Sabrina Rymarowicz

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Industrie 4.0

Weltweit im Einsatz – ohne eine Reise

Normalerweise bedeutet ein Projekt über Kontinente hinweg engmaschige Präsenztermine, die mit vielen Geschäftsreisen verbunden sind. Nicht nur in Pandemie-Zeiten ein kompliziertes und zeitaufwändiges Vorgehen. In der Krise stecken allerdings auch Chancen: Die Pandemie mit ihren Reisebeschränkungen gibt Anlass, die Unternehmensmobilität nachhaltig umzugestalten. Statt Geschäftsreisen sollen nach neuesten Studien künftig virtuelle Konferenztools die erste Wahl werden.

Das Next Generation Very Large Array des amerikanischen National Radio Astronomy Observatory ist das größte Astronomieprojekt der nördlichen Hemisphäre. Radioastronomen forschen nach Grundlagen wie die Frage des menschlichen Ursprungs oder die Entstehung des Universums. Sie empfangen und arbeiten dabei mit Daten vom Rand des Universums. Das ursprüngliche Teleskop – Very Large Array (VLA) startete vor mehr als 40 Jahren in New Mexico. Jetzt bekommt das Projekt mithilfe neuer Teleskope, die in der kommenden Generation viel leistungsfähiger sind, ein Fresh-up. Hierfür werden 28 x 25 Meter große Teleskope außer Betrieb genommen und gegen die neue Generation ausgetauscht. Die neuen Teleskope besitzen einen Reflektordurchmesser von 18 Metern. Insgesamt sind 244 Stück davon in der Planung.

Im Mai 2021 wurde das Wiesbadener Unternehmen mtex antenna technology gmbh mit der Ausarbeitung des Designs und dem Bau des Prototypen beauftragt. Es setzt auf die Unterstützung des Start-ups WeAre. Das Berliner Unternehmen entwickelt ein VR-Konferenzsystem, mit dem große und vor allem komplexe Maschinen und Anlagen in der virtuellen Realität begangen, besprochen und bearbeitet werden können.

„Aufgrund der aktuellen Pandemie und den damit verbundenen Reisebeschränkungen benötigten wir bei der Umsetzung des Projekts ein Tool, mit dessen Hilfe wir uns virtuell über einen Ozean hinweg jederzeit austauschen können. Mit der VR-Software von Weare haben wir ein Tool gefunden, das es uns ermöglicht, uns direkt am Objekt in der virtuellen Realität mit allen am Projekt beteiligten Experten auszutauschen. Auch nach der Pandemie ist eine derartige Software von großem Mehrwert, da sie für eine enorme Zeitersparnis sorgt und Geschäftsreisen auf ein notwendiges Minimum reduziert”, äußert sich Lutz Stenvers, CEO der mtex antenna technology GmbH.

Das Projekt über Kontinente hinweg musste ohne Präsenztermine und Geschäftsreisen funktionieren. In Pandemie-Zeiten ein besonders kompliziertes und zeitaufwändiges Unterfangen.

Virtuelle Geschäftsreisen

95 Prozent der Unternehmen erwarten einen langfristigen Rückgang von Geschäftsreisen. 80 Prozent planen ihren IT-Bereich mit digitalen, krisensicheren Lösungen auszubauen. Weare, Entwickler der VR-Konferenzlösung, hat die derzeitige Situation analysiert. Geschäftsreisen sind teuer und zeitaufwändig. Sie verursachen einen hohen CO2-Ausstoß. Und doch gehören sie für viele Menschen zum Alltag. Im Vor-Corona-Jahr 2019 erreichten die Dienst- und Geschäftsreisen in Deutschland Rekordzahlen: 13 Millionen Geschäftsreisende sowie 195,4 Millionen Geschäftsreisen, von denen 70 Prozent reine Tagesreisen darstellten. Die Kosten für Geschäftsreisen deutscher Unternehmer waren mit 55,3 Milliarden Euro so hoch wie noch nie.

Reisebeschränkungen durch Corona

Die Corona-Pandemie mit ihren Reisebeschränkungen brachte eine radikale Zäsur für alle Dienst- und Geschäftsreisenden. Seit der Pandemie finden bei 78 Prozent der deutschen Unternehmen weniger als zehn Prozent der Dienstreisen statt. Gründe sind laut der Barometer-Umfrage des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) vom Juni 2021: gesundheitliche Risiken (85,9 Prozent), komplizierte Einreisebestimmungen bei internationalen Einsätzen (73,4 Prozent), fehlende Planungssicherheit (65,6 Prozent) sowie unklare oder intransparente gesetzliche Bestimmungen am Zielort (68,8 Prozent). 94 Prozent der Befragten prognostizieren, dass die Zahl der Geschäftsreisen nach der Corona-Pandemie langfristig zurückgehen wird. 70 Prozent der Unternehmen rechnen mit 30 Prozent weniger Außendiensteinsätzen. Stattdessen sollen Sinn und Zweck von Dienst- und Geschäftsreisen hinterfragt und geprüft werden.

Die Corona-Pandemie stoppte den Aufwärtstrend bei Geschäftsreisen und sorgte für ein Umdenken. Bild: Weare

Dauerhafter Travel-Turnaround

Nicht nur Corona, sondern auch das Aufkommen neuer Technologien und die geänderten Bedürfnisse seitens der Arbeitnehmer verändern die Arbeitswelt. Projekt- und Arbeit mit dezentralen Teams wird für viele Unternehmen immer relevanter. Gleichzeitig wächst der Wunsch seitens der Arbeitnehmer, langfristig remote beziehungsweise hybrid arbeiten zu können. Die Studie „Digitale Meeting-Kultur“ von NeXR Technologies, einem Entwickler von VR- und AR-Technologien, bestätigt, dass die meisten Arbeitnehmer kurze Web-Meetings für nahezu gleichwertig zum Vor-Ort-Meeting halten. Eine Erfahrung, die sich auch im Nachhinein als Treiber hin zu einem nachhaltigen Travelmanagement entpuppen könnte.

Die Erfahrungen während der Lockdowns wirken wie ein Katalysator für die Digitalisierung in Unternehmen. Besonders digitale Pioniere kamen dank des Einsatzes innovativer Technologien nachweislich besser durch die Krise. Viele Unternehmen haben die Relevanz der digitalen Transformation zu spüren bekommen und sind nun eher bereit, in nachhaltige, adäquate Alternativen zu investieren. So ergab die Corona-Restart-Studie, dass 68 Prozent künftig mehr auf digitale, krisensichere Lösungen setzen wollen. Die Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik „The State of IT“ prognostiziert, dass 80 Prozent eine langfristige Änderung im IT-Bereich planen.

„Innovative Technologien ermöglichen die Konnektivität zwischen den Menschen und ihren unterschiedlichen Standorten und machen Reisen aus technischer Sicht schon obsolet. Doch wenn wir nachhaltigere Alternativen zu Geschäftsreisen etablieren wollen, ist es ausschlaggebend, dass wir die Mehrwerte lang bewährter Strukturen erkennen und menschliche Bedürfnislagen identifizieren. Nur so kann eine innovative Lösung ‒ wie ein VR-Konferenztool ‒ auch auf Akzeptanz stoßen und einen Wandel initiieren“, erklärt Max Noelle, Gründer und CEO von WeAre.

Moderne 2D-Konferenztools kommen schnell an ihre Grenzen. Denn, sobald es um längere interaktive Absprachen, die Visualisierung komplexer Sachverhalte oder die kollaborative Zusammenarbeit geht, fehlt der direkte persönliche Austausch. 70 Prozent nehmen wahr, dass nur wenige Teilnehmer wirklich aktiv bei Web-Meetings dabei sind.

Auf Geschäftsreise

Unter Einbezug aller Sinne schafft virtuelle Realität eine immersive Nähe zwischen Gesprächspartnern. In einem VR-Meeting können auch Problemlösungs- und Innovationsworkshops, Kundentermine und Servicemeetings durchgeführt werden. Die virtuelle Realität ermöglicht es, sich mit Kolleg, Geschäftspartnern und Kunden auszutauschen – und zwar so, als wäre man wirklich vor Ort.

Der Maschinen- und Anlagenbauer Schauenburg MAB setzt Weare Rooms ein, um komplexe CAD- und Konstruktionszeichnungen als bearbeit- und begehbare virtuelle Modelle erlebbar zu machen. Mithilfe zahlreicher bewährter Meetingtools wie Präsentationen, Kamera, Dokumente, Whiteboards, farbige Notizen und vieles mehr wird die Zusammenarbeit im VR-Konferenzraum für alle Teilnehmer zu einem interaktiven und immersiven Erlebnis. So können auch Kunden ihre Produkte maßstabsgetreu erleben, noch bevor sie gebaut werden, und ihre Wünsche direkt am 3D-Objekt anmerken.

„Unser Vertriebsteam nutzt Weare, um Großprojekte mit internationalen Kunden zu besprechen. Dadurch können wir die Reisekosten reduzieren und den Kunden stärker in den Entwicklungsprozess einbeziehen“, erklärt Normen Perten, Head of Sales bei Schauenburg MAB. Neben Zeit, Kosten und Fehlern werden dank der VR-Software vor allem Dienst- und Geschäftsreisen gespart, und somit wird letztlich auch der CO2-Fußabdruck des Unternehmens reduziert.

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Sabrina Rymarowicz

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