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Industriemeister Chemie, Wie zum CNC-Dreher und Fräser ?

Beitrag 20.10.2004, 20:37 Uhr
chemiepower
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo zusammen,
In unserem Betieb wird gerade eine Werkstatt eingerichtet.
Wir sind eine Forschungs-und Entwicklungsabteilung und werden in der Werkstatt für unsere Produkte die besten Verarbeitungsmöglichkeiten erarbeiten, und stellen zudem verschiedene Hilfsmitel her. Da wir hauptsächlich "Prototypen" in unserer Werkstatt herstellen (wenig Produktion) ist der Kostenfaktor zweitrangig.
Neben der üblichen Ausstattung in einer Werkstatt hat mein Chef eine Monforts KNC (Drehbank) sowie eine gebrauchte Deckel FP2 (Fräse) gekauft. Nun soll ich als Chemiemeister diese Werkstatt mit aufbauen und auch mit den oben genannten Maschinen arbeiten. nein.gif
Nun meine Frage:
Wie kann ich mir CNC Drehen sowie konv. Fräsen am besten anneignen?
Welche Kurse eigenen sich am besten, bzw. was haltet Ihr von Fernstudien wie z.B.: Christiani, ILS oder SecoTools ?
Also konventionell Drehen kann ich bereits, da wir bei uns schon seit Jahren mehrere konv. Drehbänke einsetzen.
Mit derR&D Steuerung der Monforts komm ich mittlerweile auch ganz gut klar ( Quittung, Teach in etc. ).
Mein Chef ist ursprünglich gelernter Feinmechaniker, das heißt ich habe bereits einen Ansprechpartner der allerdings keine Zeit hat sich als Ausbilder zu betätigen. mad.gif
Habt ihr ein paar Tips für mich, damit aus mir mal ein ordentlicher Dreher/Fräser wird? coangry.gif
Vielen DAnk im voraus
Gruß
Markus
danke.gif
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Beitrag 20.10.2004, 22:49 Uhr
TBL
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

Fernstudienlehrgänge habe ich mehrere gemacht, die von Christiani (nicht vergleichbar mit den heutigen) waren qualitativ sehr gut, vermittelten auch Praxis, da im Bereich der Elektronik/Softwareentwicklung die Hardware zum großen Teil in der Lehrgangsgebühr enthalten war.

Die nächste Infoquelle sind Bücher, hier 3 Tips:

Heinrich Gerling, Rund um die Werkzeugmaschine, Westrmann-Verlag, 220 Seiten. Heute nur noch gebraucht zu haben, preisgünstig, Grundlagen der Metallbearbeitung werden recht gut gezeigt, auch Arbeitspläne und strategisches Vorgehen zur Werkstückherstellung. Keine CNC-Technik.
ISBN 3-14-201506-X

Wellers-Kerp-Lieberwirth, Einführung in die Programmierung von CNC-Werkzeugmaschinen, Cornelsen-Girardet, ca. 15 Euro, ISBN 3-590-82340-2. Hier werden vor allem die geometrischen Grundlagen für die CNC-Programmierung gezeigt und geübt.

Tschätsch, Praxis der Zerspantechnik, Vieweg, ISBN 3-528-34986-7. Bevorzugt mathematische Berechnungen für die Zerspanung, diese wird theoretisch abgehandelt, Leistungsberechnungen. Viele Tabellen.
ca. 40 Euros.

Es gibt noch eine Reihe weiterer Bücher, die Sie bei www.amazon.de finden, wenn Sie eines der beiden letzten Bücher dort suchen. Manchmal lohnt auch der Wechsel zu amazon.com, hier habe ich z. B. so manch englischsprachiges Video zu anderen Themenkreisen gefunden, die amazon.de nicht hatte.


Bücher und die zumeist theoretischen Lehrgänge können eine praktische Ausbildung nicht ersetzen. Solche werden häufig von IHK/Handwerkskammern angeboten, wobei allerdings Absolventen von dort die praktische Erfahrung auch noch ziemlich vermissen ließen, insbesondere wenn gleich CNC gemacht wurde unter Verzicht auf die vorhergehende Praxis an der konventionellen Maschine.

Der beste Lehrmeister ist nach wie vor die tägliche Praxis und die Bereitschaft zum Dazulernen, zu der auch Fehler gehören.

Für das von Ihnen angesprochene Themengebiet halte ich Kenntisse in 3d-CAD im Midrange-Bereich (z. B. Autocad & Co, Inventor, SWX) für unverzichtbar.
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Beitrag 21.10.2004, 21:57 Uhr
chemiepower
Level 1 = Community-Lehrling
*

Vielen Dank für die schnelle Antwort TBL ! spitze.gif

Natürlich ist Praxis nicht zu ersetzen, meine Motivation ist jedoch sehr hoch und die Bereitschaft für neues ebenfalls.
Mein Chef hat jetzt eingewilligt jemanden über eine Leiharbeitsfirma (oder ähnliches) einzustellen der mich dann "anleitet".
Ich denke das ist nicht die schlechteste Lösung.
Dann bleibt auch noch genug Zeit für ein oder zwei..
Fehrnkurse bzw.Bücher um sich die Theorie mit den nötigen Grundlagen und entsprechenden Hintergrunginformation anzueignen.
Oder sind Fehrnkurse grundsätzlich qualitativ schlechter geworden.
Wie wäre z.B.: ein VHS CAD Kurs.
Ich möchte halt auch aus persönlichem Interesse möglichst "Schußfest"
auf dem Gebiet werden.
Vielleicht kennt ja auch jemand im näheren Umfeld von Köln/Erftkreis
eine gute Abend-bzw. Wochenendakademie?!
So ich will auch nicht zu viel fragen! nein.gif
Gruß
Markus
TOP    
Beitrag 22.10.2004, 07:25 Uhr
TeSup
Level 2 = Community-Facharbeiter
**

Hallo Chemiepower,
die Handwerkskammer bietet nebenberuflich die Weiterbildung zur staatlich geprüften CNC-Fachkraft und staatlich geprüften CAD-Fachkraft an. Die Lehrgänge habe ich selbst mitgemacht und halte sehr viel davon spitze.gif . Natürlich werden unterschieden von HWK zu HWK existieren. Auch nach dem Seminar kannst Du Dich dort immer melden.

Gruß
TeSup


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TeSup
Technischer Support

Prozessverbesserung, QM, AV
Maschinenbeschaffung, CAD/CAM-Systeme
(TopSolid, Keller), Trainings

Tel 06023-320677
Fax 06023-320679
Email [email protected]

Fachbereichsleiter Metall bei Schulklick.de
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Beitrag 23.10.2004, 11:40 Uhr
chemiepower
Level 1 = Community-Lehrling
*

HAllo TeSup,

die Lehrgänge bei der Handwerkskammer sind wahrscheinlich das Optimum. Allerdings denke ich fehlen mir die Grundlagen um gleich solch einen Kurs abzulegen? coangry.gif
Hinzu kommt noch das ich mich noch in der Weiterbildung zum Sicherheitsmeister/ Fachkraft für Arbeitssicherheit (insgesamt 2Jahre) befinde.
Daher der Gedanke an einen Fernkurs oder ähnliches. Halt eine solide Basis bilden die ich an dann in der betrieblichen Praxis festigen kann.
Und dann wenn die nötige Erfahrung vorhanden ist einen Kurs bei der Handwerkskammer ablegen.
Oder ist der Gedankengang falsch. Wäre der Kurs bei der Kammer der bessere Weg?
Die Metallverarbeitung sowie alles was dazu gehört (CAD, CNC etc.) sind halt Neuland für mich (bisher hauptsächlich Chemie wenig "Metall"). sorry.gif
Daher die vielen Fragen auf der Suche nach dem besten Einstieg und vielleicht auch Aufstieg biggrin.gif
Bin für jeden Vorschlag dankbar.
Ich bin halt auf den Geschmack gekommen, soll heißen die Sache beginnt mir Spaß zu machen. Deshalb suche ich halt einen soliden und möglichst schnellen Weg das nötige Wissen und können zu erlernen.

Gruß
MArkus
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Beitrag 23.10.2004, 23:27 Uhr
TBL
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

An CAD-Kursen habe ich einen an der Volkshochschule gemacht, 3 Monate Vollzeit mit ein wenig Office und Windows am Anfang. War rein 2d.

Alles Weitere (also 3d-CAD, 3d-Studio, CAM) usw. hab ich mir dann selbst beigebracht.

Meine erste Drehbank hab ich mit 15 gekauft, da hatte ich keine Ahnung vom Drehen, meine erste Fräsmaschine mit 20, da konnte ich dann schon drehen.

Recht schöne Werkzeugmaschinen (auch als Übungsstücke) gibt es derzeit als Gußteilesätze bei www.stuartmodels.com
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Beitrag 28.10.2004, 14:52 Uhr
TeSup
Level 2 = Community-Facharbeiter
**

Hallo,
wenn du dich in Zerspanung allgemein weiterbilden willst, helfen dir die
Fernlehrgänge von SECO sehr viel. Ist allerdings nichts mit CNC, dafür
sehr gute Tips in der Zerspanung (Plattenverschleiß, Einsatzmöglichkeiten, Werkzeugauswahl usw). Auf die Praxistage würde ich allerdings
verzichten, da hier doch mehr Werbung ist.

Adresse:
Seco Tools GmbH Schulungszentrum
Steinhof 24
40699 Erkrath
0211-2401-281

Frag einfach mal nach.

Gruß

TeSup


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Beitrag 28.10.2004, 19:37 Uhr
chemiepower
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo,
das hört sich gut an. Ich werde direkt morgen mal dort anrufen. super.gif
Ich denke,da wir (ich) gerade am Anfang unserer Zerspanungs- und Werkstattlaufbahn sind, wäre so ein Kurs genau das richtige. Weil gerade
am Anfang (vorallem bei neuen Materialien und Aufgaben) immer die selben Fragen aufkommen: Welches Werkzeug, welche Platten etc. ...
coangry.gif
Hab mich jetzt auch bei der VHS für den nächsten CAD-Grundlehrgang angemeldet.Die VHS arbeitet bei uns mit der Technikerschule (Metall) zusammen und bietet CAD sowie CNC Kurse an.
Aber erst mal die Grundlagen im Zerspanen und dann weiter. nein.gif

Gibt es eigentlich ein CAD Programm,welches für Anfänger besonders empfehlenswert ist, so zum rumprobieren und evtl. später mehr?!

Danke für alle Antworten und Eure Unterstützung!
Gruß
Markus
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Beitrag 28.10.2004, 20:07 Uhr
TBL
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

Sicher gibt es CAD-Proggis, mit denen man sehr schnell fit werden kann, es hängt aber auch davon ab, mit wem Sie zusammenarbeiten müssen.

Im 2d-Bereich würde ich auf AutoCAD-LT setzen, hier öffnet man sich zunächst die Tür zum großen AutoCAD, kann den Datenbestand und Wissen problemlos übernehmen, wenn man später wechseln möchte. Preislage 1500 Euros. Aber aufpassen, wenn jemand mit Ihren Daten die in älteren Versionen weiterbearbeiten möchte, Autodesk hat hier ziemlich Kahlschlag gemacht, es geht nicht mehr weit zurück mit SAVE-AS. Dieses Proggi ist rein 2d, kann aber 3d darstellen.

Will man gleich in 3d einsteigen, dann sind Autodesk-Inventor, Solidworks, Solidedge keine schlechte Wahl, preislich aber schon in der 5000-Euro-Region. Lernen tut man das ganz flott. Allerdings kann man hier nicht mehr so leicht wechseln, der Datenbestand bindet ziemlich. Man sollte von diesen Programmen aber keine 100%ig normgerechten Zeichnungen mehr erwarten. Inventor (AIS) ist interessant, weil man hier das große AutoCAD gleich mitbekommt.

Wenn Sie in 3d einsteigen, durchaus keine schlechte Wahl, dann sollten Sie von Anfang an ein wenig in die CAM-Welt schielen, damit Sie später diesen Schritt ohne Reibungsverluste machen können. Es geht aber auch Manschi-Manschi, bei mir z. B. Inventor und Solidcam.

Dann geht's weiter nach oben, UG und CATIA halte ich selbst für den Einstieg etwas zu wild.


Lassen Sie sich keinesfalls davon ins Bockshorn jagen, wenn nach 1 Woche noch nicht so ultraviel geht, sowas lernt man normalerweise im Zeitraum von gut 3 Monaten.
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