Risikobeurteilung (PL & SIL)
Die EG Maschinenrichtlinie verlangt, dass von Maschinen keine Gefahr ausgehen darf.
Die neue Norm EN ISO 12100:2010 "Sicherheit von Maschinen - Allgemeine Gestaltungsleitsätze - Risikobeurteilung und Risikominderung" im Amtsblatt der
EU (2011/C 110/01) veröffentlicht fasst die bisherigen Normen EN ISO 12100-1:2003, EN ISO 12100-2:2003 und EN ISO 14121-1:2007 zusammen. Die EN ISO 12100:2010 wird in Zukunft die zentrale Norm für die Sicherheit von Maschinen sein. Eine Übergangsfrist besteht nur noch bis zum 30.11.2013, in der auch die drei Vorgängernormen die sogenannte Konformitätsvermutung auslösen, wenn sie angewendet werden.
Da es in der Technik kein Nullrisiko gibt, gilt es ein akzeptables Restrisiko zu erreichen. Wenn die Sicherheit von Steuerungssystemen abhängt, müssen diese so konstruiert werden, dass die Wahrscheinlichkeit von Funktionsfehlern ausreichend gering ist. Ist dies nicht möglich, dürfen auftretende Fehler nicht zum Verlust der Sicherheitsfunktion führen. Zur Erfüllung der Forderung ist es sinnvoll, harmonisierte Normen zu verwenden. Zur Auswahl stehen die Normen EN 62061 und
EN ISO 13849-1.
IEC/EN 62061, „Sicherheit von Maschinen: Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer, elektronischer und programmierbarer elektronischer Steuerungssysteme“ ist die maschinenspezifische Realisierung von IEC/EN 61508. Diese Norm definiert die Anforderungen für die Entwicklung der Systemebene aller sicherheitsrelevanten elektrischen Steuerungssysteme in Maschinen sowie für die Entwicklung nicht komplexer Subsysteme oder Geräte. Als Klassifizierungsschema sind in DIN EN 61508 und EN 62061 sogenannte Sicherheits-Integritätslevel (SIL) festgelegt. Beide Normen sind auf elektrische, elektronische und programmierbare elektronische Systeme anwendbar.
Der VDMA empfiehlt wegen der Anwendbarkeit auch auf die Bereiche Mechanik, Pneumatik und Hydraulik zur Risikobeurteilung nach EN ISO 12100:2010 die
EN ISO 13849-1 anzuwenden. Diese ist als Nachfolger der EN 954-1 die zentrale Norm für die Auslegung sicherheitsgerichteter Steuerungen im Bereich "Maschinensicherheit". Die EN ISO 13849-1 ist als harmonisierte Norm unter der Maschinenrichtlinie im Amtsblatt der EU veröffentlicht.
Damit gilt die Vermutungswirkung für diese Norm.
Die DIN EN ISO 13849-1 definiert den Performance Level (PL). Er spezifiziert die Fähigkeit sicherheitsbezogener Teile einer Steuerung, eine Sicherheitsfunktion unter vorhersehbaren Bedingungen auszuführen. Der PL-Wert bestimmt die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Ausfalls der Sicherheitsfunktion je Stunde (propability of dangerous failure per hour – PFHd). Die PL-Werte sind so gewählt, dass sie mit den SIL-Werten übereinstimmen (siehe Tabelle).
Wir bieten Ihnen unsere Unterstützung zu Aufgabenstellungen rund um das Thema Risikobeurteilung Ihrer Maschinensteuerungen gerne an. Mit den Softwarepaketen Safexpert und SISTEMA werden die Gefährdungen, Risiken und Maßnahmen zur Minderung der Risiken in einem übersichtlichen Bericht dargestellt.
Unser Bericht beinhaltet:
- Die Grenzen der Maschine
- Die Gefährdung(en)
- Die Gefahrenstelle(en)
- Die Lebensphase
- Das Risiko vor einer zu treffenden Maßnahme
- Der erforderliche PLr/SILr
- Die Maßnahme(n) zur Risikominderung
- Das Risiko nach getroffener Maßnahme
- Der erreichte PL/SIL nach getroffener Maßnahme
Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung: OPDENHOFF Technologie GmbH