@ Marco
Ich kann Dir versichern daß Deine Zweifel unbegründet sind. Wir arbeiten seit den frühen 80ern mit solchen Werkzeugen und da gab es nie irgendwelche Auffälligkeiten - wenn man von älteren Maschinen aus den 70ern absieht, die für solche Werkzeuge nicht die nötige Spindelleistung hatten. Diese Maschinen wurden immerhin schon vor 15 Jahren ausgemustert, seitdem wurde darauf geachtet, entsprechend geeignete Maschinen anzuschaffen.
Schläge und Vibrationen gibt es bei einem solchen Bohrer nur bei unterbrochenem Schnitt - ansonsten laufen diese Werkzeuge sehr ruhig. Wir setzen solche Vollbohrer seit mindestens 16 Jahren ein, die älteste noch im Einsatz befindliche Maschine ist Bj. 1986 - mit keinerlei Auffälligkeiten was die Maßhaltigkeit oder Verschleiß der Führungsbahnen/Hauptspindeln angeht. Man könnte bei uns gar von einer worst-case-Nutzung sprechen da wir sehr oft Bohrungen mit Unterbrechungen (Kühlungsbohrungen) bearbeiten. Weiterhin bearbeiten wir auch relativ dicke Werkstücke so, als Faustregel bis 4xD ohne, ab 5xD bis 7xD mit Pilotbohrer. Werkzeuge mit Pilotbohrer haben wir von Durchmesser 22 bis 55mm.
Bei den genannten Maschinen handelt es sich um vertikale BAZ/Lehrenbohrwerke, Burkhardt+Weber HYOP90 und 120 sowie vertikale BAZ in Portalbauweise von SIP, Typ 5000/5 und 5000/7 für Komplettbearbeitung, Maschinenleistung von 11 bis 40kW. Weiterhin setzen wir diese Werkzeuge auch noch auf horizontalen BAZ von Hüller Hille ein - dort werden allerdings nur Vorarbeiten ausgeführt da diese Maschinen prinzipiell nicht so genau verfahren. Deren Spindelantriebe sind leistungsfähiger (60kW), von daher werden dort auch deutlich höhere Schnittwerte gefahren.
Bedenken hätte ich allenfalls bei Maschinen mit Keramikspindellagern wie sie z. B. bei Deckel Maho zu finden sind. Samson kann dazu sicher auch noch etwas sagen, da er seinerzeit hier an solchen Maschinen gearbeitet hat.
Gruß
Stefan