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Industrie 4.0 Blog

Industrie 4.0: Maschinenbauer zeigen stärksten Umsetzungswillen

November 2015
26
Autor: Manuel Löhmann (Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Firma: Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.
Industrie 4.0: Maschinenbauer zeigen stärksten Umsetzungswillen

Um ein besseres Verständnis über die Umsetzungspläne, Erfolgsfaktoren und Einschätzungen hinsichtlich Industrie 4.0 zu erhalten, führte die IDC, in der USA, eine Studie durch. Es wurden 201 Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe befragt.

Die Auseinandersetzung mit Industrie 4.0 ist in deutschen Industriebetrieben in den letzten 12 Monaten gereift, viele Unternehmen stehen allerdings bei der Umsetzung noch am Anfang. Anwendungsfälle drehen sich vor allem um eine bessere Kontrolle und Transparenz und seltener um eine starke Kundenorientierung oder gar neue Geschäftsmöglichkeiten. Die Sicherheitsvorfälle im Produktionsumfeld sind bereits heute alarmierend und erfordern umgehendes Handeln und ausgereiftere Lösungen und Konzepte. Dies sind die Kernaussagen der neuen IDC-Studie „Industrie 4.0 in Deutschland 2015“.

Herausforderung für IT

In den kommenden zwei Jahren müssen Industriebetriebe wichtige Herausforderungen bewältigen. Der Handlungsdruck wird durch die unsichere Entwicklung der Weltwirtschaft und den Wettbewerb aus Niedriglohnländern verstärkt. Hinzu kommt der Druck innerhalb des Unternehmens wie beispielsweise Reduzierung der Kosten, Steigerung des Umsatzes oder Verbesserung der internen Prozesse. Hier bietet der entstehende Druck eine gute Ausgangbasis für Industrie-4.0-Initativen.

Die Digitalisierung – also Industrie 4.0 – wird nur von IT-Verantwortlichen als wesentliche Herausforderung bewertet. Resultierend daraus ergibt sich für die IT die Chance, die Digitalisierung federführend voranzutreiben.

 Fehlende Erfahrungen mit Industrie 4.0

Mehr als zwei Drittel der Befragten haben sich mit Industrie 4.0 auseinandergesetzt. Medien und Messen spielen für die Präsenz dieses Themas eine wichtige Rolle. Viele Unternehmen stehen bei der Umsetzung jedoch noch am Anfang. Nur knapp ein Drittel der Firmen hat bereits Erfahrungen in Pilotprojekten oder im operativen Betrieb mit Industrie-4.0-Technologien gesammelt. Im Fokus von Industrie-4.0-Use-Cases stehen aktuell die Erfassung, Überwachung und Kontrolle von Prozessen und Produkten. Die Fehlerreduzierung hat also offenbar eine größere Relevanz als die Neugestaltung und Optimierung von Fertigungsverfahren.

 Fabrikausstatter nutzen intensiver Industrie 4.0

Fabrikausstatter setzen deutlich mehr Industrie-4.0-Initiativen um als Fabrikbetreiber, so die Befragungsergebnisse. Maschinen- und Anlagenbauer zeigen eine höhere Aufgeschlossenheit und einen stärkeren Umsetzungswillen.

„Es zeichnet sich eine Industrie 4.0 der zwei Geschwindigkeiten zwischen den Fabrikausstattern, die ihr „traditionelles“ Produktgeschäft durch innovative, zusätzliche Services erweitern und neue Umsatzquellen erschließen wollen, und den Fabrikbetreibern ab“, bewertet Mark Alexander Schulte, Consultant und Projektleiter bei IDC die Ergebnisse. „Es ist höchste Zeit, dass die Fertigungsbetriebe aus dieser Lethargie erwachen, wenn sie langfristig erfolgreich bleiben wollen“.

 Wachsende Datenmengen bewältigen

Security Software, Big-Data-Analytics-Lösungen, eine zentrale CPS-Plattform und Digital Factory Solutions rücken besonders in den Fokus der Unternehmen. Die Herausforderung, die wachsenden Datenmengen und CPS zu beherrschen und deren Potenzial zu nutzen, ist groß. Folglich werden viele Industriebetriebe ihre digitale Transformation in den kommenden Monaten vorantreiben. Ein Viertel der Betriebe planen laut IT-Verantwortlichen im kommenden Jahr die Nutzung von Cloud Computing im Rahmen von Industrie 4.0.

 Technologien nicht alleiniges Allheilmittel

Für Industriebetriebe sind der Schutz und die Sicherheit von internen Daten und Know-how sehr wichtig. Gerade bei der Umsetzung einer intelligenten und vernetzten Fertigung muss die Gewährleistung der IT-Sicherheit und Compliance eine Schlüsselrolle einnehmen. Alarmierend ist, dass mehr als die Hälfte der Fertigungsbetriebe in den letzten 12 Monaten mindestens einen Sicherheitsvorfall hatten. Technologie wird nicht das alleinige Heilmittel sein. Sie sollten durch organisatorische Maßnahmen ergänzt werden, um insbesondere das Fehlverhalten von Anwendern zu adressieren.

Quelle: Fotolia/adam121

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