Meine neue Drehe, Tipps zur Maschine erwünscht

Nach 4 Jahren auf einer Mini-Drehe hab ich mir mal einen Ruck gegeben und sie bestellt. Sie kommt nach Ostern.

Nach vielem Hin- und Her und Abwägen, was geht und was weniger sinnvoll ist, das Teil muß ja auch noch in den Keller transportiert werden, und daher darf es mit dem Gewicht nicht ausarten, habe ich mich für eine

Optimum 320x920 DPA entschieden. DPA heißt, 3 Achsen mit richtigen Glasmeßstäben, keine Magnetstreifen, und eine richtige Anzeige.

Eigentlich hätte ich lieber die 330 gehabt, aber die läßt sich vom Untergestell nicht trennen, ohne alle Kabel zu trennen (und nachher wieder zusammenzuklemmen). Heraus kommt daher ein erhebliches Mehrgewicht mit stark oben liegendem Schwerpunkt und das Risiko, sowas in den Keller zu schaffen, war mir zu groß. Wir wollen das mit Nachbarschaftshilfe schaffen und kein Spezialunternehmen beauftragen.

Was mich auch noch bewogen hat, weil, wenn man genau hinschaut: nahezu baugleiche Maschinen gibt es bei den Mitbewerbern incl. Digitalanzeige für 1000 oder 1500 Euro weniger, ist der Händler vor Ort und der Support von Optimum in Gestalt eines Außendienstlers, der JEDE, aber auch ABSOLUT JEDE Detailfrage innerhalb Sekundenbruchteilen beantworten konnte. Den Tag von dem Telefonat müßte ich mir eigentlich im Kalender rot anstreichen, denn sowas hab ich in Jahren nicht erlebt, man erlebt ja eher, daß die sogenannten "Fachhändler" nicht mal wissen, was ein Multifix ist und spätestens beim Thema Spannzangeneinrichtung völlig auf dem Schlauch stehen.

Die Maschine hat wie gesagt 3-Achsen Digitalanzeige, eine Gewindeuhr, Zug- und Leitspindel und serienmäßig ein 160er Futter, auf das aufpreispflichtige Röhm Futter habe ich zunächst verzichtet.

Sie kommt als Osterei nach Ostern.

Mich würde es freuen, wenn ich Kommentare und Hinweise von Anwendern dieser Maschine hier erhalten könnte. Zwar ist dies ein CNC-Forum, aber die konventionellen Maschinen haben es ja bewiesen: drehen tun die auch.

Gruß Sharky

Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 19.03.2010, 19:45 Uhr

Sie ist da!

Und es ist sehr viel Zubehör dabei.

Früher habe ich Maschine gekauft und mal sehen.

Heute überlege ich anders, es muß das Zubehör direkt dabei sein. GESAMTKALKULATION.

Leider, wie sie aus der Garage kommt, noch nicht geklärt.

Trotz weniger Kommentare dazu (eigentlich gar keine ):

Mit dem Rundlauf, wie von den wenigen Interessierten eingeworfen, eigentlich war es nur einer , das ist das erste, was ich vermessen lassen werde. Der ist mit 0.015 tatsächlich etwas "schlapp". Sobald das Ding im Keller steht, mehr dazu.

Denn, das muß nix heißen.

Frage ist ja,:

Ist der Rundlauf vom Hersteller auf "worste case" angegeben oder kann man mit INTELLIGENTER Arbeitsplanung auch mehr herausholen?

Den Gedanken an 0.005 habe ich noch nicht wirklich aufgegeben.

So eine Überseekiste, das ist doch was. Das hat so was von der Piratenromantik früherer Zeiten ...




Gruß Sharky

Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 16.04.2010, 20:26 Uhr

Wichtig finde ich das die Getriebe / Vorschübe sich geschmeidig schalten lassen. Das ist leider bei den Chinamaschinen nicht immer der Fall.
Daher fahre ich auch immer zum Händler und probiere die Maschine aus. Erst wenn sie meinen Anforderungen entspricht kaufe ich genau diese.
Ich kaufe keine ungeöffnete Kiste die direkt aus China kommt.
Trotzdem waren alle meine 8 Chinadrehmaschinen alle irgendwo anders.

Das habe ich verpaßt! Ich war nicht beim Händler, weil der Tipp erst später kam.

Diese China-Kiste ist aber nicht ungeöffnet. Zumindest der Multifix wurde hierzulande justiert. Soweit mir bekannt ist, wird die Digi-Anzeige auch hierzulande nachgerüstet.

Thema Getriebe:

Warum keine Wabeco, Rundlauf 0.005? Weil die Wabeco für den Preis nur 125 kg auf die Waage bringt, eine mickrige Spitzenweite bei einer recht fragilgen Gesamtstabilität, und

KEIN GETRIEBE hat.

Ich meine, ein hakeliges Getriebe ist das eine, KEIN GETRIEBE das andere.

Man stellt das fest, was ein Getriebe ist, wenn man überhaupt mal eins hat! Egal ob Drehen oder Fräsen, wenn im Ölbad ein Getriebe schwimmt, dann ist wenigstens eins da! Und das ist tausendmal besser als die Riemenantriebe, die ich kenne. Beim Getriebe gilt alles oder nichts, und so soll es sein!

Ob das hakelig ist oder was die Maschine sonst noch für Macken hat oder ob die wie ich hoffe, schließlich wird sie meine erste "richtige" Drehe, sich mein Herz erobert, werde ich noch berichten.



Gruß Sharky

Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 16.04.2010, 20:45 Uhr

Was meine Fräsmaschine betrifft:

Sie hat 3 Getriebe. Die Hakeligkeit dabei ist allerdings weitgehend theoretisch. Getriebe 1, Hauptgetriebe (Vertikalspindel) nun, muß man eh mit der Hand drehen. Getriebe 2, Horizontalfräsen kommt nie zur Anwendung, wer will schon horizontal fräsen?

Das wichtigste Getriebe ist Nr. 3, der x-Antrieb. Der hat sich meiner Meinung nach die Kanten schon abgeschliffen, darüber hinaus kann man den austricksen:

Läßt du Getriebe vom x-Support laufen, ohne einzukuppeln, ist es geschmeidig wie eine Katze.

Y läuft bei mir ohne Getriebe, mit Vario-Motor. Mir wär es lieber, wenn das auch mit Getriebe laufen würde.

Getriebe sind so gnadenlos ehrlich, diesem ganzen Vario-Sch*** traue ich nicht über den Weg.

Wie das bei der Drehe ist, würde mich natürlich auch interessieren. Ich werde berichten.

Erst aber mal müssen wir das Teil irgendwie in den Keller wuchten. Wird bestimmt ´ne interessante Aktion.

Gruß Sharky

Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 16.04.2010, 20:59 Uhr

Na dann, viel Erfolg beim Aufbauen!

Hi Sharky,

hätt ich deinen Beitrag früher gesehen, dann hätte ich dir vom Kauf von Optimum-Maschinen abgeraten. Haben selber ne D320x920 DPA.
Ich arbeite mit einer Optimum Drehmsachine, Fräsmaschine, Bohrmaschine und diversen Handmaschinen.

Es gibt diverse Mängel:
Es können mit einem Wechselrädersatz gar nicht alle Gewinde geschnitten werden. Dieser muss umgebaut werden. Zudem macht dieser gerne mal etwas lautere Geräusche, obwohl ich schon alles mögliche eingestellt hab. Wäre vielleicht vorteilhaft, wenn du dir in Kunststoff- oder Hartpapierzahnräder mit einbaust. Stahl auf Stahl verträgt sich bei dieser Maschine nicht wirklich.

Es gibt zwei Riemenstufen für die Drehzahl. Die erste geht von ca. 60-1200 Umdrehungen. Wenn du umbaust hast du natürlich keine wirklich langsame Drehzahl mehr was beim Gewindeschneiden vorteilhaft wäre. Viel Spaß beim Drehzahlwechsel mit dem Riemen. Da heißt es Motor lösen, nach oben stemmen, Riemen umlegen, anschließend Motor nach unten stemmen gleichzeitig die Schrauben anziehen und dann soltest du die zwei Riemen gleichmäßig straff gespannt bekommen. Ich hab es nie alleine hin bekommen. Musste das immer zu zweit machen.

Dann sieht die Maschine nicht nur wie eine Hobbymaschine aus, sonderm man arbeitet auch so damit. Sehr kopflastig wenn sie steht. Das Gestell hat fast keinen wert. Wenn die Maschine mit der Maschinenwasserwaage ausgerichtet wird, anschließend nur einmal das Drehmaschinchen etwas stärker anschauen und schon steht sie halt nicht mehr im Wasser.

Den Reitstock hätte man sich sparen können. Da kann's dann doch ab und zu mal vorkommen, dass der ein bisschen flattern anfängt, wenn die Pinole weiter draußen ist. Lässt sich aber super mittig einstellen. Will ja nicht nur meckern. ;-)

Der Stangendurchlass hört glaub ich bei ca. 40mm auf. Auch nicht gerade die Welt.

Zudem hat die aus fast allen Ölschaugläseren Öl verloren.

Durch den Aufbau der Maschine wirst du noch dein Freude beim Putzen haben. Wirklich viele Späne machen kannst du da auch nicht. Es gibt nicht so viel Platz wo die hin können. Ich hab mir mit einem "Durchbruch" verholfen und unter der eigentlichen "Spänewanne" eine größere ausziehbare montiert.

Das Kühlschmiermittel fliegt sehr unkontrolliert in der Gegend herum (was ja normal ist) und musste durch diverse Schutzanbauten in der Maschine gehalten werden.


Die Schmutzabstreifer haben nicht wirklich so viel Nutzen. Kühlschmiermittel kann trotzdem ganz gut unten durch.

Aber man kann ganz gut damit drehen. Die Präzision ist gegeben. Auch die Spindelnase hat nur einen Rundlauf von 0,005.

Schmieren ist auch so eine Sache. Die haben zwar Schmierstellen, nur wenn ich mit der Ölpresse ansetze, dann geht da nicht so viel Öl rein.

Mein Fazit:
Lieber investier ich ein paar Euro mehr und muss mich nicht immer ärgern.
Komischerweise ist unsere 40 Jahre alte Weiler-Drehmaschine viel durchdachter und auf dem neueren Stand. Da muss nichts umgebaut werden, damit ich drehen kann.
Und dieses Zubehör mit dem die so auftrumpfen kann man auch noch selber basteln.

Viel Spaß beim sauber machen. Die haben sehr harziges Korrosionsschutzmittel. Unbedingt vorher entfernen, bevor du mit dem Bettschlitten verfährst. Sonst sind die Schmutzabstreifer sowieso gleich am A....


So, hab jetzt genug geschimpft. Wenn weitere Fragen auftreten sollten nur raus damit. Werd mich noch weiter dazu äußern nur hab ich jetzt schon so einen großen Roman geschrieben, dass ich nicht mehr kann. ;-)))


Viele Grüße Stefan