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Mehrkantschlagen / Mehrkantdrehen

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Beitrag 19.10.2008, 17:42 Uhr
miscmb04
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo,

ich bin Maschinenbaustudent an einer FH. Wir machen im Moment ein Projekt zum Thema Mehrkantschlagen.

Was mich interessieren würde, gibt es überhaupt Anwender für dieses doch recht spezielle Verfahren? Wenn ja, wie sieht die Anwendung im speziellen aus? Wie wurde das Werkstück vorher gefertigt? Zeitersparnis?

Mich würden im Allgemeinen alle Informationen diesbezüglich interessieren, die Ihr mir geben könnt.

Maschine, Werkzeug (Schnittstelle bzw. Werkzeugspannung), Serienteile oder Einzelteile.

Ich würde mich freuen, wenn ich mit Fachleuten über dieses Thema diskutieren könnte.

Im vorraus vielen Dank.

MfG

Micha
TOP    
Beitrag 19.10.2008, 18:10 Uhr
miscmb04
Level 1 = Community-Lehrling
*

Anbei noch ein paar Videos zur besseren Vorstellungen.

Ich hoffe das ist erlaubt.


http://www.youtube.com/watch?v=oGq-9NNmr3o
http://www.youtube.com/watch?v=KMdBIBzGtKI&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=KMdBIBzGtKI&feature=related

Der Beitrag wurde von miscmb04 bearbeitet: 19.10.2008, 18:10 Uhr
TOP    
Beitrag 19.10.2008, 18:27 Uhr
chuezu
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo miscmb04

Wir bei uns bearbeiten in der Serie Teile mit diesem Verfahren.
Auf unseren Index C65 haben wir an der Gegenspindel die Wendeplatten montiert.
Auf den Mehrspindelmaschinen haben wir spezielle Antriebe auf welchem die Werkzeuge montiert sind.
Zeitersparnis würde ich auf ca. 50 - 60% schätzen.

Bei weiteren Fragen oder Infos kannst du dich bei mir melden.

Grüsse aus der Schweiz


Chüzu
TOP    
Beitrag 19.10.2008, 19:38 Uhr
peter.s
Level 4 = Community-Meister
****

Hallo,
wir nutzen das Mehrkantschlagen auf kurvengesteuerten Drehautomaten.
Um den Vorgang kurz zu erklären: Das Werkzeug dreht sich exakt doppelt so schnell wie das Werkstück, so entstehen bei einem dreischneidigen Werkzeug, sechs Flächen am Werkstück (Sechskant), bei zwei Schneiden ein Vierkant.
Dazu muss man sagen je grösser der Vielkant ist umso balliger werden die Flächen. Auch in der Breite ist man begrenzt, da der Vielkant nur so breit wird wie das Werkzeug ist.
Desweiteren fräsen wir mit der gleichen Vorrichtung auch Gewinde, der Fräser muss dann das erforderliche Steigungsprofil haben, die dann auch das Werkstück haben soll.
Für Massenteile eine rationelle Art Mehrkante und Gewinde herzustellen.

Auf CNC gesteuerten Maschinen ist man mit dieser Einrichtung weitaus flexibler.


Hoffe meine Erklärung war etwas verständlich.

Gruß Peter
TOP    
Beitrag 25.11.2008, 01:31 Uhr
raiso
Level 1 = Community-Lehrling
*

moin moin
also es verhält sich so : das schlagen von mehrkant ist um die hälfte schneller als fräsen ( je nach material auch schneller) !
man brauch ein spezielles werkzeug ! welches immer die hälfte schneiden anzahl hat wie das fertige produkt ! also 2 kannt 1ne schneide , 4 kannt 2 schneiden usw.
TOP    
Beitrag 25.11.2008, 09:11 Uhr
schillingw
Level 4 = Community-Meister
****

Hallo miscmb04 ,

die Fa. Horn in Tübingen z. B. stellt solche Werkzeuge her, da bekommst
du auch nähere Infos über das Verfahren und vielleicht ein Referenzliste von Anwendern.

Gruß
Walter


--------------------
Es geht nicht nebeneinander, schon gar nicht gegeneinander,
es geht nur miteinander.
TOP    
Beitrag 26.11.2008, 00:05 Uhr
miscmb04
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo an alle,

erstmal will ich mich für die späte Rückmeldung entschuldigen.
Es freut mich das es doch ein paar Anwender gibt.

Was mich im Moment interessieren würde, könnt ihr dieses Verfahren
definiert einsetzen? Wie wird die Balligkeit der Flächen bzw. die
Formgenauigkeit ermittelt? Gibt es hierzu Tabellen oder sogar Programme,
die dies berechnen können? Oder ist es in der Regel "egal"?


Vielen Dank

Micha
TOP    
Beitrag 26.11.2008, 18:31 Uhr
drehmev
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo,

warum fragst du nicht den Hersteller solcher Maschinen,
gibt es schließlich auch in Deutschland.

www.wera-profilator.de

Gruß drehmev
TOP    
Beitrag 29.11.2008, 19:38 Uhr
miscmb04
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo drehmev,

die Homepage des Herstellers kenne ich bereits. Hierbei handelt es sich ja um Maschinen die auf diese Anwendung spezialisiert sind.

Mich interessiert jedoch eher die Bearbeitung auf einer "normalen" Drehmaschine mit angetriebenen Werkzeugen oder einer speziellen Vorrichtung.

Mich würde einfach nur interessieren ob es für die Anwender überhaupt
nötig oder wünschenswert wäre, wenn man im vorraus sagen könnte
welches Werkzeug für Profil X am besten im Bezug auf die Formgenauigkeit und
Balligkeit wäre. Vielleicht gibt es ja schon ein Tool.

Grüsse

Micha
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Beitrag 30.11.2008, 12:07 Uhr
BlankerStahl
Level 6 = Community-Doktor
******

Hallo


hab früher bei Firma EMAG gearbeitet... da haben wir in Kugelkäfige für Achszapfen 6 Käfigfenster pro Käfigteil mittels "Schlagfräsen" bearbeitet...

die Maschinen waren für für die VW Achszapfenfertigung und
hießen VSC 250 DF

das Ding hatte eine Drehspindel und eine extra Step-Tec Spindel für das Schlagwerkzeug (2fach bestückte CBN Platte)

smile.gif


Grüße
Angehängte Datei(en)
Angehängte Datei  schlagfr_sen.jpg ( 113.33KB ) Anzahl der Downloads: 40
 


--------------------
Fehler vermeidet man, indem man Erfahrung sammelt. Erfahrung sammelt man, indem man Fehler macht.
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Beitrag 30.11.2008, 12:24 Uhr
miscmb04
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo BlankerStahl,

das hört sich ja interessant an.
Wie seid ihr an die sache rangegangen?
Über Versuche? War euch die Lage der Käfigfenster wichtig
oder hat diese keine Rolle gespielt?

Vielen Dank

Micha
TOP    
Beitrag 30.11.2008, 12:53 Uhr
BlankerStahl
Level 6 = Community-Doktor
******

Hallo


ja erst gabs wohl Versuche... bis das richtig lief

die Käfigfenstergröße wurde durch die Nullpunktverschiebung und die Korrekturwerte des Schlagwerkzeugs beeinflußt

Lage Käfigfenster +/- 0,02 smile.gif

zur Schnittwertberechnung Schlagwerkzeug: S300U/min und 36mm/min

Drehzahl Futter 300U/min x 6 Fenster= 1800U/min für das Schlagwerkzeug

36mm/min : 1800 x6

macht dann nen Vorschub von 0,12mm/U


sah immer interessant aus das stimmt smile.gif


Grüße


--------------------
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Beitrag 04.12.2008, 02:12 Uhr
fredd1309
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo erstmal .....
1. das Schlagen kommt dorthinn wo das fräsen meistens nicht hinnkommt (ausser c-achse).

2. mit der elektr.welle... könnte man dae Verhältniss sich aussuchen
1-Klinge = 1KT 1:1
1-Klinge = 2KT 2:1
etc.

2-Klingen = 5KT 2,5:1

Form der Schneide muss beachtet werden .... beeinträchtigt die Oberflächengüte.

Achtung ....!! wenn die Antriebe gekoppelt sind und im Eingriff ...... nie Anhalten ... kann schlimme Geräusche geben !!

Trotzdem ...Tolles Verfahren
TOP    
Beitrag 22.12.2008, 20:21 Uhr
dreher999
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo

wir verwenden dieses Verfahren sehr oft. Die beste Formgenauigkeit erreicht man mit dem Verhältniss 2:1. Das heißt mit 3 Schneiden am Werkzeug wird ein
6kant erzeugt.

Bei Messig, Alu etc. verwenden wir überwiegend das stechdrehen, Vorschub
0.03-.0.06.
Bei Stahl wird langgedreht, im Werkzeug sind dann normale Wendeplatten,
erst werden die beiden Spindeln aufgekoppelt und dann kann man die Kontur abfahren wie beim Konturdrehen.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.


Gruß
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