Oliver Hagenlocher

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Innovationen

Fertigungssysteme
für neue Märkte

Um mehr als drei Prozent soll die Weltwirtschaft in diesem Jahr wachsen, so die Schätzung des Internationalen Weltwirtschaftsfonds (IWF). Allerdings kommen die Impulse weniger aus Europa, eher sorgen Schwellenländer für die entscheidende Dynamik.

Beispiel Kraftfahrzeuge: Laut Verband der Automobilindustrie (VDA) legten die Pkw-Märkte in China (plus 59 Prozent) und Brasilien (plus 18 Prozent) zu Beginn des Jahres zweistellig zu, auch der Markt in Indien und Russland wächst schnell. Längst schon sind neue Produktionsstandorte vor Ort in Planung, die auch für den Maschinenbau große Chancen eröffnen, wie das Beispiel Emag zeigt. Die Spezialisten entwickeln schlüsselfertige Fertigungssysteme, die auf die spezifischen (Markt-)Bedingungen zugeschnitten werden. Insbesondere neue Produktionsstandorte profitieren massiv.

Ob Automobilbau oder Energiebranche – die Entwicklung von Schlüsselbranchen innerhalb der BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) hat direkte Auswirkungen auf den Maschinenbau, der letztlich die benötigten Produktionslösungen bereitstellen muss. Dafür gibt es eine Fülle von Anhaltspunkten. So sollen laut Germany Trade and Invest (GTAI) alleine in der russischen Exklave Kaliningrad in den nächsten Jahren drei Milliarden Euro in sechs Montage- und 15 Zulieferbetriebe der nationalen Automobilindustrie investiert werden, zudem siedeln sich immer mehr internationale Zulieferunternehmen im Land an. Ähnliches zeigt sich in Brasilien. Laut dem nationalen Automobilverband Anfavea werden bis 2015 rund 22 Milliarden US-Dollar in die Produktion investiert. In Indien zieht das Wirtschaftswachstum allgemein „eine Fülle von Investitionsvorhaben in die Infrastruktur des Landes sowie neue Industrieanlagen nach sich“, wie GTAI urteilt.

Dass der deutsche Maschinenbau auf diese Dynamik und die dahinter stehenden Chancen vorbereitet ist, zeigt das Beispiel Emag. Die Spezialisten verstehen sich als „Lösungspartner“ für die Metall verarbeitende Industrie – insbesondere in den aufstrebenden Schwellenländern ist dieser Ansatz von großer Bedeutung. „Wir liefern nicht nur eine Werkzeugmaschine“, erklärt Dieter Kollmar, Geschäftsführer der EMAG Holding GmbH, „stattdessen geht es um gezielte Produktionslösungen, die wir in jeder Hinsicht an die Gegebenheiten anpassen und auf Kundenanforderungen zuschneiden.“ Das betrifft typische Faktoren wie gewünschte Losgrößen, Bauteilvarianten oder allgemein die Flexibilität in den Abläufen. „Gleichzeitig wird auch die gesamte Technologie, Automation, Schnittstellen und Steuerung perfekt auf die Bedingungen vor Ort abgestimmt“, sagt Kollmar.

Der Vorteil für den Kunden liegt auf der Hand – wenn eine bestehende Produktion erweitert wird oder die Herstellung in einem neuen Markt gänzlich neu aufgebaut werden muss: Die Fertigungssysteme sind immer aus einer Hand, auch komplexe Prozesse mit Peripheriemaschinen und Einrichtungen werden schlüsselfertig bereitgestellt. Der Aufwand für die Produktionsplaner vor Ort sinkt deutlich.

Effektives Platzwunder

Auf der anderen Seite fließt dieser Anspruch direkt in die Maschinenentwicklung mit ein. Das zeigen auf beeindruckende Weise die Beispiele VL 2 beziehungsweise VT 2-4. Die VL 2 ist eine Pick-up-Drehmaschine, bei der die Emag-Ingenieure zwei extreme Ansprüche zusammenbringen: Auf kleinstem Raum die größtmögliche Produktivität umzusetzen. „Das ist der entscheidende Ansatz“, bestätigt Kollmar, „obwohl die Vertikaldrehmaschine nur fünf Quadratmeter Stellplatz benötigt, wartet sie trotzdem mit einem vollwertigen Automationskonzept inklusive Transportband, Werkstückspeicher und Pick-up-Spindel auf.“ In Kombination mit der vertikalen Drehbearbeitung ergeben sich sehr schnelle Fertigungsprozesse. Anders gesagt: Kurze Wege bei der Beladung der Maschine garantieren letztlich niedrige Stückkosten.

Im Vergleich zu automatisierten Horizontal-Drehmaschinen steigt die Produktivität deutlich. Zudem ist das Handling der VL 2 einfach. Alle Serviceeinheiten sind frei und schnell zugänglich. Der Anwender kann sie in einem Schritt einrichten. „Auch das ist wichtig für die Produktivität. Bediener ohne Erfahrung an einem neuen Standort finden sich schnell zurecht. Insgesamt ist dies eine optimale Lösung für Unternehmen, die ihre Produktion mit möglichst kleinem Investitionsaufwand erweitern wollen“, erklärt Geschäftsführer Kollmar.

Für die anspruchsvolle Wellenproduktion

Ein ähnlicher Ansatz zeigt sich bei der Emag-Vertikaldrehmaschine VT 2-4. Mit ihr haben die Spezialisten ein ebenso schnelles Fertigungssystem für die Wellenproduktion am Start. Selbst anspruchsvollste Zerspanaufgaben lassen sich direkt umsetzen. Bei der Produktion von Wellen bis 400 Millimeter Länge und 63 Millimeter Durchmesser sinken die Bauteilekosten massiv, weil die Span-zu-Span-Zeiten (wie bei der VL 2) extrem niedrig sind: Über Werkstückgreifer werden die Rohteile in die Maschine transportiert und nach der Bearbeitung wieder entnommen. Je nach Werkstück dauert diese Wechselzeit nur sechs Sekunden.

Auch der eigentliche Drehprozess vollzieht sich sehr schnell. Das Bauteil wird per Vier-Achs-Bearbeitung gleichzeitig von zwei Seiten bearbeitet. Für dauerhafte Prozesssicherheit sorgt die vertikale Anordnung des Bauteils – durch den freien Spänefall werden Spänenester im Maschinenraum vermieden.

Zentrale Projektabwicklung

„Wir sind überzeugt davon, dass wir mit diesen Emag-typischen Lösungen optimal auf die spezifischen Bedürfnisse in den aufstrebenden Märkten, aber natürlich auch in Europa oder den USA aufgestellt sind“, bestätigt Kollmar den Ansatz. Schon die Produktionsplanung wird enorm vereinfacht – zum Beispiel, weil keine zusätzlichen Roh- und Fertigteilspender und überhaupt nur wenig Raum benötigt werden.

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