Matthias Göke

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Management

Fahrplan in die Zukunft

Wie gelingt es, das eigene Unternehmen für Industrie 4.0 tauglich zu machen? Ein Schlüsselbegriff heißt digitale Datenautobahn. Darunter verstehen Dennis Kolberg und Matthias Göke einen Lösungsansatz – den konsequenten modularen und vernetzten Aufbau von Anlagen, Infrastruktur und IT. Sie sind die Autoren des im Log_X Verlag erschienenen eBooks „Die digitale Datenautobahn“. Mit den beiden Autoren sprach Michael Rohn vom Log_X-Verlag.

Der Titel Ihres eBooks heißt „Die digitale Datenautobahn“. Was verstehen Sie unter diesem Fahrplan in die Zukunft?

Göke: Mit der digitalen Datenautobahn haben wir ganz bewusst einen plakativen Begriff gewählt. Sie schafft eine Struktur, um hochgradig vernetzt und effizient fertigen zu können.
Kolberg: Im Grunde genommen geht es in unserem Buch um die Frage, was eigentlich notwendig ist, um die Idee von Industrie 4.0 vollständig umzusetzen. Und zwar nicht auf der Ebene einzelner Teile oder Lösungen. Vielmehr geht es um eine befriedigende Antwort auf die Frage, was als Infrastruktur im Hintergrund nötig ist. Der Einsatz von Datenbrillen beispielsweise ist nur die sichtbare Spitze des Eisbergs.

Matthias Göke ist Geschäftsführer der Metroplan Production Management GmbH, Hamburg. Das Unternehmen ist auf Fabrikplanung und Produktionsoptimierung spezialisiert.

Dr.-Ing. Dennis Kolberg ist Geschäftsführer und CTO bei der SPARETECH GmbH. Bis Ende 2018 war er Senior Manager für Digitalisierung/Industrie 4.0 bei der Metroplan Production Management GmbH, Hamburg.

Das Thema digitale Transformation ist in aller Munde, was ist entscheidend?

Kolberg: Das ist richtig. Viele Unternehmen begehen den Fehler, technologische Lösungen zu implementieren, ohne sich zuvor um die Basics gekümmert zu haben. Oder anders gesagt: Man hat versäumt, die digitale Welt vorzudenken und vorzustrukturieren.
Göke: In diesem Zusammenhang spielt die IT eine überragende Rolle, um das eigene Unternehmen für Industrie 4.0 tauglich zu machen. Unsere feste Überzeugung ist: Die IT ist kein Verhinderer, sondern das Rückgrat der Digitalisierung, wie es auch im Untertitel des eBooks heißt.

Wie gelingt eine erfolgreiche Umsetzung?

Kolberg: Wir empfehlen, zunächst unbedingt die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Digitalisierung zu schaffen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, technologische Neuentwicklungen jederzeit in den vorgedachten Lösungsraum einbinden zu können.
Göke: Das hört sich einfacher an, als es in Wirklichkeit ist. Schließlich geht es in einer Fabrik nicht nur um Software, sondern auch um Hardware. Ich denke da beispielsweise an Transportsysteme, Maschinen sowie die Materialien und Produkte, die durch die Fabrik fließen. All diese Dimensionen wollen berücksichtigt sein, soll die Realisierung klappen.

Welches ist aus Ihrer Sicht die größte Gefahr bei der Umsetzung?

Kolberg: Man kann von beiden Seiten vom Pferd fallen. Auf der einen Seite denkt das Marketing, es handle sich nur um eine kleine IT-Integration. Digitalisierung bedeutet jedoch nicht nur Technologie, sondern auch einen Paradigmenwechsel. Das Thema wird deshalb viel zu naiv und klein angepackt. Auf der anderen Seite wird das Thema viel zu technikverliebt angegangen. Man bringt neue Technologien in die Produktion, ohne sich gefragt zu haben, wo sie Sinn machen und ob durch diese wirklich ein Mehrwert generiert wird.

Wer sollte das Buch lesen?

Göke: Unser Buch ist kein detaillierter Fahrplan, vielmehr soll es einen Einstieg in das Thema Industrie 4.0 für Verantwortliche in produzierenden Unternehmen bieten. Wir liefern ein grobes Gedankengerüst, eine Art Koordinatensystem, und beantworten z.B. folgende Fragen: Was ist die digitale Datenautobahn überhaupt? Was könnte sie für uns bedeuten? Welche ersten Schritte könnten wir auf der individuellen Reise zu Industrie 4.0 unternehmen?
Kolberg: Geschrieben haben wir das Buch nicht für IT-Experten, sondern für Entscheider in produzierenden Unternehmen, die sich schnell einen Überblick verschaffen wollen.

Haben Sie einen Vorschlag für ein prägnantes Motto, wenn ein Unternehmen in Industrie 4.0 einsteigen will?

Kolberg: Denke groß, fange klein an und verbessere kontinuierlich.
Göke: Einfach machen – mit der Betonung auf dem zweiten Wort.

Kontakt

Michael Rohn

Verlagsleiter
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