Richtzeit Konstruktion Folgeverbundwerkzeug

Hallo!!!

Ich habe da mal eine Frage.

Gibt es etwaige Vorgaben, Richtwerte oder Orientierungspunkte wie viel Prozent der kompletten Zeit die man für ein Folgeverbundwerkzeug (Zieh-Schneid-Umformwerkzeuge) zur Herstellung hat, für die Konstruktion draufgehen darf?
Sicherlich ist es schwer genaue Vorgaben festlegen zu können, aber es wird doch sicherlich irgendwelche Richtwerte oder Ansatzpunkte geben, nach denen man sich orientieren kann oder?
Hat da zufällig jemand mit Erfahrung und kann mir weiterhelfen?

Vielen Dank im Voraus!!

Hallo,

ich kann dir dazu keine Auskunft geben. Ich Konstruiere öfters Spannvorrichtungen für unsere Fertigung oder erstelle komplexere Zeichnungen für die CAM Programmierung. Von der Fertigungszeit auf die Konstruktionszeit zu schließen halte ich für absurd. Ein großes Werkzeug hat wahrscheinlich die dreifache Fertigungszeit wie ein kleines. Dem CAD ist es egal, ob der Strich 10mm lang ist oder 5 meter, dem Fräser nicht..... Ich denke du weisst was ich meine. Es gibt bei uns in der Firma Spezialisten, die meinen sie können Teile über das Gewicht kalkulieren. Das funktioniert auch nicht.

Hallo,

meine Wenigkeit arbeitet in einen kleinen Werkzeugbau, wo wir zwar keine Verbundwerkzeuge herstellen, sondern nur einfache Werkzeuge.


Bei uns haben die meisten Projekte eine gewisse Zeitvorgabe was nichts anderes Bedeutet als, dass das Werkzeug in KW xy zur Verfügung stehen muss. Somit gib es hier eine ich sag mal "natürliche" Grenze für Konstruktion und Fertigung.

Dennoch lasse ich mich bei der Konstruktion nicht hetzen. Denn es nütz auch nichts ein Werkzeug in Rekordzeit zu konstruieren, wenn es dann nicht funktioniert.

Ansonsten ist die Konstruktion fertig, wenn ich sage das sie fertig ist.

Ob es für die Konstruktion Richtwerte gib ist mir nicht bekannt, aber da welche zu finden die Allgemeingültig sind, ist sicher nur begrenzt möglich.

Kann ja mal meine Erfahrungswerte für unsere "einfachen" Werkzeuge einstellen ( Einfach deshalb unter Anführungszeichen da jedes Werkzeug seine Konstruktiven und Fertigungstechnischen Schwierigkeiten aufweißt:

Konstruktion eines Lochwerkzeuges (eine Stanzung) ca. 3-5 Tage (wenn alles glatt geht).
Fertigung des Lochwerkzeuges ebenfalls ca. 3-5 Tage (wenn alles glatt geht).


Wenn ich mich irre, möge man mich erleuchten



Grüße vom
VHMler

Der Beitrag wurde von VHMler bearbeitet: 25.08.2013, 09:24 Uhr

Hallo Drafi,Ich kann VHMler nicht zustimmen.
das ist sehr stark von der Erfahrung und den Arbeitsmitteln die dir zur Verfügung stehen abhängig.
Dazu kommt noch wie komplex sind die Teile?
Wie schnell kannst du ein Streifenbild erstellen ?
Manuell erstellen oder unterstützt mit z.B. Logopress?
Wenn das Streifenbild steht geht es schnell voran.
Ich habe über 20 Jahre in der Stanz und Umformteschnik gearbeitet und bei uns gab es so eine Faustformel.
Ca. 10-15% der Werkzeugkosten für die Konstruktion.
Bei ca. 50€ pro CAD Stunde und Beispielsweise 5000€ Werkzeugkosten sind das in etwa 500 bis 750 € für die Konstruktion, also etwa 10 - 15 Stunden.
Kannst dir ja mal sie Videos unter www.accuratediedesign.com/videos_LP3_hd_index.phpmfG anschauen


mfG macmaddog

Der Beitrag wurde von macmaddog bearbeitet: 25.08.2013, 21:30 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten.

Das Problem liegt in meinem Fall nicht in der Kostenkalkulation oder ähnliches, sondern es geht mir um die Fertigungszeit die generell immer zu kurz kommt.
Unser Werkzeugbau wird da sicher kein Einzelfall sein, aber es geht hauptsächlich darum, dass gesetzte Termine an unseren Werkzeugen nur mit immensem Überstundenaufwand der Fertigung (wenn überhaupt) zu realisieren sind. Da wird an einem Werkzeug n halbes Jahr konstruiert, die Konstruktion macht täglich pünktlich Feierabend und die Mitarbeiter aus der Fertigung kommen dann im Monat auf 250h. Und da drängt sich halt der verstärkte Eindruck auf, dass da die Verhältnismäßigkeit nicht stimmen kann. Zumal die Konstruktionen dann immer noch nicht komplett erledigt sind und stets und ständig teils komplexe Änderungen hinzu kommen.
Das ein Beschnitt ermittelt werden muss etc.... das verstehe ich ja aber unsere Änderungen gehen teils weit darüber hinaus.
Da muss es doch eine Möglichkeit geben, dem nach zu kommen ob die Konstruktion im Zeitplan liegt oder ob die schon anfangen müssen, den Finger zu ziehen damit der Termin nicht nur zu Lasten der Fertigung gehalten werden kann.
Deshalb auch die Fragestellung mit ungefähren Richtzeiten.

Vielleicht hat noch jemand das Problem und wenn ja, wie verfahrt Ihr damit?

Hallo

Wenn das bei Euch der Regelfall mit Überstunden ist, wird dieses denn nicht hinterfragt?
Schließlich sind Überstunden doch wesentlich teurer.
Bei uns kommt so was auch schon mal vor. Liegt dann meistens aber am Kunden selber (Änderungen usw.)
Sollte ich mal keine Zeit haben, drohe ich den Konstrukteur, dass er am Wochenende selber kommen kann.
Dann geht's meistens schneller

Naja irgendwie wird dies nicht so sehr hinterfragt sondern die Schuld wird immer weggeschoben und es wird gesagt... Wir müssen alle an einem Strang ziehen, jammern nützt jetzt nix.
Sicher richtig, die Einstellung hab ich ja auch, allerdings nervt es auf Dauer trotzdem und muss halt abgestellt werden. Und das geht in meinen Augen nur, wenn eine Art Vorgabe erstellt werden kann wie viel zeit die Konstruktion maximal Belegen darf bzw. wie viel zeit für die Fertigung noch übrigbleiben muss.
darum suche ich ja nach Orientierungswerten.
Zudem nützt es nix wenn der Konstrukteur am Samstag kommt und ich aus Gnatz zu hause bleibe da der Konstrukteur ja nicht fräsen kann.

Eine Richtzeit wird dir bestimmt keiner nennen können.
Beim Fräsen sieht man ja auch nicht immer die Zeit. Es gibt halt einfache und komplexere Konstruktionen.
Meine Konstrukteure sprechen mit mir im Vorfeld die Termine ab, bzw. fragen nach einer etwaigen Fertigungszeit.
Daraus ergibt sich meistens die Zeit wann Sie anfangen müssen zu konstruieren.

Das ist ja schon mal echt positiv, dass die Konstrukteure mit dir reden, wie viel zeit du brauchst. Genau das ist bei uns Anders.
N Werkzeug mit 3 bis 4 Stufen Biegen, Ziehen, Formen schneiden etc. da heißt mal ganz schnell "müssen wir dringend in den nächsten 2 bis 3 Wochen die ersten Klapperteile Liefern und in der 4 Woche schon Note eins oder zwei Teile. Und von der kompletten größe reden wir bei uns über Werkzeuge im Schnitt 3000x1800...

Wir müssen alle an einem Strang ziehen....

Dann sollen Sie mit Euch im Vorfeld reden. Unterbreite doch mal den Vorschlag

Jo alles klar! das werde ich machen!!