Smart Industry wird bei deutschen Firmen immer beliebter. Der mit einem Index ermittelte Wert hat sich in einem Jahr fast verdoppelt.
Das Beratungshaus Staufen hatte 2014 einen Industrie 4.0 –Index auf einer Skala zwischen Null und Hundert definiert und diesen auf Basis einer jährlichen Umfrage bei 277 Industrieunternehmen zu deren eigenen Erfahrungen mit Smart Industry fortgeschrieben. Mitte 2016 wurden nun 35 Punkte ermittelt, nach anfänglich 16 und dann 30 Punkten aus dem Vorjahr. Man schließt daraus, dass das Tempo der digitalen Transformation eine Normalisierung der Entwicklung erreicht hat.
Die meisten Unternehmen gehen schrittweise den Weg in den tiefgreifenden Technologiewandel. Mit Bedacht werden Neues und Bewährtes kombiniert sowie bestehende Strukturen nachgerüstet und umorganisiert, während Planung und Realisierung neuer Anlagen und neuer Standorte Industrie 4.0- Konzepten folgen.
Wenig überraschend ist deshalb auch die Erkenntnis der Untersuchung, dass die wenigsten Unternehmen ihre gesamte Wertschöpfungskette bereits komplett digitalisiert und vernetzt haben. Der Schwerpunkt der digitalen Transformation liegt nach wie vor im produktionsnahen Umfeld, wobei 44 Prozent der Unternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungsabteilungen zumindest in der näheren Zukunft mit einbeziehen wollen.
Ein Viertel der Firmen arbeitet im Vertrieb nach Industrie 4.0-Prinzipien oder organisiert sich demnächst entsprechend. Hier bieten After-Sales-Modelle entlang des Lebenszyklus der Maschine neue Servicepotentiale. Im Bereich Einkauf beschäftigen sich zwanzig Prozent der Unternehmen mit Digitalisierung und Vernetzung.
