Vielen Dank für Euer Feedback,
Grundsätzlich
schleifen wir sehr viel 16MnCr5. Die üblicherweise bei unseren Teilen geforderten Maß- und Geometrietoleranzen machen das auch nötig. Andere Fertigungsverfahren sind deshalb keine Option. Ausgestattet sind wir für diese Schleifaufgaben sicher auch sehr gut. Wir haben mehrere CNC-Universal-Rundschleifmaschinen. Die neuesten Maschinen sind mit rotierenden Abrichtern ausgerüstet. Der Normalzustand ist der, dass wir die Prozesse beherrschen.
@zahnstange:
Deine Einschätzung zum Werkstoff teile ich. Er lässt sich üblicherweise sehr gut schleifen. Mit verzunderten Oberflächen haben wir überhaupt keine Probleme. Die Teile werden unter Schutzgas gehärtet.
@one4all
Ihr habt offensichtlich bereits ähnliche Erfahrungen mit schwankender Bearbeitungsfähigkeit gemacht.
Die beschriebenen Fälle treten nicht sehr häufig auf (ca. 5 – 8 x übers Jahr verteilt), aber über viele Jahre immer wieder. Wir hatten letzte Woche wieder einen solchen Fall. Das veranlasste mich, hier im Forum aktiv zu werden. @Schleifgott, die grundsätzlichen Prozessparameter, die du abfragst, betrachte ich als stimmend. Wie gesagt, wir schleifen sehr viel, auf mehreren Maschinen quasi rund um die Uhr. Ich tippe auf eine Ursache für diese Erscheinung auf der Werkstoffseite. Deshalb habe ich das Thema auch ganz bewusst hier ins Werkstoffforum gestellt.
Mir stellt sich folgende Frage:
Kann es unter bestimmten, seltenen Konstellationen sein, dass sich in der Oberfläche Fe3C (Zementit) bildet?
In meinem Eingangsbeitrag habe ich die Schleifbarkeit der fraglichen Teile nicht umsonst mit
1.2379 verglichen. Die besondere Widerstandsfähigkeit dieses Werkstoffes gegen abrasiven Verschleiß beruht, soweit ich weiß, darauf, dass viel Fe3C (Zementit) im Gefüge vorliegt. Durch das „Aufkohlen“ des 16MnCr5 kann sicher genug Kohlenstoff für die Karbidbildung in die Oberfläche kommen. Und Eisen ist ja sowieso da. Sollte es zur Karbidbildung kommen, könnte das die Erscheinung - miserable Schleifbarkeit bei stimmenden HRC-Werten - erklären. Das 3.1B Zeugnis hilft nicht weiter. Der fragliche Werkstoff hat, zumindest nach Zeugnis, keine Auffälligkeiten.
An alle: Weiß jemand mehr darüber?