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EMO Hannover 2011 zeigt Fabrik der Zukunft
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Frankfurt am Main, 21. März 2011. – Wissen ist Macht – Nicht-Wissen macht ineffizient – auch und gerade was die Fertigung der Zukunft und ihre Erfolgsaussichten auf den globalen Märkten angeht. Davon sind jedenfalls die Forscher des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) überzeugt. So wird denn auch IPA-Chef Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper nicht müde, darauf hinzuweisen, dass „zukunftsorientierte Produktionssysteme die Nutzung von Wissen auf allen Hierarchieebenen erfordern". Die Fabrik der Zukunft, betont Professor Westkämper, „erfordert lernfähige, ganzheitliche Produktionssysteme auf der Basis von Lerneffekten in allen Stufen der Prozessketten von der Konzeption und Konfiguration bis hin zu den After Sales Servicebereichen." Es gehe darum, durch Integration von Wissensbausteinen in die Engineering-Systeme höhere Produktionsleistungen zu erzielen. Die besondere Innovation liege dabei in der Lernfähigkeit von Simulationssystemen. Bisher war die IT-Landschaft in produzierenden Unternehmen durch die organisatorische und funktionale Trennung von Planung und operativem Betrieb geprägt. Nach Einschätzung des IPA-Forschers sind die industrielle Produktion und ihre Planung künftig ohne moderne Werkzeuge der Digitalen Fabrik nicht mehr denkbar. Jedoch habe sich die durchgängige und integrierte Fabrik- und Prozessplanung in kaum einem Unternehmen bisher praktisch durchgesetzt. Das IPA-Forschungsthema „Grid Engineering for Manufacturing" (GEM), so Westkämper, „ist ein innovativer Ansatz im Bereich des vernetzten, digitalen und wissensbasierten Herstellungsprozesses, der sich auf die durchgängige und integrierte Entwicklung des Produkts sowie auf die Fabrik- und Prozessplanung konzentriert". Basierend auf diesem Ansatz wurde am IPA eine Integrationsplattform entwickelt, die eine durchgängige und mehrskalige Fabrik- und Prozessplanung ermöglicht: Das im Februar 2011 eröffnete Demonstrationszentrum „Gemlab" (Grid Engineering for Manufacturing Laboratory). Nachhaltig Fabriken planen und betreiben – über alle Lebenszyklusphasen Nur mit einem ganzheitlichen Ansatz, der alle Lebenszyklusphasen einer Fabrik berücksichtigt, sind die Anforderungen an die Produktion der Zukunft zu bewältigen. Ergebnisrelevante Entscheidungen während des Planungsprozesses können nur anhand korrekter und aktueller Informationen getroffen werden. Professor Westkämper: „Insbesondere in den Phasen strategischer Planung und Fabrikbetrieb basieren diese Entscheidungen bisher in der Regel auf unscharfen Informationen." Gerade bei der Lösung komplexer Planungsaufgaben sei die enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg also unerlässlich. Fabrikausrüster wünschen sich eine Konfigurierbarkeit der Anlagen aus Baukästen und standardisierten Modulen, um ihren Kunden schneller zuverlässige Lösungen anbieten zu können. Ferner sollen die Konzepte durch adaptive Systeme schneller an wechselnde Fertigungsaufgaben angepasst werden können. Der Aufschwung in den ersten Jahren dieses Jahrtausends, erläutert IPA-Chef Westkämper, „erhielt deutliche Impulse durch die Informations- und Kommunikationstechnologie und die Mechatronik. Aus der jüngsten Krise entstanden strukturelle Veränderungen und neuartige Produktionskonzepte, die beeinflusst werden durch die aktuellen Megatrends". Dazu gehören unter anderem Urbanisierung, Globalisierung (weltweite Vernetzung von Märkten und Produktionen), Individualisierung der Produkte, Technologie und Nachhaltigkeit. „Wissen zu Wertschöpfung machen" Wissen zu Wertschöpfung zu machen, so Westkämper weiter, sei eine der großen Herausforderungen der Produktionstechnik: „Ich bin überzeugt davon, dass wir Wissen in Form von Modellen, kognitiven IT-Systemen, wissensbasierten Engineering-Systemen und wissensbasierten Steuerungen in vielen organisatorischen und technischen Prozessen für eine zuverlässige und schnelle Veränderung nutzen können." Gelinge es, die vergangenen Erfahrungen nicht zu vergessen, sondern wieder zu verwenden, so lassen sich Ziele wie die Null-Fehler-Produktion oder auch schnelle Veränderungen erreichen. Maschinen mit integriertem Prozesswissen lassen sich auch dann wirtschaftlich betreiben, wenn die notwendigen Qualifikationen nicht vorhanden sind. Den Begriff der Lernfähigkeit von Anlagen und Prozessen erläutert der Professor so: „Lernen ist die Fähigkeit, etwas mit Wissen aus Erfahrungen oder aus der Forschung besser zu machen oder zumindest Fehler nicht zu wiederholen. Gelingt es uns, das Wissen um die Wirkzusammenhänge von Prozessen in Modellen abzubilden und in Werkzeuge der Planung oder der Steuerung wie beispielsweise in Simulationssysteme zu integrieren, so erhalten wir eine höhere Verlässlichkeit." Heutige Modellierungs- und Simulationstechniken laufen Gefahr, dass sie weit weg von der Realität sind oder das Wissen zu abstrakt repräsentieren. Deshalb empfiehlt Westkämper, „Simulationssysteme permanent durch Rückführung des realen Geschehens zu füttern und zu kalibrieren, um sie dann für ein „Look ahead" einzusetzen. Ich nenne dies ein Lernen aus der Zukunft unter Berücksichtigung der Vergangenheit". Beiträge zur Realisierung von Produkteigenschaften mit immer weniger Material oder die Reduzierung von Ausschuss sind zugleich auch Beiträge zur Reduzierung der Energiekosten. Das Lean Manufacturing habe das Qualitätsmanagement und die Logistik perfektioniert: „Die Wirtschaft weiß um die Methoden, kämpft aber mit den Verfügbarkeiten bei kleinen Mengen in den Supply Chains (Lieferketten) und verschwendet Ressourcen in den logistischen Netzwerken." Die Nachhaltigkeit des Wirtschaftens, also das Überleben von Krisen, gehöre mit zu den strategischen Forschungslinien: „Gerade jüngst haben wir erlebt, wie schnell Ressourcen in einer Wirtschaftskrise verloren gehen. Wir brauchen robuste Wirtschaftsmodelle ebenso wie eine zukunftsfähige Technologie, um die Leistungsgrenzen heutiger ganzheitlicher Produktionssysteme zu überwinden." „EMO setzt die Trends für die Zukunft" Von der EMO Hannover 2011 erwartet IPA-Chef Engelbert Westkämper, dass sie den hohen Innovationspegel der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie widerspiegelt: „Die EMO setzt die Trends für die Zukunft und überzeugt mit hoher Innovationsdynamik hinsichtlich Adaptivität der Systeme, Verkürzung der Prozessketten, Beherrschung der Prozesse multivarianter Formen und Werkstoffe, Anwendung neuartiger Werkzeugwerkstoffe, Neben- und Rüstzeitminimierung, Energieeinsparung, digitalen IT-Systemen und vielen anderen Innovationen. Ich erwarte auch eine hohe Problemlösungskompetenz für alle Fertigungsbereiche und Industriesektoren. Ich bin überzeugt, dass unsere Visionen von der Fabrik der Zukunft auf der EMO erkennbar sein werden." Autor: Walter Frick, Freier Fachjournalist aus Weikersheim EMO Hannover 2011 – Weltleitmesse der Metallbearbeitung Vom 19. bis 24. September 2011 präsentieren internationale Hersteller von Produktionstechnologie „Werkzeugmaschinen und mehr" auf der EMO Hannover 2011. Die Weltleitmesse der Metallbearbeitung zeigt die gesamte Bandbreite moderner Metallbearbeitungstechnik, die das Herz jeder Industrieproduktion ist. Gezeigt werden neueste Maschinen plus effiziente technische Lösungen, Produkt begleitende Dienstleistungen, Nachhaltigkeit in der Produktion u.v.m. Der Schwerpunkt der EMO liegt bei spanenden und umformenden Werkzeugmaschinen, Fertigungssystemen, Präzisionswerkzeugen, automatisiertem Materialfluss, Computertechnologie, Industrieelektronik und Zubehör. Die Fachbesucher der EMO kommen aus allen wichtigen Industriebranchen, wie Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie und ihren Zulieferern, Luft- und Raumfahrttechnik, Feinmechanik und Optik, Schiffbau, Medizintechnik, Werkzeug- und Formenbau, Stahl- und Leichtbau. Die EMO Hannover ist der wichtigste internationale Treffpunkt für die Fertigungstechnik weltweit. Zuletzt präsentierten sich 2007 in Hannover 2 120 Aussteller auf rd. 180 200 m² Nettoausstellungsfläche. Sie zogen 166 500 Fachbesucher aus 80 Ländern Ansprechpartner: Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) Universität Stuttgart Dr. phil. Birgit Spaeth Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Nobelstr. 12 70569 Stuttgart DEUTSCHLAND Tel. +49 711 970-1810 Fax +49 711 970-1400 [email protected] www.iff.uni-stuttgart.de www.ipa.fraunhofer.de Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung: VDW e.V. Kontakt: Hilde Schuller Presse und Öffentlichkeitsarbeit VDW - Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. Corneliusstraße 4 D - 60325 Frankfurt am Main +49 69 756081-33 +49 69 756081-11 [email protected] www.vdw.de |
Der VDW in der virtuellen Messe der CNC-Arena (Halle 7 Stand 13)
Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung: Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.