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Rundlauf messen KMG Mitutoyo Mcosmos

Beitrag 12.04.2021, 23:07 Uhr
schro_pe
schro_pe
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Hallo zusammen!

ich hätte hier eine Zeichnung zu einem Bauteil, welches ich auf meiner handgeführten KMG Mitutoyo Crysta M544 vermessen soll.
Habe meine Problemem mit der Lauftoleranz, bzw. wie richte ich das Bauteil korrekt aus?
D.h. Bezugsebene, Achse, ?
Vielleicht kann mir das jemand der auch mit Mcosmos arbeitet im Detail schildern.

Ich hatte zumindest meine Probleme das Bauteil zu messen, d.h. es kommt immer ein sehr schlechtes Ergebniss heraus.
Nachdem wir alles versucht haben das Bauteil irgendwie hinzubekommen haben wir es nun aufgegeben und warten auf die Reklamation,...
Nun möchte ich zumindest gewappnet sein wenn dann wirklich eine kommt :-)

Danke LG
Peter
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Beitrag 13.04.2021, 05:21 Uhr
nico1991
nico1991
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Guten Morgen,

laut Zeichnung richtest du den Bezug A (die kurze Passbohrung 45G6) als Raumelement aus. Dazu kannst du dann bereits alle Läufe der markierten Bohrungen auswerten.

Sofern ihr keine Ultra super duper hochgenauigkeitsfertigung mit ±0,1°C habt richte besser den Doppelzylinder 45G6 - 43G6 als Raumelement aus, sonst hast du bei 3x Messen 4 Ergebnisse smile.gif

Nico
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Beitrag 13.04.2021, 18:57 Uhr
brueckmeister
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Mach erstmal die Raumausrichtung an der Planfläche beim 45G6. Und setze dann den Kreis 45G6 als Null.

Danach misst du die ganzen Durchmesser als Kreis durch, prüfst auch die Ebenheit der Planflächen und schaust was dabei rumkommt.

Raumausrichtung über einen kurzen Zylinder ist immer schlecht. Da sollte man lieber ein Element mit mehr Fläche nehmen.

Auswerten kannst du die Bohrungen ja dann immer noch zueinander.

Der Beitrag wurde von brueckmeister bearbeitet: 13.04.2021, 19:09 Uhr
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Beitrag 14.04.2021, 06:56 Uhr
nico1991
nico1991
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QUOTE (brueckmeister @ 13.04.2021, 19:57 Uhr) *
Mach erstmal die Raumausrichtung an der Planfläche beim 45G6. Und setze dann den Kreis 45G6 als Null.


Das könnte man machen und wäre sehr menschlich, aber nicht zeichnungsgerecht. Die Zeichnung möchte, dass man den Zylinder Ø45G6 als Raumelement ausrichtet. Das ist messtechnischer Murks - da hat brueckmeister recht.

Die Planfläche, über die du, brueckmeister, ausrichten möchtest, steht in keinerlei Bezug zu der Ø45G6. Es bringt ja unter dem Strich keinem was wenn der Kunde das Teil einer WE Prüfung unterzieht, den Bezug A als Raumelement ausrichtet und dann nichts stimmt.

Bitte den Konstrukteur in die Bohrung Ø43G6 den Bezug B zu legen und dann kannst du mit dem Doppelzylinder Ø45G6 - Ø43G6 arbeiten. So hast du eine Bezugsachse A-B und dann sollte man das vernünftig hochziehen können.

Ich bin gerne bereit für eine Diskussion, da auch in unserem Haus regelmäßig über Zeichnungen diskutiert wird.

Nico

Der Beitrag wurde von nico1991 bearbeitet: 14.04.2021, 06:57 Uhr
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Beitrag 14.04.2021, 08:09 Uhr
brueckmeister
brueckmeister
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Die Zeichnung will erstmal gar nichts Ausgerichtet haben und gibt nur den Bezug an.
Bei der Raumausrichtung an der KMG geht es in erster Linie aber um die sichere Ausrichtung des Bauteils zum Koordinatensystem der KMG.

Das hat erstmal nichts mit der Bemaßung des Bauteils zu tun.

Die Auswertung der Läufe untereinander ist ein ganz anderes Thema.

Wenn du in deiner Grundausrichtung schon eine Fehlerquelle wegen zu kleiner Flächen einbaust kommt am Ende nur noch Murks raus.

Wenn der Zylinder tiefer wäre würde ich es auch lieber darüber ausrichten aber bei 8mm auf die Bauteillänge ergibt es erstmal wenig Sinn daran auszurichten

Der Beitrag wurde von brueckmeister bearbeitet: 14.04.2021, 08:11 Uhr
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Beitrag 14.04.2021, 22:21 Uhr
schro_pe
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QUOTE (brueckmeister @ 14.04.2021, 09:09 Uhr) *
Die Zeichnung will erstmal gar nichts Ausgerichtet haben und gibt nur den Bezug an.
Bei der Raumausrichtung an der KMG geht es in erster Linie aber um die sichere Ausrichtung des Bauteils zum Koordinatensystem der KMG.

Das hat erstmal nichts mit der Bemaßung des Bauteils zu tun.


Hallo Leute!
vielen Dank für eure Antworten.

Genau das ist immer meine Unsicherheit: Richte ich das Bauteil auf der KMG möglichst sicher fü die Messung aus um für das Messen möglichst keine Fehler zu bekommen und setze danach die Bezüge laut Zeichnung für die Auswertung?
D.h. ich richte nach der Ebene an der 45G6 aus --> Bezugsebene (Raumausrichtung)
dann eine Gerade in Z-Richtung an einer Außenkante --> Achsausrichtung (Rotation)
Dann messe ich den Zylinder 45G6 und die 40G6 als Kreis.

Wenn ich dann meinen Tasterkopf schwenke für die gegenüberliegende Seite, messe ich ja wieder dort die Ebene und setze sie als Bezugsebene für den anderen Zylinder und den Kreis.

Für die Auswertung setze ich dann den Bezug A als Raumausrichtung in den 45G6 Zylinder und werte die Rundläufe aus.
Gehe ich das richtig an oder habe ich da schon einen grundlegenden Fehler?

Die Rundläufe haben wir nicht erreicht, die gegenüberliegenden Passungen also die Koaxialitäten waren nie so stabil das hier irgendwie annähernde gute Ergebnisse herausgekommen sind.
Ist das überhaupt mit normalen Mitteln fertigbar, oder ist dies Tolerierung einfach total praxisfern?
Und ist es mit meiner hangeführten Messmaschine überhaupt messbar, denn ich vermute das allein durch das händische antasten der Rundlauf stark beeinflusst wird.....

Danke
Peter
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Beitrag 15.04.2021, 08:18 Uhr
brueckmeister
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Mehr Fläche zum W Lage Ausrichten ist immer besser. Lass dich da nicht unsicher machen.

Wie groß ist denn deine gemessene Abweichung?

Was ich nicht verstehe warum du die Gegenseite nochmal ausrichtest? Das ist überflüssig und bringt dir ja alles durcheinander.

Zur Machbarkeit der Toleranzen müsste man halt wissen wie das Teil überhaupt gefertigt wird, was für ein Rohteil? Material? Wird auf Umschlag von einer Seite oder sogar mit mehreren Spannungen bearbeitet? Welcher Maschinentyp? Usw.

Dazu kommt noch das deine Handgeführte Messemaschinen natürlich nicht optimal für sowas ist. Hin und herschwenken, Kreis abtasten ohne genauen Annäherungsvektor zur Kreismitte, dazu noch Kompensation von der Software. Damit allein kommst du schon schnell auf die 0,02mm. Dann beim Auswerten noch ein bisschen unrundheit usw.

Die Meinungen werden da sicher auch wieder auseinander gehen aber meiner Erfahrung nach sind die 0,02mm erstmal unrealistisch. Je nach Fertigungsverfahren.

Wir haben ganz ähnliche etwas längere Teile als Grossserie z.B. am Horizontal Zentrum mit Feinspindlern und Mapal Führungsleisten Werkzeugen auf Umschlag, mit antasten und NP Verschiebung in der Maschine meistens nur ganz knapp prozessicher auf 0,02mm hinbekommen und da wurde mit einer Leitz und Sterntaster gemessen.

Mit einer Handgeführten hätte man da nicht Mal angefangen.

Der Beitrag wurde von brueckmeister bearbeitet: 15.04.2021, 08:19 Uhr
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Beitrag 18.04.2021, 13:41 Uhr
schro_pe
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QUOTE (brueckmeister @ 15.04.2021, 09:18 Uhr) *
Mehr Fläche zum W Lage Ausrichten ist immer besser. Lass dich da nicht unsicher machen.
Wie groß ist denn deine gemessene Abweichung?

Ja ich denke immer ob ich da Fehler reinbekomme.
Mein Messergebniss für den Rundlauf war bei 0,2mm,.... wacko.gif

Also ist meine Annahme richtig, dass wenn ich erstmal das Wersück für die Messung an den möglichst größten und geradesten Flächen/Kanten ausrichte, und dann nur für die Auswertungen die Bezüge laut Zeichnung setze richtig?
D.h. ich messe auch die Elemente ohne sie auf die Bezugsfläche zu projizieren, richtig?

QUOTE (brueckmeister @ 15.04.2021, 09:18 Uhr) *
Was ich nicht verstehe warum du die Gegenseite nochmal ausrichtest? Das ist überflüssig und bringt dir ja alles durcheinander.

Ja das stimmt, hab ich tatsächlich auch nicht gemacht als ich mir mein Programm nochmals angesehen habe. War ein Denkfehler beim schreiben. Ich hab nur für die Auswertungen die Nullpunkte dann entsprechend verschoben.

QUOTE (brueckmeister @ 15.04.2021, 09:18 Uhr) *
Zur Machbarkeit der Toleranzen müsste man halt wissen wie das Teil überhaupt gefertigt wird, was für ein Rohteil? Material? Wird auf Umschlag von einer Seite oder sogar mit mehreren Spannungen bearbeitet? Welcher Maschinentyp? Usw.

Also das Teil ist aus Alu AW5083 guss
Gefertigt auf einer Haas 5-Achsenfräse.
Wir haben uns für diese Prototypen dafür entschieden, dass wir das Teil zuerst komplett fertig machen (um keine Spannungen mehr zu haben wenn noch Rohmaterial abgenommen wird) und dann als letzten Arbeitsschritt die Passungen zu spindeln mit je einem Kaiser Feinbohrkopf. Dabei schwenk die CNC Maschine von einer auf die andere Seite. Was meinst du mit "auf Umschlag"?

QUOTE (brueckmeister @ 15.04.2021, 09:18 Uhr) *
Dazu kommt noch das deine Handgeführte Messemaschinen natürlich nicht optimal für sowas ist. Hin und herschwenken, Kreis abtasten ohne genauen Annäherungsvektor zur Kreismitte, dazu noch Kompensation von der Software. Damit allein kommst du schon schnell auf die 0,02mm. Dann beim Auswerten noch ein bisschen unrundheit usw.

Die Meinungen werden da sicher auch wieder auseinander gehen aber meiner Erfahrung nach sind die 0,02mm erstmal unrealistisch. Je nach Fertigungsverfahren.

Wir haben ganz ähnliche etwas längere Teile als Grossserie z.B. am Horizontal Zentrum mit Feinspindlern und Mapal Führungsleisten Werkzeugen auf Umschlag, mit antasten und NP Verschiebung in der Maschine meistens nur ganz knapp prozessicher auf 0,02mm hinbekommen und da wurde mit einer Leitz und Sterntaster gemessen.

Mit einer Handgeführten hätte man da nicht Mal angefangen.


Tja, ich kann ja auch mal versuchen mit einem Sterntaster zu messen. Ich dachte das die Sterntaster ungenauer sind als das schwenken des Kopfes?? coangry.gif
Nunja, wir werden sehen ob die Funktionsprüfung unseres Kunden gut ausgeht, oder wir dann doch komplett von vorne anfangen müssen. wacko.gif
Ich werde mich melden...
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Beitrag 19.04.2021, 08:03 Uhr
brueckmeister
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Kommt drauf an wie der Sterntaster zusammengebaut und kalibriert ist. Um da einen Unterschiede zu messen hilft nur die mehrmalige Vergleichsmessung beider Varianten. Normalerweise sollte die Streuung da nicht so groß sein.

Bei solchen Unsicherheiten einfach ein und das selbe Teil mehrfach messen und schauen was dabei raus kommt. Wenn die Unterschiede dann schon größer als zb. die Toleranz ist weißt du auf jeden Fall schon Mal das irgendwas falsch läuft.
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Beitrag 05.10.2021, 12:44 Uhr
Cubemaster
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QUOTE (schro_pe @ 12.04.2021, 22:07 Uhr) *
Hallo zusammen!

ich hätte hier eine Zeichnung zu einem Bauteil, welches ich auf meiner handgeführten KMG Mitutoyo Crysta M544 vermessen soll.
Habe meine Problemem mit der Lauftoleranz, bzw. wie richte ich das Bauteil korrekt aus?
D.h. Bezugsebene, Achse, ?
Vielleicht kann mir das jemand der auch mit Mcosmos arbeitet im Detail schildern.

Ich hatte zumindest meine Probleme das Bauteil zu messen, d.h. es kommt immer ein sehr schlechtes Ergebniss heraus.
Nachdem wir alles versucht haben das Bauteil irgendwie hinzubekommen haben wir es nun aufgegeben und warten auf die Reklamation,...
Nun möchte ich zumindest gewappnet sein wenn dann wirklich eine kommt :-)

Danke LG
Peter



ich habe mir die ZG mal angeschaut und etwas rumgekritzelt ;-). Aktuell vermesse ich fast zu 90% rotatorische Bauteile. Persönlich fand ich kubische Bauteile interessanter da anspruchsvoller. Für mich ist die Zeichnung bezüglich der Bezüge nicht ausreichend bemaßt. Wie bereits hier erwähnt, reicht die kleine Achse absolut nicht aus um daran eine Ausrichtung zu machen. Im Metallbuch für Form und Lage Toleranzen, bei uns ist es die 4 Ausgabe auf Seite 101 Punkt 2.3 Bezüge und Bezugssysteme "kurze Achse" ist das genau beschrieben.
Ich würde wie folgt vorgehen.

Primär Linie über die Bezüge A-B
Sekundär Linie über C (kann auch anders gewählt werden, je nach Bearbeitung)

Der Beitrag wurde von Cubemaster bearbeitet: 05.10.2021, 12:45 Uhr
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