Hallo Tobias,
[quote]wie den Foren sowie in Deiner Antwort auf einen meiner wenigen Beiträge zu entnehmen ist hast Du viel mit TLB zu tun ; bist also sozusagen ein Fuchs.....
[/quote]
Hatte 1 Jahr damit zu tun und mich mit der Materie etwas auseinandergesetzt, weil ich es höchst interessant fand. Zwar eine riesen Sauerei mit dem Öl, aber die Arbeit machte mir großen Spaß und das war die Hauptsache.
[quote]Wenn Ihr mit Öl arbeitet, warum habt Ihr dann nur ca. 6-8m Standweg ?[/quote]
Das war je nach Material verschieden. Bei 1.2085 hörte man, wenn der Bohrer keine Lust mehr hatte, bei
1.1730 und 1.2312 lief der Bohrer sehr lange.
Die Standzeit in m kann ich Dir leider nicht mehr genau durchgeben, weil es schon ca. 1/2 Jahr her ist. Mein damaliger Kollege und ich tüftelten uns die tollsten Sachen aus. Mit normaler Emulsion fuhren wir in 1.2312 beispielsweise diese 6m...soweit ich mich erinnern kann(Graue Zellen ;-) )
Aber da hatten wir bei einem 10er Bohrer gerade mal einen 60er Vorschub. Beim Öl war mir das aber zu dumm und ich drehte mal am Poti.
100er Vorschub fand ich dann besser, wirtschaftlicher, produktiver...wie man es nennen mag.
Aber auf jeden Fall gut für den Betrieb, denn erstmal die Platte drauf und ausgerichtet, schon konnte man anfangen ein Loch nach dem anderen zu schiessen, war fertig, Platte konnte runter und nächste drauf etc.
[quote]Das erreichen wir mit gleicher Schnittgeschwindigkeit ca. 60m und Vorschub 0,03 für Hydraulikbohrungen ca. 12x1000mm auch mit unserem BAZ mit Emulsion ca. 10%.[/quote]
Wir hatten vor dem Öl ja auch Emulsion und ich glaube die Daten sind darauf bezogen.
[quote] Dabei erzielen wir Genauigkeiten von ca. max. 0,3mm Verlauf auf 1000mm Länge bei einseitiger Bearbeitung. [/quote]
Beim Probebohren hatten wir weniger. Ich meine es war 0,1-0,2mm auf 1000mm. Aber nun gut, ich glaube nicht, dass das den Braten jetzt fett macht
Oft ist es auch besser von 2 Seiten zu
bohren, dann hast Du den Versatz in der Mitte vom Werkstück und hälst die Stichmaße ein. Im Werkstück kann ja keine Sau nachmessen
Da gibt es bestimmt Möglichkeiten, aber bei Kühlbohrungen uninteressant.
[quote]Wie schleifst Du den Bohrer an ? In einer Vorrichtung, wie sie für ca. 1200,- bei
Botek erhältlich ist oder freihand ? Das würde mich sehr interessieren, da die Verschickerei mit einpacken und Paketdienst usw. umständlich ist. [/quote]
Den Bohrer habe ich in einer Vorrichtung angeschliffen. Von welcher Firma sie nun war, weiß ich leider nicht mehr, aber soweit ich weiß bietet jede Firma die gleiche an. Von einem produziert, von mehreren unter eigenem Namen verkauft
So ein Schätzchen lohnt sich auf jeden Fall.
Rechne mal durch was Du sparen wirst. Paketkosten, Paketdienst, Aufwand...usw. Die einzigsten Kosten die anfallen werden, ist die Diamantschleifscheibe. Aber keine Panik, in einem Jahr wurde sie nicht einmal gewechselt!
Also, anschaffen so ein Teil. Der Bediener wird sich freuen. Wichtig wäre noch eine Absaugeinrichtung. Glaube nicht das Schleif- und Hartmetallstaub der Lunge gutes tun, auf lange Sicht gesehen.
[quote]Mit welcher Kopf-Form bohrt ihr ? Form C oder G ? Habt Ihr die längs eingebrachten Spanbrechernuten SA0105 ? Habt Ihr Schneidenform 1/4 oder 1/3 ? [/quote]
Welche Kopfform...wenn ich Dir jetzt verrate, dass es die übliche war, dann sagt Dir das wahrscheinlich nichts mehr oder?
Form C oder G sagt mir auch nicht mehr sonderlich viel. Spanbrechernuten nut bei ALU oder dem anderen langspaner
1.2379 wenn ich jetzt nicht falsch liege.
Bei Alu ist es lustig, das sieht aus wie Stanzen
Schneidenform weiß ich leider auch nicht mehr. Möchte jetzt auch nix falsches schreiben.
[quote]Wenn auf einem BAZ horizontal gebohrt wird : Wie könnte eine Bohrbuchse
exakt positioniert werden, um mit hoher
Drehzahl und ohne Pilotbohrung durchzustarten ? Wir arbeiten ohne Lynetten mit Bohrerfolge 40xd, 80xd, 120xd. Nimmst Du sofort 120xd und Bohrbuchse und setzt Lynetten ein ? [/quote]
Wie die Lösung aussieht verrät Dir gerne die Firma
Buck MaschinenbauOhne Lynetten mit Bohrerfolge...mühsam nährt sich das Eichhörnchen oder viele Wege führen nach Rom. Wenn ich Chef wäre, würde ich es aus Zeitgründen so nicht akzeptieren. Dann ist man doch ständig mit umrüsten, also Werkzeugwechsel beschäftigt. Das wär mir zu mühsam
Es waren sogar 200xD (D8x1600mm) die ich eingespannt habe. 2 Lynetten drauf und ab geht die Post.
- Bohrbuchsenhalter einrichten und festspannen
- Richtige Bohrbuchse einspannen
- Dichtgehäuse mit Kugellager und Prallscheibe/Führungsbuchse o. beides einbauen. Prallscheibe vor der Führungsbuchse erhöht die Lebensdauer der Führungsbuchse. Ausserdem erhält man durch den Einbau einer Führungsbuchse im Dichtgehäuse einen erheblich ruhigeren Lauf des Einlippenbohrers, welches sich an der Oberflächenbeschaffenheit deutlich zeigen lässt und nebenbei die Standzeit des Bohrers erhöht.
- Lynetten aufbauen
- Kugellager mit Führungsbuchsen versehen, mit Wellensicherungsring befestigen, und über den Bohrer ziehen.
- Bohrer samt Kugellager-Führungsbuchsen-Paket in Lynetten einbauen
- Lynetten mit Spannbrücke festschrauben
- Lynetten positionieren
- Sehen und staunen nachdem man den Startknopf drückt
[quote]Welche Genauigkeiten erzielst Du ? [/quote]
Verschieden je nach Material, Bohrdurchmesser, Bohrtiefe.
Oberflächenbeschaffenheit:Umso kleiner der Durchmesser, umso besser die Oberfläche. Das hatte ich auf Anhieb gemerkt.
Ein 10er Bohrer der durch eine 500er Platte ging...also die Oberfläche sah wie gerieben aus,kein Witz
Bei einem 25er Bohrer konnte man leichte Riefen im Bohrbild erkennen.
Verlauf:Das lag auch am Durchmesser und vor allem der Bohrtiefe. Bei einem 25er Bohrer, der 800 tief musste, waren sogar 1mm keine Überraschung...aber im ersten Moment sehr erschreckend.
Kleinere Durchmesser haben sich da wirklich
wacker geschlagen und blieben je nach Länge bei maximal 0,1-0,2mm.
[quote]Welche größten Durchmesser machst Du ?[/quote]
Der größte Bohrdurchmesser war meiner Meinung nach ein 28er um die 400 tief. Da würde ich aber mit Pilotbohrung arbeiten. Der Bohrbuchsenhalter war nicht gerade für große Bohrdurchmesser konzipiert, was man daran erkannte, dass er beim anbohren ordentlich wackelte.
Einen Wendeplattenbohrer habe ich leider nie zu Gesicht bekommen
[quote]Nun würde ich gern auch größere Durchmesser TLB probieren, aber Botek hat leider keinen größeren Vorführ-Bohrer zum probieren für mich. Und nur zum Testen einen zu kaufen sind halt 350,- ? zu fett.
[/quote]
Dann frag einfach mal bei der Konkurrenz:
Brecht[quote]Und wenn Du schon mal dabei bist - wie ist Dein Rezept bei Querbohrungen ? Drehzahl, Durchmesserfolge, Vorschub.....[/quote]
Beim Austritt der Bohrung den Vorschub um 50% verringern. Drehzahl beibehalten. Beim Eintritt in die neue Bohrung den Vorschub erstmal auf 50% lassen, nach 1 - 1 1/2xD den Vorschub langsam wieder auf 100% aufdrehen, aber wirklich mit Gefühl.
Und dann gibt es noch eine goldene Regel:
Mit kleinen Durchmessern durch große Durchmesser...NEIN!
Mit großen Durchmessern durch kleine Durchmesser...JA!
Es geht sich hier einfach darum, dass der kleine Durchmesser Gefahr läuft, das er das Zentrum zum anbohren nicht findet und in dem großen Bohrungsquerschnitt verläuft, da die Schneidkanten keinen Haltepunkt haben...Schlussfolgerung:
Der Bohrer wird Dir deutlich zeigen, dass er dazu keine Lust hast. Bohrkopf reißt bis zur Lötstelle ab, Bohrer verdreht sich ineinander (Torsion). Hast Du Pech, kannst Du das gesamte Werkstück getrost in die Tonne kloppen und das wollen wir ja nicht. Es ist schon schwer genug abgerissene Bohrköpfe mit Silberstahl rauszuschlagen.
[quote]Durchmesserfolge[/quote]