SIMPLE-QUALITY
Quality - Keep it simple...!!
Vorgehen bei der wahl und klassifizierung von Messmitteln



Level 1 = Community-Lehrling

Gruppe: Aktivierungsprozess
Mitglied seit: 04.08.2014
Beiträge: 3
Mitglied seit: 04.08.2014
Beiträge: 3
Hallo zusammen!
Ich bin hier aktuell dabei unsere Wareneingangsprüfung neu zu ordnen, da hier einiges nicht ganz so abläuft wie ich es aus meinem Studium kenne. Ich selber bin erst beruflicher Neueinsteiger und mir in meinen Überlegungen noch nicht ganz so sicher. Deshalb hoffe ich auf konstruktive Kritik bzw. Hilfe von unseren erfahreneren Kollegen. Danke schon mal im Voraus.
Es fängt allein schon mit der Wahl der richtigen Messmittel für die jeweiligen Bauteilmerkmale an. Hierfür möchte ich mich in der grundlegenden Vorgehensweise an der VDA Band 5 orientieren, jedoch mit ein paar Abweichungen/Aufweichungen. Mich würde interessieren ob das so sinnvoll ist, wie ich mir das gedacht habe..
1. Wahl der Auflösung:
Anfangen würde ich da bereits mit einer leicht aufgelockerten Wahl der min. Auflösung von %RE<=10%, anstatt den %RE<=5% der VDA.
Überlegung: Da wir uns teilweise in einem Toleranzbereich von 16µm bewegen, für Innen- und Außendurchmesser, finde ich speziell für zweiteres keine Messmittel, die diese Anforderung genügen und gleichzeitig preislich in einem angemessen Rahmen liegen. Ich habe hier auch keinen Feinmessraum zur Verfügung, sondern lediglich einen klimatisierten Raum für meine Messungen. Also möchte ich gerne auf digitale Handmessmittel zurückgreifen.
Was meint ihr, kann ich das so machen und vor allem ist das so sinnvoll?
2. Einfache Klassifizierung der Messmittel für die jeweiligen Messaufgaben:
Aus den vorliegenden Kalibrierscheinen (bei Perschmann Calibration durchführen lassen) hätte ich jetzt wie im VDA Band 5 beschrieben, einfach über den ermittelten MPE-Wert die Unsicherheitskomponente des Messsystems
u_MS=MPE/Wurzel(3)
berechnet um daraus mit dem k-Faktor 2
U_MS = k * u_MS
zu ermittelt. Damit sollte es mir ja möglich sein, den kleinst möglichen Toleranzbereich
TOL_MIN,UMS=2*U_MS/Q_MS,MAX*100%
zu berechnen und somit eine Aussage zu erhalten, ob ich das Messmittel für den jeweiligen Toleranzbereich einsetzen kann oder nicht.
Kann ich das so einfach machen und wäre das auch ISO 9001 konform?
3. Ablauf der Merkmalsmessung:
Aktuell wird lediglich z. B. beim Messen des Wellendurchmessers, eine digitale Bügelmessschraube in ihrer Nullposition Eingestellt („Nullen“) und dann der Durchmesser gemessen. Das sehe ich insofern etwas kritisch, da ich so einen Linearitätsfehler nicht ausschließen kann.
Überlegung: Ich Stelle meine Messschraube an einem Normal ein, dass idealerweise in der Mitte meines Toleranzbereiches oder zumindest in unmittelbarer Nähe dieses Bereiches liegt. Sprich ich spanne das Längennormal zwischen die Messflächen und "Nulle" meine Messschraube darauf. Nun messe ich lediglich die Differenz meines Prüfmerkmals (Durchmesser der Welle) zu meinem Normal und errechne mir so den Durchmesser über eine einfache Addition.
So sollte doch ein möglicher Linearitätsfehler vernachlässigt werden können. Kann bzw. darf ich das so machen, oder ist das eher kritisch zu sehen?
Danke an alle, die bis hierher durchgehalten haben und ich freue mich auf eure Meinungen.
Ich bin hier aktuell dabei unsere Wareneingangsprüfung neu zu ordnen, da hier einiges nicht ganz so abläuft wie ich es aus meinem Studium kenne. Ich selber bin erst beruflicher Neueinsteiger und mir in meinen Überlegungen noch nicht ganz so sicher. Deshalb hoffe ich auf konstruktive Kritik bzw. Hilfe von unseren erfahreneren Kollegen. Danke schon mal im Voraus.
Es fängt allein schon mit der Wahl der richtigen Messmittel für die jeweiligen Bauteilmerkmale an. Hierfür möchte ich mich in der grundlegenden Vorgehensweise an der VDA Band 5 orientieren, jedoch mit ein paar Abweichungen/Aufweichungen. Mich würde interessieren ob das so sinnvoll ist, wie ich mir das gedacht habe..
1. Wahl der Auflösung:
Anfangen würde ich da bereits mit einer leicht aufgelockerten Wahl der min. Auflösung von %RE<=10%, anstatt den %RE<=5% der VDA.
Überlegung: Da wir uns teilweise in einem Toleranzbereich von 16µm bewegen, für Innen- und Außendurchmesser, finde ich speziell für zweiteres keine Messmittel, die diese Anforderung genügen und gleichzeitig preislich in einem angemessen Rahmen liegen. Ich habe hier auch keinen Feinmessraum zur Verfügung, sondern lediglich einen klimatisierten Raum für meine Messungen. Also möchte ich gerne auf digitale Handmessmittel zurückgreifen.
Was meint ihr, kann ich das so machen und vor allem ist das so sinnvoll?
2. Einfache Klassifizierung der Messmittel für die jeweiligen Messaufgaben:
Aus den vorliegenden Kalibrierscheinen (bei Perschmann Calibration durchführen lassen) hätte ich jetzt wie im VDA Band 5 beschrieben, einfach über den ermittelten MPE-Wert die Unsicherheitskomponente des Messsystems
u_MS=MPE/Wurzel(3)
berechnet um daraus mit dem k-Faktor 2
U_MS = k * u_MS
zu ermittelt. Damit sollte es mir ja möglich sein, den kleinst möglichen Toleranzbereich
TOL_MIN,UMS=2*U_MS/Q_MS,MAX*100%
zu berechnen und somit eine Aussage zu erhalten, ob ich das Messmittel für den jeweiligen Toleranzbereich einsetzen kann oder nicht.
Kann ich das so einfach machen und wäre das auch ISO 9001 konform?
3. Ablauf der Merkmalsmessung:
Aktuell wird lediglich z. B. beim Messen des Wellendurchmessers, eine digitale Bügelmessschraube in ihrer Nullposition Eingestellt („Nullen“) und dann der Durchmesser gemessen. Das sehe ich insofern etwas kritisch, da ich so einen Linearitätsfehler nicht ausschließen kann.
Überlegung: Ich Stelle meine Messschraube an einem Normal ein, dass idealerweise in der Mitte meines Toleranzbereiches oder zumindest in unmittelbarer Nähe dieses Bereiches liegt. Sprich ich spanne das Längennormal zwischen die Messflächen und "Nulle" meine Messschraube darauf. Nun messe ich lediglich die Differenz meines Prüfmerkmals (Durchmesser der Welle) zu meinem Normal und errechne mir so den Durchmesser über eine einfache Addition.
So sollte doch ein möglicher Linearitätsfehler vernachlässigt werden können. Kann bzw. darf ich das so machen, oder ist das eher kritisch zu sehen?
Danke an alle, die bis hierher durchgehalten haben und ich freue mich auf eure Meinungen.



Level 5 = Community-Ingenieur





Gruppe: Aktivierungsprozess
Mitglied seit: 16.06.2010
Beiträge: 633
Mitglied seit: 16.06.2010
Beiträge: 633
Hallo Amalric,
zu 1. leider hast Du versäumt, uns wissen zu lassen, ob die Firma "Qualitätschef" VDA als Pflichtprogramm hat oder es dabei belassen kann, das als freundliche Emmpfehlung zu verstehen. Sprich: wenn ihr Automobiler seid, geht das mit dem Aufweichen der VDA 5 gar nicht. Sonst schon - ausser Eure kunden verlangen die Einhaltung.
zu 2. : keine Ahnung - dann kann man auch einfach den Mund halten (aber da findet sich sicher jemand der was weiss>)
zu 3. : was Du da vorhast ist gelinde gesagt sehr umständlich und zumindest mir fehlt da der intellektuelle Zugang, warum Du das so machen möchtest. Fakt ist: eure MM sind kalibriert, das heisst auch: der lineare Meßfehler liegt innerhalb festgelegter und bekannter Grenzen. Im Vergleich zu anderen Einflussgrößen dürfte der lineare Messfehler des Systems sogar recht klein sein.
Das heisst auch: wenn Du mit den Bügeldingsen misst, weist Du daß Du richtig misst.
Die Hauptproblematik liegt in den "Meistern`" die Du verwenden möchtest. Einmal: das sind MM, viel Spaß bei der Verwaltung. Zweimal: 10 % der Meßtoleranz Deiner Bügeldingsen - das wird richtig hochpräzise, viel Spaß (und Geld) beim Kaufen. Dreimal: in der dann erreichten Genauigkleitsklasse gehts nimmer ohne Feinmessraum. Viel Erfolg beim Investitionsplan erstellen und gutes Gelingen dabei, den Leuten klar zu machen, daß sie täglich ein- oder sogar mehrmals in den Feinmessraum marschieren müssen, um ihre Bügeldingsen einzustellen. Die Problematik zum Thema zwei und zwei zusammenzuzählen klammern wir hier mal aus.
Oder solte es gute Gründe geben, so vorzugehen wie Du vorgehen möchtest und Du hast sie uns bislang vorenthalten? Und: nichts für ungut!
Grüßle
T
zu 1. leider hast Du versäumt, uns wissen zu lassen, ob die Firma "Qualitätschef" VDA als Pflichtprogramm hat oder es dabei belassen kann, das als freundliche Emmpfehlung zu verstehen. Sprich: wenn ihr Automobiler seid, geht das mit dem Aufweichen der VDA 5 gar nicht. Sonst schon - ausser Eure kunden verlangen die Einhaltung.
zu 2. : keine Ahnung - dann kann man auch einfach den Mund halten (aber da findet sich sicher jemand der was weiss>)
zu 3. : was Du da vorhast ist gelinde gesagt sehr umständlich und zumindest mir fehlt da der intellektuelle Zugang, warum Du das so machen möchtest. Fakt ist: eure MM sind kalibriert, das heisst auch: der lineare Meßfehler liegt innerhalb festgelegter und bekannter Grenzen. Im Vergleich zu anderen Einflussgrößen dürfte der lineare Messfehler des Systems sogar recht klein sein.
Das heisst auch: wenn Du mit den Bügeldingsen misst, weist Du daß Du richtig misst.
Die Hauptproblematik liegt in den "Meistern`" die Du verwenden möchtest. Einmal: das sind MM, viel Spaß bei der Verwaltung. Zweimal: 10 % der Meßtoleranz Deiner Bügeldingsen - das wird richtig hochpräzise, viel Spaß (und Geld) beim Kaufen. Dreimal: in der dann erreichten Genauigkleitsklasse gehts nimmer ohne Feinmessraum. Viel Erfolg beim Investitionsplan erstellen und gutes Gelingen dabei, den Leuten klar zu machen, daß sie täglich ein- oder sogar mehrmals in den Feinmessraum marschieren müssen, um ihre Bügeldingsen einzustellen. Die Problematik zum Thema zwei und zwei zusammenzuzählen klammern wir hier mal aus.
Oder solte es gute Gründe geben, so vorzugehen wie Du vorgehen möchtest und Du hast sie uns bislang vorenthalten? Und: nichts für ungut!
Grüßle
T
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