Karl Obermann

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Perfekt konstruiert

Die volle Integration aller Daten ist entscheidend für die Konstruktion und den Produktionsprozess. Die Baumann Maschinenbau Solms GmbH & Co. KG hat ihre CAD/CAM/PDM-Landschaft umfassend reorganisiert. Partner dabei ist die DPS Software GmbH, die dem hessischen Unternehmen hilft, die Realisierung schrittweise umzusetzen und ein umfassendes Produktlebenszyklusmanagement anzustreben.

Das Produktdatenmanagement (PDM) kann man als Datenbank in der Konstruktion einsetzen, und zwar lediglich für die Verwaltung von Modellen, Zeichnungen und Zusatzdokumenten. Oder man denkt es als umfassendes Datenverwaltungssystem für ein ganzes Unternehmen, sozusagen als System für das Produktlebenszyklusmanagement (PLM).

Auf diesem anspruchsvollen Weg befindet sich Baumann Maschinenbau Solms. Das Unternehmen gehört der Unternehmensgruppe Baumann an – einem Vertriebsunternehmen für grafische Maschinen, Systeme und Verbrauchsmaterialien in Deutschland.

Bereits in den 1960er Jahren begann Baumann mit der Fabrikation von Geräten rund um die Schneidemaschine wie Schüttelmaschine, Stapelheber und Lufttisch. Diese Eigenfabrikation wurde im Lauf der Jahre so gesteigert, dass im Jahr 1978 als eigenständiges Unternehmen die Firma Maschinenbau Solms – inzwischen Baumann Maschinenbau Solms – gegründet wurde.

Damals hat man mit zwei Mitarbeitern begonnen, heute sind es 92. Baumann Maschinenbau befasst sich im Wesentlichen mit den Prozessen nach dem Druck und deren Automatisierung. Aber es gibt auch Ausnahmen: Stapelwender werden zum Beispiel auch vor dem Druck eingesetzt. „Heute sind wir so weit, dass wir als einziger Hersteller alle Automatisierungsbausteine liefern können“, sagt Geschäftsführer Markus Frick.

KKunden sind Druckereien, Papierfabriken, Papierweiterverarbeiter, Folien-, Schaumstoffhersteller und Druckplattenproduzenten. Darüber hinaus werden Verpackungsmaschinen hergestellt.

Jeder Kunde hat andere Anforderungsprofile, jede Anlage ist praktisch ein Unikat. Bei dieser Gemengelage ist klar, dass auch der Anlagenlieferant selbst stark auf die Kosten schauen muss und ständig unter Rationalisierungs- und Automatisierungsdruck steht. Das betrifft nicht nur die Fertigung, sondern auch das Engineering. Hier werden flexible CAD/CAM und PDM-Systeme gebraucht, die mit hoher Funktionalität die Anforderungen umzusetzen helfen.

Die Maschinenbauer in Solms hatten Solidworks bereits seit 2007 im Haus.

Am Anfang stand „eine kleine Lösung“, wie Jörg Rudig, der Leiter der DPS-Niederlassung Wetzlar sagt, bei der es in der Hauptsache um eine Datenbereinigung ging. Verschiedene Abteilungen haben ihre Datenhaltung unterschiedlich organisiert und DPS schlug vor, dass alle gemeinsam zunächst Workgroup PDM nutzen sollten, weil diese Software schon im Haus war.

Nachdem dieses vollzogen war, wurde die CAD/CAM-Installation ausgebaut. Aktuell hat das Unternehmen sieben Solidworks-Lizenzen sowie eine CAM-Lizenz - „Tendenz zunehmend“, wie Konstruktionsleiter Sebastian Bartels erläutert, „wir werden die Konstruktion weiter ausbauen, weil die Anzahl unserer Maschinen und Anlagen steigt wie auch der Aufwand pro Maschine oder Peripheriegerät. Wir kümmern uns intensiv um eine fertigungs- und montagegerechte Konstruktion, ganz einfach, weil das in der Fabrik dann Zeit spart. Dann wird auch mehr CAD-Kapazität gebraucht.“

Ähnlich sieht es im CAM-Bereich aus. Nachdem sich Solidcam als sehr nützlich erwiesen hat und die Rüstzeiten (inkl. NC-Programm-Erstellung) sinken, ist man an einer noch intensiveren Nutzung interessiert. Positiv dazu beigetragen hat auch iMachining, eine Schruppstrategie, „die im Durchschnitt 40 Prozent der Bearbeitungszeit beim Schruppen spart“, wie Frick berichtet. Nachdem diese Einzellösungen sehr gut funktioniert haben, ging man in Solms an die Installation eines richtigen PDM-Systems, nämlich Solidworks PDM Professional.

Voller Funktionsumfang

Die Datenverwaltungslösung ist für große und kleine Unternehmen einsetzbar. Ein Datentresor, basierend auf Microsoft SQL Server, stellt sicher, dass alle Daten problemlos gespeichert sind und von autorisierten Benutzern innerhalb des Unternehmens abgerufen werden können. Die PDM-Lösung führt die Produktteams effizient durch ihren Entwicklungsprozess und stellt sicher, dass die Teammitglieder Zugriff auf die Daten haben.

Durch die Integration der Systeme CAD, PDM, ERP und Microsoft Office stehen alle Produktdaten und zugehörigen Dokumente system- und abteilungsübergreifend im gesamten Unternehmen zur Verfügung. Alle Mitarbeiter haben Zugriff auf die relevanten Produktdaten sowie begleitende Dokumente und E-Mails.

Die DPS Software GmbH, Leinfelden-Echterdingen, wurde 1997 gegründet und ist ein selbständiger Soldworks-Reseller in Europa und Sage-Reseller in D-A-CH. Neben den Produkten von Solidworks hat DPS die CAM-Produkte von SolidCAM im Portfolio. Hinzu kommen DPS-eigene Module und Lösungen. Das Unternehmen hat 27 Standorte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen. Die Zahl der Mitarbeiter ist auf über 350 gestiegen. Das Unternehmen stellt den großen Hauptsystemen eigene kleine Pakete an die Seite und entwickelt individuelle Software für einzelne Kunden.

Durch die leistungsfähige Suche innerhalb des PDM-Systems wird die Wiederverwendung deutlich erleichtert. Die Suche nach passenden Teilen ist schneller und insgesamt wesentlich effektiver als die Suche im Filesystem. Dadurch vermeiden die Konstrukteure eine Neuerstellung und die damit einhergehenden Folgekosten.

Berechtigungen regeln den Umgang mit Dateien. Dateioperationen sind nur mit der entsprechenden Berechtigung möglich, Versehentliches Überschreiben, Umbenennen, Verschieben oder gar Löschen sind ausgeschlossen.

DPS hat Erfahrung mit der Einführung und dem produktiven Betrieb solcher Systeme bis hin zur Erstellung eigener Software-Bausteine, die eine firmenspezifische Lösung komplettieren.

Einführung Schritt für Schritt

Im Wesentlichen vollzieht sich die PDM-Einführung in drei Schritten: Der erste Schritt war die Einführung im Bereich Konstruktion und Entwicklung. „Ein Mitarbeiter von DPS war regelmäßig im Haus“, wie Konstruktionsleiter Bartels berichtet, „, und so konnten wir mit ihm gemeinsam unsere Wünsche an PDM umsetzen.“ Der zweite Schritt soll die Verbindung von PDM und ERP sein. Der dritte Schritt ist die komplette Datenverwaltung im gesamten Unternehmen über PDM.

Dazu gehören zum Beispiel die Einbindung der Elektrokonstruktion, das Einbeziehen des Einkaufs, Angebotserstellung und -verfolgung, automatische Information bei Änderungen, Verwalten von CAM-Projekten oder NC-Programmen.

Im Moment sind 25 PDM-Arbeitsplätze installiert, die laut Bartels „gut angenommen worden sind.“ Die Mitarbeiter genießen die jederzeitige Verfügbarkeit von Daten, Zeichnungen und 3D-Modellen, die ihnen Rückfragen ersparen. Hilfreich ist auch die Möglichkeit, bei Änderungen so viel erklärenden Text wie nötig an die Konstruktionsteile anzuhängen, so dass die Kollegen in den anderen Abteilungen genau erkennen, was gemacht worden ist. „Wir möchten das System nicht mehr missen“, so Firmenchef Frick.

Bartels lobt die Zusammenarbeit: „Wir haben zwei Datenmigrationen hinter uns, von DBWorks auf Workgroup PDM und von dort auf Solidworks PDM Professional. Das ist durchaus anspruchsvoll, hat jedoch einwandfrei funktioniert.“ Auch bei der laufenden Systembetreuung fühlt man sich gut betreut: „DPS ist immer erreichbar und hat alle unsere Probleme gelöst.“

„Auch in einer Zeit, wo wir bestimmte Dinge nicht hätten machen können, haben wir gemeinsam immer einen Weg gefunden. Das verstehe ich unter Partnerschaft“, zieht Geschäftsführer Frick das Fazit.

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