Oliver Herkommer

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Management

Mit Weitsicht nachhaltig erfolgreich

Vielfältige Krisen, komplexe Dynamiken und neue regulatorische Anforderungen prägen aktuell die Bedingungen, unter denen gewirtschaftet wird. So plant die deutsche Bundesregierung bis 2045 treibhausgasneutral zu sein. Die Industrie, als zweitgrößter Emittent von Treibhausgasen in Deutschland, ist mehr denn je gefragt, ihre Umweltauswirkungen zu minimieren. Hinzu kommt ein verändertes gesellschaftliches Bewusstsein zur Verantwortung von Unternehmen beim Thema Nachhaltigkeit. Wie können produzierende Unternehmen dabei wirtschaftlich bleiben? Ingenics begleitet Unternehmen dabei, Produktions- und Logistikprozesse nachhaltig auszurichten.

Unternehmen brauchen zunächst einmal einen qualifizierten Status quo. Das heißt, Daten über Verbräuche, Emissionen und Kosten. Dabei ist die Digitalisierung ein unerlässlicher Baustein. Sie schafft die nötige Transparenz, um Optimierungspotenziale zu erkennen. Das Lean-Konzept, mit Fokus auf Vermeidung von Verschwendung, bildet dabei die Klammer für alle Bestrebungen in Richtung Nachhaltigkeit.

Emissionen reduzieren

Im Zentrum der nachhaltigen Optimierung steht das Greenhouse Gas Protocol (Treibhausgasprotokoll). Dabei handelt es sich um eine transnationale Standardreihe zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen und zum dazugehörigen Berichtswesen. Es werden drei Bereiche (Scopes) unterschieden, denen Emissionen zugeordnet werden: direkte, intern entstehende Emissionen (Scope 1), indirekte Emissionen aus extern erzeugtem und eingekauftem Strom, Dampf, Wärme und Kälte (Scope 2) und alle sonstigen indirekten Emissionen, darunter die aus Herstellung und Transport eingekaufter Güter, aus Verteilung und Nutzung eigener Produkte, Entsorgung von Abfällen und Geschäftsreisen (Scope 3).

Den größten Hebel bei der Reduzierung ihrer Emissionen haben produzierende Unternehmen bei Scope 1 und Scope 2. Diese umfassen alle Emissionen, die unmittelbar im Unternehmen selbst verursacht werden, beispielsweise durch stationäre oder mobile Anlagen, chemische Prozesse sowie Firmenwagen und -gebäude. Auch indirekte Emissionen, die durch den Energieverbrauch für Heizung, Kühlung oder Lüftung entstehen.

Auch bei der Optimierung der Produktion hinsichtlich der Nachhaltigkeit bleibt die Wertschöpfung Ausgangspunkt der Planung, denn ohne Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit würden alle Maßnahmen im Kontext nicht realisierbar. Lean Management und Lean Production bieten in der maximal digitalisierten Fabrik (Smart Factory) den Rahmen für eine möglichst verschwendungsfreie und effiziente Produktion.

Dadurch können die Haupttreiber von Emissionen und Kosten schneller identifiziert werden. Zudem kann daraus die Strategie zur Reduzierung abgeleitet werden. Die Einsparung von Ressourcen trägt per se zur Nachhaltigkeit bei und ebnet den Weg zur treibhausgasneutralen Fabrik (Green Factory) und weiter zum treibhausgasneutralen Unternehmen – der Zero Emission Company.

Sechs Schritte

Um den Weg zur Treibhausgasneutralität konsequent zu beschreiten, bietet sich eine Roadmap mit sechs Schritten an:

  • Bei der Analyse des Status quo und Aufnahme der Energie- und Stoffströme (Effizienz in der Energie- und Materialnutzung) sowie der Messung direkter Emissionen liegt der Schwerpunkt auf prozessbedingten Energiebedarfen in der Produktion. Im Fall von Bau- oder Infrastrukturvorhaben sind auch lokale und regionale Einflüsse auf die Umwelt zu berücksichtigen.
  • Die Bilanzierung der Energieflüsse und die Berechnung der direkten und indirekten Emissionen nach dem Treibhausgasprotokoll bieten einen Überblick und die Ableitung wichtiger Handlungsfelder.
  • Die Bilanzierung bildet die Ausgangsbasis der Optimierung. Darauf aufbauend erfolgt die Ableitung der strategischen Planung und der zeitlich realistischen Reduktionsziele. Berücksichtigt werden auch gesetzliche Rahmenbedingungen wie die CO2-Bepreisung oder das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.
  • Hinsichtlich der Umsetzung geht Vermeidung vor Kompensation. Deshalb sind zunächst die Wirkungsgrade auf Prozess-, Produktions- und Fabrikebene zu optimieren. Der verbleibende Energiebedarf wird auf den Einsatz erneuerbarer Energie überprüft. Wichtig ist die Suche nach den größten Hebeln und die Bildung zielgerichteter Maßnahmenbündel.
  • Der Nachweis der Verbesserung erfolgt auf Basis der Dokumentation von Maßnahmen und Zielerreichung.
  • Im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung werden Optimierungsmaßnahmen in Standards überführt und ein PDCA(Plan-Do-Check-Act)-Zyklus implementiert, um den Paradigmenwechsel im gesamten unternehmerischen Handeln zu verankern.

Nachhaltigkeit rechnet sich

Die Transformation zum treibhausgasneutralen Unternehmen ist kein Projekt, das heute gestartet wird und morgen abgeschlossen ist. Vielmehr ist sie das Leitbild eines umfassenden Paradigmenwechsels im unternehmerischen Handeln.

Nachhaltigkeit wird künftig als vollwertiges Zielfeld in allen Bereichen eines Unternehmens eine zentrale Rolle spielen. Das bedeutet, dass Unternehmen sich im Konsens zwischen Wirtschaftlichkeit und Ressourcenverbrauch optimal aufstellen.

Bislang wurden bereits verfügbare Maßnahmen, die sich positiv auf die Nachhaltigkeit auswirken, aufgrund des wirtschaftlichen Optimierungsdrucks oftmals nicht umgesetzt. Diese werden unter der (neuen) Nachhaltigkeitsbetrachtung hinsichtlich Lebenszyklus, Emissionen und Treibhausgasfußabdruck wirtschaftlich werden.

Die steigende Notwendigkeit weitergehender Effizienz- und Flexibilitätsmaßnahmen im Sinne eines „Green ROI“ (grüner Return-on-Invest) wird dafür sorgen, dass Bewertungen künftig nicht mehr nur monetär und auf kurze Sicht erfolgen. Investitionen in Nachhaltigkeit und die damit einhergehende Transformation sind unumgänglich, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.

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Prof. Oliver Herkommer

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