Rainer Gebhardt

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Additive Manufacturing
eröffnet neue Horizonte

Die 3D-Druckverfahren sind in der Industrie angekommen. Die Palette der Anwendungen reicht von Prototypen bis kleinen Serienfertigungen. Die Materialvielfalt hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und umfasst bereits Edelmetalle, Kunststoffe und Keramik. Für die herstellende Industrie ergeben sich aus der Technologie zahlreiche neue Chancen in der Anwendung. Marktforscher prognostizieren auch für die nächsten Jahre Wachstumsraten von 25 bis 35 Prozent jährlich. Führende Hersteller von 3D-Druckanlagen für Industrieanwendungen arbeiten in Deutschland bereits seit Jahrzehnten an Entwicklungen. Aktuell bedienen sie mit ihren Lösungen erfolgreich den Weltmarkt, mit einer Exportquote von rund 70 Prozent jährlich.

3D-Druck-Lösungen für die Industrie

Der spannendste Aspekt der 3D-Druck-Verfahren ist, dass die Technologie vollkommen neue Gestaltungsfreiräume eröffnet. Dies ist ein weites Feld, das es noch zu erobern gilt. Spezialanwendungen wie Leichtbau und bauraumoptimierte Konstruktionen sind vielversprechende Aktionsfelder für die generativen Verfahren. Konstrukteure, die das klassische Maschinenbau-Know-how mit den Konstruktionsmöglichkeiten des 3D-Drucks verbinden, haben die Nase vorn, wenn es darum geht, die Leistungsfähigkeit von Baugruppen zu optimieren.

Deutsche Maschinenbauer investieren in 3D-Druck

Die Stärke des deutschen Maschinenbaus ist es, neue Technologien für den Einsatz in der Industrie zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen. Dies zeigt sich nun auch bei der Weiterentwicklung des Additive Manufacturing durch etablierte Technologieführer aus dem deutschen Maschinenbau wie Trumpf und Arburg. DMG Mori beispielsweise ist eines der ersten Unternehmen, das eine Hybridanlage auf den Markt gebracht hat. Diese kombiniert klassische Bearbeitungsverfahren wie Fräsen mit Schichtbauverfahren in einer einzigen Anlage.

Internationale Plattform für Additive Manufacturing

Vor diesem Hintergrund hat der Verband Deutscher Maschinen-und Anlagenbau (VDMA) sich vor einem halben Jahr zur Gründung der AG Additive Manufacturing entschieden. Die Arbeitsgemeinschaft hat sich als internationale Plattform für den branchenübergreifenden Austausch etabliert, die die gesamte Wertschöpfungskette zusammenbringt. Anwender lernen die Vielfalt der Möglichkeiten des 3D-Drucks kennen. Im Fokus steht der industrielle Nutzen. Hierzu gehören Qualitätskriterien wie Genauigkeit in der Produktion und Reproduzierbarkeit.

Die Mitglieder der AG Additive Manufacturing spiegeln die industrielle Bandbreite wider, für die der 3D-Druck im Maschinenbau relevant ist. Vertreter von Werkzeugmaschinenherstellern sind genauso vertreten wie die Automatisierungsspezialisten. Weitere Mitglieder kommen aus der Antriebstechnik, Verfahrenstechnik und Kunststoffverarbeitung.

Additive Manufacturing findet derzeit weltweit eine rasch steigende Zahl industrieller Anwender. Die junge Technologie ist auf dem Sprung vom Rapid Prototyping und Rapid Tooling zur wirtschaftlichen Fertigung von Serienbauteilen selbst bei Losgröße eins (Rapid Manufacturing). Ihren Vorteilen, etwa werkzeuglose Produktion, hohe Materialeffizienz und maximale Designfreiheit, stehen Fragen rund um die Materialien, Handhabung und Produktivität sowie die Reproduzierbarkeit und Standardisierung der Prozesse gegenüber. Mit der offenen, international ausgerichteten Arbeitsgemeinschaft ergreift der VDMA die Initiative, um die technische Weiterentwicklung, Normung und die Forschung & Entwicklung im Bereich des Additive Manufacturing mit möglichst vielen Beteiligten branchenübergreifend voranzutreiben.

Es geht auch darum, über Erfahrungsberichte von Anwendern und über den Austausch mit Konstrukteuren und Anlagenherstellern das Vertrauen in die jungen additiven Verfahren zu stärken. Die Arbeitsgemeinschaft wird ihren Beitrag dazu leisten, der Technologie zu mehr Reife und damit letztlich zum industriellen Durchbruch zu verhelfen.

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Rainer Gebhardt

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