Birgit Hummler

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SCHLEIF Arena

Kompakte Schleiftechnik

Bei der Schleiftechnik hält der Trend zur Komplettbearbeitung an. Universalschleifmaschinen mit hohen Freiheitsgraden für die Komplettbearbeitung von Werkstücken mit komplexen Geometrien stellt die Haas Schleifmaschinen GmbH in Trossingen her. Mit der Multigrind CU präsentiert das Unternehmen sein neues kompaktes Multitalent, das die Maschinenreihe von Haas vervollständigt.

Vor allem bei Werkstücken mit komplexen Geometrien, die ohnehin beim Finish auf Schleifmaschinen mit hohen Freiheitsgraden bearbeitet werden müssen, spart man mit Komplettbearbeitung Transport- und Lagerkapazitäten. Zugleich lässt sich bei weniger Umspannvorgängen eine höhere Präzision erzielen. Beispiele dafür sind hochwertige Werkzeuge für die Fräsbearbeitung, Wendeschneidplatten oder Stufenbohrer.

Die Universalschleifmaschinen, die für die Herstellung solcher Werkzeuge benötigt werden, sind das Markenzeichen der Haas Schleifmaschinen GmbH in Trossingen. Das Unternehmen liefert maßgeschneiderte Konfigurationen seiner Maschinen, einschließlich einer ausgearbeiteten Bearbeitungsstrategie mit allen dafür notwendigen Komponenten: von der Programmiersoftware über Werkzeugwechsler und Abrichteinheiten bis hin zur vollautomatisierten Serienfertigung mit Hilfe von Handhabungssystemen.

Die neu entwickelte Multigrind CU ersetzt die Maschinenreihe AF – im Hinblick auf die Größe des Schleifscheiben-Durchmessers und des Arbeitsraums. Mit der Multigrind CU, der kleinsten Maschine in der Haas-Reihe, ist die neue Maschinengeneration der Schleifexperten aus Trossingen komplett.

Während die größte Maschine, die Multigrind CB, Schleifscheiben bis zu einem Durchmesser von 300 Millimetern aufnehmen und Werkstücke mit einem Durchmesser von 340 bis 500 Millimetern bearbeiten kann, wartet die mittlere Haas-Maschine, die Multigrind CA, mit Schleifscheiben bis 250 Millimetern und Werkstücken bis 260 Millimetern auf. Auf die Multigrind CU passen Scheiben bis 225 Millimetern und Werkstücke bis 180 Millimetern.

In punkto Funktionalität und Universalität steht das kleine Raumwunder seinen großen Schwestern in nichts nach. Ein bis ins Detail ausgeklügeltes Maschinenkonzept verfolgt wie bei den anderen Maschinentypen die Strategie, dem Kunden eine Universalschleifmaschine für die Komplettbearbeitung zu liefern. Dabei ließ sich Haas davon leiten, dem Bedarf der Unternehmen nach möglichst platzsparenden Maschinen nachzukommen.

Halb so viel Platz benötigt

Die neue CU ist um 50 Millimeter schmaler geworden als die Vorgängermaschine AF. Da die Kühlmittelanlage mit zwei großen Tanks in das Maschinenbett eingebaut wurde, ist der Platzbedarf für die Neue alles in allem nicht einmal halb so groß wie für die alte AF. Dazu ist es den Entwicklern gelungen, die Roboterfunktion, die normalerweise an die Maschinen angedockt ist, in die CU zu integrieren.

Raffiniert ist das Bedienungs-, Wartungs- und Bestückungskonzept: Links und rechts an den Flanken der Maschine gibt es keine Zugangsbereiche mehr fürs Rüsten oder Warten. Das heißt, mehrere Maschinen können platzsparend in Reihe aufgestellt werden. Die Be- und Entladung sowie die Programmierung erfolgen an der Vorderfront der Maschine, für die Wartung ist die Rückseite reserviert. Trotz der Platzeinsparung verfügt die CU nun über einen Werkzeugwechsler mit neun bis 14 Positionen. Das ist eine Verdreifachung der Kapazität gegenüber der Vorgängermaschine. Die Bestückung des Werkzeugwechslers erfolgt über die Vorderfront.

Die kompakte Bauweise erforderte zusätzlich ein neues Achsenkonzept. Auch hier haben sich die Entwickler etwas Besonderes einfallen lassen: „Wir bei Haas sprechen nicht davon, etwas billiger zu machen oder billiger zuzukaufen“, umreißt Hans-Dieter Braun das Credo. Als Bereichsleiter der Entwicklung und Konstruktion ist er maßgeblich für die Entwicklung der Maschine verantwortlich. „Wir entwickeln vielmehr intelligente Konzepte, die es uns zum Beispiel erlauben, ohne Verzicht auf Performance und Funktionalität, Achsen durch die Mehrbelegung anderer Achsen einzusparen.“

Die Achsanordnung folgt dem klassischen Gantry-Prinzip, bei dem die X-, Y- und Z-Achsen nach oben gelegt werden, wobei der Y-Verfahrweg auf den Wangen des Maschinenbetts stattfindet. Die A-Achse zur Drehung des Werkstücks ist mit dem Maschinentisch auf der C-Achse angebracht. Die C-Achse dient zugleich zur Bewegung des Werkzeugmagazins, das kreisförmig unter dem Tisch untergebracht ist. Der Greifer, der die Bestückung der Maschine aus vier integrierten Paletten bewerkstelligen kann, wurde an die Z-Achse angebaut, so dass auch er bereits in X-, Y- und Z-Richtung unterwegs ist und ohne zusätzliche Achsen auskommt.

Die neue Multigrind-CU-Reihe ist damit ebenso wie die beiden größeren Maschinenreihen universell einsetzbar. Aufgrund der Größenverhältnisse bietet sie sich insbesondere für die Herstellung von Wendeschneidplatten, Stechplatten, Bohrern und anderen Werkzeugen für die Metallbearbeitung an.

Die früheste Auslieferung der Multigrind.CU-Maschine soll im ersten Halbjahr 2015 erfolgen.

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Birgit Hummlern

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