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Editorial

Mit 3D-Landkarte

Schokolade und Nudeln sind ein alter Hut. Neuerdings kommen sogar Beton und Bitumen aus dem 3D-Drucker. Die additive Fertigung kommt ins Fliegen. Das bestätigt auch die Formnext. Die Fachmesse für additive Fertigung platzt aus allen Nähten und erreicht mit 562 Ausstellern schon erwachsene Dimensionen. Die Metallverarbeitung und der Maschinenbau müssen sich wohl langsam in Acht nehmen, dass ihnen die innovative Kraft nicht entgleitet.

Additive Fertigung ist nicht länger ein Zukunftsthema, meint denn auch die Frankfurter Messegesellschaft Mesago, denn sie sei bereits in der Gegenwart angekommen. Das bestätigt eine Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Fast jeder Zweite (47 Prozent) nutzt additiv gefertigte Bauteile, und vier Fünftel aller Firmen beschäftigen sich mit additiver Fertigung. Davon sind allerdings die Hälfte Prototypen, wie sie bereits seit den 1990er Jahren verwendet werden. Weiterhin werden Serien-, Ersatzteile und Werkzeuge aus dieser Technologie verwendet.

Die Möglichkeiten sind inzwischen so vielfältig geworden, dass man leicht die Übersicht verliert. Damit dies nicht passiert, hat Steffen Ritter von der FH Reutlingen eine Landkarte erstellt, die zwei Perspektiven auf die additive Technologie berücksichtigt. Der Reisende durch die Welt der additiven Fertigung kann sie aus Sicht der Verfahrenstechnik oder aus Sicht der Prozesstechnik erleben.

Dabei hat der Spritzgussspezialist Ritter, seit 25 Jahren Anwender von 3D-Druck, seine Liebe zum Detail spielen lassen. Die Icons dienen nicht einfach zur bildlichen Aufteilung, sondern sind bis ins kleinste durchkonstruiert. Sie zeigen damit auch bildlich, was der Text bedeutet. So sind die 20 wichtigsten Verfahren verständlich und einfach dargestellt. Anwender werden diese Hilfe schätzen, um das Potenzial der Technologie ausschöpfen zu können (hier geht es zum Download).

Allerdings funktioniert das mit dem Fliegen noch nicht so richtig. Ein 3D-Bio-Printer wurde mit einer Sojus-Rakete auf die Reise geschickt. Forscher wollen die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf die künstliche Herstellung von Bio-Material erkunden, aber der Start schlug fehl. Die Rettungskapsel mit den Astronauten kam heil zur Erde zurück, und selbst der 3D-Printer bekommt eine zweite Chance, weil es noch ein weiteres Modell gibt, das später zur Internationalen Raumstation gebracht werden kann.

Titelbild: Mesago/Klaus Mellenthin

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