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HEIDENHAIN Forum

Fachkräftemangel - Wie groß ist das Thema wirklich?

Fachkräftemangel
Wie stark betrifft der Fachkräftemangel Euer Unternehmen?
Stark - Fachkräfte händeringend gesucht [ 34 ] ** [62.96%]
Mittel - Es gibt hin und wieder Probleme geeignetes Personal zu finden [ 17 ] ** [31.48%]
Gar nicht - Fachkräfte sind ausreichend vorhanden [ 3 ] ** [5.56%]
Abstimmungen insgesamt: 54
Gäste können nicht abstimmen 
Beitrag 13.06.2019, 08:56 Uhr
tnc_clubberer
tnc_clubberer
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**
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Beiträge: 62

Hallo zusammen,

der Fachkräftemangel treibt viele Unternehmen um. Der TNC Club plant darauf mit einem eigenen Qualifizierungsprogramm zu reagieren.

Wir wollten es nun aber mal genau wissen: Wie groß ist das Thema wirklich? Panikmache oder echtes Problem?

Wie sieht es in Euren Unternehmen aus? Uns als interessiert dabei natürlich besonders die Situation an Fräs- und Drehmaschinen wink.gif

Vielen Dank für Eure Beiträge im Voraus!

MFG
tnc clubberer

P.S.: Noch ein Video von unseren Partnern vom Center4CNC smile.gif

Der Beitrag wurde von tnc_clubberer bearbeitet: 13.06.2019, 08:59 Uhr
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Beitrag 13.06.2019, 10:18 Uhr
homerq
homerq
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Beiträge: 737

Im Moment sieht es bei uns (unter 20 produktive Mitarbeiter) gut aus mit Fachkräften.
Die Maschinen haben den Stand 2009/10 und die Mitarbeiter sind daran gut eingearbeitet, bzw bei Neueinstellung schon vertraut.
Sorgen müssen wir uns um den Nachwuchs machen. Seit Jahren gibt es kaum Bewerber in dem Sektor, und die wenigen brechen dann auch noch in der Hälfte ab. Die Gründe mögen vielfältig sein, aber unser Berufsstand hat wohl, wenigstens in unserer Region, keinen hohen Interessantheitsgrad für zukünftige Fachkräfte. Ich finde da ist der wichtigere Ansatzpunkt, in der Ausbildung, erst danach in der Weiterbildung.
Gruß Jens
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Beitrag 13.06.2019, 12:53 Uhr
tnc_clubberer
tnc_clubberer
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Beiträge: 62

QUOTE (homerq @ 13.06.2019, 10:18 Uhr) *
Im Moment sieht es bei uns (unter 20 produktive Mitarbeiter) gut aus mit Fachkräften.
Die Maschinen haben den Stand 2009/10 und die Mitarbeiter sind daran gut eingearbeitet, bzw bei Neueinstellung schon vertraut.
Sorgen müssen wir uns um den Nachwuchs machen. Seit Jahren gibt es kaum Bewerber in dem Sektor, und die wenigen brechen dann auch noch in der Hälfte ab. Die Gründe mögen vielfältig sein, aber unser Berufsstand hat wohl, wenigstens in unserer Region, keinen hohen Interessantheitsgrad für zukünftige Fachkräfte. Ich finde da ist der wichtigere Ansatzpunkt, in der Ausbildung, erst danach in der Weiterbildung.
Gruß Jens


Ja, leider werden die handwerklichen Berufe nicht (mehr) genügend geschätzt. Da hat auch die Politik schuld: Den Jungen wird ja nur mehr vermittelt, ein Studium wäre etwas wert... mad.gif

Brechen die Azubis dann sofort ab, nach wenigen Tagen/Wochen, oder auch später?
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Beitrag 14.06.2019, 09:50 Uhr
cnc__kampfpilot
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Beiträge: 15

Bei uns (ca. 300 Mitarbeiter, 10 Azubis), ist ein großes Problem, dass die Azubis nach der Lehre weitermachen. Es will eigentlich keiner an der Maschine bleiben, die meisten wollen direkt Meister, Techniker oder Studium machen. Ich kann sowas schon verstehen, aber da bleiben keine guten Leute mehr für die Maschine übrig. Da spielt es schon ein Thema, Leute zu finden, die zufrieden sind, mit einer Arbeit an der Maschine...
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Beitrag 14.06.2019, 14:32 Uhr
x90cr
x90cr
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Das ist stark davon abhängig was und wie man fertigt.
Je Anspruchsvoller die Teile und Maschinen um so weniger Fachkräfte gibt es.

Ich würde es wie folgt mit 1-10 bewerten.
1= kein Problem Fachkräfte zu finden
10= fast unmöglich Fachkräfte zu finden


einfache konventionelle Teile -> 2
komplexe konventionelle Teile -> 7

3-Achs CNC fräsen einfache Teile -> 4
3-Achs CNC fräsen komplexe Teile -> 6
5-Achs CNC fräsen -> 8

CNC Drehen -> 4
CNC Drehen mit Angetriebenen Werkzeugen und Gegenspindel -> 8
komplexes drehen/fräsen mit CAM -> 10


--------------------
!! Mein alter Nickname: canon !!

Beginnt man das System zu hinterfragen, so erkennt man deutlich, dass die „Wahrheit“ zumeist entgegengesetzt des scheinbaren zu finden ist.
  • Wenn wir uns heute keine Zeit für unsere Gesundheit nehmen, werden wir uns später viel Zeit für unsere Krankheiten nehmen müssen.
  • Wenn es klemmt - wende Gewalt an. Wenn es kaputt geht, hätte es sowieso erneuert werden müssen.
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Beitrag 14.06.2019, 15:36 Uhr
PD1987
PD1987
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Bei uns ist kein Notstand was Fachkräfte angeht, aber wir haben bzw hatten schon einige "Pflegefälle". Man merkt schon, dass es so gut wie keine geeigneten Bewerber gibt.
Das nutzen manche Leute schon aus, da es sich ein Chef trotz schlechter Arbeitsmoral schon überlegen muss ob er lieber lieber jemanden hat von dem man nur wenig erwarten kann oder lieber niemand für eine Stelle.
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Beitrag 15.06.2019, 17:45 Uhr
dreher1991
dreher1991
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Also tnc clubberer hat mit seiner Aussage net ganz unrecht.Egal wo man hinhört es wird einem ja entweder erklärt das du ohne abi und studium nix wert bist oder nen Handwerklicher beruf zu lernen und diesen auszuüben müsste man sich auch schämen :(.Keine Ahnung für was man sich schämen soll wenn man arbeitsklamotten anhat oder dreckige finger kriegt.Auf der andern seite jammert aber jeder von diesen Typen die so nen müll von sich geben dass sie ewig lang auf nen handwerker warten müssen bzw.überall leute fehlen.Das beste an der Sache ist dann aber noch dass die wo studieren dann a)feststellen dass sie es net bringen doch nen beruf lernen und nur zeit vergeudet haben b) was studiert haben was keiner sucht oder schlecht abgeschlossen haben das sie nix finden.Bei mir selber war es z.b.auch so 2009 mit der realschule fertig und wusste dass ich des abi net pack oder nur gerade so bestehe und nix davon habe.Also hab ich mit 18 angefangen feinwerkmechaniker zu lernen.Nachdem ich fertig war 3 jahre gearbeitet und danach noch meister gemacht.Mein eigener Werdegang passt auf viele Leute die entweder gleich nach der Lehre weil sie sehr gut sind oder paar jahre danach weitermachen wollen.Was noch hinzukommt was unseren Job unattraktiver macht ist das man in immer weniger Betrieben wirklich Fräser/Dreher ist sondern nur noch der Typ wo die Teile ein ausspannt und sich ansonsten als Knöpfchendrücker fühlt und dazu noch 3 schicht ackern.Wenn jetzt ein junger Geselle heiß drauf ist zu Programmieren etc..und merkt dass er net vorankommt geht er entweder woanderst hin und versucht es da oder geht auf die Schule um in die Konstruktion,av,vertrieb zu kommen um voranzukommen.Stimme z.b.auch x90cr.zu mit seiner auflistung umso komplizierter die arbeit umso weniger Leute gibt es die Erfahrung mit der Materie haben oder die arbeit lernen bzw.machen wollen.Kollege hat z.b.auch letzt erzählt dass bei ihnen ein Junge halbes ausgelernt hat angefangen hat und gemeint hat er könne drehen.Naja der neue mann lernte ganz schnell seine grenzen kennen bzw.er stellte fest dass er doch net so gut war wie er dachte.Fakes gibt es leider immer
Gruß Dreher 1991
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Beitrag 15.06.2019, 19:14 Uhr
faenger
faenger
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Nabend.

Ich denke das größte Problem hierbei ist wirklich die Politik und natürlich auch diejenigen, welche Junge Menschen auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereiten. Manchmal habe ich das Gefühl das die Welt, vorallem in Deutschland, nur noch aus gut gebildeten bestehen muss. Keiner erklärt einem das auch ein Werkzeugmacher gutes Geld verdienen kann. Zum zweiten ist es ja auch so, das in unserem Land zu viel wert auf einen Titel gelegt wird! Nur weil ich ein Ingenieur bin, heißt das noch lange nicht das ich für diese Stelle geeignet bin. Aber zum vorsortieren nutzen viele Unternehmen natürlich die Möglichkeit das ganze über einen Titel zu erschlagen. Die Eignung steht da erstmal hinten an. Weiteres Problem ist natürlich auch das viele Unternehmen den Beruf nicht sonderlich interessant machen. Gerade im zerspanen braucht man nicht unbedingt einen 3-Schicht betrieb. Höchstens eine Hand voll Leute die auf 3 Schicht Bock haben, sofern die Kohle stimmt. Man kann soviel automatisieren! Ich komme viel rum, unsere Auftragsbücher sind bis zum Rand gefüllt und daher bereise oder suche ich viel verlängerte Werkbänke. Wenn ich mir manche Buden anschaue, mit gutem Personal, aber Steinzeit ablaufen und Ausstattung, frage ich mich ob auf den Parkplätzen 1-3 Autos im Wert von 100000€ stehen müssen. Heißt also, auch von den Unternehmern wird nicht unbedingt ein Anreiz geschaffen. Wieso muss Müller an der Fräse dem alten seinen Porsche finanzieren. Hier wäre auch etwas Bescheidenheit angebracht. Ich arbeite in einem weltunternehmen, aber die Führungsriege darf z.b. kein Firmenfahrzeug über einem A6 fahren. Und zu guter letzt, auch die Unternehmen machen die beruf nicht unbedingt interessanter. Wie der Dreher schon schrieb, welcher Fräser oder Dreher will nur noch Knöpfchen drücken!? Ich kann davon ein Lied singen, arbeite in der AV Cam Programmierer. Einige unserer zerspanener würden gerne wieder selber programmieren und ich würde auch manchmal gerne wieder selber mit meinem Rechner an die fräse.

Und, dann gibt es noch ein weiteres Problem. Vielfach ist es so das Regionen einen Überschuss an Leuten in diesem Gewerbe haben und Regionen welche dieses nicht haben und dringend suchen. Heißt, man muss sich auch selber fragen ob man nicht einfach mal eine Stunde weg oder gar einen Umzug in Kauf nehmen will. Ich arbeite in OWL innerhalb von NRW und hier ist viel Industrie. Es wird auch wahnsinnig viel gesucht! Geist, wer in Stuttgart keinen Job findet, muss vielleicht auch andere Wege gehen. Nicht schön, aber machbar.

Der Beitrag wurde von faenger bearbeitet: 15.06.2019, 19:21 Uhr
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Beitrag 18.06.2019, 11:58 Uhr
tnc_clubberer
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Die Abstimmung ist ja doch recht eindeutig.

Es deckt sich auch mit unseren Rückmeldungen aus den Betrieben.

Habt Ihr auch Erfahrungen gemacht mit direkten Quereinsteigern? Also Beispiel: dem Bäcker, der dann an einer Fräsmachine mit TNC-Steuerung arbeiten soll?
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Beitrag 18.06.2019, 14:15 Uhr
Rainer60
Rainer60
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Hoi

Fachkräfte-Rekrutierung:
Sehe ich ebenso in der Art wie x90cr.

Der Trend:
Die Jungen werden dazu getrieben, sich möglichst viele ECTS-Punkte anzusammeln. Ob das nebenbei Gelernte auch zielführend eingesetzt werden kann, steht auf einem anderen Blatt.
Dass für eine Kleinkindererzieherin (Kindergärtnerin) Abitur oder Matura nun wirklich die geeignete und geforderte Basis ist, kann ich nicht zweifelsfrei beurteilen. Ich bin der Ansicht, dass die Basis eher das nötige (Nerven) Kostüm und Persönlichkeit, sein sollte.

Erfahrung:
Ich hatte nur Hauptschulabschluss und fand es an der Zeit auf eigenen Beinen zu stehen. Beruf erlernt, Familie gegründet, Eigenheim... halt so das übliche und musste mit 25 Jahren feststellen, dass ich den Studierenden um einige Längen voraus bin.
Berufsbegleitend den Meister und zahlreiche Seminare, welche mir wirklich etwas gebracht hatten, war ich bestens für die Selbstständigkeit gerüstet. Bei einigen andern Hauptschulabgängern habe ich ebenfalls festgestellt, dass Diese durchaus erfolgreich wurden.

Ebenso 2 Jungs in der Nachbarschaft. Nix Hochschule, aber "WordSkills Medaillenträger". Die geben Gas und die Grossindustrie rennt ihnen die Bude ein. Fachkräfte zu finden war für sie auch nicht einfach. Aber mittlerweile haben es einige Fachkräfte für Gut befunden, wenn Chef "Mechanik spricht"

Fazit:
Ein Hochschulabschluss alleine ist kein Garant für Erfolg - da gehört etwas mehr dazu!
Wenn die Arbeit Spass macht, wird die Arbeit gut und die "Kohle" kommt von selbst. In welchem Umfang sei mal dahingestellt.
"Lieber mit dem Fahrrad an den Strand, als mit dem Bentley ins Büro" ist ein Spruch, den man sich genauer überlegen sollte.
Der Wille ist sehr entscheidend. Wenn ein Hochschulabschluss dabei ist - umso besser.

Abschliessend:
Bin jetzt etwas vom Thema abgewichen, aber so meine bescheidene Erfahrung. Natürlich kommt es auch auf das Umfeld an, in welchem man sich bewegt. Meist kommt "das Glück des Tüchtigen" hinzu - weil ein Qwentchen davon braucht es immer.

Ob der Trend/Forderung nach Hochschulabschlüssen alleine der Bildungs-Politik zuzuschreiben ist, möchte ich nicht unbedingt unterschreiben, zumal Politik in solch einem Forum wohl eher vermieden werden sollte.

Wünsche einen schönen Tag.


--------------------
Gruss Rainer

"Es gibt immer eine Lösung - manchmal auch eine Andere"l
Meine Ratschläge sind kostenlos und müssen nicht angenommen werden...
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Beitrag 20.06.2019, 19:55 Uhr
dreher1991
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Tnc_clubberer Beispiele mit Heidenhain kenne ich net.Ein gutes Beispiel sind 2 Leute aus dem Balkan die ich kenne bzw.mit dehnen ich gearbeitet hab.Die haben beide keine Ausbildung gemacht bzw.nur hier in Deutschland nen Cnc Kurs sind also praktisch nur "Hilfsarbeiter"was ich absolut respektlos finde wenn sowas jemand sagt.Dass die Typen besser Fräsen oder Drehen können wie manch ein gelernter und extrem viel wissen gesammelt haben.Weiß von einem Kollegen bei dehnen arbeitet ein Türke der auch keine Ausbildung hatte und sich vom Teileeinleger zum Programmierer hochgearbeitet hab.Der hat weil Bedarf an Leuten war halt immer mehr machen dürfen erst 3 Achs dann 5achs glaub in dem Betrieb arbeiten sie sogar mit Heidenhain.Also doch ein Beispiel mit Heidenhain;).Zu dem Bäckerthema kenne ich auch ne Story aber dazu sag ich lieber nix ist net unbedingt ne Story die man erzählt
Gruß Dreher 1991
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Beitrag 24.06.2019, 07:34 Uhr
tnc_clubberer
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QUOTE (dreher1991 @ 20.06.2019, 19:55 Uhr) *
Tnc_clubberer Beispiele mit Heidenhain kenne ich net.Ein gutes Beispiel sind 2 Leute aus dem Balkan die ich kenne bzw.mit dehnen ich gearbeitet hab.Die haben beide keine Ausbildung gemacht bzw.nur hier in Deutschland nen Cnc Kurs sind also praktisch nur "Hilfsarbeiter"was ich absolut respektlos finde wenn sowas jemand sagt.Dass die Typen besser Fräsen oder Drehen können wie manch ein gelernter und extrem viel wissen gesammelt haben.Weiß von einem Kollegen bei dehnen arbeitet ein Türke der auch keine Ausbildung hatte und sich vom Teileeinleger zum Programmierer hochgearbeitet hab.Der hat weil Bedarf an Leuten war halt immer mehr machen dürfen erst 3 Achs dann 5achs glaub in dem Betrieb arbeiten sie sogar mit Heidenhain.Also doch ein Beispiel mit Heidenhain;).Zu dem Bäckerthema kenne ich auch ne Story aber dazu sag ich lieber nix ist net unbedingt ne Story die man erzählt
Gruß Dreher 1991


Ja, die Motivation ist immer ein großes Thema... Wenn einer will schafft er vieles- egal welchen Bildungsstand er mitbringt. Wenn er dagegen gezwungen wird oder der Sache ohnehin nicht positiv zusagt, kommt oft nichts gutes dabei heraus...

Genau für die Gruppe der Motivierten wollen wir im TNC Club ein eigenes Programm auflegen. Egal mit welcher Vorbildung die Leute ankommen - wir wollen Sie gut heranführen an die Maschine, die Programmierung und die Bedienung.

Ich danke auf alle Fälle für die Rückmeldungen und die Teilnahme an der Umfrage! thumbs-up.gif
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Beitrag 07.02.2020, 22:07 Uhr
Thomas_W
Thomas_W
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QUOTE (tnc_clubberer @ 18.06.2019, 11:58 Uhr) *
Habt Ihr auch Erfahrungen gemacht mit direkten Quereinsteigern? Also Beispiel: dem Bäcker, der dann an einer Fräsmachine mit TNC-Steuerung arbeiten soll?


Mehr als nur das. Ich bin selbst Quereinsteiger, mit durchschnittlichem Realschulabschluss, als gelernter Tischler und nach 4 Jahren Militär seit jetzt über sechs Jahren Werkzeug und Sondermaschinenbau im Bereich CNC Fräsen, in einer relativ kleinen Firma mit ca. 50 Mitarbeitern (davon 17 Zerspaner). Der Chef und die Kollegen sind zufrieden mit mir, ich geh' in dem Job voll auf, Alles schick. Aber wenn ich mir anmaßen darf über andere Teilnehmer zu Urteilen, muss ich sagen hab ich wohl "Glück" gehabt, war motiviert genug oder was auch immer.

Ich hab schon ein Dutzend Leute kommen und gehen sehen, die große Sprüche rissen, mit tollen Noten glänzten und teilweise angeblich viel "Erfahrung" hatten (nicht nur Umschüler). Haben sich allesamt nicht bewährt (zwei davon haben wir noch und bei Einem bin ich mir noch nicht so sicher). Um das direkt zu sagen: die waren teils überfordert einen 50x50x50 0815 Winkel mit 15mm Schenkel und Standartbohrbild je Schenkel 2x6H7 und 4xD9 aus einem vorgebrannten Rohteil sicher zu fertigen, trotz Anleitung.

Bei uns wird größtenteils vom Maschinenbediener das zu fertigende Teil vom Rohteil verschiedener Materialien (Gezogen, Gegossen, Gestrahlt, Gesägt, Gebrannt .. von verschiedenen Bundmetallen über einfachen oder vergüteten Stählen, Edelstahl bis gehärteten Metallen, in Größen von wenigen Milimetern bis Metern, was es halt so Alles gibt) mit entsprechender Zeichnung bis zum lieferbereiten Fertigteil (abgesehen von verschiedenen Oberflächenveredelungen) komplett selbst verwaltet. Also im Prinzip von Vorbereitungen, Spannen, die benötigten/geeigneten Werkzeuge, Programmieren direkt an der Maschine, abarbeiten inklusive Änderungen und Anpassen, ggf. Nacharbeiten von Hand bis zum Entgraten. Einfache, konventionelle Teile bis hin zu relativ komplexen 5-Achs Bearbeitungen. Fast das ganze Spektrum, also doch schon recht anspruchsvoll und in weitgehenster Eigenverantwortung.

Damit ist der gemeine Umschüler schlicht völlig überfordert (kenn ich ja selber von den ersten Wochen her) und Viele tun sich echt schwer einen Begriff dafür zu entwickeln. Das lernt man eben nicht in einem 6 Wochenkurs bei der IHK oder was es da für Institutionen gibt und auch nicht in den ersten Tagen in der Firma.

Das ist glaube ich einer der großen Knackpunkte in der Branche (auch in vielen Anderen). Viele lernen so eine Maschine gerade so bedienen zu können und meinen dann sie könnten das schon regeln. Ist faktisch meist nicht so! Man lernt bei derartigen Umschulungen nur das Grundlegende und wenn man Talent hat kriegt man das gut hin. Reicht aber für die realen Ansprüche im kleinen Betrieb meist nicht. Sicher gibt es auch genug Firmen, wo das völlig ausreicht (einfach Serienproduktion zbsp. wo nurnoch überwacht und weitergemeldet wird), aber selbstständig arbeiten ist damit nicht wirklich.

Der Trend ist auch zunehmend dramatischer, hab ich persönlich das Gefühl. Liegt vielleicht auch an unserem allgemeinen Bildungssystem im Land, welches gefühlt oder tatsächlich immer dümmere Leute auf den Arbeitsmarkt loslässt und andere Dinge, die man hier im Land ja nicht mehr ansprechen darf ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

QUOTE (tnc_clubberer @ 24.06.2019, 07:34 Uhr) *
Ja, die Motivation ist immer ein großes Thema... Wenn einer will schafft er vieles- egal welchen Bildungsstand er mitbringt. Wenn er dagegen gezwungen wird oder der Sache ohnehin nicht positiv zusagt, kommt oft nichts gutes dabei heraus...

Genau für die Gruppe der Motivierten wollen wir im TNC Club ein eigenes Programm auflegen. Egal mit welcher Vorbildung die Leute ankommen - wir wollen Sie gut heranführen an die Maschine, die Programmierung und die Bedienung.

Ich danke auf alle Fälle für die Rückmeldungen und die Teilnahme an der Umfrage! thumbs-up.gif


Das, finde ich, ist ne super Sache! Aber kommt das unter die Leute? Wird das in den Schulungsinstitutionen dann vermerkt? Oder wie soll sich das auswirken für die Zukunft, für kommende Generationen?

Grüße


--------------------
WESOMA Weimar GmbH

Werkzeug, Sondermaschinen und Vorrichtungsbau. Einzelteile, Nacharbeiten, Neukonstruktion, Kleinserien und Anpassungen vieler Art.

Meine Erfahrungen: Maschinen- und Spannmittelvorbereitung, Werkzeugverwaltung, Programmierung (Strecke, 3D, 3+2, 4 und 5 Achs-simultan), Qualitätskontrolle und Nachbereitungen an den zugewiesen Maschinen für die jeweiligen Einzelteile und Serien. Entwicklung von optimierten Fertigungsverfahren in diesem Bereich.

Mein Schatz: DMU 60P HiDyn 5-Achs Universalfräsmaschine

C Achse ° Rundtisch Verfarbereich 700mm auf Y Achse und B Achse 180° Schwenkkopf Verfahrbereich 600mm X sowie Z, 30 Einheiten Werkzeugwechsler ohne feste Platzbelegung mit Doppelgreifer Wechselsystem. Fünf Achs Simultanfähig bei einer Genauigkeit von 0,01 mm. BJ 2006

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Zu Risiken und Nebenwirkungen schreddern Sie die Packungsbeilage und tragen Sie Ihren Arzt zum Apotheker.
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Beitrag 08.02.2020, 13:54 Uhr
gantner
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Hallo,
hier mal meine Meinung zum Thema Fachkräfte Mangel. Ich, 40 Jahre alt mit 15 die Ausbildung angefangen und seitdem in der zerspanung tätig. Angefangen mit konventionellen Drehen und Fräsen, Schleifen bis heute Cnc Drehen mit AGW
und fräsen im 5 Achs Bereich. Zu 95% alles einzelteilfertigung. Alles in allem sehe ich mich doch als sehr erfahren an.
Ich denke dass wir teilweise an der Situation selbst schuld sind, und zwar mit unserer Erziehung der Kinder. Wir verhätscheln sie nur noch, und was ein Kind nicht möchte muss es auch nicht machen. Klappt was nicht in der Schule laufen die Mutti's zu Hochform auf. Braucht das Kind ein Praktikumsplatz rufen mittlerweile die Eltern in den Betrieben an.
Wo soll das noch hinführen?
Wenn ich früher mal unter der Woche ein über den Durst getrunken habe, dann hat mir meine Mutter auf den Ar... getreten und gesagt wer abends Saufen kann, der kann auch arbeiten gehen. Ich will jetzt gar nicht gut reden dass man morgens noch mit einem dicken Kopf arbeiten geht. Aber den jungen Leuten fehlt heute einfach die Mentalität mal die Arschbacken zusammenzupetzten.
Wenns heute bei den Jugendlichen mal nicht läuft, klotzen sie in ihr Smartphone und reden sich ein, dass sie das sowieso nicht schaffen.
Ich hatte vor 2 Jahren einen praktikant zum vorpraktikum, das er aus Zeitmangel nach dem 2.Semester machen musste weil er sonst nicht weitermachen gedurft hätte. Der junge war nicht in der Lage anhand von einem Winkel und einer Länge sich eine fehlende Koordinate auszurechnen, er konnte nicht mal im tabellenbuch die Seite aufschlagen. Das gab mir schon zu bedenken.
Bei mir in der Ausbildung war noch die U-Schiene in mode, 3 Monate am Schraubstock und feilen, kann man darüber streiten ob das heute noch sinnvoll ist, aber was man als junger Kerl da lernt ist ganz wichtig, Nämlich das zu machen was der Chef dir vorgibt und nicht solange Diskutieren bis einer aufgibt. Dann lernten wir Stück für Stück an konventionellen Maschinen, und ich bin überzeugt dass das ganz wichtig ist wenn man am Handrad einer Maschine mal die Bearbeitung merkt und auch spürt.
Ich hatte mal einen jungen Kollegen der hat in einem großen Betrieb gelernt. Der konnte zwar mit Cam-System umgehen aber beim kleinsten Problem war der junge überfordert. Der war Hilflos weil das ergebnis nicht das war, was das Cam abgebildet hat. Der Kerl konnte nichts dazu, der Fehler war das Ausbikdungskonzept seines Lehrbetriebes, weil da das Handwerkliche zu kurz kam. Ich musste mir CAD selbst zuhause beibringen, mir hat da auch keiner geholfen, das machen aber die wenigsten.
Wie gesagt ich bin der Meinung dass wir alle mit an der Situation selbst schuld sind. Ich habe schon Eltern bei einer Einschulung erlebt, die wussten damals schon das ihr Kind mal studiert. Ein Indianerstamm kann aber nicht nur mit Häuptlingen überleben, es werden auch die indianer gebraucht. Ich denke mit einer fundierten Ausbildung und Zielstrebigkeit kannst du heute auch im Handwerk gutes Geld verdienen.
Gruß Gantner
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Beitrag 09.02.2020, 18:42 Uhr
Joh_M
Joh_M
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Guten Abend.

Ich bin ganz neu im Forum und finde es sehr Interesannt was man hier zu lesen bekommt.
Mal kurz zu meinem Werdegang, Ich komme aus Oberösterreich: Ausbildung Wekzeugmacher mit erfolg abgeschlossen. Hab aber sehr schnell meine freude am Fräsen entdeckt und war schon ende meiner Ausbildung Fix auf einer C 800 U Hermle wo ich natürlich selbst die Programe schreiben durfte. Mit 21 Weiterbildung zum CAM/Techniker (selbst bezahlt) dann weiter bis ende meiner 20er programiert und gefräst. Danach in die Konstruktion gewechselt und 8Jahre Werkzeuge Konstruiert. Jetzt war ich ein Halbesjahr im Vertieb (Werkzeuge).... ist aber nicht meins. Bin jetzt in der AV und optimiere Prozesse,kalkuliere und kümmere mich um Neukunden.

Also Ich würde Sagen ich habe mit meinen 38 Jahren eine Ahnung von der Zerspannung und dem Werkzeugbau.... nur was hab ich davon? Bei uns sind die Löhne alle abgesprochen und so wie es früher war, wo wirklich noch etwas gezahlt wurde .... die Zeiten sind vorbei. Und genau das ist das Problem. Ausserdem will man sich ja weiter entwickeln und alles gelernte zu einem ganzen vereinen. Was ich jetzt auch mache, nur so schlecht verdient wie jetzt hab ich mit 20 Jahren.

Darum spiele ich schon seit längerem mit dem Gedanken einfach selber zu fräsen.... wenn ich sehe wie andere Firmen Zeit verschwenden und trotzdem leben (ich kalkuliere ja die Teile und weiß wie ich sie machen würde) dann wird es wohl nur diesen Weg geben. So züchtet man sich seine Konkurenz selbst.

Ob die Jugend heut zu Tage schlecht ist... wage ich zu bezweiffeln. Es gab bei mir schon Leute die nichts konnten und andere wo du nur so mit den Ohren gewackelt hast weil sie einfach gut waren. Das ist denke ich ganz normal und war schon immer so. Der unterschied ist nur...Wie ich Jung war haben die Gesellen in meinem Jetzigen Alter richtig Geld verdient und das war der Ansporn.....heute nicht mehr.

Einen schönen Abend aus Oberösterreich

Der Beitrag wurde von Joh_M bearbeitet: 09.02.2020, 18:45 Uhr
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Beitrag 10.02.2020, 10:34 Uhr
tnc_clubberer
tnc_clubberer
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QUOTE (gantner @ 08.02.2020, 14:54 Uhr) *
... die wussten damals schon das ihr Kind mal studiert. Ein Indianerstamm kann aber nicht nur mit Häuptlingen überleben, es werden auch die indianer gebraucht. Ich denke mit einer fundierten Ausbildung und Zielstrebigkeit kannst du heute auch im Handwerk gutes Geld verdienen.
Gruß Gantner


Ein sicher großes Problem: Die jungen Leute werden auch "verrückt gemacht" mit dem Studieren. Als würde heute nur mehr ein Studium am Arbeitsmarkt zählen - das Gegenteil ist doch mittlerweile richtig: Facharbeiter werden händeringend gesucht! Akademikerstellen dagegen können jederzeit besetzt werden. Dementsprechend - denke ich - verschiebt sich auch das Lohngefüge wieder in die andere Richtung. In den Werkstätten und auf dem Bau lässt sich heute wieder sehr gutes Geld verdienen. Dagegen müssen viele Studierte (gerade in den nicht technischen Bereichen) oftmals mit bescheidenem Lohn beginnen.

Wer sich übrigens über unser Qualifizierungsprogramm informieren möchte - hier findet Ihr alle Inhalte: https://www.tnc-club.de/de_DE/training/fachkraft/

Viele Grüße
tnc clubberer
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Beitrag 10.02.2020, 11:18 Uhr
Freiburgerr
Freiburgerr
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Mitglied seit: 18.06.2009
Beiträge: 109

Guten Tag,

kurz zu meiner Person ich habe sehr viel Erfahrung im CNC und CAM Programmieren bin im Moment auf Arbeitssuche weil ich nur ein Befristeten Vertrag hatte und die Amerikanische Firma jetzt ein Sparkurs fährt.

ich hatte jetzt mehrere Vorstellungsgespräche ein paar waren echt Positiv und ein Paar echt unglaublich schlecht habe echt das Gefühl gehabt soll ich aufstehen und gehen oder mir das noch anhören die Personaler oder Chefs denken wirklich das wenn Sie jemand einstellen wollen muss er schon genau Ihre Steuerungen können und auch diese Cam Programme schon können das Sie bloß nichts investieren müssen um den einzulernen
das Problem ist aber es gibt so viele verschiedene Steuerungen und CAM Programme das es nicht den Perfekten Arbeitnehmer gibt.

Darum ist meine Meinung schraubt eure Hohen Wunsch Vorstellungen zurück und Investiert mal weil ein Arbeitnehmer der das Gefühl hatte
der Chef will mich trotzdem und Investiert in mich und mich nicht nur als Arbeitskraft sieht sondern als wertvollen Mitarbeiter der Bleibt auch für länger im Unternehmen.
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