Gewindefräsen oder Gewindebohren

Guten Tag!
Haben in unserem Betrieb Serienteile mit M10 und M12 Gewinden ca. 15mm Tief und Sackloch.
Zur Zeit schneiden wir alle Gewinde noch mit Ausgleichsfutter und "normalen" Gewindebohrern.
Haben noch keine Erfahrungen mit dem Gewindefräsen gemacht und daher die Frage wo die Vorteile und Nachteile liegen und welche Erfahrungen ihr so gemacht habt.

Schönen Abend noch und Vielen Dank im Vorraus!!!

Hallo!


Den größten Vorteil sehe ich darin das man auch in gehärtetem oder "fiesem" Material Gewinde fertigen kann. Ein Zeitvorteil ist dabei aber nicht zu finden, da man nicht sofort auf Anhieb den perfekten Durchmesser des Gewindes erreicht, allerdings spreche ich da aus Erfahrung im Bereich der Einzelteilfertigung. Da taste ich mich lieber ran. Gut möglich das der passende Durchmesser auch auf Anhieb getroffen werden kann..

Allerdings mag es da auch Unterschiede bei den verschiedenen Werkzeugen geben.

Als Nachteil sehe ich die Tiefenbeschränkung, die Werkzeuge schaffen maximal 2,5xD als Tiefe..

Gruß, Stefan..

Hallo

etwas mehr infos wäre nicht schlecht. Was für ein Werkstoff, Steuerung, Maschine ect.. Nun ich sage bohren geht schneller. Mit einem Synchro-Gewindeschneidfutter erreicht du sehr gute Schnittgeschwindigkeiten, die du beim fräsen nicht erreichtst, das ist meine Meinung.

mfg
Uwe

Danke schon mal für die Antworten.
Also Maschienen sind Anayak und hauptsächlich Hedelius C60 mit Heidenhainsteuerung.
Material ist eigentlich normales St37 aber haben da zur Zeit einen speziellen Fall für Hardox500

Gute Nacht!!!

Hallo,

bei Heidenhain hast du ja den entsprechenden Zyklus zum starrschneiden. Mit einem Ausgleichsfutter mit minimalem Weg, oder mit dem Syncrofutter ist bohren der wirtschaftlichste Weg. Wenn das Gewinde bis auf den "Grund" gehen muß, wirst du ums fräsen nicht herum kommen. Aber deine Fage war ja nach der wirtschaftstlichen Art der Fretigung.

Gruß
Uwe

Hallo,



den würde ich als zweiten Vorteil nennen, der erste wäre bei mir, das der Fräser immer kleiner als die Kernbohrung ist, und somit bei Bruch gut zu entfernen.

das schraubt die Wirtschaftlichkeit wieder nach oben, wenn man ein Teil nicht wegwerfen muß, bzw sich ewige Zeiten mit entfernen von Gewindebohrern vertrödelt.

Hallo,

was hälst du von der Alternative - Gewindeformen

Geindefräsen:
gleiches WKZ für Gewinde mit derselben Steigung
gleiches WkZ für unterschiedliche Materialien
geringes Drehmoment
kein Reversieren der Hauptspindel notwendig
HSC-bearbeitung möglich

Bohrgewindefräsen:
Herstellung eines kompletten Gewindes
Bohren, Senken, Gewindefäsen
mit einem WKZ und einem Arbeitsgang
(CNC-Steuerung mit Schraubenlinieninterpolation notwendig)
Hauptanwendung: GGG, Al-Legiierungen

Hallo Span85

Wir haben "nur" 840D Steuerungen, aber wenn formbares Material zu bearbeiten ist - ist Formen die beste Alternative! Und das fest eingespannt in einem WZ-Halter, möglichst mit IKZ. Also direktes Schneiden bzw. Formen ohne Ausgleichsfutter, die heutigen Steuerungen packen das ohne Probleme.

Moin
Also haben das Problem mit dem Material jetzt mit einem Gewindefräser annehmbar gelöst.
Haben allerdings bei normalen ST Material auch das Gewindeformen ausprobiert und sind bislang begeistert.
Dankeschön für die Antworten

Ein weiterer Vorteil vom GewindeFormen ist das die "innere Strukur" vom Material nicht zerstört wird. Beim Schneiden hat man im Prinzip bei den Spitzen immer Unterbrechnungen drinne, beim Formen bleiben diese erhalten was das Gewinde auf längere Sicht verschleißärmer macht.

Leider hab ich auf Anhieb bei Google keine passende Grafik gefunden, ich kann aber wenn erwünscht was zeichen + einscannen ^^

....wobei formen nicht von jedem kunden(lebensmittel/medizin-technik) toleriert wird!

Noch 'n Malus beim Fräsen: Man kann gerade bei Sacklöchern u.U. noch einiges an Zeit damit vertrödeln, hinterher die Späne rauszubekommen.