Anne Redelberger

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Energieeffizienz in der Praxis

40 Prozent weniger Energie verbraucht die ETA-Fabrik als eine konventionelle Produktion. Das ist das Ergebnis des Forschungsprojekts unter der Federführung des Instituts für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) der Technischen Universität Darmstadt. Wissenschaftler und Produktionsexperten optimieren die Energieeffizienz ganzheitlich am Beispiel der mehrstufigen Fertigung eines Serienbauteils von Bosch Rexroth.

ETA steht für Energieeffizienz, Technologie und Anwendungszentrum. Im Rahmen des ETA-Projekts wird eine Produktionsanlage für die Metallbearbeitung mit Zerspanungs-, Reinigungs- und Wärmebehandlungsprozessen geplant, gebaut und betrieben. Die Modellfabrik stellt ein Demonstrationsgebäude dar, in dem realitätsnah geforscht werden kann. Bei dem Projekt engagierte sich Bosch Rexroth als Industrie- und Forschungspartner. „Die Optimierungspotenziale setzen wir aktuell in unseren Werken um", betont Leo Pototzky, Projektleiter Gogreen bei Bosch Rexroth. "Darüber hinaus fließen die neuen Erkenntnisse in unsere Energieeffizienzberatungen für Industrieunternehmen ein."

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden die Maschinen einer realen Prozesskette mit den klassischen Schritten Zerspanen, Härten und Reinigen zur Fertigung eines Hydraulikbauteils optimiert. Der Schlüssel für die hohe Effizienzsteigerung lag in einem ganzheitlichen Konzept zum Austausch und der Weiterverwendung von Energien der Maschinen untereinander und mit dem Fabrikgebäude.

Die Forschungsergebnisse der ETA-Fabrik holt Bosch Rexroth im Rahmen des Projekts "Gogreen" derzeit in die Werke. Darüber hinaus fließen die Erkenntnisse des Forschungsprojekts in die Energieeffizienzberatungen, die Bosch Rexroth für Industrieunternehmen anbietet, sowie das Trainingsangebot der Drive & Control Academy ein und sind im „Handbuch Energieeffizienz“ enthalten.

Als Technologiepartner hat Bosch Rexroth darüber hinaus zum Energie-Monitoring und -Controlling der ETA-Fabrik auf Steuerungs- und Feldebene beigetragen. Verbräuche werden energieformübergreifend bis auf Komponentenebene erfasst. Durch ein gezieltes Schalten der Maschinen und ihrer Nebenverbraucher in den Energiesparmodus sinkt der Energieverbrauch deutlich. Die Ansteuerung des Energiemodus kann manuell vom Maschinenbediener, aus der SPS und autonom aus der Produktionssteuerung (MES) heraus erfolgen.

In der ETA-Fabrik wird an der Fertigung von Serienbauteilen geforscht. Bosch Rexroth setzt die Ergebnisse praktisch um. Foto: Andreas Körner/bildhübsche fotografie

Ihren Ursprung hat diese Energie-Management-Funktionalität in der bestehenden Systematik Rexroth for Energy Efficiency (Rexroth 4EE). Mit der Systematik erschließt das Unternehmen alle Einsparpotenziale über sämtliche Technologien und Anwendungen hinweg. Um die zur Verfügung stehende Energie optimal zu nutzen, werden vier technologische Hebel genutzt: die systemische Gesamtbetrachtung, effiziente Komponenten, die Speicherung und Rückspeisung von Energie sowie ein bedarfsgesteuerter Energieeinsatz.

Nach Abschluss des Projekts ETA-Fabrik sind mit SynErgie und PHI-Factory zwei themenverwandte Folgeprojekte mit dem Fokus Energieflexibilität angelaufen. Angesichts des steigenden Anteils regenerativer Energiequellen und der damit verbundenen stärker fluktuierenden Energieverfügbarkeit ergeben sich Herausforderungen für eine effiziente und stabile Stromversorgung. In den beiden Forschungsprojekten gilt es, Industrieprozesse für eine energetische Flexibilisierung zu ertüchtigen. Auch bei diesen grundlegenden Untersuchungen beteiligt sich Bosch Rexroth aktiv an der Entwicklung nachhaltiger Lösungen.

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