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VCP710 ovale Kreise

Beitrag 23.06.2010, 13:43 Uhr
-cyrus-
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Beiträge: 17

Hallo zusammen,

ich habe seit letzter Woche ein Problem mit meiner VCP710. Wenn ich Kreistaschen fräse, egal ob Schlichten oder Helix (Bohrfräsen) sind die Passungen danach erheblich unrund und zwar nur in der Y Achse. Letzte Woche betrug die Abweichung ziemlich exakt 0,08mm und das bei 70 Teilen jeweils gleich.

Ich dachte eigentlich als erstes, dass die Kugelumlaufspindel Spiel hätte und sie erneuert werden muss.

Ich hab die Maschine jetzt zwei Tage stehen lassen und gestern abend nachdem ich mit dem Mikronmonteur gesprochen habe nochmal einen Testkreis gefräst.
Vor dem Test habe ich den KV Faktor für die Achsregelung von 1,5 auf 2,5 hoch gesetzt und siehe da, die Passung war exakt rund!!!!!
Bei der Gegenprobe (KV Faktor wieder auf die ursprünglichen 1,5 gesetzt) hätte ich wieder eine ovale Passung erwartet aber fehlanzeige. War erneut absolut rund..

Habe heute früh angefangen einige Serienteile mit Passungen laufen zu lassen und habe den KV Faktor sicherheitshalber wieder auf 2,5 gesetzt.
Die Passungen (20H7) sind aber wieder oval, jedoch nicht jedesmal gleich. Meißt 0,06mm, manchmal 0,03mm.

Ich weiß mir leider keinen Rat mehr und die schlauen Köpfe bei Agie Charmilles leider auch nicht.
Sie meinten am besten tausche ich die Kugelumlaufspindel und das Messsystem auf einmal aus. Aber ob der Fehler dann verschwindet wissen sie auch nicht.

Beides ausstauschen? Ja klar, was sollen sie auch sonst sagen....

Hat jemand von euch eine Idee woran es liegen könnte?
Bitte dringend um Hilfe!

Hier noch ein paar anmerkungen zur Maschine als Denkhilfe:

- Von Zeit zu Zeit (alle paar monate mal) löscht sie morgens beim Einschalten alle temporären Speicher
- Von Zeit zu Zeit (alle paar monate mal) kommt beim Fräsen (Positionieren mit Eilgang) die Fehlermeldung Messsystem Y defekt
nach erneuten Einschalten funktioniert sie allerdings fehlerfrei
- Wenn die Maschine nach dem Werkzeugwechsel von Y aus ins Minus fährt, hört man seit ein paar Tagen ein Schleif bzw Schabgeräusch nahe des Y+ Endschalters. Ich habe die Verschleißbleche an der Unterseite schon entfernt, abgeschliffen und wieder eingebaut. Geräusch war 1 Stunde lang weg, mitlerweile ist es wieder da.
Hängt das eventuell mit den Ovalen Passungen zusammen?

Ansonsten ist es eine Topmaschine, die extrem genau arbeitet. Aber im Moment, keine Ahnung was sie hat.

Könnte es vielleicht sein, dass das Messsystem Y verdreckt ist? Bringt es was das ohne auszubauen zu reinigen?

Bitte nochmals dringend um Hilfe.

Danke im Vorraus

Grüße
-cyrus-
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Beitrag 23.06.2010, 19:55 Uhr
edm-dsc
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Hallo,

wenn der Maßstab eine Fehler hat, sollte sie bei der Bearbeitung eigentlich stehen bleiben.
Der sporadische und seltene Fehler sollte da eigentlich nichts aussagen. Das Schleifgeräusch macht mir da eher sorgen.

Schon einmal lokalisiert wo das genau her kommt? Hat sich vielleicht der Maßstab gelöst? Ist das Festlager der Spindel oder die Spindelmutter verschlissen?

Hast du schon einmal das Umkehrspiel gemessen?
Hast du das Spiel der Spindel in x so wie y Richtung gemessen?

Hast du schon einmal versucht, die Passung einmal im Gleichlauf und im Gegenlauf zu schlichten (beides nach einander in der selben Passung)

MfG
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Beitrag 24.06.2010, 07:52 Uhr
-cyrus-
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Beiträge: 17

Guten Morgen,

erstmal danke für die Antwort.

Ich habe gestern abend die beiden kleinen Blechabdeckungen an der Unterseite des Oberschlittens innerhalb neben den Y Führungen entfernt. Das Schleifgeräusch ist jetzt weg. Da hatten sich ein paar Späne eingenistet.

Das Umkehrspiel habe ich noch nicht gemessen. Allerdings fällt auf wenn ich mit dem 3D Taster (kein Messtaster) antaste und wieder rückwärts drehe, schlägt der Taster minimal aus, ca 0,01mm. Das ist aber nichts neues, ich kenn das nicht anders von der Maschine und die Passungen waren trotzdem immer exakt rund und messmaschinensicher.

Wie messe ich das Spindelspiel?

Wie finde ich heraus ob das Festlager oder die Spindelmutter verschlissen ist? Nur durch einen Ausbau?

Die Passungen fräse ich immer im Gleichlauf.
Werde heute vormittag nochmal einen Test fräsen und die Passung in Gleich und gegenlauf schlichten.


mfg

Der Beitrag wurde von -cyrus- bearbeitet: 24.06.2010, 07:53 Uhr
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Beitrag 24.06.2010, 08:56 Uhr
Trompetenschlumpf
Trompetenschlump...
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Hallo!

Umkehrspiel messen:

Bubitaster (Feinzeiger, zur Not auch Meßuhr am besten mit 1/1000-stel Auflösung) einspannen oder mit Magnetstativ an einem festen
Punkt befestigen und z.B. am Schraubstock anlegen. Dann mit Handrad in Y+ Richtung verfahren - Zeiger sollte sich pro Rasterstellung
bewegen. Dann in die andere Richtung kurbeln und zählen, bei wieviel tausendstel sich der Zeiger zu bewegen beginnt. => Umkehrspiel!

Wobei ich bei deinem Problem eher auf einen Defekt (vielleicht auch nur Verschmutzung) des Meßsystems tippen würde.

Grüße

Trompetenschlumpf
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Beitrag 24.06.2010, 21:02 Uhr
edm-dsc
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QUOTE (Trompetenschlumpf @ 24.06.2010, 09:56 Uhr) *
Wobei ich bei deinem Problem eher auf einen Defekt (vielleicht auch nur Verschmutzung) des Meßsystems tippen würde.


Hallo, das würde ich nicht so unbedingt vermuten, aber das ist ein guter hinwies.

Versuche mal deine Passung an der größt möglich entfernten stelle zu jetzigen Position zu fertigen. und oder an einer stelle, wo selten Bearbeitung stattfindet.

ggf. auch mal das teil 100mm höher spannen und die Passung fräsen.

wenn es an einer andere stelle besser ist, sollten es eine Spindel sein. (Verdrecktes messystem sollte eigentlich einen Fehler bei der Bearbeitung bringen, weis aber nicht wie die HH dann reagiert. vielleicht hat damit schon jemand Erfahrung.)

wenn es nicht besser ist, kann es die Spindel sein, da würde ich aber eher auf das Lager tippen, wo die Spindel fest gehalten wird, da verschleisbedingte Steigungsfehler der Spindel hauptsächlich an bestimmten stellen auftreten. Es könnte aber auch die Mutter der Spindel sein, in solch einem Fall kann der Spindel-doc mit Übermaßkugeln wieder etwas Spiel nehmen.

wenn du Besserung bei einem hohem aufspannen erzielst, könnten es die Führungen der Z-Achse sein.


Also, Umkehrspiel wie beschrieben messen, ( am besten in mehreren Positionen der jeweiligen Achse)
Spindelspiel messen (Langes WZ in die Spindel Messuhr an die Spindel in der Nähe der Aufnahme und dann mit den Händen in X oder / und Y drücken / ziehen.)

und mal an einer anderen Position Fertigen.

Womit hast du gemessen? Hast du dein Messwerkzeug schon Überprüft?

Da die Maschine einen Geschlossenen Lage Regelkreis hat, sollte man die "Positionierfehler" eigentlich sehen können. Kenne es bei Fanuc, das man dort die Abweichung von dem Encoder zum Maßstab sehen kann (welch in einem gewissen Maße normal ist)
Hast aber sicher HH.
>>>>>>>
Edit
>>>>>>>

Da temporär die Erhöhung der KV wertes eine Besserung gebracht hat, wird wohl irgend etwas schwer Laufen.

Du kannst gerne die genannten Messungen durchführen.
aber,
wenn du nichts feststellst, sollte es da dran liegen, das irgend etwas schwer Läuft, oder Motor / Verstärker einen defekt haben, welches sich bei einer Interpolierten Bewegung bemerkbar macht. Bei interpolierten Bewegungen hat die Maschine immer gewisse Positionier- Toleranzen. Hierbei solltest du durch starke Verringerung des Vorschubes Besserung erzielen.

Der Beitrag wurde von edm-dsc bearbeitet: 24.06.2010, 21:59 Uhr
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Beitrag 25.06.2010, 10:40 Uhr
-cyrus-
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So,

ich habe jetzt folgende Messungen durchgeführt.

Mit einem Feinzeiger (0.001mm) das umkehrspiel von X und Y Achse überprüft. In X beträgt das Umkehrspiel etwa 0,001mm in Y etwa 0,005mm was mir etwas zu viel erscheint aber die massive Unrundheit eigentlich auch nicht wirklich erklärt. Ich habe das Y Umkehrspiel zur Kontrolle auch 300mm weiter im Minus geprüft. Das Ergebnis war das gleiche. 0,005mm Spiel.

Ich messe meine Passungen mit neuen Mitutoyo 3 Punkt Innenmikros und stellte fest dass die Mikrometer immer etwas "wackeln" und wenn ich sie um ein paar grad drehe ein anderes Maß ablesen kann. Habe dann mit dem Messschieber die Passung (30H7) zweimal um 90° versetzt gemessen und kam so auf die Abweichung von 0,08mm in Y. Da ich dem Messschieber aber ins solchen Fällen nicht traue hab ich die Passung mit dem 3 D Taster gemessen. Das hat das Ergebnis auch bestätigt.

Das die Y Achse schwer geht kann ich auch nicht wirklich bestätigen. Ich kann beide Achsen mit dem gleichen minimalen Kraftaufwand von zwei Fingern an der Riemenscheibe drehen und verfahren. Höre auch keinerlei auffällige Geräusche dabei.

Was ich jetzt gleich noch testen werde, ist die Passungen in Gleich und Gegenlauf zu fräsen und das Teil wesentlich höher zu spannen.

Ansonsten bin ich glaub ich ziemlich durch und weiß immer noch nicht was da Sache ist.

Für Anregungen wäre ich dankbar.

Danke allen für die bereits geposteten Antworten und Tips.

Mfg
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Beitrag 27.06.2010, 11:18 Uhr
edm-dsc
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Hallo,

wenn alle hier angesprochene Dinge nichts ergeben haben, wird wohl nur noch die Hilfe eines Technikers vor Ort etwas bringen.

MfG
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Beitrag 29.07.2010, 08:26 Uhr
-cyrus-
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Hallo,

also die Maschine funktioniert wieder einwandfrei, ohne das irgendwelche Teile getauscht wurden oder sonst etwas verändert wurde. Ich hatte 2 verschiedene Techniker im Haus, die aber beide nichts gefunden haben.

Mir bleibt jetzt nichts anderes übrig als die Maschine laufen zu lassen und aufmerksam zu sein ob der Fehler wieder auftritt.

Danke an alle die sich hier geäußert haben und Tips gegeben haben.

Maschine läuft jetzt seit drei Wochen störungsfrei. Ich hoffe es bleibt so.

Danke nochmal.

Grüße

Christian
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