Georg Dlugosch

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Editorial

Künstliche Intelligenz

Das Zeitalter der Maschinen hat begonnen. Roboter leben länger als Menschen. Sie leiden nicht unter Alterung durch defekte Zellteilung, bekommen keine Krankheit und sind immer einsatzfähig. Das ist die eine Sicht der Dinge auf die Folgen der Digitalisierung, die unser aller Leben verändert. Sie dringt nicht nur in jedes Unternehmen ein und verändert fast jeden Arbeitsplatz.

Das erschreckt mich nicht. Selbst die Befürchtung, dass sie dem Menschen den Arbeitsplatz wegnehmen, ist wiederlegt durch Studien. Untersuchungen zeigen, dass der Wandel neue Stellen schafft. Die Automatisierung schreitet voran und hilft, dass wir die Produkte erhalten, so wie wir sie wollen – individuell, preislich günstig und schnell.

Der Roboter ist mit dem entsprechenden Aussehen versehen oft schon wie ein Kollege betrachtet und behandelt worden. Er reicht das korrekte Werkzeug oder Arbeitsmittel zu und moniert, wenn der Werker etwas falsch macht. Das ist eine gute Ergänzung und mitunter auch Unterstützung, wenn er die schweren oder riskanten Tätigkeiten übernimmt. Der Roboter lernt anhand von vielen Daten, wie Prozesse schneller und besser bewältigt werden.

Im Kleinen erkennen wir das auf dem Smartphone. Die Rechtschreibung ergänzt die Wörter, bevor wir sie auch nur halb getippt haben. An diese künstliche Intelligenz habe ich mich schon gewöhnt und ertappe mich, dass ich am Laptop bei langen Wörtern danach schiele, ob es nicht einen Vorschlag gibt, den ich einfach übernehmen kann. Beispielsweise wie die Begrüßungsformel „Hallo, Herr“, die quasi automatisch auftaucht. Nur schreibe ich offensichtlich häufiger an Frauen und muss deshalb immer wieder grummelnd korrigieren, denn ich erwarte von künstlicher Intelligenz, dass sie das merkt und verbessert. Kürzlich bin ich erschrocken, als der Vorschlag kam, „Hallo, Frau“ zu verwenden. Jetzt ist es passiert, dachte ich. Die Intelligenz ist erwacht. Aber schon beim nächsten Mal war alles wieder beim alten. Meine Angst vor künstlicher Intelligenz hält sich deshalb noch in Grenzen. Erst wenn Maschinen natürliche Intelligenz entwickeln, werde ich respektvoll vor dem maschinellen Gesellen stehen. Bis dahin ist er ein gutes Werkzeug, und ich hoffe, es immer häufiger nutzen zu können.

Titelbild: Kuka

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