QUOTE (Andy742000 @ 30.06.2016, 12:21 Uhr)
Hi
Oder wird hier eventuell der Bock zum Gärtner gemacht ?
Wenn die Grundmeinung von oben schon vorgegeben wird, dass
CNC Maschinen bedienen nur Knöppel drücken ist !
Du hast das Bild gesehen ( Fehler Betriebssystem PLC -> Whatsapp ) ... der erste Anbrüller kam vom Meister, was mir einfallen würde die Maschine kaputt zu machen ! Wohlbemerkt Brüller ! Umgangsformen unter den Kollegen und Mitarbeitern ?
Bis es dann mal gelungen ist, für den Fernwartungszugriff die notwendigen Dinge zu installieren, mischte sich dann einer dieser "Schreibtischtäter" ein, und behauptete ohne den Hintergrund und die Fehlermeldung zu kennen, dass der Fehler vom CNC Programm kommt, und das man das Programm anders schreiben müsse ! Das komische war nur, dass der Fehler sporadisch , jedesmal an einer anderen Stelle auftrat !!
Fachkompetenz ???
Nachdem ein älteres Abbild der PLC wieder eingespielt worden war, funktionierte komischer Weise auch das Programm.
Ein anderer Fall, der "Neue" betritt die Werkhalle, geht zum Werker, an einem REIB- Arbeitsplatz, und behauptet doch gleich mal aus der kalten, "Das ist keine Reibahle, sie verwenden das Falsche Werkzeug " wohl bemerkt, zu einem Kollegen der schon über 20 Jahre in dieser Abteilung tätig ist ! Schlimm wenn man eine Dihart Wechselkopf Reibahle nicht von einer normalen Reibahle unterscheiden kann.
Oder ein anderer Fall, eine "Quitsche Badeente" in einem Kühlmittelbecken für eine HF Induktionshärteanlage.
Jeder wird erstmal nichts schlimmes dabei erkennen. Wenn auch nicht üblich in einer industriellen Fertigung, aber diese Ente hatte Ihren Zweck. Das besagte Becken enthielt das Kühlwasser für den Induktionskopf und HF Erzeuger. Nur einem gefiel das ganze nicht. Dem neuen Produktionsleiter. Also Ente weg, und es musste eine Elektronische Wasserstandsüberwachung für dieses Beken installiert werden.
Leider vertrugen diese neuen Sensoren die ganze Sache nicht, Strom und Wasser !
Als dann einige Wochen später diese Anlage sich mit einem doch recht lauten Knall abschaltete, war guter Rat teuer. Die Füllstandsüberwachung zeigte immer noch fast 80 % Füllmenge an. Aber der Test mit dem Besenstiel offenbarte, das Becken war fast leer.
Nun betrat der "BIG" Boss die Fläche und erkundigte sich, warum es zu diesem Ausfall gekommen ist.
Wir erklärten ihm das ganz sachlich.. Und der hatte auch Verständnis warum dieses "Entchen" jahrzehntelang Ihren Dienst als Füllstandsanzeiger hatte. Am besten gefiel mir aber die Reaktion von "Big" Boss. Der Produktionsleiter wurde heranzitiert, und erhielt den Auftrag, umgehend für einen Ersatz der Ente zu sorgen, die auf seine Anweisung entsorgt werden musste. Das ganze war dann doch in einer Form, wo man sagt, "Halte dich aus akustischen Gründen nicht hinter einer startenden MIG auf" !
Hier ist es wohl doch so, dass die wenigsten aus den Führungsetagen wirklich wissen, was unten passiert, und warum manche Dinge so sind wie sie sind. Hier gebe ich dir vollkommen recht.
Ich habe nur wenige Betriebe kennengelernt, wo Probleme in kleiner Runde direkt besprochen wurden, wo jeder gleichberechtigt unabhängig seiner Stellung und Position zu dem Thema an einer Art Runden Tisch frei äußern konnte, durfte oder musste.
Wie gesagt, dass sind Ausnahmen... In der Realität sieht es in vielen Firmen doch so aus, dass weitergegebene Informationen auf einer Art "Abstellgleis" landen, nach dem Motto noch gehts ja ... Und das ist wie auch andere Poster hier zum besten gegeben haben, der Alltag in vielen Firmen.
Das sowas dauerhaft nicht gut geht ist jedem klar. Auch das Lösungen aus solchen "betriebsinternen" selbstgezüchteten Kriesen gebraucht werden ist auch einleuchtend. Aber wie löst man einen solchen Sumpf auf ? In den man die Akteure aus diesen Sumpf mit neuen Aufgaben noch mehr belastet ? Oder versucht das Geflecht dieses Sumpfes aufzubrechen ?
MFG
Andy
Andy, es sind nicht alle Menschen perfekt.
Überall wo Menschen arbeiten, wird es auch immer Probleme mit diesen Menschen geben. Jeder ist anders. Und manch Einer meint vielleicht auch die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben... So sind Menschen nun mal.
Ich habe in mehr als 40 Jahren Berufstätigkeit viele Facetten von "Zusammenarbeit" kennengelernt. Vom direktiv-cholerischen "Führungs-Stil" bis zur fast kameradschaftlich, freundschaftlicher Zusammenarbeit auf allen "Führungsebenen" habe ich die Vor- und Nachteile kennengelernt. Deshalb weiß ich auch recht gut zu differenzieren und weiß, nicht jeder Führungsstil ist für Jeden geeignet.
Bisher habe ich nur wenige Chefs erleben dürfen, die es schafften, ihren Führungsstil den jeweiligen Mitarbeitern optimal anzupassen. Ich weiß, wie schwierig soetwas ist und habe deshalb auch die größte Hochachtung vor solchen Leistungen.
Die Regel ist das natürlich nicht, auch wenn es sicherlich erstrebenswert wäre.
Deshalb wird es auch immer einen Ballanceakt zwischen fachlichen Fähigkeiten und persönlichen Befindlichkeiten bedürfen, um ein angemessenes Umfeld für betriebsinterne Kommunikation schaffen zu können. Und ohne diese Kommunikation wird es auch kein Verständnis und vorausschauende Planung der eigenen Arbeit geben. Man muß sich ja nicht unbedingt innig lieben um auf sachlicher Basis vernünftig zu kommunizieren.
Der Verkäufer muß die Abläufe grob kennen und die zeitliche Basis dafür überschauen können.
Die AV muß nach Auftragseingang schon relativ viel organisieren und überprüfen, bevor der erste Produktionsauftrag an die Fertigung gehen kann.
Ab hier passieren auch die meisten teuren Fehler, die Zeit, Geld und Motivation in der weiteren Kette kosten.
Ohne einen festen Ablauf und eine strukturierte Checkliste wird das aber nicht funktionieren können.
In der Fertigung selbst gibt es oft Potential zur Optimierung, das aber nur mit genügend Informations-Vorlauf auch genutzt werden kann.
Beispiel Rüstzeitoptimierung:
Wenn der Werker oder Einrichter erst nach Stillstand der Maschine erfährt, welcher Auftrag als nächstes ansteht, ist ihm die Möglichkeit zur Vorbereitung der Werkzeuge und Spannmittel genommen und es entsteht zwangsläufig vermeidbarer Maschinenstillstand mit entsprechendem Produktionsausfall.
Die Kette läßt sich beliebig bis zur Verladung der Fertigware auf den Speditions-LKW fortführen.
Ich hatte vor Jahren mal eine Datenbank programmiert, die alle Schritte in der Kette mit Terminen berechnet und entsprechende Vorwarnungen an die einzelnen Arbeitsplätze versendet hat. Letztlich wurde es nie eingesetzt, weil der Aufwand für die Datenpflege doch recht heftig war und es immer wieder zu Terminänderungen und "Sonderaufträgen" ohne Datenpflege kam, die das System am Ende
unwirksam machten. Auch ein Computer kann nur dann helfen, wenn er kosequent eingesetzt wird.