QUOTE (Lagerluft @ 13.04.2016, 10:54 Uhr)
Hallo zusammen,
habe eine auf den ersten Blick profane Frage.
Wie messe ich mit einem KMG, am besten, eine Passfedernut in einer Welle aus? Das für mich entscheidende Merkmal ist, wie liegt die Nutlängsachse zur Drehachse der Welle? Sprich ist die Nut mittig oder seitlich versetzt?
Wir fertigen das erste mal Nuten in Achsen und haben somit keine Erfahrungswerte.
Verlast Ihr euch alle auf die Werkzeugmaschinen? Werkzeugdrehachse zu Werkstückmittelachse auf Null programmiert = Nut mittig in Welle?
Kann mir einer eine Messstrategie nennen die schon für solche Fälle angewendet wird. Und welche Toleranzen für den Mittenversatz sind anzuwenden. In der Norm für Passfedernuten habe ich keinen Hinweis auf Ortstoleranzen gefunden. Hat jemand Erfahrungswerte?
Bin für alle Ideen/ Anregungen dankbar.
Gruß
Stefan
Hallo Stefan,
ich würde so vorgehen, dass ich die Hauptrichtung und den Nullpunkt in die Welle lege und zwischen den beiden Nutwänden, die die Nutbreite beschreiben, ein Symmetrieelement lege, das ich dann mit der Wellenachse verbinde um damit die Nebenrichtung zu stellen.
Dann können Nutwände und Nutgrund über eine Parallellität zum
Koordinatensystem ausgewertet werden. Die Toleranz dafür sollte sich nach den Zeichnungstoleranzen richten. Z.B. als Infomaß vorsichtshalber 10%-30% der Toleranz der Nutbreite, b.z.w. der Toleranz des Abstandes des Nutgrundes zur Welle, damit die Verbaubarkeit gewährleistet ist.
Wenn es noch andere Bearbeitungen an der Welle gibt, dann würde ich zusätzlich ein Koordinatensystem mit Nebenrichtung über diese legen und das Symmetrieelement zwischen den beiden Nutwänden mit SYMMETRIE (DIN 2768) auswerten, b.z.w. die vorherige Verbindungsgerade von der Nut zur Welle über WINKEL (DIN 2768) zur Bearbeitung auswerten, je nachdem welche der beiden Auswertungen kleiner ausfällt (Hängt vom Wellen-Ø ab.).
Aufpassen sollte man mit einer Auswertung, bei der man die Nutwände als Fläche misst und dann den Abstand zur Wellenachse ausgibt, besonders bei größeren Wellen, da sich dann schnell ein kleiner Produktionsfehler, b.z.w. ein kleiner Messfehler potenzieren kann.
Gruß Nisse
Gruß, Nisse.