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KI auf dem Vormarsch
beim Gründerwettbewerb

Mit künstlicher Intelligenz das Energiemanagement verbessern, das Smartphone als virtuelles Schnittmuster beim Nähen verwenden oder mit einer digitalen Prozesskette Menschenleben retten: Dies ist ein Auszug der einzigartigen Ideen, mit denen Start-ups die Jury des „Gründerwettbewerbs – Digitale Innovationen“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) überzeugen konnten. Dabei nahm die Zahl KI-basierender Ideen in dieser Wettbewerbsrunde zu. In Kooperation mit dem Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) und den VDI Nachrichten zeichnete das BMWi die Preisträgerteams während der EMO Hannover, der Weltleitmesse für Metallbearbeitung, aus.

Künstliche Intelligenz, Smart Data, Cloud Computing oder Augmented Reality sind allgegenwärtig. Die zweite Welle der Digitalisierung und ihre facettenhaften Start-ups machen immer wieder deutlich, dass der Erfindergeist der Digitalisierung noch längst nicht ausgeschöpft ist.

Das zeigen auch die vom BMWi während der EMO ausgezeichneten Start-ups, deren innovative Ideen so diverse Bereiche betreffen wie das Energiemanagement von Unternehmen, die industrielle Produktion, die Herstellung von maßgeschneiderten Blutgefäßprothesen, die sichere Vernetzung von Geräten im Internet der Dinge oder den Modesektor.

Der „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“ ist ein Ideenwettbewerb, ausgerichtet vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Jährlich finden zwei Wettbewerbsrunden statt, in deren Rahmen eine Jury mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft jeweils bis zu sechs Gründungsideen mit Hauptpreisen von je 32.000 Euro auszeichnet. Darüber hinaus erhalten bis zu 15 weitere Gründungsideen je 7.000 Euro. Der thematisch wechselnde Sonderpreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Alle Teilnehmer erhalten eine schriftliche Einschätzung ihrer Gründungsidee sowie Coaching und Beratung.

Es wurden Preisgelder in Höhe von mehr als 300.000 Euro an insgesamt 21 Start-ups aus der Digitalbranche vergeben. Zusätzlich wurde in diesem Jahr ein Sonderpreis zum Thema „Digitalisierung in der Produktion“ vergeben, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Neben den Preisgeldern profitieren die Preisträger von individuellem Coaching sowie Mentoring durch das Experten-Netzwerk des „Gründerwettbewerbs – Digitale Innovationen“.

Von den sechs Hauptpreisträgerteams durfte sich das Start-up Etalytics aus Darmstadt doppelt freuen: Zusätzlich zum Hauptpreis wurde es mit dem Sonderpreis „Digitalisierung in der Produktion“ ausgezeichnet.

  • Etalytics unterstützt mit der KI-basierenden Cloud-Software Industrieunternehmen dabei, ihr Energiemanagement nachhaltiger auszurichten und damit Energiekosten zu senken. Die Serviceplattform besteht aus Modulen, die frei kombinierbar sind. Sie stellen von der Datenanbindung über die Modellierung und Simulation bis zur Maßnahmenempfehlung und Optimierung alle wesentlichen Werkzeuge bereit, um das Energiemanagement und den Energieeinkauf computerbasiert zu optimieren.

Die fünf weiteren Hauptpreisträgerteams:

  • Qbound bietet eine innovative Access-Management-Lösung für den Zugriff auf Applikationen, Cloud-Services und Geräte im Internet der Dinge (IoT) an, die sicherer und benutzerfreundlicher ist als herkömmliche VPN- und Firewall-Systeme. Dabei wird neben Blockchain auch ein Konzept namens Software Defined Perimeter genutzt, das mit dem Internet verbundene Geräte und Anwendungen einerseits besser schützt und andererseits unsichtbar macht, sofern keine erfolgreiche Authentifizierung vorliegt. Für IT-SystemadministratorInnen ermöglicht die Software eine unkomplizierte Überwachung, Auswertung und Anpassung von Zugriffsberechtigungen in Netzwerken. Die IT-Sicherheitssoftware ist branchenübergreifend einsetzbar und wird für KMU und Großunternehmen angeboten.
  • Mit der Augmented-Reality-App Pattarina des gleichnamigen Cottbusser Start-ups können Hobbynäher Schnittmuster direkt vom Smartphone auf Stoff übertragen. Die Konturen und Markierungen der Muster werden im Display auf dem Live-Bild des Stoffes eingeblendet. Die NutzerInnen können dann mit einem Stift das Muster auf den Stoff übertragen. Dadurch entfällt das umständliche Ausschneiden, Anlegen und Fixieren von Schnittmustern aus Papier.
  • Das selbstlernende Assistenzsystem des Dresdner Start-ups Peerox hat zum Ziel, den Erfahrungsaustausch unter Bedienern von Maschinen zu verbessern. Dazu kombiniert die Software maschinelles Lernen auf Basis von Maschinendaten mit dem gesammelten Wissen erfahrener Nutzer und Experten im Betrieb. Nach dem Learning-by-Doing-Prinzip unterstützt das System als virtueller, mitlernender Kollege die Bediener mit Ratschlägen im Produktionsalltag.
  • Das Start-up Peragraft aus Aachen verringert die Wartezeit auf maßgeschneiderte Blutgefäßprothesen, die für Aneurysmapatienten lebensrettend sein können, von acht Wochen auf fünf Tage. Möglich macht das eine durchgängig digitale Prozesskette auf Basis von Computertomografieaufnahmen der Patienten. So kann die Auftragsabwicklung – vom Dateneingang über den Entwurf und die Simulation bis zur computergesteuerten Produktion des individuellen Implantats – weitgehend automatisiert erfolgen und erheblich beschleunigt werden. Die Technologie ist auf andere Arten von Implantaten anwendbar.
  • Mit dem vom Bochumer Start-up Sentin entwickelten Assistenzsystem sentin.ai vision wird eine Bildprüfung sicherheitskritischer Bauteile oder Produkte auf Fehler mithilfe von künstlicher Intelligenz möglich. Ob eine Abweichung von der Norm noch tolerabel oder bereits als Fehler zu bewerten ist, lernt das System selbstständig auf Basis vorhandener Prüfbilder. Das System kann so den Prüfprozess automatisieren und beschleunigen oder einem menschlichen Prüfer mehr Zeit für kritische Bilder geben, in dem es eine Vorsortierung vornimmt.

Kontakt

Wolfram Groß

Projektleiter Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen
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