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Doping im Job: Auch in der Fertigungsindustrie ein Thema?

Doping im Job: Auch in der Fertigungsindustrie ein Thema?
Doping im Job – Nutzen oder Schaden?
Leistungssteigernde Medikamente sind ein angemessenes Mittel, um den Anforderungen im Beruf gewachsen zu sein. [ 3 ] ** [5.17%]
Leistungssteigernde Medikamente im Beruf verursachen mehr Schaden als Nutzen. [ 55 ] ** [94.83%]
Sind die Leistungsanforderungen in deinem Beruf zu hoch?
Nein, ich bin bisher mit jeder Anforderung zurechtgekommen. [ 31 ] ** [53.45%]
Ja, es wird oftmals zu viel in zu kurzer Zeit abverlangt. [ 27 ] ** [46.55%]
Sind dir Fälle von Medikamentenmissbrauch im Beruf bekannt?
Ja [ 16 ] ** [27.59%]
Nein [ 42 ] ** [72.41%]
Abstimmungen insgesamt: 58
  
Beitrag 01.07.2015, 12:16 Uhr
REDAKTION-09
REDAKTION-09
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*
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Beiträge: 32

Hallo zusammen,

der Leistungsdruck im Beruf wird immer größer. Stress und Ängste nehmen zu, viele Arbeitnehmer glauben, dem nicht gewachsen zu sein und greifen daher zu leistungssteigernden Medikamenten. Laut einer Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit stieg der Anteil der Beschäftigten, die "Hirndoping" betreiben, innerhalb der letzten 6 Jahre von 4,7 auf 6,7 Prozent. Es ist aber von einer erheblich größeren Dunkelziffer auszugehen.

Wie sieht es bei euch aus? Betreibt ihr Hirndoping? Fühlt ihr euch den steigenden Anforderungen im Berufsalltag ohne Aufputschmittel gewachsen? Haltet ihr leistungssteigernde Medikamente bei der Arbeit für sinnvoll oder eher für eine Gefahr?

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen.

Nach wie vor gilt: Wenn ein Beitrag gedruckt wird, erhält der Verfasser ein Überraschungspaket.
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Beitrag 01.07.2015, 14:03 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



Da stellt sich ja erstmal die Frage, was gilt als Hirndoping?

Die Cola im Getränke-Automaten? (hilft zumindest bei akutem Unterzucker)
Traubenzucker-Tabletten zum lutschen? (soll laut Werbung angeblich die Leistungsfähigkeit steigern... hebt aber nur den Blutzuckerspiegel)
Die Tüte Studentenfutter in der Schreibtisch-Schublade? (mein absoluter Vavorit! zumindest versetzt der Glaube daran Berge.)
Die Palette "Red Bull" im Aktenschrank? (Nichts für mich. zu süß, zu ekelig. Ich kenne aber Einge, die darauf schwören)

Vermeintlich leistungsstärkende Medikamente aus der Apotheke oder vom Dealer auf dem Schulhof der Kinder, sind grundsätzlich gefährlich!
Mediziner wissen ganz genau, welche zum Teil gravierenden Nebenwirkungen für einen relativ geringen und kurzzeitigen Leistungsschub durch diese Medikamente in Kauf genommen werden muß. Medikamente sollten sowiso nur unter strenger Aufsicht durch einen "verantwortungbewußten Arzt" überhaupt erst in Erwägung gezogen werden. Dabei ist "verantwortungsbewußter Arzt" oft schon ein Wiederspruch in sich. Es heißt ja auch Krankenhaus und nicht Heilanstalt ... Die leben von kranken Menschen ... Würden die ihre Patienten gesund erhalten, oder gesund machen, zerstörten sie ja ihre eigene Geschäftsgrundlage ...
Nur ein kranker Mensch kann, aus Sicht des Arztes, ein guter Mensch sein. wink.gif

Natürlich ist unsere Geschäftswelt hauptsächlich von Angst geprägt.
Arbeitgeber:
Angst nicht mehr genügend Aufträge an Land zu ziehen, ohne auf Kosten der Firmensubstanz leben zu müssen.
Angst nicht mehr die Macht zu haben?! (Ich kenne da einige kompetente Fachleute, die den Machtspielen ihres Chefs zum Opfer gefallen sind.)
Angst machen: "Wenn du nicht so funktionierst, wie ich das will, stehen schon 10 Andere vor der Tür die dich ersetzen wollen."
Arbeitnehmer:
Angst den gerade mühsam erkämpften Arbeitsplatz wieder verlieren zu können, auch wenn der nur befristet ist.
Angst den immer größer werdenden Anforderungen nicht mehr gerecht werden zu können - damit die "Gunst" des Chefs zu verlieren - und schließlich wieder den Arbeitsplatz entzogen zu bekommen.
Angst vor Arbeitslosigkeit, aus der man ohne Schramme und finanzielle Einbußen ja nicht mehr herauskommt.
Angst sozial abrutschen zu können.
Angst, letztlich in der Gosse (HartzIV) landen zu können.

Mit diesen und anderen Ängsten kann nicht Jeder umgehen.
Deshalb gibt es auch so viele verängstigte, gramgebeugte Gestalten, die durch diese Ängste auch in ihrer physischen und geistigen Leistungsfähigkeit sehr stark beeinträchtigt sind. Sozusagen "Angstbehinderte". Dafür gibt es aber keinen Ausweis, mit dem man verbilligt mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren könnte. Und deshalb sehen manche Unternehmer auch nicht, daß sie sich mit der Kultivierung der Angst in ihrer Firma, selbst das Wasser abgraben und zur "Angstbehinderten-Werkstatt" mutieren.

Hochmotivierte Mitarbeiter sind viel belastbarer und innovativer als die die gebrochenen, von Ängsten zerstörten "Schatten ihrer selbst", die mancher Chef offenbar so gerne hätte.

Daß Mitarbeiter-Motivation nicht mal Geld kosten muß, haben einige Studien bewiesen.
Mit einem wohldosierten "Gut gemacht! Weiter so!" oder "Du schaffst das schon. Ich vertraue dir!", oder "Wenn das einer hier schaffen kann, dann bist das DU!", oder auch mal etwas Aufmunterung, wenn etwas in die Hose gegangen ist: "Kopf hoch, wir kriegen das wieder hin" oder "Kopf hoch, wir schaffen das beim nächsten mal", kann der Chef nicht nur die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähikeit seiner Mitarbeiters steigern, sondern sogar das körperliche Wohlbefinden steigern und damit die Krankenrate deutlich senken. Also Gewinn und Wachstum auf ganzer Linie. ... Und Gewinn und Wachstum sind doch der Antrieb unserer Wirtschaft.

Nur, warum nutzt niemand dieses Potrential?
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Beitrag 01.07.2015, 14:23 Uhr
blacksheeo
blacksheeo
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Beiträge: 600

Doping für die Haare, NUR für die Haare.

Sorry, der musste sein. wink.gif
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Beitrag 01.07.2015, 15:51 Uhr
Zerspaner123
Zerspaner123
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Beiträge: 377

Und wie siehts mit Kaffee oder Kippen aus? Da nimmt ja fast jeder Hirndoping!
Ohne meine Tasse Kaffe morgens gings nicht...
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Beitrag 01.07.2015, 15:54 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



QUOTE (Zerspaner123 @ 01.07.2015, 16:51 Uhr) *
Und wie siehts mit Kaffee oder Kippen aus? Da nimmt ja fast jeder Hirndoping!
Ohne meine Tasse Kaffe morgens gings nicht...


Das rechne ich unter Lebenserhaltung, oder in extremen Fällen zur Wiederbelebung ab. wink.gif
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Beitrag 01.07.2015, 15:58 Uhr
REDAKTION-09
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Beiträge: 32

QUOTE (Zerspaner123 @ 01.07.2015, 16:51 Uhr) *
Und wie siehts mit Kaffee oder Kippen aus? Da nimmt ja fast jeder Hirndoping!
Ohne meine Tasse Kaffe morgens gings nicht...

Es ging uns in erster Linie um verschreibungspflichtige Medikamente. Vielleicht sollte ich das noch deutlicher im Text machen.
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Beitrag 01.07.2015, 18:50 Uhr
MikeE25
MikeE25
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Beiträge: 1.722

QUOTE (REDAKTION-09 @ 01.07.2015, 12:16 Uhr) *
Hallo zusammen,

der Leistungsdruck im Beruf wird immer größer. Stress und Ängste nehmen zu, viele Arbeitnehmer glauben, dem nicht gewachsen zu sein und greifen daher zu leistungssteigernden Medikamenten. Laut einer Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit stieg der Anteil der Beschäftigten, die "Hirndoping" betreiben, innerhalb der letzten 6 Jahre von 4,7 auf 6,7 Prozent. Es ist aber von einer erheblich größeren Dunkelziffer auszugehen.

Wie sieht es bei euch aus? Betreibt ihr Hirndoping? Fühlt ihr euch den steigenden Anforderungen im Berufsalltag ohne Aufputschmittel gewachsen? Haltet ihr leistungssteigernde Medikamente bei der Arbeit für sinnvoll oder eher für eine Gefahr?

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen.

Nach wie vor gilt: Wenn ein Beitrag gedruckt wird, erhält der Verfasser ein Überraschungspaket.



Ich habe lange Zeit zwei Schichten täglich gearbeitet. Gedopt wurde mit RedBull, Kaffee und ungesunder Ernährung.
Fazit: schleichende gesundheitliche Probleme und Übergewicht.

Das beste Doping war die darauffolgende Ernährungsumstellung und Diät. Physisch und auch Psychisch bringt das viel mehr wie jedes Doping.
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Beitrag 01.07.2015, 20:22 Uhr
MiBü
MiBü
Klugscheisser
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Beiträge: 2.402

Servus,

Kaffee/Koffein soll ja eine Ähnliche Wirkung wie Ritalin haben, das "hilft" gelegentlich schon.

Grundsätzlich sollte jeder sich auf seine Art und Weise "locker" machen...Arbeit ist wichtig, aber man darf es nicht übertreiben.


--------------------
Gruß

Michael
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Beitrag 01.07.2015, 20:26 Uhr
hac4black
hac4black
Level 3 = Community-Techniker
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Mitglied seit: 10.11.2009
Beiträge: 237

Servus,

ich Dope mich auch bei der Arbeit.
Aber alles ganz Legal.

Ich fahre zum Beispiel gerne mit dem Mountainbike zur Arbeit.
Hab 20 Km und ca. 850 Höhenmeter.
Jetzt im Sommer morgens um halb sechs bei lauen 15°C losfahren und das Gehirn ordentlich
mit Sauerstoff durchblasen macht fit für den Tag.

Und vieleicht noch ein Kaffe am Mittag.
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Beitrag 01.07.2015, 20:26 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



Wenn ich es genau betrachte, ist doch eigentlich der Spaß an der Arbeit und die Anerkennung danach das wirksamste Doping überhaupt. smile.gif
Kostet nichts und ist doch viel zu selten. wink.gif
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Beitrag 01.07.2015, 21:57 Uhr
kesh
kesh
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Beiträge: 679

QUOTE (guest @ 01.07.2015, 20:26 Uhr) *
Wenn ich es genau betrachte, ist doch eigentlich der Spaß an der Arbeit und die Anerkennung danach das wirksamste Doping überhaupt. smile.gif
Kostet nichts und ist doch viel zu selten. wink.gif


Da stimme ich dir mal wieder voll und ganz zu!
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Beitrag 04.07.2015, 00:14 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



Ich habe jetzt doch länger mit mir gehadert, zu diesem Thema etwas zu schreiben.
Wissend, daß die Meisten derer, die dopen, sich wahrscheinlich gar nicht wirklich bewußt sind, was sie ihrem Körper, aber auch ihrer Psyche damit antun, will ich es doch tun.
Ich bin im Fitnescenter (ich mache das ausschließlich zur Stabilisierung meiner versteiften Lendenwirbel) schon des öfteren angesprochen worden, ob ich nicht Interesse daran hätte meinen Körper mit diversen "Mittelchen" bei der Formung eines Athletischen Aussehens zu unterstützen. Ich habe immer dankend, in der mir eigenen Art, abgelehnt "Mein"Knödelfriedhof" hat ja auch schließlich einiges gekostet."
Ich muß dazu sagen, daß ich bereits einen Herzinfarkt hinter mir habe.
In einem seltsamen Gespräch über Fitnes und Gesundheit, mit einem ehemaligen Kollegen, der fast täglich mehrere Stunden im Studio verbringt, kam das Gespräch auch auf meinen Herzinfarkt und schließlich auch auf diese "Hilfsmittel".
Er hatte nicht immer einen solch "durchtrainierten" Körper, wie heute. 90 Kg bei 1,65 umschreibt die Figur vor seiner "Fitness-Karriere".
Angefangen hat er vor mehr als 10 Jahren, wohl mit sogenannten "Nahrungs-Ergänzungs-Mitteln". Vitamin-Tabletten, Eiweiß-Drinks und diversen Pülverchen aus der Apotheke.
Täglich mehrere Sunden in der Muckibude und weniger Fett in der Ernährung zeigten auch bald Wirkung.
Irgendwann kam der Ehrgeiz dazu, den erreichten Status weiter zu halten und auszubauen. Ein"Kumpel" aus der Muckibude besorgte ihm Steroide. Die Muskelmasse wurde auch promt größer. Allerdings wurde er auch zunehmend aggressiver und unkonzentrierter, was in seinem Job nicht so gravierend auffiel, weil ein permanenter Stress zu seinem Alltag gehört. Irgendwie bemerkte er doch noch die Veränderungen an sich. Statt die Steroide abzusetzen, versuchte er mit Amphetaminen und Antidepressiva aus der Internet-Apotheke und von einem "guten Kumpel", seine psychischen Durchhänger auszugleichen.
Erst als sein Hausarzt bei einer Routine-Untersuchung einen massiven Leberschaden und deutliche Anzeichen für einen bevorstehenden Herzinfarkt feststellte, kam er erschreckt wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Der Arzt fragte ihn wohl ganz gezielt nach diesen Medikamenten und seinem damit verbundenem Konsumverhalten.
Sterben stand wohl doch noch nicht, mit knapp 40 Jahren, auf seiner Agenda.
Mittlerweile ist er von den harten Sachen weg. Der Leberschaden aber, wird wohl bleiben. Und das Infarktrisiko ist ein wenig von 95 auf 80% gesunken.
Von den Eiweiß-Drinks und "Vitaminchen" kann er noch nicht ablassen. Solange er das von seinem Arzt überwachen und dosieren läßt, ist das wohl auch akzeptabel.
Das ist wohl die klassische Karriere mit diesen Aufputschmitteln und Psychopharmaka.
Aber auch auf Schulhöfen an Realschulen und Gymnasien wird der Dreck massenhaft vertickt und konsumiert.
Wer dann schon mal dabei ist, findet an der Hochschule oder Uni auch keinen Abstand mehr dazu.
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Beitrag 04.07.2015, 10:57 Uhr
MikeE25
MikeE25
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Was Ernährung angeht kann ich jedem nur raten:

- Transfette vermeiden wo es nur geht
- Weizenmehlprodukte vermeiden und auf Vollkornprodukte umsteigen - wenigstens zu 50-75% in der Gesamternährung
- Wurst und Fleischwaren die Nitritpökelsalz (E250) enthalten soviel wie möglich meiden. Lieber Fleisch kaufen, selbst würzen und braten. Speck und Wurst kann man auch selbst machen und räuchern - ein tolles Hobby und man weis was in den Lebensmitteln enthalten ist.
- übertriebenen Käsekonsum vermeiden
- Omega 3 / 6 Verhältniss durch Zugabe natürlicher Pflanzenöle in Mahlzeiten optimieren
- Nur 2 Mahlzeiten pro Tag (man kann soviel essen wie man will) mit mind. 6 Stunden Abstand. Dazwischen keine Snacks und keine kalorienhaltigen Getränke.
- Geschmacksverstärker, Süßungsmittel, Zuckerersatzstoffe, Zitronensäure und Aluminium meiden wo es nur geht


Bereits nach wenigen Wochen steigert sich das Wohlbefinden und das Gewicht reduziert sich langsam.
Besser und natürlicher kann man sich nicht dopen.
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Beitrag 04.07.2015, 13:55 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



MikeE25 hat insofern Recht, daß eine ausgewogene und gesunde Ernährung unempfänglicher für die Versuchung nach "unterstützenden" Medikamenten macht.
Was die verschiedensten Theorien zu bestimmten Diäten und "Zutaten" zur Ernährung angeht, bin ich äußerst skeptisch. Kaum eine Theorie ist durch etwas Anderes belegt, als durch eine Statistik. Wer sich schon mal intensiv mit Statistiken beschäftigt hat, weiß, daß man mit dem selben Datensatz die Theorie "unumstößlich" beweisen, als auch das genaue Gegenteil darlegen kann. ...

"Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ... "

Ich kann mich noch ganz gut an ein Gespräch mit einer Ernährungs-Wissenschaftlerin in der Reha erinnern. Sie verteufelte in einem Ernährungs-Seminar, z.B. den Verzehr von Butter auf das Entschiedenste und propagierte statt dessen Light-Margarine ... ein Produkt, daß in Kriegszeiten den Mangel an natürlichen Fetten in der Nahrung behelfsmäßig ausgleichen sollte. Die Industrie hat das später, als Butter wieder in ausreichendem Maße zur Verfügung stand, zu einer Art Kult ausgebaut. "Chemie im Dienste der Gesundheit" Mit den lebensnotwendigen Vitaminen B, A, S und F. Nach der Logik: "Es hat statistisch niemandem geschadet, also muß es gesund sein."
Wenn ich einen Chemie-Cocktail essen will, geh' ich zum Chinesen an der Ecke. Da gibts Glutamat und Nitit bis es zu den Ohren rausläuft...

Was Nitritpökelsalz angeht, bin ich die ersten 30 Jahre meines Lebens nur in Spuren damit konfrontiert worden. Das hatte aber keinerlei Mangelerscheinung bei mir hervorgerufen. Im Gegenteil. Mein Blut und dessen Druck hatten immer traumhaft gesunde Werte.
Erst nach meinem Umzug nach BW bekam ich kaum noch eine Wurst oder Fleischzubereitung (selbst Hackfleisch) ohne Nitripökelsalze in teilweise fast unverantwortbaren Konzentrationen. Das machte sich auch am Wachstum meiner Blutdruckwerte und am "Knödelfriedhof" bemerkbar.
Unseren Landmetzger habe ich einmal völlig irritiert, als ich bei ihm mehrere "gespritzte Schweinekämme" für meinen Geburtstag bestellte.
Er kannte das nicht und stellte sich "Kasseler Braten" vor. Zur Rezeptur für die Lake sagte er nur "Ha des gaht do ned. Nor Wasser un so wenich Salz ... Do muas no Pökelsalz nei, un ned zo knapp. Des werd do grau..." Spätestens da wußte ich wo seine "Besenreiser" im Gesicht herkamen.
Vom Braten habe ich ihm, wie versprochen, ein Stück zu Silvester vorbeigebracht. Ihm war's wohl etwas zu lasch gesalzen, aber seine Frau war hellauf begeistert und wollte unbedingt das Rezept haben, auch das von "minner Orchenoal Rühler Roost-Bratwurscht" (ganz ohne Pökelsalz). wink.gif
Seit ich meine geliebte Salami nicht mehr so oft und sparsamer auf meinem Speisezettel habe ist auch mein Blutdruck nicht mehr "zum Bersten" hoch. An's Wurst selber machen, (ausser Bratwurst zum Grillen) habe ich mich noch nicht gewagt.
Brot und Brötchen klappen schon ganz gut. Und auch ganz ohne die Vitamine B, A, S und F.
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Beitrag 04.07.2015, 16:20 Uhr
MikeE25
MikeE25
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Beiträge: 1.722

QUOTE (guest @ 04.07.2015, 13:55 Uhr) *
Des werd do grau..."



Es gibt schon viele Alternative Rezepte die mit Salz, Zucker und Gewürzen bei geräucherten Rohwürsten und Speck nahezu die selbe Farbe erreichen - die richtige Mischung machts. Auch landwirtschaftliche Kompetenzzentren haben solche Rezepte schon veröffentlicht weil sich BIO und Pökelsalz einfach nicht unter einen Hut bringen lassen.
Nitritpökelsalz wurde zwischen 1 und 2 Weltkrieg erfunden. Davor gabs das nicht aber sehr wohl Würste und Speck.
Im Supermarkt bekomm ich immer einen Schreianfall wenn sogar auf frischen Bratwürsten E250 angeführt ist denn gerade beim braten entstehen dabei krebserregende Nitrosamine (auch beim braten von E250 Speck).

Villeicht wäre hier auch eine gesetzliche Regelung notwendig den 60.000 Darmkrebserkrankte (25.000 Tote) pro Jahr in Deutschland kommen ja nicht von irgendwoher. Jeder Zwanzigste Deutsche erkrankt künftig in seinem Leben an Darmkrebs. Zwischen 1960 und 1980 haben sich die Fälle verdoppelt.

Tip: bei Amazon gibts jede Menge Bücher und Hardware (Räucherofen, Wurstspritzen usw). Gesunde und schmackhafte Ernährung kann nämlich auch zum Hobby werden.
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Beitrag 04.07.2015, 17:36 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



Da wo ich herkomme, waren die "Fleischer", für ihre Kunst Wurst zu machen, bekannt und hochgelobt.
In einer Fleischerei gab es da nur wenige Zutaten, die auch allesamt mit Ausnahme des Pfeffers, aus der Region stammten.
Zwiebel, Knoblauch, Pfeffer, Majoran, Kochsalz und Kümmel waren die einzigen Gewürze für eine GUTE Wurst. Das Geheimgewürz aus der Hosentasche des Meisters ist nur eine Legende. Das Geheimnis ist wohl doch die Liebe zum ehrlichen Produkt und zum Handwerk. Ich kannte noch einen Meister vom "Alten Schlag", der das wenige Pökelsalz, das er verwendete, im "Giftschrank" neben dem Ätznatron für die Ladenreinigung aufbewahrte ...
"Thüringer Majoran" ist nach eigener Erfahrung, selbst in Thüringen fast nur noch in Feinkost-Tempeln zu haben. Das war vor 30 Jahren noch so etwas wie ein Grundnahrungsmittel und "spottbillig". wink.gif Jetzt ist es der Geheimtip von Sterneköchen, die von der Aromadichte überzeugt sind.
Das Lebensmittel-Handwerk, das noch auf saubere Grundstoffe und wirkliches Handwerk setzt, wird wohl bald aussterben.
Wenn ich an meine Lehrzeit denke, als noch ein vorher ausgeloster "Stift" jeden Morgen einen Rundgang zum Milchladen, Fleischer und Bäcker machte, die Bestellungen dann in der Kantine ausbreitete ... Ein Duft von noch warmen Semmeln, Käse, "Gehacktem" und frischer Leberwurst ... Noch eine Tasse Muggefuck für einen Groschen dazu ... Dann war aller Ärger und die Schwielen an den Händen wie weggeblasen. ... Schee wars. wink.gif
Ich denke das fehlt heute.
Diese ritualisierte Auszeit zwischendurch!
Wer es schafft, sich diesen Luxus zu gönnen, hat schon viel erreicht.

Der Beitrag wurde von guest bearbeitet: 04.07.2015, 17:39 Uhr
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Beitrag 15.08.2015, 12:05 Uhr
LucyLou
LucyLou
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Muss auch mal meinen Senf dazu geben

so wie hier alle schreiben wollen alle gesund Sterben smile.gif
Bitte nicht wirklich ernst nehmen.

Aber in der Arbeitswelt wie kannst wirklich gesundes Essen/Trinken erhalten?
innerhalb von 30Minuten Pause kannst du nicht einmal gemütlich essen.

Hat man eine Kantine kanns passieren das 15Minuten Wartezeit auf einen Zukommen

Des weiteren

Bei vielen ist in der Früh immer noch ein Kaffee und die Zigarette das Frühstück
in der Arbeit mit den Kolegen dann das Fettarme Jogurt und ein Glas Wasser das Mittagessen er muss auf seine Figur achten.
am Abend kommt das 4Bier mit einer Doppelportion Schweinsbraten Knödel und Krautsalat.

Dann zu anderen Belastungen.

von 6Uhr bis 14 oder 16Uhr je nachdem wie die Arbeitszeiten sind ganze Zeit Vollgas unter Druck arbeiten.
nach der Arbeitszeit oder Wochenende geht es Weiter mit Hobbys, Familie, Freunde
anstatt das man sich mal Zeit nimmt und sich bei einen Glas Wasser Entspannt ohne Fernsehen oder Radio oder einem Buch

Zu mir.

Ernährung bei mir ist sicher nicht gesund

in der Früh eine Tasse Tee oder Kaffee Semmel oder Brot mit oder ohne Wurstbeilage.
Zumitag in der arbeit ein Fertiggericht was in der Arbeit warmgemacht wird
am Abend je nachdem was am Teller kommt.

Wenn mir die Arbeit einmal zuviel wird ein Abstecher zum Kaffee Automaten und dann kann es weiter gehen.

Privat was Dauert das Dauert brauche ich 2 Stunden dafür dann sind es halt 2 Stunden.

mfg Peter


--------------------
mfg Peter

HAAS CompactMill 1
HAAS SuperMiniMill 2
HAAS ST10Y mit Stangenlader
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Beitrag 15.08.2015, 20:16 Uhr
Proton313
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