Michael Pyper

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Industrie 4.0 für den
Werkzeug- und Formenbau

Die Anforderungen der Kunden an den Werkzeug- und Formenbau steigen, weil Endprodukte individueller werden und die Lieferanten in kurzen Zyklen auf neue Bedarfe eingehen wollen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kunden oftmals während der Entwicklung neuen Input liefern, der sich auf Geometrie, Montage oder NC-Bearbeitung auswirkt. Gleichzeitig kämpfen die Werkzeug- und Formenbauer mit einem steigenden Kostendruck. Ganzheitliche IT-Lösungen, die flexibel verschiedene Prozessschritte unterstützen, können einen Ausweg aus dem Dilemma bieten.

Den Fertigungsprozess im Fokus: Während der Euromold (vom 3. bis 6. Dezember in Frankfurt) stellt Dassault Systèmes seine 3D-Experience-Lösungen vor, mit der Werkzeug- und Formenbauer die Herausforderungen entlang der gesamten Prozesskette in einem integrierten Ansatz lösen können – flexibel und aus der Cloud. Alle Marken von Dassault Systèmes – von SolidWorks und Catia bis hin zur Social Innovation Plattform 3DSWYM – sind in der neuen Version für typische Anforderungsfälle zusammengestellt.

„Derzeit setzen Unternehmen eine Vielzahl an hochspezialisierten Softwareprodukten ein, die solitären Charakter haben“, erläutert Wilfried Gassner, Presales Consultant bei Dassault Systèmes, einem führenden Anbieter im 3D-Engineering. „Unsere Strategie ist es, typische Anwendungsfälle zu betrachten und den Unternehmen eine Plattform zu liefern, die Daten zusammenführt und den Gesamtprozess abbildet.“

Mehr als 1000 einzelne Produkte hat Dassault Systèmes derzeit im Angebot, die in einzelnen Marken gebündelt sind. Mit dem 3D-Experience-Ansatz geht der Softwarehersteller einen Schritt weiter. Gassner konkretisiert: „Künftig kann sich der Anwender Software-Werkzeuge im Paket für eine konkrete Aufgabe auswählen. Er bekommt die Lösung, die er benötigt und investiert nur in tatsächlich benötigte Funktionalitäten.“ Vor allem mittelständischen Unternehmen will Dassault Systèmes so ein cloud-basierendes Angebot machen, das mehr Flexibilität und einen schnellen Return on Investment (ROI) ermöglicht.

Während der Euromold zeigt der Softwarehersteller das Zusammenspiel seiner breiten Produktpalette. So sei Solidworks bei vielen Werkzeugherstellern für das schnelle und auch kostengünstige Erstellen der Geometrie beliebt, während für die komplexe Fertigungssimulation eher Catia und Simulia zum Einsatz kommen. Hier werden die nächsten Prozessschritte wie Montagesimulation, Abfragen zum Lagerbestand oder auch Füllsimulationen und Kühlanalysen betrachtet. Geht es um komplexe Fragestellungen wie mehrere Spritzgießmaschinen so platziert werden, dass ein 24-Stunden-Betrieb reibungslos funktioniert, dann ist Delmia, das Tool für die digitale Fabrikplanung, die beste Wahl, um das gesamte Umfeld einschließlich Pufferlager, Elektrik, Transportwege zu simulieren.

Die neue Plattform bringe Solidworks und Catia zusammen. Dabei geht es nicht nur um Programme und Daten aus der Cloud, sondern auch um die Lizenzierung. Der Vorteil für den typisch mittelständischen Werkzeug- und Formenbauer: Es sind keine eigenen fixen Lizenzen mehr nötig, abgerechnet wird über so genannte Applications, die sich der Anwender bedarfsgerecht zusammenstellt und die dynamisch abgerechnet werden. Gassner erläutert: „Man kann sich also genau die Funktionalitäten für eine bestimmte Zeit holen, die für ein Projekt erforderlich sind. Die bedarfsorientierte Abrechnung reduziert drastisch die Kapitalbindung. Ungenutzte und somit unproduktive Lizenzen lassen sich eliminieren.“

Dassault Systèmes betont, dass sich diese Industrie-4.0-Strategie von Wettbewerbern auf dem Markt der 3D-Lösungen klar abhebe. Von der Konstruktion über Simulation verschiedenster Anforderungen, Produktdatenmanagement bis zur Fabrikplanung gehe das Spektrum. Besonders nachgefragt seien aktuell systemphysikalische Anwendungen: Gefertigt werden soll ein Bauteil aus Kunststoff mit definierter Festigkeit und Gewichtsbegrenzung. Der Konstrukteur muss entscheiden, ob er eher ein Scharnier oder eine Schraube verwendet, wie er die Verkabelung plant, wo die Sensoren angebracht werden und welchen Antrieb er einbaut. Alle diese Aufgaben könne Dassault Systèmes abbilden – und sei hier der einzige Anbieter, der diese Prozesssicht ganzheitlich unterstütze.

Titelbild: JK Mold Design

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