Gewindefräsen, an TNC 426

Hallo erstmaa,

ich muss ein Gewinde fräsen. Habe einen Gewindefräser mit Wendeplatte und muss so ca. 3 mal Schneidenlänge fräsen. Habe an der TNC 426 den Zyklus 262.

Nun meine Fragen: Als R in der Tooltab gebe ich den Rwirk ( Wirkradius ) ein, oder?

Und was bedeutet der Parameter Q355 ( Anzahl Gänge zum Nachsetzen ) ?

Danke schonmaa!


Sonst nur mit Gewindebohrern am Werke: Der Ambergauer

Hallo Ambergauer,

im Handbuch der Steuerung ist ein Helix Beispiel angebeben. Da ich an meiner 426 PB keine Helix habe, musste ich es übernehmen und es klappt wunderbar. Bei einem M30 allerdings drückt sich mein WP Fräser weg, so dass es leider nachgeschnitten werden musste. Es handelt sich um ein HORN Werkzeug was eigentlich super läuft.

Gruß,

Fuchs

PS: Ja, Du musst den größten R angeben, also Wirkradius, wie Du schon geschrieben hast.

Hallo Ambergauer,


das Werkzeug versetzt nach dem ersten Fräsgang um die angegebene Anzahl der Gewindesteigung nach oben und wiederholt dies so oft bis die fertige Gewindelänge erreicht ist.
Der Versatz richtet sich nach der Schneidenlänge des Werkzeugs.
Vorsicht: Bei einer Gewindetiefe von z.B.18 mm fährt das Werkzeug ewtas tiefer (18,3)

Gruß

audi

Euch beiden!

@CNC-Fuchs: Ich habe auch eine 426PB. Allerdings hab ich eine neuere Software drauf und da sind Gewindefräszyklen drin. Die sind halt nur nicht im Maschinenhandbuch drin, da es sich um alte handelt...

@audi: Danke auch für den Tip mit der Tiefe!


Trotzdem etwas feucht in der Kimme: Der Ambergauer

Hallo Ambergauer,
um nicht gleich alles zu vermauern, würd ich sicherheitshalber mal den Kerndurchmesser eingeben.
Dann siehst du schon mal an den leichten Ankratzspuren ob es passt.
An den passenden Gewindedurchmesser muss man sich sowieso rantasten

Viel Erfolg
audi

Hallo Ambergauer

Schau mal bei Emuge nach da gibt es eine Programmierhilfe zum runterladen


Klick Klick


mfg.Hugge

Zyklus 262

1 Die TNC positioniert das Werkzeug in der Spindelachse im Eilgang
FMAX auf den eingegebenen Sicherheits-Abstand über der Werkstück-
Oberfläche
2 Das Werkzeug fährt mit dem programmierten Vorschub Vorpositionieren
auf die Startebene, die sich aus dem Vorzeichen der Gewindesteigung,
der Fräsart und der Anzahl der Gänge zum Nachsetzten ergibt
3 Anschließend fährt das Werkzeug tangential in einer Helix-Bewegung
an den Gewindenenndurchmesser
4 Abhängig vom Parameter Nachsetzen fräst das Werkzeug das
Gewinde in einer, in mehreren versetzten oder in einer kontinuierlichen
Schraubenlinienbewegung
5 Danach fährt das Werkzeug tangential von der Kontur zurück zum
Startpunkt in der Bearbeitungsebene
6 Am Ende des Zyklus fährt die TNC das Werkzeug im Eilgang auf
den Sicherheits-Abstand oder ? falls eingegeben ? auf den
2. Sicherheits-Abstand
Vor dem Programmieren beachten:
? Positionier-Satz auf den Startpunkt (Bohrungsmitte) der
Bearbeitungsebene mit Radiuskorrektur R0 programmieren
? Das Vorzeichen des Zyklusparameters Gewindetiefe legt
die Arbeitsrichtung fest. Wenn Gewindetiefe = 0
programmiert, dann führt die TNC den Zyklus nicht aus
? Es muss vorgebohrt (vorgefräst) sein

*Soll-Durchmesser Q335:
Gewindenenndurchmesser
*Gewindesteigung Q239:
+ = Rechtsgewinde
? = Linksgewinde
* Gewindetiefe Q201 (inkremental):
Abstand zwischen Werkstück-
Oberfläche und Gewindegrund
* Nachsetzen Q355: Anzahl der
Gewindegänge um die das Werkzeug
versetzt wird
0 = eine 360° Schraubenlinie auf
die Gewindetiefe
1 = kontinuierliche Schraubenlinie
auf der gesamten Gewindelänge
>1 = mehrere Helixbahnen mit
An- und Wegfahren, dazwischen
Versatz desWerkzeugs
um Q355 mal der Steigung
* Vorschub Vorpositionieren Q253:
Verfahrgeschwindigkeit des Werkzeugs
beim Eintauchen in das
Werkstück bzw. beim Herausfahren
aus dem Werkstück in mm/min
* Fräsart Q351: Art der Fräsbearbeitung
bei M03
+1 = Gleichlauffräsen
?1 = Gegenlauffräsen
* Sicherheits-Abstand Q200
(inkremental): Abstand
WZ-Spitze ? Werkstück-Oberfläche
* Koord. Werkstück-Oberfläche
Q203 (absolut): Koordinate
Werkstück-Oberfläche
*2. Sicherheits-Abstand Q204
(inkremental): Koord. WZ-Achse,
in der keine Kollision zwischen
WZ und Werkstück erfolgen kann
* Vorschub Fräsen Q207:
Verfahrgeschwindigkeit des
Werkzeugs beim Fräsen in mm/min


Hoffe geholfen zu haben

mfG

Jean

Hallo Jean,

super erklärt,

Wie wärs, wenn Du das nächste Handbuch für Heidenhain schreibst!
Da wäre manches verständlicher!

Viele Grüße nach Luxenburg

audi

Euch auch herzlichen Dank.

Habe da aber noch eine blöde Frage: Der Wirkdurchmesser soll laut Katalog 11,5 sein. Tatsächlich hat das Werkzeug aber einen maximalen Durchmesser von 11,8. Nehme ich nun 11,5 oder 11,8 ? Ausprobieren geht nicht, da ich keinen Feingewindebolzen da hab. Machen sich die 0,3 im Gewinde überhaupt bemerkbar?

Kenne mich mit solchen Sachen überhaupt nicht aus. Fräse doch nur einfache Sachen wie 3d und 5-Achs!


Das ist ihm viel zu theoretisch: Der Ambergauer

Hallo Ambergauer,

ich würde nicht nach den Katalog-Maß gehen, sondern nach dem tatsächlichen Werkzeugdurchmesser.
Allerdings ohne einen Lehrdorn oder einen Bolzen zum probieren ist das ganz schlecht.
Meißt drückt es den Fräser etwas weg und dann passt das Gegenstück nicht.
Das hängt wiederum vom Material und vom Fräser ab wieviel man mit der Radiuskorrektur ausgleichen muss.
Wenn der Kunde dann reklamiert, wird es schwierig das Gewinde nochmal aufzunehmen und nachzufräsen. Lieber gleich auf Nummer Sicher gehen und einen Gewindebolzen besorgen

Wenn Du sowas zum ersten mal machst, würde ich mir sowieso ein Probierstück machen zum testen!

Gruß

audi

Hab grad einen Gewindebohrer M20x1,5 gefunden. Werde den zum Grenzlehrdöner machen..


Erstmal auf's WC und dann fräsen: Der Ambergauer

aber nicht aufessen, wenn´s nicht passt

Wenn`s passt, auch nicht aufessen......


aber falls es nicht passen sollte, kannst du es ja mit dem Gewindebohrerlehrdöner passend machen...

im Übrigen wird der Wirkdurchmesser angegeben, damit es auf Anhieb passt. Meiner Erfahrung nach kannst du also mit dem 11,5-er Mass arbeiten und es sollte funktionieren.

Viel Spass beim Gewinden.....

Nun wohl, höret meinen Bericht:

Die beiden M20x1,5 haben mit dem Wirkdurchmesser sehr gut gepasst. Die 4 M30x1,5 hab ich bis auf 0,1 vorgefräst und beim Fertigschlichten ist mir im 2. Loch die Halteschraube der Wendeplatte gerissen und es hat einmal Klack gemacht und des woars! Für die 6 M16x1,5 hab ich mir nun einen Gewindebohrer bestellt. Mein Ausflug in die Welt des Gewindefräsens war also von kurzer Dauer und seeeeeehr lustig - wenn auch etwas teuer. Der Halter und die Wendeplatte haben zusammen 280,- Euronen gekostet. *indenarschbeissundlautSch***ebrüll*

Die Reklamation läuft. Schaun mer mal.

Fazit: Das nächste mal lieber Gewindebohrer kaufen. Ist nicht teurer und geht schneller und sicherer.


Und nun zum Frustsaufen: Der Ambergauer