich dazu gar nichts sagen. Die Reduktion auf "Überschreitungsanteile" ist ein Schritt um 100 Jahre zurück. Wenn Forderungen von Cmk>=1,67 oder gar 2 auf attributiver Prüfung nachgewiesen werden sollen, dann muss man sich klarmachen, dass das (wir machen jetzt den Schritt um 100 Jahre zurück) Überschreitungsanteile von 0,5 ppm bis 2 ppb bedeuten. Wer macht sich ersthaft Hoffnung, dieses eine Teil pro 2 Mio bis 500 Mio produzierter Teile in der 50er Stichprobe der MFU zu finden? Sollte ich es dennoch finden, dann ist es 1 von 50 und damit 2% Fehler. Das sind 20.000 ppm, also 40.000 mal so viel, wie bei 1,67 erlaubt. Bleibt also nur die Lösung, nix zu finden, wodurch eine attributive Rückrechnung auf Pseudo-Cmk nicht möglich ist.
Es gibt Tricks, z. B. Lehren auf stark eingeschränkte Toleranzen. Aber bitte beschäftigt Euch dann auch mit dem Nachweis der Prüfprozesseignung bei Lehren. Wenn die bei halber Toleranz zu groben Schätzeisen werden, haben wir nichts gewonnen. Wenn die Eignung der Maschine nachgewiesen werden soll, dann muss das dazu genutzte Werkzeug, die Lehre, auch dazu geeignet sein.
Im Klartext: Die Diskussion muss dort beginnen, wo die MFU gefordert wird. Dort muss geklärt werden, was man eigentlich wissen möchte, und darauf basieren müssen brauchbare Prozeduren festgelegt werden.
Beste Grüße
Stephan
Cm und Cmk geben mir Auskunft über Streuung und Lage eines Prozesses unter rein maschinenbedingten Störeinflüssen. Ich möchte wissen,
- welche Verteilung die Maschie liefert (symmetrisch, schief, mehrgipflig),
- eine qualitative Stabilitätsaussage soll getroffen werden (ich sehe Trends oder Sprünge),
- die Streuung soll bewertet werden (Cm, auf Basis der Verteilung) und
- die Lage soll beurteilt werden (Cmk, auf Basis der Streuung).
Wenn mein Messprozess nur "iO/niO" liefert, kann ich dazu gar nichts sagen. Die Reduktion auf "Überschreitungsanteile" ist ein Schritt um 100 Jahre zurück. Wenn Forderungen von Cmk>=1,67 oder gar 2 auf attributiver Prüfung nachgewiesen werden sollen, dann muss man sich klarmachen, dass das (wir machen jetzt den Schritt um 100 Jahre zurück) Überschreitungsanteile von 0,5 ppm bis 2 ppb bedeuten. Wer macht sich ersthaft Hoffnung, dieses eine Teil pro 2 Mio bis 500 Mio produzierter Teile in der 50er Stichprobe der MFU zu finden? Sollte ich es dennoch finden, dann ist es 1 von 50 und damit 2% Fehler. Das sind 20.000 ppm, also 40.000 mal so viel, wie bei 1,67 erlaubt. Bleibt also nur die Lösung, nix zu finden, wodurch eine attributive Rückrechnung auf Pseudo-Cmk nicht möglich ist.
Es gibt Tricks, z. B. Lehren auf stark eingeschränkte Toleranzen. Aber bitte beschäftigt Euch dann auch mit dem Nachweis der Prüfprozesseignung bei Lehren. Wenn die bei halber Toleranz zu groben Schätzeisen werden, haben wir nichts gewonnen. Wenn die Eignung der Maschine nachgewiesen werden soll, dann muss das dazu genutzte Werkzeug, die Lehre, auch dazu geeignet sein.
Im Klartext: Die Diskussion muss dort beginnen, wo die MFU gefordert wird. Dort muss geklärt werden, was man eigentlich wissen möchte, und darauf basieren müssen brauchbare Prozeduren festgelegt werden.
Beste Grüße
Stephan
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