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Starke Probleme beim Programmieren, Charmilles Robofrom 200 Bj 1986

Beitrag 21.04.2009, 21:33 Uhr
Grobmotoriker
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Hallo Ihr Erodierer

ich bin eigentlich CNC Fräser, hab eigentlich nicht viel mit Erodieren zu tun. "Leider" haben wie vor ein paar Monaten ein ältere Charmilles Roboform 200 Bj 1986 bekommen und ich soll mich an dieser maschine etwas einarbeiten was eigentlich schon ganz gut klappt nur bei der Programmierung scheitere ich kläglich. Habe folgendes Problem, möchte in einen rundstahl (1.2842, Gehärtet) eine Bohrung mit 20H7 brennen und anschließend ein 5x45° Fase hinzufügen. Ich bekomme es zwar hin des sie auslenk aber völlig undefiniert, könnt ihr mir eventuell ein Beispielprogramm zeigen womit ich so etwas herstellen kann bzw. welchen "Zyklus" ich verwenden soll, ORB, EXPAN, CONE, am besten wäre auch noch eine Erklärung wo der unterschied ist und für was ich jedes einzelnen brauche.

Bitte verweist mich nicht auf die unterlagen hin was bei er maschine beiliegen weil so was unverständliches hab ich selten gesehen. biggrin.gif

noch zur info, Erodiere mit Wolframkupfer D=15 mm und es sollte nahezu poliert sein
Zeichnung im anhang
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Beitrag 21.04.2009, 21:55 Uhr
gekufi
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Hallo

Bei der Programmierung der Maschine kann ich dir leider nicht helfen.

Aber vielleicht doch einen Hinweis:
QUOTE
Erodiere mit Wolframkupfer D=15 mm und es sollte nahezu poliert sein

WCu (Wolframkupfer) nimmt man meines Wissens nach im Normalfall nur für Hartmetallanwendungen. Im Stahl nimmt man normal Graphit oder Kupfer. Da Du eine sehr feine Oberfläche brauchst, sollte meiner Meinung nach Kupfer besser sein.

Bezüglich der feinen Oberfläche. Evtl. gibt es für eure Maschine auch schon eine Technologie zum Senkpolieren (Kupferelektrode) oder kann in Grenzen entsprechend angepasst werden. Da werden andere Mitglieder aber wesentlich besser Helfen und Antworten können. Die können vielleicht auch Hinweise geben, wie man die Fase durch gezieltes Auslenken erodieren kann (kommt auf die Steuerung an) oder ob man eine Elektrode braucht, welche die Fase hat. Also entweder als einzelne Elektrode oder auch an der ersten Elektrode mit angearbeitet.
Bei einem Fertigdurchmesser von 20mm würde ich auch keine Elektrode mit einem Untermaß von 5mm im Durchmesser (= deine 15mm) nehmen, sondern eher in die Richtung 0,6mm-2mm Untermaß im Durchmesser.

Gruß Gerd


--------------------
Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire
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Beitrag 22.04.2009, 15:28 Uhr
Lipp
Lipp
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hab zwar kein charmilles aber eben andere..mit " hoochdeutschen" Dialogen

ORB, EXPAN, CONE

Orb sollte orbitales auslenken bedeuten. heisst reinbraten und dann " kreisfoermig auslenken"
in der ebene X und Y ( wenn wir mal von herkoemmlichen Z-erodieren ausgehen)
hat deine elektrode z.B 0,2 mm Brennspalt ( aus radialer Spalt genannt )
oder 0,4 mm Untermass ( auch diametraler Spalt genannt)
kreist die maschine die fehlenen hunderstel zu ihrem real verbrauchten brennspalt aus.

heisst: 0,4 war deine elektrode komplett kleiner..fuer den reinen senk-prozess verbrauchte sie aber nur 0.32 mm.
bleiben also 0.08 mm zu deinem gewuenschten mass ueber..das weiss auch die maschine und kreist entsprechend dazu weiter aus.
ist mehrheitlich der relevanteste fall von erosion neben dem kugel-foermigen auslenken wo in allen 3 achsen ausgelenkt wird.
( gewinde machst du z.B auch orbital)

Mach einfach mal eine trockenfahrt, du wirst schon sehen wieviele achsen sich kurz vor ende beteiligen.


expan muss ich passen canceln , kann ich nur vermuten.


cone solte konisches erodieren bedeuten, SOLLTE !

aber das sollte doch in jedem buch irgendwo beschrieben sein?! auch damals schon

gruss lipp

Der Beitrag wurde von Lipp bearbeitet: 22.04.2009, 15:29 Uhr
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Beitrag 22.04.2009, 18:58 Uhr
Grobmotoriker
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Erstmal danke für die Antworten.

Würde mich sehr freuen wenn ihr vielleicht ein Programm ins Forum stellen könntet wo ich manches ableiten kann auch wenn es nur ein Programm für ORB ist. Deine Antwort ist zwar verständlich aber zum probieren wäre es einfach nicht schlecht.

Werde morgen mal ein paar Kopieen von den unterlagen machen vielleicht kommt ihr da besser dahinter was die in den Beispielen machen biggrin.gif
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Beitrag 23.04.2009, 08:20 Uhr
Lipp
Lipp
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mal unabhaengig vom programm...du schreibst, die oberflaeche soll poliert sein nach dem finish.
dann musst du auch die elektrode polieren.
Das verfahren funktioniert wie ein fingerabdruck. je grober deine oberflaeche auf der elektrode = ergibt abbild in der erodierten oberflaeche. das nur mal anbei. Die maschine macht in dem fall nichts, was du nicht an der elektrode erbracht hats.
Auch schmirgelriefen kann sie sicher "glaenzend" wiedergeben

gruss lipp

wenn kein harttmetall vorliegt, sehe ich WCU auch eher Nachteile

Der Beitrag wurde von Lipp bearbeitet: 23.04.2009, 08:22 Uhr
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Beitrag 23.04.2009, 10:08 Uhr
4970_inaktiv
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Ich hätte jetzt mal gemutmaßt, dass ORB=orbital='aussen rum' bedeutet, EXPAN=expand=aufweiten d.h. ein Loch vergrößern und CONE, na ja, wird wahrscheinlich eher nicht für Conehead stehen wink.gif

In jedem Fall muss die Maschine den Durchmesser der Elektrode kennen, wenn ich es mal auf´s Fräsen projeziere.

mfG.
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Beitrag 23.04.2009, 11:17 Uhr
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Gut, das mit dem elektrodenmaterial seh ich ein, werds mal mit normal Kupfer probieren allerdings fehlt mir immer noch der Programmaufbau.

QUOTE
Ich hätte jetzt mal gemutmaßt, dass ORB=orbital='aussen rum' bedeutet, EXPAN=expand=aufweiten d.h. ein Loch vergrößern und CONE, na ja, wird wahrscheinlich eher nicht für Conehead stehen


in allen drei fällen weitet sie auf, würde nur gern wissen wo der unterschied liegt und welchen der drei Zyklen ich nehmen muss


(werde später noch Bilder von den Schulungsunterlagen einstellen, um es verständlicher zu machen)
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Beitrag 23.04.2009, 11:53 Uhr
Lipp
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hmp..also ich leite das einfach mal gedanklich ab.
ORb hiesse kombiniertes senken und dann aufweiten auf gewuenschtes mass.

nur expand waere..reinfahren in eine bohrung ( das geschieht dann recht flott in -Z)und nur aufweiten..also kein senken vorher. so kenn ich es von anderen maschinen. wuerde zu mind. einen sinn machen..wenn der auch manchmal bei vielen sachen zu suchen bleibt))))))
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Beitrag 26.04.2009, 17:15 Uhr
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So, hat zwar etwas gedauert die ganzen 2 Ordner zu scannen aber ich hab´s doch geschafft :-)

Hier nochmal die 4 verschiedenen arten (ORB, EXPAN, CONE und VECT) wo ich eine Erklärung bräuchte für was man "was" braucht.


Sorry für die schlecht Qualität, hätte gern die komplette Dokumentation hochgeladen is aber leider zu groß falls es jemand besser haben will einfach PM mit e-Mail schreiben und ich schick es zu.
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Beitrag 27.04.2009, 06:36 Uhr
Lipp
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mal kurz reingeschaut, es tut sich so wie schon beschrieben.
hauptsaechlich wird ORB dein lebensinhalt vermutlich sein.
heisst schlicht, reinsenken mit spaeterem " auslenken" auf gewuenschtes " soll-mass"
Der spalt in der tiefe ( da gibts auch immer einen) wird vermutlich automatisch verrechnet.
solltest du aber in den unterlagen mal nachblaettern. das baujahr ist eins, wo gerade eine kippgrenze enstanden ist.
Manche maschinen aus alter tradition , konnten "boden-spalte " nicht beruecksichtigen, neuere dann schon.
Bei den aelteren musstest du bei der eingabe deiner Z_Tiefe den spalt selber beruecksichtigen.
z.B du willst 20 mm rein in das material, so war ALT = 19.93 zu programmieren. ( erfahrungswerte zwischen 0.05-0.075 waren abzuziehen; der ~ reale enstehende funkenspalt).
Bei neueren Steuerungen war das nicht mehr noetig, diese beruecksichtigen das in ihrer technologie selber. Man gibt also 20 mm tiefe ein.
du siehst auch das wort "radialer spalt", wie schon mal beschrieben , irgendwo auf deinen gescannten seiten. man redet also in "brennspalt oder sogenanntem Spalt auf der SEITE ;nicht am umfang. Brennspalt 0,2 hiesse also deine elektrode waere am umfang
( diametral) 0,4 mm kleiner.
Mit aller wahrscheinlichkeit und den kenntnissen zu charmilles wird 0,2 auch der wert sein , den du zum programmieren benutzen musst.
( 0,2 ist kein festwert, sondern nur ein wert der JETZT und hier unserem beispiel entspricht. Spaeter legt der Erodierer oder Wissende eigentlich selber fest, anhand von elektrodengroesse und geometrie. Das ist erfahrungsstoff mit den jahren)

Die andere formen , bis auf VEC..sind oberhalb schon mal erklaert. Siehe EXP. nur reinfahren ( das geht POFF und drin; Loch MUSS also vorhanden sein) , dann reines expandieren (vergroessern; die maschine macht keine zusaetzlichen Z-bewegungen mehr), siehe auch das bild dazu-- reines aufweiten. sonst kaeme die nie nut nicht zustande. ( siehe auch gewinde-erodieren, das ist sache von expand, nach vor-erodieren eines loches, wenn noch keins vorhanden ist.
Bloss nie mit der gewindeelektrode versuchen rein zu erodieren und dann mit orb auf mass auslenken; gibt ein tolles langewinde !!

VEC waere wenn du , wie man sieht, mit drehender C-Ache und allen anderen achsen eine raeumliche bewegung abwaerts machst. ; siehe schraubenlinien. Nicht jedermanns alltagsgeschaeft.
Wird mir dann auch zu lang. schreib wieder wenn du jemals da anfaengst..))

Die bilder beschreiben eigentlich gut, was passiert.

gruss lipp

Der Beitrag wurde von Lipp bearbeitet: 27.04.2009, 06:46 Uhr
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Beitrag 28.04.2009, 15:50 Uhr
LarsN
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Hallo zusammen !

Ich hab da mal was vorbereitet wink.gif

1:PN/CNCARENA
2:COORD/METR
3: ; PRIORITŽTEN AUSWAHL
4: ; ENDOBERFLŽCHE
5: ; KLEINER VERSCHLEISS
6: ; GESCHWINDIGKEIT
7:AUXF/22
8:TECHNO/F,CNCARE
9:FLUSH/LL,1,LR,1
10:L1=-21+0.020
11:AXE/Z
12:FROM/X,0,Y,0,Z,10
13:DOWN/L,L1,H,-0.500,E,373
14:EXPAN/R,0.500-0.243,E,323
15:EXPAN/R,0.500-0.172,E,303
16:EXPAN/R,0.500-0.119,E,293
17:EXPAN/R,0.500-0.087,E,271
18:EXPAN/R,0.500-0.060,E,240
19:EXPAN/R,0.500-0.041,E,220
20:EXPAN/R,0.500-0.028,E,200
21:EXPAN/R,0.500-0.013,E,180,P,64
22:EXPAN/R,0.500-0.003,E,140,P,86
23:EXPAN/R,0.500+0.006,E,80,P,123,RET
24:FLUSH/LL,0,LR,0
25:END

Also, so hätte ich das Programm erstmal nur für die 20 H7 Bohrung gemacht. Das Programm ist jetzt geschrieben für eine Kupferelektrode mit einem Durchmesser von 19, somit einem Funkenspalt von 0,5mm pro Seite.
Also würde in der Theorie die Bohrung genau 20mm.
Dabei muss man natürlich noch den Abbrand der Elektrode berücksichtigen, der Funkenspalt kann in Zeile 13 geändert werden.

Die Auslenkvariante ist Down/Expand. Die Elektrode fährt auf das programmierte Maß von -21mm - 0,5mm Funkenspalt somit 20,5mm. Wenn die Elektrode bei der Tiefe angekommen ist fängt die Maschine an Kreisförmig auszulenken.
Die einzelnen Schritte 14-23 sind verschiedene Stromstufen und verschiedener Funkenspalt, so dass du deine gute Oberfläche hinkriegst.

Ich habe auch noch die Technologie Datei angehängt, die von der Maschine benötigt wird um die korrekten Stromstufen zu fahren.

Für die Fase würde ich eine Extra Elektrode machen und dann nur im DOWN Modus arbeiten.

-----------------------

Im ORB Modus wird auch Kreisförmig ausgelenkt nur das dort auch die Tiefe in Z mit den einzelnen Stromstufen bearbeitet wird, was im EXPAND Modus nicht möglich ist.


Ich habe das Programm auf einer Roborm 35 geschrieben und kann dir nicht genau sagen ob deine Maschine das Programm so aufnimmt, für Schäden Hafte ich auch nicht wink.gif




Lieben Gruß Lars
Angehängte Datei(en)
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Beitrag 04.06.2009, 09:29 Uhr
Grobmotoriker
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So, hat zwar etwas gedauert bis ich es testen konnte aber bin gestern endlich mal dazu gekommen, hat super gekappt, nur die Technologiedatei wollte die maschine nicht annehmen, ist aber mit unsere genauso gegangen, musste nur etwas die werte ändern.

Nochmals vielen dank LarsN für die Dateien
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