Ich danke euch so sehr. Im Augenblick bin ich an meinem Tiefpunkt angelangt was das Durchhalten anbelangt.
Es ist so: Am Anfang meiner Umschulung(September 2002) war ich beim IB(Internationaler Bund), dort wurden mir die Grundkenntnisse (Feilen,
Drehen, Fräsen) beigebracht. Auch haben wir dort Übungen gemacht, sogar 2 alte Abschlussprüfungen, die aber am Ende bei mir leider noch nicht funktioniert haben.
Parallel dazu lief immer die Berufschule. Seit September letzen Jahres bin ich jetzt in einem Betrieb um mein Plichtpraktikum zu absolvieren.
Da ich jemand bin der mit Feuereifer und voller Tatendrang an eine Sache herangeht die ihn interessiert waren meine Erwartungen natürlich sehr hoch nun den nächsten Schritt zu machen und wieder etwas neues zu lernen.
Leider wurde das ganze sehr gedämpft als ich festellen musste das ich quasi als Billigarbeiter ausgenutzt werde(die Massnahme bezahlt das Arbeitsamt und der Praktikumsbetrieb muss an mich nichts zahlen)
Das Praktikum geht insgesamt 9 Monate. Von diesen 9 Monaten habe ich 2 wochen an der konventionellen
Drehmaschine gestanden. Dann kam ich zum
CNC Drehen wo ich aber Null beigebracht bekommen habe das sich auf das Programmieren bezieht. Nur immer: einspannen, Türe schliessen, Knopf drücken, warten, Türe öffnen, Nachmessen, etc.
Dann kam ich zum CNC
Fräsen, und dort war es genau das selbe Spiel.
Daran schloss sich das konventionelle Fräsen an(chronologisch falsch, aber ich hab ja keinen Einfluss auf die Betrieblichen Abläufe)
In der Fräserabteilung durfte ich zu 99 %
Bohren. Das hat mich ziemlich runtergezogen. Ich machte auch immer mehr Fehler die ich früher nicht gemacht hatte. Ausserdem wurde ich durch die Art wie die Mitarbeiter mit mir umgegangen sind, immer mehr verunsichert.
Ich bin in Baden-Württemberg und die Mitarbeiter machen sich nicht mal den Hauch einer Mühe mit mir normales Deutsch zu sprechen(ich rede hochdeutsch).
Da wird irgendwas gemurmelt "borscht a mol a 5,4er und senkscht des ohh" und wenn man noch einmal nachfragt bleibt es bei dem Dialekt. Man tut das was man verstanden hat und zu 80% lang man falsch.
Dann verdrehen die nur die Augen und wenden sich von einem ab.
Jetzt habe ich nach langenm ringen es geschafft das ich als Übung die ganz oben erwähnte Abschlussprüfung vom Sommer 2003 machen darf.
Dazu hat mir der IB die ganzen Teile grob vorgerichtet und den Plan dazu gegeben.
Das ganze habe ich vorher mit meinem Betrieb abgeklärt und alles war scheinbar in Ordnung.
Also habe ich an einem Tag die gerichteten Teile geholt und durfte in der Lehrecke dem ganzen nachgehen. Richtige Hilfe habe ich leider von keinem bekommen. von einer gewissen Grundordnung kann man auch nicht sprechen. Alles musste ich mir zusammensuchen(Bohrer, Reibahlen, Feilen etc.)
Irgendwann war der Punkt erreicht ds ich nichts mehr machen konnte und eine
Fräsmaschine brauchte um endlich weiterzukommen (dabei ist mittlerweile schon eine ganze Woche vergangen).
Der Ausbilder sagte mir das im Augenblick keine Fräsmaschine frei ist und ich erst einmal warten müsste bis die ganzen Mechatroniker ihre Zwischenprüfung fertig hätten.
Also musste ich wieder in den Werkzeugbau in dem ich seit Januar bin, dort habe ich übrigens ausser
schleifen und bohren auch noch nie Übungen oder ähnliches gefräst.
Als jetzt endlich klar war das ich am nächsten Tag eine Fräsmaschine hätte, hat sich der Cappo vom Werkzeugbau quergestellt und dem Ausbilder mitgeteilt das er mich an diesem Tag brauchen würde. Der Ausbilder hat kein Wort gesagt und ist einfach gegangen. Das Ergebniss war das ich bis heute nicht an meiner Übung weitermachen konnte und wahrscheinlich auch die letzten 3 Monate in diesem Betrieb nichts vermittelt bekomme das mir für die Praktische Prüfung dienlich wäre.
Man behandelt mich wie den letzten Dreck. Ich bin immer freundlich und lasse keinen Augenblick unversucht den Leuten mitzuteilen das ich zum lernen hier bin und auch dazu bereit bin alles zu geben. Gefehlt habe ich keinen Tag und war auch nicht krank, immer war ich pünktlich.
Einen Namen habe ich auch nicht. Immer bin ich "der da", oder "du", oder auch "zeig dem mal wie es geht"
Ich bin 33 Jahre alt und hab es wirklich nicht verdient das man mich schlechter behandelt wie die Azubis im Betrieb(um die wird sich gekümmert, zwar scheinbar auch nicht perfekt, aber immer noch mehr als um mich).
Und dann muss ich mir noch Dinge anhören wie: "DU willst also Werkzeugmechniker werden"; oder "Was haben die dir überhaupt im IB beigebracht"?
Dadurch das ich immer mehr verunsichert werde, mache ich auch ständig völlig dumme Fehler die ich früher nicht gemacht habe.
Mein Meister vom IB war sehr von meiner Arbeit angetan und hat mir mitgeteilt das ich einer der betsen in der Gruppe bin. Aber all das ist immer mehr geschmolzen seit ich in dem Praktikumsbetrieb bin.
Entschuldigt bitte für den langen Text aber ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Alex