Programmierung NC-Schwenk-Rundtisch

Hallo zusammen
Nach langem stillen mitlesen, (welches mir bis jetzt immert viel geholfen hat) habe ich jetzt ein Problem wofür ich keine Antwort finde.

Unsere Firma möchte eine Maho MH 800 C anschaffen, die einen NC-Schwenk-Rundtisch besitzt. Steuerung ist Philips 432
Ich möchte damit Vertikal auf einer Halbschale mit einem Radius von R1050 6 bohrungen in einem abstand von 9° einbringen. Die ersten 2 Bohrungen sind kein Thema, da sie mittig auf der Halbschale sind. Wenn ich aber dann den Tisch um 9° kippe, komme ich ja nicht auf die Position die ich brauche, da die 9° sich ja auf den Radius von R1050 beziehen. aber der Tisch dreht ja über einen viel kleineren Radius. Ich müsste ja dann X und Z anpassen. Wie programmiert man so etwas? Gibt es da eine Spez. Funktion?
Freue mich über jede Hilfe.

Schöne Grüße aus der Eifel

Dirk

Hallo Dirk,
Die Platte so verschieben das du vom Verfahrweg an alle Bohrungen ran kommst. Dann den Nullpunkt anfahren und mit G93 verschieben. Beim Programmieren kannst du dann entweder über die Polarkoordinaten gehen B1= L1= oder du drehst das Koordinatensystem über G93 B4=. Achtung bitte drauf achten, erst NP in X,Y,Z verschieben und dann drehen. Beim zurücksetzen im PRG erst wieder zurückdrehen und dann in XYZ verschieben.
Vg Bernd

Hallo
Da stehe ich noch auf dem schlauch.
Also mit G93 B4= hab ich noch nie gearbeitet. Wir besitzen immoment auch nur 3-Achs Maschinen. Mir ist noch völlig unklar, wie ich das mit dem NC-Kipptisch programmieren kann.

Gruß
Dirk

Hallo Dirk,
Das du generell auf einer Maschine die 800 mm Verfahrweg hat, nicht auf einen Teikreis von 1000..…..mm so einfach Bohren kannst ist ja klar.
Also musst du da ein bisschen tricksen. Daher würde ich die Platte auf dem Tuch so verschieben das du möglichst viele Bohrungen auf einmal bohren kannst.
Der Nullpunkt braucht dabei nicht im Bereich des Tisches zu sein.
Der kann im Prinzip auch 10 m neben der Maschine sein.
Du brauchst nur eine Kante oder Bohrung um deinen NP zu bestimmen.
Dann Verleger du den NP mit Hilfe von G93 XYZ
Wenn du soweit bist kannst du mit G93 B4= Das Koordinatensystem um deinen aktuellen Nullpunkt drehen.
Dann die Bohrpositionen entweder mit XYZ oder mit Polarkoordinaten B1= (Winkel zu NP,und L1=Abstand zum NP) angeben.
Dazu brauchst du auch keine Drehbewegung der 4ten Achse.
Wenn du über die 4te Achse drehen möchtest sollte der NP auf Tischmitte liegen.
VG Bernd

Hallo
Ich glaube wir haben uns da falsch verstanden. Ich habe eine Halbschale, die ist 400mm lang 200mm breit und 15 mm dick. Die Schale hat einen Radius von R1050 und liegt mit der Wölbung nach oben auf einem Aufspannsattel der einen R1035 hat. Dieser ist mittig auf dem Tisch gespannt, sollte also bei der 800er vom Platz keine Problem geben. Jetzt muß ich vertikal 6 Bohrungen in die Schale bohren. Die ersten 2 Bohrungen sind mittig auf der Schale. Wenn jetzt X0 und Z0(altes maho koordinatensystem) mitte Schale sind, liegen die ersten zwei bohrungen bei X0 Z-50, und X0 Z50. Die nächsten Bohrungen sind aber 9° nach rechts und links versetzt. Wenn ich jetzt den Tisch um 9° nach rechts oder links kippe, mache ich das ja nicht über den radius 1050 sondern über den radius die der Tisch zur Drehachse hat. Den ich jetzt nich kenne, ich sag einfach mal R500. Dann stehe ich nicht da wo ich laut Zeichnung sein sollte. Ich müsste demnach komplett neue Koordinaten angeben, die ich aber nicht kenne. wie kann ich jetzt trotzdem auf mein 9° rechts und links kommen, die sich auf den R1050 beziehen?

Gruß
Dirk

Hallo Dirk,
AHHHH jetzt habe ich es verstanden.
Wie genau müssen denn die Bohrungen sein?
Wenn die nicht so genau sein sollen würde ich mir über Winkelfunktionen den Versatz ausrechnen. Und dann mit einen Stichel im ungeschwenkten Zustand
auf dem Radius makieren. Schwenken und dann so genau wie möglich mit dem Stichel anfahren. Oder was noch besser ist mit einem Mikroskop.
Die gibt es auch mit SK_Aufnahme.(Hat halt nur nicht jeder)
vg Bernd

Hallo Bernd
Also die Bohrungen sollten schon genau sein. Es sind Senkbohrungen mit einem Durchgangsloch von D14mm, und Senkung von D28mm. Die sollten dann schon dem Radius entsprechend genau sein. Bohrabstände zueinander haben eine Toleranz von +-0.1. Wenn die Fräse einen programmierbaren Schwenktisch hat, müsste die Funktion ja den gleichen Nutzen haben, als wenn sie einen schwenkbaren Fräskopf hat, oder? Und da dachte ich, das es in der Steuerung vieleicht einen Bohrzyklus gibt der da heißt "Bohren AUF Radius R1050mm und die Steuerung das dann auf den Radius auf dem der Tisch dreht umrechnet.
Gruß Dirk

Hallo


Nein, eine Koordinatentransformation mit Nullpunktmitnahme hat diese Steuerung (meinem Wissen nach) noch nicht. Wenn, dann müsste man dies über Parameter selbst berechnen und als Nullpunktverschiebung (siehe die erste Antwort von bbmbdbnb) durchführen. Und danach jeweils die Bohrzyklen laufen lassen.


Einen solchen Zyklus hätten viele gerne auch an neueren Steuerungen, aber die gibt es noch nicht bzw. wenn, dann sehr selten. Also muss man die Transformationen und Nullpunktverschiebungen selbst berechnen oder zumindest in die Steuerung eingeben, wenn diese entsprechende Zyklen für TCP (ToolCenterPoint) hat wie z.B. Zyklus19/Plane an einer Heidenhain oder Zyklus800 (hoffe mal, das ist der richtige) bei Siemens.

Gruß Gerd

Hallo,
ich denke das die Bohrungen nur Befestigungslöcher sind. Da ist mal wieder ein Konstrukteur über das Ziel hinausgeschossen mit den +-0,1mm.
Einfach mal beim Kunden Nachfragen ob das mit den Toleranzen so muß. Meistens sind die dann einsichtig.
vg Bernd

Hallo Bernd
Du sagst es. So ist das mit den Konstrukteuren. Ich werde mich da mal melden.
Wird schon klappen. Maschine muß ja auch erst mal zu uns kommen. Und dann gehts weiter.
Auf jeden Fall vielen Dank für die Hilfe. Ich sag bescheid wie ich es dann gemacht habe;)
Gruß
Dirk