Oliver Nolte

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Betriebstechnik

Handspannfutter findet Einzug in die Ausbildung

Was kann ein Betrieb tun, um seine Auszubildenden bestmöglich auf die spätere Tätigkeit in den eigenen Fertigungshallen vorzubereiten? 1. Umfangreiches Fachwissen vermitteln, was über das hinausgeht, was die Industrie- und Handelskammer fordert. 2. Maschinen mit Spannmitteln ausstatten, mit denen das Drehen Spaß macht und die auch in den eigenen Werken im Einsatz sind. 3. Das Arbeiten an den Maschinen erleichtern, damit auch Mädchen in technischen Berufen gefördert werden. Und genau das tut die Hirschvogel Group in Denklingen. Dabei werden sie vom Spanntechnikspezialist Hainbuch mit Spannmitteln unterstützt. Fünf Spannmittel und mehr als 100 Spannköpfe sorgen im technischen Ausbildungszentrum für sicheren Drehspaß und schnelles Umrüsten auf den Maschinen.

Hirschvogel bildet 160 Auszubildende in neun Berufen am Standort Denklingen aus. Für die Technikaffinen und die, die aus Stahl oder Aluminium gerne Neues erschaffen, gibt es ein Ausbildungszentrum mit 3000 Quadratmetern. Dort tummeln sich die Werkzeugmechaniker, Zerspanungsmechaniker, Industriemechaniker, Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik und die technischen Produktdesigner. Das Zentrum bietet den Auszubildenden topmoderne Maschinen, Roboter, Schulungsplätze für Steuerungs- und Regelungstechnik sowie spezielle Räume für das technische Produktdesign, das elektromechanische Arbeiten und die handwerklichen Tätigkeiten.

Auch nach 20 Jahren unvergessen

In der Maschinenhalle des Ausbildungszentrums standen vier konventionelle Drehmaschinen – denen man ihr hohes Lebensalter ansah. An diesen starteten die Auszubildenden ihre ersten Drehversuche. Attraktiv war das nicht, denn die Auszubildenden sollten natürlich mit den besten und neuesten Präzisionsdrehmaschinen alles für ihren späteren Beruf erlernen und damit arbeiten. Hirschvogel beschloss, die in die Jahre gekommenen Drehmaschinen zu ersetzen.

Osman Yavsan, Ausbilder im Drehbereich, wurde 2018 beauftragt, sich um das Spannmittel für die erste neue konventionelle Drehmaschine zu kümmern. Auf den alten Maschinen wurde mit 3-Backenfuttern und Zugspannzangenfuttern gespannt. Beide haben ihre Berechtigung, doch sie spannen mit weniger Kraft, nicht so stabil und nicht so genau wie ein Spannkopffutter.

Für das neue Spannmittel hatte Yavsan einige Kriterien aufgestellt. „Eine stabile, zuverlässige und kraftvolle Spannung ist die Basis für ein sicheres Arbeiten. Nur dann kann ein gutes Endergebnis erzielt werden. Die oberste Priorität hat die Sicherheit. Das ist uns sehr wichtig. Außerdem muss die Handhabung simpel und das Funktionsprinzip einfach sein, denn es sind Neulinge an der Maschine. Ist es dann noch wartungsarm und garantiert ein schnelles Umrüsten, ist das das i-Tüpfelchen.“

Für Yavsan stand Hainbuchs Handspannfutter Torok ganz oben auf der Wunschliste. Yavsan erinnert sich: „Ich hatte die ersten Berührungspunkte mit Hainbuch und mit Torok in meiner Ausbildung 2002 – also vor 20 Jahren. Ich war damals schon begeistert davon. Auch als Facharbeiter habe ich immer wieder mit Spannmitteln von Hainbuch gearbeitet. Für mich ist Hainbuch einer der führenden Spannmittelhersteller. Deshalb kam mir dieses Handspannfutter sofort wieder in den Sinn. Also habe ich es bestellt.“

Torok punktet

2021 wurden dann die drei anderen konventionellen Drehmaschinen durch neue ersetzt. Da alle Azubis mit dem Torok zurechtkamen, klopfte Yavsan wieder bei Hainbuch an. Oliver Nolte, Key-Account-Manager bei Hainbuch, packte verschiedene Spannmittel ins Auto und fuhr nach Denklingen.

Schnell waren sich beide einig, dass der Torok das beste Spannmittel für die drei Maschinen und die Auszubildenden ist. Er bestellte drei weitere Handspannfutter und 106 Spannköpfe in verschiedenen Durchmessergrößen von 3 bis 65. Teilweise mehrfach, damit an allen vier Maschinen gleichzeitig gearbeitet werden kann. „Zusätzlich haben wir noch das 4-Backenfutter Inoflex bestellt. Hin und wieder haben wir ein viereckiges Bauteil zum Spannen. So lernen die Auszubildenden auch das zentrische Spannen mit vier Backen. Wir hatten das Inoflex anfangs auf Leihbasis – diese Möglichkeit bietet Hainbuch auch an. So konnten wir das Produkt in Ruhe testen und dann kaufen«, erläutert Yavsan..

Viel Fertigungswissen

Hirschvogel vermittelt das gesamte Wissen der verschiedenen Spannmöglichkeiten und zeigt die Bandbreite der Spannmittel. Das ist wichtig für die Prüfungen, und auch für Hirschvogel selbst. In der eigenen Fertigung gibt es immer wieder Bauteile, die ungewöhnlich gespannt werden.

Die Werkstücke werden immer komplexer und die Vielfalt größer. Da punkten die ausgelernten Auszubildenden dann mit Praxiswissen, wenn es über den Tellerrand hinausgeht. Doch wenn es darum geht, Bauteile an den Drehmaschinen zu fertigen, dann wird vorwiegend der Torok genutzt.

Anfangs fertigen die Auszubildenden Übungsbauteile. Sitzen die Grundlagen, dann werden Teile, die intern zum Einsatz kommen, gefertigt. „Außerdem ist es so, dass in den Werken bei Hirschvogel auf vielen Drehmaschinen Spannmittel von Hainbuch verwendet werden, und das sind die zukünftigen Arbeitsplätze. Somit lernen sie schon in der Ausbildung, damit zu arbeiten und haben es später leichter«, fügt Yavsan hinzu.

So macht Mädchen das Drehen Spaß

Yavsan erklärt: „Das geniale am Torok oder generell bei den Hainbuch-Spannmitteln ist das schnelle Wechseln der Spannköpfe ohne auszurichten. Wir nehmen beispielsweise ein Rohteil mit einem 60er Durchmesser. Dieses spannen wir mit einem 60er Spannkopf. Wir drehen die erste Seite auf Durchmesser 45 ab, nehmen das Bauteil raus und tauschen den 60er Spannkopf mit der Wechselvorrichtung gegen einen 45er. Das dauert keine 30 Sekunden. Würde ich das mit einem 3-Backenfutter machen, bräuchte ich fünf Minuten. Ich habe mit den glatten Spannköpfen auch keine Spannabdrücke. Die Backen müsste ich erst ausdrehen.“

Die Vorteile des Torok bestätigt Elisa Jäger, Auszubildende zur Werkzeugmechanikerin im zweiten Lehrjahr. „Ich muss schon sagen, es ist um einiges angenehmer, mit dem Torok zu arbeiten. Das 3-Backenfutter muss man täglich schmieren und den Torok nur einmal pro Woche. Außerdem können sich Späne zwischen den Backen festsetzen und das passiert beim Torok nicht. Das Wechseln geht viel einfacher. Spannkopf raus, anderen Spannkopf rein und losdrehen. Ich muss auch nichts ausrichten. Die Spannköpfe bekomme ich mit der Wechselvorrichtung leicht gewechselt. Das ist bei manch anderen Spannmitteln sehr schwer. Gegenüber einem 3-Backenfutter ist der Torok auch um einiges leichter. So ist für uns Mädels das Montieren des ganzen Futters machbar – das können wir noch heben.«

Yavsan fügt noch hinzu: „Hätten wir alle Spannkopfgrößen da, dann würden die Azubis nur noch damit arbeiten und auf das 3-Backenfutter ganz verzichten.“

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