Programmgepfusche/Werkzeugkorrektur an TNC sperren

Hallo,

wir haben bei uns in der Abteilung ein paar Probleme bezüglich einiger Mitarbeiter. In letzter Zeit meint jeder in Programmen rumpfuschen zu müssen die seit Jahren laufen, Leute die entweder als reiner Maschinenbediener dort nichts verloren haben oder aus einem anderen Bereich die an unseren Drehmaschinen noch weniger verloren haben. Das geht uns Einrichtern jetzt dermaßen gegen den Strich das wir was machen (von den Vorgesetzten ist keine Hilfe zu erwarten, die versuchen alles mit Gesprächen zu lösen, es funktioniert schlicht nicht). Soviel zu den Umständen, was wir brauchen ist eine Lösung.
Maschinen sind Traub TNC's mit TX-8F-Steuerung. Ich habe schon versucht die Schlüssel abzuziehen, dann kann zwar kein Unbefugter mehr im Programm rumspielen, aber ebenso kann niemand mehr übers ATC Werkzeuge einmessen. Das brauchen aber die Maschinenbediener, ist also keine Lösung. Andere Ansätze haben wir bisher leider nicht, wäre super wenn hier jemand aus der Erfahrung noch eine Idee hätte.

Desweiteren suchen wir noch eine Lösung für einen speziellen Mitarbeiter. Dieser hat die Angewohnheit jedesmal alle Vordreher zu verstellen. Maschinen werden Gerüstet, alles wird passend eingestellt, am nächsten Tag kommt man und nach diesem Mitarbeiter sind alle Aufmaße auf ein Minimum reduziert. Wenn ein Schlichter nur noch ein paar Hundertstel an der Oberfläche runterkratzt ist das einfach nicht Sinn der Sache. Sämtliches Erklären warum ein gewisses Aufmaß von Nöten ist, wieviel das sein soll usw. hat nichts gebracht. Er lernt nichtmal daraus wenn er, wie es regelmäßig passiert, Ausschuß fährt weil ein Schlichter nichtmehr alls sauber überdreht. Selbst mehrere Gespräche mit dem Meister haben nichts gebracht. Nun ist es soweit das er kommt, stellt alles für sich nach und am Ende der Schicht stellt er alles wieder zurück das die anderen nichts merken. Wir haben das Reden satt, es bringt schlicht auch hier nichts. Problem da, Lösung unbekannt ...
Wir haben überlegt ob man einzelne Werkzeuge in der Korrektur sperren kann, da ist uns aber keine Möglichkeit bekannt. Einzige Idee dich ich jetzt habe ist das wir den Werkzeugen andere Korrekturdaten zuweisen. Statt T101 im Programm T121 aufrufen ohne das wir das erwähnen. Dann können wir alles mit den 21er Korrekturdaten einstellen und er von mir aus mit den 01er soviel rumstellen wie er will, es wird sich nichts tun.
Wäre eine Lösung aber führt zu Problemen wenn doch mal ein Vordreher so weit neben der Kappe ist das er nachgestellt werden muss. Passiert zwar eigentlich nie, aber bei unserem Glück genau dann wenn wir das ändern.
Auch hier, wenn jemand eine Idee hätte wäre nicht nur ich sehr dankbar, auch meine Einrichterkollegen. Vielleicht kennt ihr es, es nervt unglaublich wenn man redet und macht, die Leute nichts einsehen und dauernd irgendwo rumpfuschen.

Ich kenn zwar weder die Maschine noch die Steuerung, aber es sollte im interesse des Arbeitgebers liegen das die Teile ordentlich von der Maschine kommen. Wenn das nicht der Fall hast du keinen Rückenhalt. Als Einrichter bist DU verantwortlich das die Maschine zuverlässig arbeitet auch über Nacht. Gegen das Nachstellen von Schlichtdrehstählen kann man nichts haben um die geforderten Toleranzen zu erreichen, aber z.B. M0 zum Späne entfernen oder ähnliche "Scherze" rauslöschen/Auskommentieren sollte aufs schärfste Verurteilt werden.

Um Änderungen/Unbrauchbar machen von Programmen vorzubeugen immer eine Sicherheitskopie der Originalen/unverfälschten Programme auf einem Stick oder PC herstellen/sichern.
Beim Ändern der Wzg wirst du wenniger Erfolg haben. Da kann ich nur sagen: zum persönlichen Gespräch einladen und unmissverständlich Sagen das Mitarbeiter XYZ dort nichts zu suchen hat und Punkt. Vll auch nochmal ein 2. Mal. Dannach ist Schluss mit Reden dann gibts die 1. Abmahnung sollte das dann nochmal vorkommen kann man sochen Mitarbeitern einfach nur die fristlose Kündigung geben, da es eine Pflichtverletung ist und ebenso einer Weigerung einer Arbeitsanweisung deinerseits gleich kommt.
Soetwas geht aber nur wenn der Arbeitgeber hinter dir steht. Wenn der sagt: wir können dem Herrn XYZ nicht kündigen dann hast du schlechte Karten. Abwarten und machen lassen wenn die Maschine still steht wegen so einem Mist dann sofort ansprechen beim Chef.

Kenn die Hierarchie bei euch nicht, aber wenn der erste Vorgestzte nichts unternimmt, dann zum nächsten, sagen das der erste es nicht gebacken bekommt und wie man mit Mitarbeiter XYZ umgehen soll.

Grüße und viel Erfolg

Der Beitrag wurde von Dragon45 bearbeitet: 11.11.2013, 18:56 Uhr

Dass das eigentliche Problem am unverständnis einiger Mitarbeiter und den fehlenden Konsequenzen der Vorgesetzten liegt hast du richtig erkannt. Nur wie gesagt, ich habe mich (nicht als einziger Mitarbeiter) jetzt mehrmals beschwert über gewisse Personen die nachweislich in Programmen rumgespielt haben. Aussage vom Meister: "Dann werde ich mit ihm mal ein Gespräch führen." Das Gespräch hat nie stattgefunden und eine Woche später war es dann sein Stellvertreter der in einem Programm rumgepfuscht hat ...
Du siehst, es bringt einfach nichts. Und wir haben mittlerweile, auf gut deutsch gesagt, die Schnauze voll davon. Ich/Wir als Einrichter und Schichtführer haben uns beim Meister beschwert, außer Gesprächen die nichts gebracht haben, nichts. Auch über seinen Stellvertreter (da gibt es noch viel viel mehr neben der Programmspielerei) haben sich reihenweise Einrichter/Schichtführer beschwert, tut sich nichts.

So traurig es auch ist, es wird sich so nichts ändern. Deshalb sind wir nun auf der Suche nach einer technischen Lösung, anders geht es nicht. Komplett auf die Barrikaden gehen wäre die letzte Möglichkeit, aber das bringt letztendlich auch niemandem was.

Ps. Programmsicherung usw. sind natürlich sowieso vorhanden. Die lösen aber das Grundproblem leider auch nicht.

Der Beitrag wurde von hugehand bearbeitet: 11.11.2013, 19:36 Uhr

Servus,

will dieser bestimmte Mitarbeiter Ausschuss produzieren? Bekommt IHR deswegen Ärger, und mit welcher Begründung dann?

Dieser eine Mitarbeiter ist etwas speziell. Jeder arbeitet ein bischen anders, aber dieser macht alles anders als alle anderen. Mit Absicht produziert der keinen Ausschuß, nur hat er seine Prinzipien (Vordreher verstellen ist nur eine davon) und davon weicht er nicht ab. Wenn dann mal was nicht passt bei seinen Teilen sieht er es nicht unbedingt weil er schon etwas älter ist und die Augen nichtmehr so gut sind. Meiner Meinung nach ist er an der falschen Stelle im Betrieb aber das ist hier nicht Thema.
Wir bekommen nicht wirklich Ärger. Als Schichtführer/Einrichter müssen wir natürlich nach dem rechten schauen aber ich/wir haben schon klargemacht das wir sicher nicht dafür geradestehen wenn dieser spezielle Mitarbeiter aufgrund seiner Marotten Mist baut.

Das dieser Mitarbeiter mittlerweile schon mindestens mal eine Abmahnung hätte bekommen müssen und meiner Meinung nach schlicht der falsche für die Arbeit ist sagen alle - aber mehr als immerwieder beschweren können wir uns nunmal auch nicht. Und das zu Regeln ist auch nicht(mehr) unsere Aufgabe, unser Meister hat jetzt auch schon mehrmals zu hören gekriegt "ihr wollt es anscheinend ja so".

Wie gesagt, wäre einfach sehr nützlich wenn es von technischer Seite möglich wäre da etwas zu unternehmen.

Hallo,

wir haben selber 3 TNC`s.
Programm sperren ist kein Problem wie du ja weißt. Das mit den Korrekturen schon, den korrigieren sollte man schon noch können.
Aber mit der Werkzeugvermessung bin ich mir nicht ganz sicher, denn ich meine Werkzeuge vermessen kann er trotz sperre, er kann aber die eingegebenen ATC-Werte nicht ändern.

Das Problem mit dem speziellen Mitarbeiter würde ich so regeln in dem ich eine Betriebsanweisung schreiben die jeder Mitarbeiter unterschreiben und einzuhalten hat. Wichtig ist das in der Anweisung der Satz steht "mit meiner Unterschrift bestätige ich das ich das geschriebene gelesen und verstanden habe".
Wenn der MA das nicht unterschreibt, dann ist er theoretisch an der Maschine nicht mehr einsetzbar.
Bei den anderen Fällen von wegen rumspielen an anderen Maschinen würde ich da mal auch noch den Schichtführer/Meister mit ins Boot nehmen, und ihn darauf hinweisen mal ein Auge darauf zu haben.

Wir hatten früher auch mal ein ähnliches Problem das sich mit der Betriebsanweisung und nach einmaliger, nicht Einhaltung trotz Unterschrift auf der Anweisung, Abmahnung dann geregelt hat, plötzlich ging doch wieder alles seinen normalen Gang.

Ich bin kein Freund von An- oder Abmahnungen aber wenn manche Leute meinen das Sie vor langer Weile geschäftschädigend arbeiten müssen hört der Spaß auf.

Und wegen deinem Chef, es ist schon richtig das man erstmal mit den MA`s redet. Aber versuch ihm mal klar zu machen das hier mit seinem Geld gespielt wird, und wenn durch eine Dummheit Ausschuss provoziert wird und auch produziert wird, dann ist das reines Geld das hier verloren geht.

... soo wie sich das anhört habt ihr da echt massive Probleme. Ich halte es für ausgeschlossen, dass nach einer "technischen" Lösung wieder alles super ist. Ihr müsst das Problem angehen und nicht die Symptome. Mit irgendwelchen Sperren würde man nur die Symptome abstellen. So lange bis ein neues Symptom dieses Problems auftritt. Also wie meine Vorredner schon geschrieben haben müsst Ihr an die Mitarbeiter ran. Alles andere ist zum scheitern verurteilt.

Tach und Grüße
Was für "Welten " es so gibt. Ich glaube -ich lese nicht richtig hier. Und "Keule0" trifft genau den Nagel auf den Kopf. Ich bin selber ein "älterer Mitarbeiter und lebe teils als Springer . Bin an unseren 4-5.Achs-Baz tätig und und lebe gerne unsere Jugend. Der Chef will das auch so. Jung und Alt -ergänzen sich .Leichtsinn und Erfahrung.
Die Stukturen sind in unserem Unternehmen Klar-Eng-Straff -Gestaffelt. Eigenbrösler hätten nur einmal diese Chance-ihre Eigenart zu leben! Ein solches Thema würde niemals Auftreten bei UNS. Das Flexi-System ist voll wirksam. Es ist jetzt auch egal ,das ich 17. Jahre eine eigene Maschine hatte. (die wurde Verkauft). Ich bin ein Facharbeiter und macht deinen Job-sagt mein Meister. Das ist für mich ok. Ich lerne viel ,ich erkenne und die Sprache zu meinen jungen Mitarbeitern passt und es kommt auch zurück. Ich habe auch kein Problem mit der Hirachie.Man muß sich heutzutage Anpassen können. Erkenne,Sehen ,Wahren. Effektiv sein .
Mein Unternehmen ist im Land Brandenburg. Ich kann in diesem Unternehmen meinen Job leben -habe 32.Betriebsjahre und muß aber ständig an mich arbeiten.
Passt schon.
Also "Ältere und Eigenbrösler" -Augen auf und mal weiter Denken. Deutschland lebt von unseren Werten.
Ich will es und........IHR?.
Grüße Wolke1.