keine Weiterentwiklung mehr (Was nun?)

Hallo zusammen

Erst mal eine paar Daten zu meiner Person.

Mein Name ist Michael, bin 33 Jahre alt und seit letztem Jahr stolzer Papa einer Tochter.
Arbeite nun mehr seit 13 Jahren als CNC Fräser.

Mein derzeitiger Kenntnisstand:

Programmieren auf iTNC530 bzw TNC426/430
- Heidenhain Klartext-Programmierung
- Zyklus 19 bzw Plane-Funktion
- FK-Konturen
- Q-Parameter
- M128 bzw Funktion-TCPM
- Programmiere 2,5D bis 5 Achssimultan ausschließlich mittels Werkstattprogrammierung (solange Werkstücke sich Geometrisch berechnen lassen)

Programmierung Fanuc 21iMB
- ISO-Programmierung
- MANUAL GUIDE Programmierung
- Parameter Programmierung
- erstellen von MAKRO Unterprogrammen zur Erweiterung der Maschinen Zyklen (Tieflochbohren / Taschenfräsen / usw)
- Programmiere 2,5D bis 3D ausschließlich mittels Werkstattprogrammierung (solange Werkstücke sich Geometrisch berechnen lassen)

Programmierung MAHO432 (Philips)
- ISO-Programmierung
- Parameter Programmierung
- Programmiere 2,5D bis 3D ausschließlich mittels Werkstattprogrammierung (solange Werkstücke sich Geometrisch berechnen lassen bzw Steuerung es unterstützt)

CAD (SolidWorks 2012)
- erstellen von 3D Volumen nach Kundenzeichnung
- Bearbeiten von Kundendatensätzen
- Konstruktion und Planung von Bauteilen und Baugruppen für Spannvorrichtungen
- erstellen von Werkstattgerechten Zeichnungen für die Fertigung

CAM (HSMWorks 2013 3+2 Lizenz)
- erstellen von 2,5 bis 3+2 Programmen

Sonstiges
- Beschaffung von Werkzeugen und Spannmitteln
- Rücksprache mit Kunden bei Unklarheiten
- Organisation vom Ersatzteilen / Kundenmonteuren für diverse Maschinen
- Planung von Maschinenbelegungen


So sieht mein Arbeitsumfeld zur Zeit aus und führt mich zu folgendem Problem.
Ich habe mir alles in den letzten 13 Jahren selbst erarbeitet und habe jetzt einen Punkt erreicht an dem ich zum Stillstand gekommen bin.

Jetzt stellt sich die Frage WAS NUN???


Was ich mir Vorstellen kann ist in andere Bereiche zu wechseln.

- Anwendungstechniker im Bereich CNC Bearbeitungszentren
- Anwendungstechniker im Bereich CAD/CAM
- Fernstudium zum Techniker Maschinenbau
- Meisterschulung
- ??????


Was würdet ihr mir Raten?



Gruß Variabel

Hallo,

ich kenne das gefühl auch meinen völlig stehen zu bleiben.....

Ich habs damals so gemacht hab erst denn Industrie + Handwerksmeister gemacht
(bei uns gibt es eine Meisterschule die einen kombinierten Kurs anbietet, war extrem hart und sehr teuer hat sich aber gelohnt )

Während dieser Zeit hatte ich mir immer gesagt ich muss unbedingt als AWT bei der Firma Chiron in Tuttlingen arbeiten.
Hab also die Meisterkurse nach 2 harten Jahren Abendkurs mit Erfolg abgelegt, und nach ca. nem halben Jahr als Meister bei meiner damaligen Firma ist für mich auch die Uhr stehen geblieben. Hab mich dann in Tuttlingen beworben und die haben mich sofort quasi eingestellt. Bin darauf hin nach Tuttlingen gezogen und war als AWT beim Chiron.

Dir muß halt klar sein als AWT bei einem Maschinenhersteller zu arbeiten heißt man muß flexibel, belastbar, und Reise bereit sein.
Auslandseinsätze mit längerem Aufenthalt sind schon gang und gebe .... Ich hatte damals keine Familie mir war das egal.
Für mich war das ein extrem geiler Job ich hab brutal viel gelernt und bin in der Welt rum gekommen, auch wenn man im AUsland keine Zeit hat groß auf Site seeing zu gehen es war trotz allem mein bisher interessanteste Job, allerdings mit Familie lässt sich dieser leider nicht vereinbaren (finde ich).
Aber das muß jeder selber für sich entscheiden ob man das möchte.
Ich hab mir damals für diese Entscheidung AWT Ja oder Nein eine Pro und Kontra Liste geschrieben, die Pros haben überwogen !

Heute arbeite ich nicht mehr als AWT, bin bei nem kleinen Lohnfertiger als Fertigungsleiter und bin auch heute sehr zufrieden, ich sehe abends meine Familie was mir sehr wichtig ist !

Ich hoffe mal ich konnte dir ein wenig helfen.....

Gruß Boern

Hallo Boern


Sowas in die Richtung, mit dem AWT beim Maschinenhersteller, hatte ich mir schon gedacht. Das wäre für mich keine Option, da es sich nun mal garnicht mit Familie verbinden lässt.

Aber danke für deine Antwort. Hat dann meine Vermutung nur Bestätigt. (Schade eigentlich)

Es gibt ja auch noch weitere Optionen und vielleicht kennt ja auch noch jemand welche die ich nicht bedacht habe.


Gruß Variabel

Selbstständig machen und Arbeit / Familie unter einem Dach kombinieren.
Bei deiner Qualifikation und deinem Enagment geht sowas bestimmt nicht schief.

AWT: siehe Vorredner. Normalerweise kaum mit Familie kombinierbar.

Hallo,

AWT bei nem kleinen Werkzeugvertrieb wäre vielleicht auch eine Option, da bist wahrscheinlich abends auch wieder daheim?

Bei einem großen Werkzeughersteller bzw. Komet, Kennametal, Walter usw. ist das leider auch nicht viel besser ich meine da bist mehr unterwegs als daheim.

Es soll aber Leute geben die als AWT arbeiten mit Familie wo das wohl irgendwie doch geht, ich für meinen Teil könnte mir das nicht vorstellen bzw. nicht mehr vorstellen.

Gruß Boern

Hallo MikeE25




Den Gedanken hatte ich auch schon mal, so zirka vor nem halben Jahr. Hab mich dann im Internet ein wenig schlau gemacht und musste feststellen, das es gar nicht mal so einfach ist nen Zerspanungsbetrieb aus dem nichts aufzubauen. Alleine das nötige Grundkapital, was benötigt wird ist schon immens. Von den ganzen rechtlichen Sachen gar nicht zu sprechen. Wenn man nicht gerade ein schon bestehendes Unternehmen übernehmen kann wird es recht schwierig. Und ohne Zertifizierung kommt man heutzutage auch nicht mehr wirklich weit in unserer Branche. Das sind alles Kosten die man am Anfang irgendwie stemmen muss.

Trotzdem Danke für den Ratschlag.



Was das bewerben bei anderen Zerspanungsbetrieben angeht, habe ich das aufgegeben. So blöd es sich anhört. Aber die meisten Betrieb sind mit mir etwas überfordert. Klar würden die mich einstellen. Aber dann zu Konditionen die mal gar nicht gehen. Und weiter würde mich das auch nicht bringen.

Tja. Ist halt alles nicht so einfach.




Gruß Variabel

Der Beitrag wurde von Variabel bearbeitet: 19.07.2013, 05:25 Uhr

Hallo,

wenn AWT für Dich nicht in Frage kommt, und Du zu Deinen Bedingungen keinen anderen Job findest, mach den Meister oder Techniker.
Dann hast Du auf jeden Fall ein weiters Argument für eine Gehaltsaufbesserung und Du erfährst eine Horizonterweiterung

Wenn du ein Haus hast, kannst du auch eine größere Doppelgarage mit ca. 40m² zubauen, dir eine alte CNC Fräse kaufen und die flott machen, einen PC, ein billiges CAM, eine einfache Website und mal nebenberuflich damit starten um einen Kundenstock aufzubauen.
Dabei hat man das geringste Risiko und wenn die Nachfrage zu gering ist, hat man wenigstens ein nettes Hobby mit dem man sich auch in arbeitslosen Krisenzeiten über Wasser halten kann.
Außerdem ist dann der Job nicht mehr so langweilig wenn man solche Nebenprojekte zu Hause am laufen hat.

Hallo MikeE25





Vom Grundsatz her gar nicht mal so ne schlechte Idee. Werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen.


Genau so wie die Weiterbildung zum Meister/Techniker. Aber werde mich da erst mal noch genauer Informieren.


Vielleicht gibt es ja auch noch da draußen Betriebe, die sowas Wahnsinniges wie mich suchen. An der Bereitschaft umzuziehen soll es nicht scheitern (Solange meine kleine noch nicht in der Schule ist, versteht sich).


Wie gesagt. Ich bin für alle Info`s offen.


Danke an alle.


Gruß Variabel

Hallo

Von der Nummer mit der Selbstständigkeit würde ich Dir bei deinen Familienverhältnissen eigentlich abraten. Es gibt diverse von diesen Garagenfirmen die sich für ganz kleines Geld abbuckeln müssen. Darüber hinaus ist der Zeitaufwand den man betreiben muss nicht unerheblich. Da leidet das Familienleben drunter.

Aber Du solltest dich vielleicht auch nicht zu sehr auf den AWT versteifen, es gibt bei den Herstellern noch ganz andere Möglichkeiten. Ich habe mich spasseshalber bei den großen Herstellern mal umgeschaut. Bei ihnen werden fast überall Stellen als Angebotstechniker oder im Bereich der WZ-Konstruktion angeboten. Aber wie die Bezeichnung es schon andeutet ist der Techniker da schon die Minimalanforderung. Einige bieten auch sogenannte duale Stellen an. Du arbeitest einen Teil der Zeit und den Rest gehst Du zur Schule.

Viele Wege führen nach Rom. Jetzt hast Du schon 13 Jahre ausgehalten, da kommt es auf eins mehr oder weniger auch nicht an. Viel Glück und Erfolg bei deinem weiteren Weg.

Gruß
Michael

Hallo,
bin zufällig auf den Beitrag gestoßen, habe letztes jahr mein Meister abgeschlossen und spiele mit dem Gedanken mich auch irgendwie selbständig zu machen. Die Idee von der doppelgarage und evtl erst mal nebenberuflich anzugehn gefällt mir gut, jetzt die frage ist es so einfach sich eine cnc Maschine einfach so in die Garage zu stellen? Probleme mit Ämtern, Bg? Immerhin steht die Wohnung/Garage im Mischgebiet.

Gruß Sebastian

Hallo Variabel,

zur Weiterbildung würde ich dir nur Techniker od. Ingenieur raten. Anwendungstechniker ist nicht gleich Anwendungstechniker also würde ich mir diese Idee nicht aus den Kopf schlagen. Du kannst viel Reisebereitschaft haben oder im Jahr nur 2 bis 4 Wochen, dass kommt auf die Firma an. Zudem gibt es ja noch viel mehr was Du machen könntest z.B. CN Trainer oder im Technischen Vertrieb arbeiten und dort Zeitstudien machen, CNC Programmierer, Technologe ..............

Gruß!

Hallo CNC Arena


Danke für die vielen guten Ratschläge.

Denke es wird auf ein Technikerstudium hinaus laufen. Und dann mal schauen wie es weiter geht.



Gruß Variabel

Tach und Grüße
Wie sieht es denn mit der Option aus ,als Lehrausbilder .Das hat hier noch Keiner angesprochen. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und Nachwuchs braucht nun mal gute Ausbilder
Grüße Wolke1.

Da kann ich nur Wolke beipflichten.
Wir haben z.B. in der Firma bei 12 Lehrlingen 2 Ausbildungsmeister.
Im 3. Lehrjahr stehen die dann an der CNC.

Bei uns kommen die Lehrlinge im 2.Lehrjahr schon in unseren Fertigungsbereich , kriegen direkte Berührung an allen NC`s und dann sieht man auch die Eignung,mit der Zeit.
Natürlich alles unter Aufsicht ,aber gewisse Prozeße auch schon fast selbstständig. Das hat sich bewährt und ist auch so gewollt. Ohne Dick auzutragen -es kommt auch schon mal vor das ein guter Azubi andere neue Mitarbeiter einarbeitet (Leiharbeiter). Das sind Ausnahmefälle.
Leider haben wir den Nachteil das diese guten "Lehrlinge" noch eine Zeitlang sich unser Unternehmensklima anschauen und dann gehen. Wir sind 120 Mann ,haben einen guten Maschinenpark -Standort zwischen Berlin und Leipzig ,und da werden andere Tarife bezahlt. Wir haben Haustarif. Ich hoffe mein Chef erkennt das. Mehr will ich zur Zeit dazu sagen. Fakt ist, Wir bilden aus und die Großen holen sich dann den den Nachwuchs
Man kann auch mit Geld die Leute halten - Doch zuviel gesagt.
Wolke1.

Hallo Wolke1,

das mit dem Geld ist sicher nicht das einzige Problem. Man muss den jungen Leuten auch eine Perspektive in der Firma bieten. Und in der Firma bleiben in der man ausgebildetet worden ist finde ich auch nicht so gut. Raus in die Welt und andere Erfahrungen sammeln ! Der Wert auf dem Arbeitsmarkt ist ja die Summe der Erfahrungen die man im Arbeitsleben gemacht hat. Da ist es nicht gut immer in der gleichen Firma zu bleiben, zumal da die interessanten Jobs schon von Leuten besetzt sind ... und warten bis davon einer in Rente geht oder Kündigt ?

Und das die Grossen den Markt abgrasen ist nicht nur in der Industrie so .... auch beim Fussball :-(

Wir mit unserer kleinen Lehrwerstatt mit 2 Azubis bekommen auch nur die Azubis die uns die grossen über lassen. Da fängt es schon an.

MfG