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Vorstellung Forschungsprojekt: InterKom

Oktober 2018
15
Autor: Dennis Pischke
Firma: Institut für Fabrikanlagen und Logistik IFA, Leibniz Universität Hannover
Vorstellung Forschungsprojekt: InterKom

Laufzeit: 2017 - 2020

Förderung durch: DFG

 

Ausgangssituation

Den steigenden Anforderungen an die industrielle Produktion, wie dem zunehmenden Wettbewerbsdruck sowie den kürzer werdenden Produkt- und Technologielebenszyklen, begegnen Unternehmen immer häufiger durch den Zusammenschluss zu Produktionsnetzwerken. Die Hauptgründe für die stetig wachsende Bedeutung dieser interorganisationalen Produktionsnetzwerke liegen im Zugang zu Ressourcen und neuen Märkten, der Konzentration auf Kernkompetenzen sowie der Steigerung der Produktionskapazitäten. Die Zusammenarbeit wird dabei maßgeblich von der Kommunikation zwischen den Unternehmen beeinflusst. Folglich müssen die Kommunikationsbeziehungen, welche neben der Wissensvermittlung auch erheblich zur Wissensgenerierung beitragen, an die geänderten Rahmenbedingungen angepasst werden.

Zielsetzung

Um dieser Herausforderung zu begegnen, bedarf es der Entwicklung einer standardisierten Methode zur quantitativen Analyse und Gestaltung von Kommunikationsschnittstellen in interorganisationalen Produktionsnetzwerken. Die Methode soll Unternehmen dazu befähigen, ihre Kommunikationsbeziehungen selbständig und systematisch zu hinterfragen, zu gestalten sowie zu optimieren.

Dazu soll das bisher nur fragmentarisch erforschte Geflecht aus Kommunikationsschnittstellen auf operativer Ebene erschlossen und die Kommunikation in interorganisationalen Produktionsnetzwerken unter anderem anhand der Verortung der Schnittstellen, der Art der Kommunikation sowie auftauchender Barrieren, wie verschiedene Fachsprachen oder Zeitzonen, und Erfolgsfaktoren, wie standardisierte Formulare, beschrieben werden. Eine solche Methode wird momentan am Institut für Fabrikanlagen und Logistik (Leibniz Universität Hannover) zusammen mit der Wissensarchitektur - Laboratory of Knowledge Architecture (Technische Universität Dresden) in einem, durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten, Forschungsprojekt entwickelt. Das Forschungsprojekt baut auf den Erkenntnissen zweier Vorgängerprojekte auf und führt diese im unternehmensübergreifenden Kontext und vor dem Hintergrund aktueller Trends fort. In den vergangenen Projekten wurden bereits die Kommunikationsschnittstellen in einzelnen Fabriken sowie deren dynamische Ausrichtung untersucht. Das aktuelle Projekt befasst sich mit der Gestaltung von Kommunikationsschnittstellen in interorganisationalen Produktionsnetzwerken und fokussiert folglich die Herausforderung der Kommunikation zwischen Fabriken. Die dafür geschaffenen Analysenmethoden sollen Fabrikplanern sowie -managern erstmals ermöglichen, gezielt die Leistung ihrer Kommunikationsnetzwerke quantitativ zu messen, um nachfolgend mit den Ergebnissen individuell und zielgerichtet Schwachstellen in der interorganisationalen Kommunikation aufzudecken sowie die Kommunikationsflüsse zu verbessern.

Dafür werden eigens für den interorganisationalen Kontext Sets von Maßnahmen abgeleitet und alle Zwischenergebnisse mehrfach während des gesamten Forschungsprojekts mit Praxispartnern validiert. In den Untersuchungen identifizierte Typologien dienen weiterhin als Prädiktor für das Auftauchen potentieller Kommunikationsbarrieren und helfen, diese proaktiv zu umgehen und sogar leistungssteigernde Maßnahmen einzusetzen. Die Entwicklung von Beschreibungs-, Wirk- und Vorgehensmodellen, zur Erhebung und Auswertung der erforderlichen Daten, sollen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, um dort weitreichend Anwendung zu finden.

Das Forschungsprojekt schließt somit die Lücke in der Forschung für quantitative Analysen der Kommunikation interorganisationaler Produktionsnetzwerke auf operativer Ebene.