586.969 aktive Mitglieder*
3.049 Besucher online*
Kostenfrei registrieren
Einloggen Registrieren

Hochvorschubfräser

Das könnte Sie auch interessieren...

Beitrag 09.09.2004, 06:47 Uhr
KSTDIJA
KSTDIJA
Level 4 = Community-Meister
****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 26.08.2003
Beiträge: 375

Hallo,

seit einiger Zeit tauchen in den Werkzeugkatalogen vermehrt sogenannte Hochvorschubfräser auf. Z.B. Trigaworx oder ähnliche Namen. Mit diesen Fräsern sollen bei einer Schnitttiefe von ca. 1mm Zahnvorschübe bis zu 3mm möglich sein. Ich spiele mit dem Gedanken mir so was zuzulegen. Hat jemand praktische Erfahrung mit diesen Werkzeugen?


Gruß Dirk


--------------------
Dirk Jacob
KST Kraftwerks- und Spezialteile GmbH
Hertzstrasse 74-75
13158 Berlin
Tel.: 030/ 9177-2665
Fax.:030/ 9177-2807
email: [email protected]
web: www.kst-berlin.de
TOP    
Beitrag 09.09.2004, 06:50 Uhr
singingSamson
singingSamson
CNC-Arena Ehrenmitglied
*******
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 15.12.2001
Beiträge: 2.877

Hallo Dirk,

wir setzen solche Fräser bei uns gelegentlich ein und sind recht angetan davon. Bei uns sind es speziell die "FeedMill" von Iscar, aber ich kenne auch andere, die gut sind. Zum Beispiel die von Franken oder Hitachi und sicher auch viele andere....


--------------------
Allzeit gute Kommunikation wünscht euch

singingSamson
TOP    
Beitrag 09.09.2004, 07:03 Uhr
KSTDIJA
KSTDIJA
Level 4 = Community-Meister
****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 26.08.2003
Beiträge: 375

Hallo Samson,

in was für Materialien setzt ihr diese Fräser ein. In "gewöhnlichem" Stahl oder auch in höher legierten oder rostfreien Stählen. Entsprechen die Katalogwerte in etwa dem, was man an der Maschine auch fahren kann?


Danke Dirk


--------------------
Dirk Jacob
KST Kraftwerks- und Spezialteile GmbH
Hertzstrasse 74-75
13158 Berlin
Tel.: 030/ 9177-2665
Fax.:030/ 9177-2807
email: [email protected]
web: www.kst-berlin.de
TOP    
Beitrag 09.09.2004, 07:13 Uhr
singingSamson
singingSamson
CNC-Arena Ehrenmitglied
*******
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 15.12.2001
Beiträge: 2.877

Hi,

wir bearbeiten damit die gängigen Werkzeugbaustähle. Dabei handelt es sich zum Beipiel um 1.2312 oder 1.1730. Die Schnittgeschwindigkeiten und Vorschübe sind schon so realisierbar, wie in den Katalogen angegeben. Gegebenenfalls würd ich an der unteren Grenze anfangen und keinesfalls eine zuhohe Schnitttiefe wählen. Wichtig ist natürlich bei solchen Zerspanungen eine gute Werkstückspannung und etwas Fingerspitzengefühl bei den ersten Spänen hilft sicher auch, schnell die optimalen Parameter zu finden.


--------------------
Allzeit gute Kommunikation wünscht euch

singingSamson
TOP    
Beitrag 09.09.2004, 08:49 Uhr
Vollgasfräser
Vollgasfräser
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 13.08.2004
Beiträge: 12

Wir setzen den "Time-S-Cut" von Franken ein. 75% unserer Bearbeitungsfälle sind Grauguss bis EN-JS2070. Gegenüber den bisher eingesetzten Rundplattenfräsern konnten wir in diesen Materialien wir die Bearbeitungszeit beim schruppen um ca. 50% reduzieren.
In vergütetem Stahlguss (1.2370,1.2369, 1.2369S) hat dieser Fräser nicht funktioniert. Bei Stahlguss 1.0446 hattten wir ebenfalls gute Ergebnisse
Unsere Schwesterfirma im Ländle setzt den AJX von Mitshubishi ein. Die Schnittdaten liegen etwa 15% unter den Werten des "Time-S-Cut".
Vergüteter Stahlguss kann ebenfalls nicht zufriedenstellend bearbeitet werden.

@KSTDJA: Thema "High-Feed"-Fräser = Hochvorschubfräser

Mfg
Sepp
TOP    
Beitrag 09.09.2004, 16:09 Uhr
Moldmaker
Moldmaker
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 21.10.2002
Beiträge: 33

Hallo.

Ich habe einige Erfahrungen mit dieser Art von Fräswerkzeugen verschiedener Hersteller machen können.
Mittlerweile sind sie ja von fast jedem gängigen Hersteller lieferbar.

Vielleicht zunächst mal ein paar Worte zur Technologie:

Normalerweise arbeiten wir im Formenbau ja mit Rundplattenwerkzeugen. Je größer der Plattenradius, umso größer kann der realisierbare Zahnvorschub ausfallen. Gleichzeitig steigt aber auch der Schnittdruck, und damit die Anforderung an Steifigkeit und Leistung der Werkzeugmaschine an.
Weiterhin ist die Größe des Schneidenradius auch begrenzt durch den Werkzeugdurchmesser. Schließlich kann man ja keine 20er Platte in ein 16er Werkzeug bauen...

Bei den Hochvorschubfräsern behilft man sich indem man eine Wendeschneidplatte benutzt, die einen sehr großen Schneidenradius emuliert. Hier wird einfach die Stirnschneide als Radius ausgelegt. Eben dann nur als Kreisbogenausschnitt.

Man hat also zwei, drei oder vier Schneidkanten an der WSP die eben einen solchen Radius haben. Die WSP baut trotz dieser große Radien sehr klein, so das man sie auch in die kleineren Werkzeuge einbauen kann.

Mit diesem großen Schneidenradius kann man dann ebenso wie mit einer sehr großen Rundplatte auch sehr hohe Zahnvorschübe realisieren. Jedoch steigt auch hier der Schnittdruck an.
QUOTE
In vergütetem Stahlguss (1.2370,1.2369, 1.2369S) hat dieser Fräser nicht funktioniert

Dieser Aussage kann ich insoweit nicht zustimmen als das nicht der Fräser nicht mehr funktioniert hat, sondern hier hat mit großer Wahrscheinlichkeit einfach die Maschine den Geist aufgegeben. Bei der hohen Festigkeit von vergütetem Stahlguss in Verbindung mit dem naturgemäß hohen Schnittkräften der Hochvorschubfräser kann man ihr das auch nicht verübeln.
Versuch einfach mal ein Werkzeug welches eine Schneide weniger hat, oder bau nur jede zweite Platte in den Werkzeugträger und reduziere den Vorschub entsprechend. Müßte man natürlich dann mal gegenrechnen ob sich das Werkzeug dann noch lohnt.

Im großen und ganzen meine ich das diese Werkzeuge sicherlich bis zu einem gewissen Durchmesserbereich (<80) sehr sinnvoll und auch wirtschaftlich sind. Bei größeren Durchmessern tut´s auch die gute alte ISO-Rundplatte.

Gruß,
Uwe
TOP    
Beitrag 09.09.2004, 16:25 Uhr
Vollgasfräser
Vollgasfräser
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 13.08.2004
Beiträge: 12

QUOTE
Versuch einfach mal ein Werkzeug welches eine Schneide weniger hat, oder bau nur jede zweite Platte in den Werkzeugträger und reduziere den Vorschub entsprechend. Müßte man natürlich dann mal gegenrechnen ob sich das Werkzeug dann noch lohnt.



Bei diesen Materialien mussten wir den Vorschub bis auf die Werte des bisher verwendeten Rundplattenfräsers reduzieren. Auch dann waren die Plattenstandzeiten nicht zufriedenstellend.

Also ist es kostengünstiger die Rundplatte zu verwenden

Mfg
Sepp
TOP    
Beitrag 09.09.2004, 18:42 Uhr
sigo
sigo
Level 2 = Community-Facharbeiter
**
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 03.11.2003
Beiträge: 98

Hallo KSTDIJA,
bei den Weitwinkelfräsern gibt es trozt gleichem Funktionsprinzips doch große Unterschiede.
Der Pokolm , Mitsubishi , Franken und Hitachi haben eine eher plane Schneide ohne Spanmulde. Diese laufen auch in Brennkanten ohne Probleme da stabile Schneide.
Nachteil : der Schnittdruck ist höher, Werkzeug läuft rauher.
Der Iscar und unser Ingersoll Form Master Speed haben einen positive Spanformer eingesintert. Diese WSP sind bei harten kanten oder Einschlüssen im Guss klar in Nachteil. In reinen Blöcken (im Spritzguss ja die Regel) laufen diese aber sehr weich.
Was sich in diversen Test herausgestellt hat, ist das unser Ingersoll auch in nichtrostenden Stählen eine sehr hohe Leistung bringt. 1.4301 , 1.4305, 1.2316, 1.4404 und 1.4112 laufen ohne Probleme trocken mit Vc ~ 160m ; ap 0,7 bis 1,2 je nach WSP Größe ; Fz 0,8 bis 1,3 auf SK 40 Maschinen. Auf SK 50 sind noch höhere Vorschübe bis 2 mm möglich.
Bei 1.4571 empfehle ich eine Minimalmengenschmierung damit der Span besser fließen kann.
Ob diese auch in Super Duplex oder Alloy / Hastelloy (2.XXXX) funktioniert kann ich nicht sagen. Das mus getestet werden.


Bei Interesse stehe ich gerne zur Verfügung.

Gruß SIGO
TOP    
Beitrag 10.09.2004, 06:03 Uhr
KSTDIJA
KSTDIJA
Level 4 = Community-Meister
****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 26.08.2003
Beiträge: 375

Hallo an alle,

vielen Dank für die schnellen Infos. Habe mir gestern einen 66er Fräser von Pokolm gekauft. Sobald er da ist, und wir ihn getestet haben melde ich mich noch mal. Fll´s noch jemand interessante Informationen hat kann er die natürlich noch beisteuern.

Schönes Wochenende

Dirk


--------------------
Dirk Jacob
KST Kraftwerks- und Spezialteile GmbH
Hertzstrasse 74-75
13158 Berlin
Tel.: 030/ 9177-2665
Fax.:030/ 9177-2807
email: [email protected]
web: www.kst-berlin.de
TOP    



1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1)
0 Mitglieder: